Newsticker

Nur diese Kategorie anzeigen:Meinung Eintrag teilenEintrag per Email versenden Mit Facebook-Freunden teilen Twittern mit Google+ teilen

TITANIC Meinung: Die Bayer-Monsanto-Fusion katapultiert uns direkt ins 21. Jahrhundert

Vernünftige Worte von Valentin Witt

Viel Kritisches ist dieser Tage über den Megadeal geschrieben worden: Für 66 Milliarden Euro hat der Leverkusener Chemiefabrikant Bayer den amerikanischen Samenhändler Monsanto im Winterschlußverkauf ergattert. Der Preis sei zu hoch, hieß es. Außerdem sei Monsanto ein zweifelhafter Konzern, der das Saatgut heimlich genmanipuliere und "zufällig" auch noch dazu passendes Insektengift verkaufe. Und am Ende, so die einhellige Meinung, litten am stärksten mal wieder die Aktienkurse darunter. Nun sollte man keinen Horrormärchen glauben, die man nicht selbst erfunden hat, wußte schon Altkanzler Konrad Adenauer. Die Nörgelpeter mögen recht haben oder nicht; in jedem Fall übersehen sie, welch großer Wurf Bayer mit diesem Zukauf geglückt ist. Hier geht es nicht um kurzfristige Bilanzfälschung, sondern um langfristige Weichenstellungen, um die ganz großen Züge mit lauter guten Sachen für die Entwicklungsländer darin.

Es stimmt, die Firma Monsanto hat nicht überall einen guten Ruf. Von dubiosen Geschäftspraktiken ist häufig die Rede. Monsanto-Angestellte würden in ländlichen Kneipen arglose Bauern betrunken machen, und am nächsten Tag fänden sich diese mit einem unterschriebenen Vertrag und mehreren Tonnen Saatgut auf ihrem Acker wieder. Das ist natürlich Unsinn, wie mir der soeben eingetretene Mitarbeiter aus der Serviceabteilung des freundlichen Agrarriesen mit vorgehaltenem Revolver ins Ohr flüstert. Nein, mit Bayer und Monsanto wächst nun endlich zusammen, was zusammengehört. Dem deutschen Unternehmen verdanken wir Segnungen der Menschheit wie Aspirin, Heroin, Senfgas und Asbest (Kunstwort aus Aspirin-Beststoff), der amerikanische Partner gab uns Hybridmais, Hybridautos, Glyphosat und Coca Cola (gezuckertes Glyphosat). Und gemeinsam gelang beiden mit dem Herbstbeschleuniger Agent Orange in der Vergangenheit bereits ein hübscher Verkaufsschlager.

Das Innovationspotential der nun miteinander am Patient Erde operierenden High-Tech-Konzerne ist gigantisch. Unter dem Namen "Aggro Chemie" sollen ganz neuartige Pflanzen und Herbizide entwickelt werden, mit denen das Ernährungsproblem zukünftig unsere kleinste Sorge sein dürfte. Die Übernahme Monsantos macht Bayer zur weltweiten Nummer eins im Agrarchemiegeschäft und katapultiert uns direkt ins 21. Jahrhundert. Mehr Größe bedeutet aber auch mehr Verantwortung. Bayer darf seine neue Marktmacht jetzt nicht mißbrauchen!

Kategorie: Meinung



Eintrag versenden Newstickereintrag versenden…
Felder mit einem * müssen ausgefüllt werden.

optionale Mitteilung an den Empfänger:

E-Mail-Adresse des Absenders*:

E-Mail-Adresse des Empfängers*
(mehrere Adressen durch Semikolon trennen, max. 10):

Aktuelle Startcartoons

Heftrubriken

Briefe an die Leser

 Clever, »Brigitte«!

Du lockst mit der Überschrift »Fünf typische Probleme intelligenter Menschen«, und wir sind blöd genug, um draufzuklicken. Wir lernen, dass klug ist: wer mehr denkt, als er spricht, wer sich ungeschickt im Smalltalk anstellt, wer sich im Job schnell langweilt, wer sich mit Entscheidungen schwertut, wer bei Streit den Kürzeren zieht und wer ständig von Selbstzweifeln geplagt wird.

Frustriert stellen wir fest, dass eigentlich nichts von alledem auf uns zutrifft. Und als die Schwachköpfe, die wir nun einmal sind, trauen wir uns fast gar nicht, Dich, liebe Brigitte, zu fragen: Waren das jetzt nicht insgesamt sechs Probleme?

Ungezählte Grüße von Deiner Titanic

 Du, »Hörzu Wissen«,

weißt, wie Werbung geht! Mit »Die Sucht zu töten« machtest Du so richtig Lust auf Deine aktuelle Ausgabe, um erläuternd nachzulegen: »Bestialisch, sadistisch, rätselhaft: Was Menschen zu mordenden Monstern macht – acht Täter und die Geschichten ihrer grausamen Verbrechen.«

Wer kann sich da der Faszination der »dunklen Welt der Serienkiller« noch entziehen? Aber am Ende, liebe Hörzu Wissen, ist in diesem Zusammenhang doch die Implikation Deines Slogans »Hörzu Wissen – das Magazin, das schlauer macht!« das Allergruseligste!

Da erschauert sogar

Die True-Crime-resistente Redaktion der Titanic

 Hej, Gifflar!

Du bist das Zimtgebäck eines schwedischen Backwarenherstellers und möchtest mit einer Plakatkampagne den deutschen Markt aufrollen. Doch so sehr wir es begrüßen, wenn nicht mehr allein Köttbullar, Surströmming und Ikeas Hotdogs die schwedische Küche repräsentieren, so tief bedauern wir, dass Du mit Deinem Slogan alte Klischees reproduzierst: »Eine Schnecke voll Glück«? Willst Du denn für alle Ewigkeiten dem Stereotyp der schwedischen Langsamkeit hinterherkriechen? Als regierten dort immer noch Sozialdemokraten, Volvo und Schwedenpornos?

Damit wirst Du nie der Lieblingssnack der Metropolenjugend!

Sagen Dir Deine Zimt- und Zuckerschnecken von Titanic

 Ach, Scheuer-Andi,

wie der Spiegel meldet, wird niemand für Sie in den Bundestag nachrücken. Da scheinen die Fußstapfen wohl einfach zu groß zu sein.

Die Besten gehen immer zu früh …

Weiß Titanic

 Gute Frage, liebe »Süddeutsche«!

»Warum haben wir so viele Dinge und horten ständig weiter? Und wie wird man diese Gier wieder los?« teast Du Dein Magazin an, dasselbe, das einzig und allein als werbefreundliches Vierfarb-Umfeld für teuren Schnickschnack da ist.

Aber löblich, dass Du dieses für Dich ja heißeste aller Eisen anpackst und im Heft empfiehlst: »Man kann dem Kaufimpuls besser widerstehen, wenn man einen Schritt zurücktritt und sich fragt: Wer will, dass ich das haben will?«

Und das weiß niemand besser als Du und die Impulskundschaft von Titanic

Vom Fachmann für Kenner

 Immerhin

Für mich das einzig Tröstliche an komplexen und schwer zugänglichen Themen wie etwa Quantenmechanik, Theodizee oder den Hilbertschen Problemen: Letztlich ist das alles keine Raketenwissenschaft.

Michael Ziegelwagner

 Konsequent

Die Welt steckt in der Spermakrise. Anzahl und Qualität der wuseligen Eileiter-Flitzer nehmen rapide ab. Schon in wenigen Jahren könnten Männer ihre Zeugungsfähigkeit vollständig verlieren. Grund hierfür sind die Verkaufsschlager aus den Laboren westlicher Großkonzerne. Diese Produkte machen den Schädling platt, das Plastik weich und das Braterlebnis fettfrei und wundersam. Erfunden wurden diese chemischen Erfolgsverbindungen von – Überraschung – Y-Chromosom-Trägern. Toll, dass sich Männer am Ende doch an der Empfängnisverhütung beteiligen.

Teresa Habild

 Tödliche Pilzgerichte (1/1)

Gefühlte Champignons.

Lukas Haberland

 Empfehlung für die Generation Burnout

Als eine günstige Methode für Stressabbau kann der Erwerb einer Katzentoilette – auch ohne zugehöriges Tier – mit Streu und Siebschaufel den Betroffenen Abhilfe verschaffen: Durch tägliches Kämmen der Streu beginnt nach wenigen Tagen der entspannende Eintritt des Kat-Zengarteneffekts.

Paulaner

 Altersspezifisch

Ich gehöre noch zu einer Generation, deren Sätze zu häufig mit »Ich gehöre noch zu einer Generation« anfangen.

Andreas Maier

Vermischtes

Erweitern

Das schreiben die anderen

Titanic unterwegs
02.05.2024 Dresden, Schauburg Martin Sonneborn mit Sibylle Berg
03.05.2024 Mettingen, Schultenhof Thomas Gsella
03.05.2024 Stuttgart, Im Wizemann Martin Sonneborn mit Sibylle Berg
04.05.2024 Gütersloh, Die Weberei Thomas Gsella