Zu arm für einen Urlaub
Laut einer Befragung der Europäischen Statistikbehörde Eurostat können sich 23,8 Prozent aller unter Achtzehnjährigen in Deutschland mit ihren Eltern keinen Urlaub leisten. EU-weit bleibt sogar 38 Prozent der spanischen, italienischen und bulgarischen Kinder und Jugendlichen auf den Kanaren, in der Toskana und am Goldstrand selbst Balkonien als Reiseziel verwehrt. Häufiger Grund: eine eigene Terrasse mit Garten. Während die Kluft zwischen arm und sehr arm immer weiter wird und sich viele Europäer hierzulande mit Phantasiereisen in Phantasieländer (Phantasialand, Ballermann) begnügen müssen, sind Trekkingtouren, Schiffsreisen oder ein ausgedehnter Campingurlaub nach wie vor den Mittelschichtsfamilien aus Syrien oder dem Irak vorbehalten. Die Tourismusbranche hat den neuen Trend längst erkannt und schleust seine zahlungswillige Kundschaft mit Pauschalverurteilungsreisen auf die griechische Ferieninsel Kos oder in den Harz. Was bleibt, sind oft unvergeßliche Erlebnisse mit den Einheimischen: "Mich hat's hier bei der emotionalen Begrüßung in Heidenau sofort umgehauen", berichtet ein sichtlich berührter Afghane mit Tränen in den blauen Augen.
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