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TITANIC-Festivalbericht: Richard-Wagner-Festspiele Bayreuth 2017

Auf unserer Festival-Tour quer durch Deutschland kamen wir nach einem durchfeierten Wacken-Festival und eigentlich bereits auf dem Weg gen Mallorca in Bayreuth an. Mal schauen, was hier so geht, dachte man sich. "The Bayreuth-Festival" las ich in meiner Lonely-Planet-App. No way! Was ein Timing. Nie gehört, aber das nehmen wir auch noch mit, das war uns sofort klar. 

Erster Eindruck: Kaum Zelte, außer ein paar hinterm Bahnhof, die meisten Besucher hatten sich offensichtlich via Airbnb bei den Locals eingenistet. Die Stimmung auf dem Gelände selber hielt sich doch sehr in Grenzen. Kein Becks, dafür Weißwein und Brezel. Ernsthaft, Leute? Zum Glück hatten wir vorgesorgt mit einem Fertiggrill, als wir uns jedoch in einem Blumenbeet abseits der Halle ein paar Cervelats und eine Ladung Bratmaxe grillen wollten, wurden wir auch sofort wieder von ein paar uniformierten Sittenwächtern davongejagt, was schon ziemlich faschomäßig war. Weak!

Klientel: Sehr edgy, sehr ironisch. Meine Gummistiefel kamen beispielsweise gar nicht an, ein Kumpel durfte nicht einmal seinen Wikingerhelm auflassen. Danke, internationaler Terrorismus. Überhaupt ist Bayreuth stark verhipstert, will heißen: Die meisten Besucher trugen Anzüge und Perücken in weiß und silber und bewegten sich wie im Thriller-Video von Michael Jackson. Ekelhaft, aber schon auch sehr geil. 

Line-Up: Auf den ersten Blick erst einmal enttäuschend. Nur ein einziger Act, der sich dann aber durchaus lohnte: Parsifal. Geiler Name, gute Band. Den Stil konnte ich bis zum Schluß nur schwer in Worte fassen, Parsifal paßten in keine Schublade. Letztlich aber eine Art Noise-Band mit Post-Alternative-Crossover-Elementen und dicken Klassiksamples, irre Kombi. Die vorderen Reihen gingen dann auch gleich gut ab. Manch einer rannte fast durchgehend über die Bühne und röhrte, während einige Girls fast den ganzen Abend über kreischten, daß ich dachte, mir zerspringt gleich die Bong.

Gelände: Abgefahren. Eine Art Prunk-Goth Tempel, aber mit jeder Menge goldenem Zierrat, sehr vintage, bißchen Steam-Punk, bißchen gay, aber nie zu kitschig. Einfach vom Allerfeinsten. Nachteil: Nirgendwo Dixiklos. Keine Ahnung wie die das hier anstellten, aber nach zweieinhalb Stunden mußte ich laufen lassen. Schien aber auch klar zu gehen, der ältere Mann neben mir tat es mir kurz darauf gleich und lächelte peacig zu mir herüber.

Fazit: Mal was anderes, dafür aber auch sehr überlaufen. Da wir weder Adelstitel noch Wehrmacht-Vergangenheit nachweisen konnten, mußten wir uns zudem mit den billigen Plätzen am hintersten Ende ganz im Eck (1900 Euro, Fußlehne kostet extra) begnügen. Vor mir stand durchgehend eine Säule, die den Spaß ein wenig trübte. Dann die Geigen, mein Gott! Überhaupt erinnerte das ganze stellenweise dann doch verdächtig an das "S&M"-Debakel von Metallica 1999, aber geschenkt. Trotz allem eine gelungene Veranstaltung. Sein Essen sollte man sich aber auf jeden Fall selbst mitbringen. Schuuulz!

Kategorie: Allgemein



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Briefe an die Leser

 Du, »Brigitte«,

füllst Deine Website mit vielen Artikeln zu psychologischen Themen, wie z. B. diesem hier: »So erkennst Du das ›Perfect-Moment -Syndrom‹«. Kaum sind die ersten Zeilen überflogen, ploppen auch schon die nächsten Artikel auf und belagern unsere Aufmerksamkeit mit dem »Fight-or-Flight-Syndrom«, dem »Empty-Nest-Syndrom«, dem »Ritter-Syndrom« und dem »Dead- Vagina-Syndrom«. Nun sind wir keine Mediziner/innen, aber könnte es sein, Brigitte, dass Du am Syndrom-Syndrom leidest und es noch gar nicht bemerkt hast? Die Symptome sprechen jedenfalls eindeutig dafür!

Meinen die Hobby-Diagnostiker/innen der Titanic

 Hey, »Zeit«,

Deine Überschrift »Mit 50 kann man noch genauso fit sein wie mit 20«, die stimmt vor allem, wenn man mit 20 bemerkenswert unfit ist, oder?

Schaut jetzt gelassener in die Zukunft:

Deine Titanic

 Eine Frage, Miriam Meckel …

Im Spiegel-Interview sprechen Sie über mögliche Auswirkungen künstlicher Intelligenz auf die Arbeitswelt. Auf die Frage, ob die Leute in Zukunft noch ihr Leben lang im gleichen Beruf arbeiten werden, antworten Sie: »Das ist ja heute schon eher die Ausnahme. Ich zum Beispiel habe als Journalistin angefangen. Jetzt bin ich Professorin und Unternehmerin. Ich finde das toll, ich liebe die Abwechslung.« Ja, manchmal braucht es einfach einen beruflichen Tapetenwechsel, zum Beispiel vom Journalismus in den Fachbereich Professorin! Aber gibt es auch Berufe, die trotz KI Bestand haben werden? »Klempner zum Beispiel. Es gibt bislang keinen Roboter mit noch so ausgefeilter KI auf der Welt, der Klos reparieren kann.«

Das mag sein, Meckel. Aber was, wenn die Klempner/innen irgendwann keine Lust mehr auf den Handwerkeralltag haben und flugs eine Umschulung zum Professor machen? Wer repariert dann die Klos? Sie?

Bittet jetzt schon mal um einen Termin: Titanic

 Sie, Victoria Beckham,

Sie, Victoria Beckham,

behaupteten in der Netflix-Doku »Beckham«, Sie seien »working class« aufgewachsen. Auf die Frage Ihres Ehemanns, mit welchem Auto Sie zur Schule gefahren worden seien, gaben Sie nach einigem Herumdrucksen zu, es habe sich um einen Rolls-Royce gehandelt. Nun verkaufen Sie T-Shirts mit dem Aufdruck »My Dad had a Rolls-Royce« für um die 130 Euro und werden für Ihre Selbstironie gelobt. Wir persönlich fänden es sogar noch mutiger und erfrischender, wenn Sie augenzwinkernd Shirts mit der Aufschrift »My Husband was the Ambassador for the World Cup in Qatar« anbieten würden, um den Kritiker/innen so richtig den Wind aus den Segeln zu nehmen.

In der Selbstkritik ausschließlich ironisch: Titanic

 Also wirklich, »Spiegel«!

Bei kleinen Rechtschreibfehlern drücken wir ja ein Auge zu, aber wenn Du schreibst: »Der selbst ernannte Anarchokapitalist Javier Milei übt eine seltsame Faszination auf deutsche Liberale aus. Dabei macht der Rechtspopulist keinen Hehl daraus, dass er sich mit der Demokratie nur arrangiert«, obwohl es korrekt heißen müsste: »Weil der Rechtspopulist keinen Hehl daraus macht, dass er sich mit der Demokratie nur arrangiert«, müssen wir es doch anmerken.

Fasziniert von so viel Naivität gegenüber deutschen Liberalen zeigt sich

Deine Titanic

Vom Fachmann für Kenner

 Kehrwoche kompakt

Beim Frühjahrsputz verfahre ich gemäß dem Motto »quick and dirty«.

Michael Höfler

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Avocados sind auch nur Ü-Eier für Erwachsene.

Loreen Bauer

 Kapitaler Kalauer

Da man mit billigen Wortspielen ja nicht geizen soll, möchte ich hier an ein großes deutsches Geldinstitut erinnern, das exakt von 1830 bis 1848 existierte: die Vormärzbank.

Andreas Maier

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Zwei Männer in Funktionsjacken draußen vor den Gemüsestiegen des türkischen Supermarkts. Der eine zeigt auf die Peperoni und kichert: »Hähä, willst du die nicht kaufen?« Der andere, begeistert: »Ja, hähä! Wenn der Esel dich juckt – oder nee, wie heißt noch mal der Spruch?«

Mark-Stefan Tietze

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Neulich Jugendliche in der U-Bahn belauscht, Diskussion und gegenseitiges Überbieten in der Frage, wer von ihnen einen gemeinsamen Kumpel am längsten kennt, Siegerin: etwa 15jähriges Mädchen, Zitat: »Ey, ich kenn den schon, seit ich mir in die Hosen scheiße!«

Julia Mateus

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Das schreiben die anderen

Titanic unterwegs
24.04.2024 Trier, Tuchfabrik Max Goldt
25.04.2024 Köln, Comedia Max Goldt
27.04.2024 Schwerin, Zenit Martin Sonneborn mit Sibylle Berg
28.04.2024 Lübeck, Kolosseum Martin Sonneborn mit Sibylle Berg