TITANIC-Kurzreportage: Drehpause in Los Angeles
Pornofreunde in aller Welt bangen derzeit um den Nachschub an frischen Videos. Nachdem die dritte HIV-Infektion unter amerikanischen Darstellern innerhalb kurzer Zeit bekannt geworden war, wurde in Los Angeles eine Drehpause für die Sexfilme verhängt.
Im San-Fernando-Tal, dem Zentrum der amerikanischen Pornoindustrie, stehen die Hintern still. Wo sonst fröhlich gerattert wird, finden sich nunmehr bloß die verlassenen Kulissen einstiger Schauspiele voller Ekstase und Höhepunkte. Fragt man einen der Anwohner, bekommt man statt einer herzlichen Einladung zum Gangbang bloß Kopfschütteln: Es ist die Angst vor neuen Ansteckungen, die diesen Ort lahmgelegt, jede Regung zum Erliegen gebracht hat. Dieser vormalige hervorragende Pfeiler der amerikanischen Wirtschaft, aus dem jährlich Milliarden abgemolken werden konnten, gibt nun keinen Tropfen mehr her; statt ohrenbetäubendem Stöhnen hört man bloß gelegentliches Seufzen nun arbeitsloser Darsteller, die mit geschwollenem Geschlecht darauf warten, daß das Moratorium wieder aufgehoben wird. Doch der eigentlich Leidtragende ist wie immer der Konsument. Für ihn bedeutet die Entscheidung vorerst eine Hängepartie, bis wieder neues Bildmaterial verfügbar ist, das Menschen beim Kopulieren zeigt. "Ich bin inzwischen sogar so weit, daß ich mir eine Freundin suchen würde", sagt Internetnutzer Björn J. (Piratenpartei). "Aber solange weiterhin jede Stunde Hunderttausende Amateurvideos ins Netz gestellt werden, werde ich mit dieser Entscheidung noch etwas warten." Man wünscht ihm ein rasches Ende der Drehpause.
◀ | John Kerrys neue "Versprecher" | Aufgeschoben | ▶ |
Newstickereintrag versenden…