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Leute ... von Paula Irmschler

Verführungsexperte

Leute,

ich wusste lange nicht ein noch aus, noch überhaupt irgendwas. Ich war immer ein mittelmäßiger Typ. Ich fand keinen Mut, keinen Sinn, keinen Job, keinen Innen-Sechskant-Winkelschraubendreher 2 mm im OBI und kein Glück in dieser Welt. Niemand hat mich je verstanden, außer die Jungs im Internet über Teamspeak. Naja, mit anderen habe ich ja auch nie geredet. Ich wollte irgendwann verstehen, was mit mir los ist, wieso ich so verloren war und wie ich das ändern könnte, also googelte ich "wieso ruinieren Frauen mein Leben" und stieß auf jemanden mit dem Namen Long Jon. Seine Internetseite war verheißungsvoll. Sogar noch, als ich die 20 Ficki-Pop-Ups weggeklickt hatte.

"Jederzeit und überall ohne Hemmungen heißen Sex bekommen..." stand da.
Und:
"Wie du immer die richtigen Worte findest."
"Wie du Signale richtig deutest."
"Wie du das Objekt deiner Begierde nach Hause lockst".
"Wie du mehrere Fuckbuddies hältst."
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Mein Geschlechtsteil war erregt. Das war es. Long Jon war ein Flirtcoach und Verführungsexperte. Das brauchte ich. Schließlich wollte ich meinen Penis in etwas reinstecken, und dafür brauchte ich eine Bedienungsanleitung, denn so was tun sehr interessante Typen. Begehrte Körper gehören eigentlich uns, sie werden uns geilen Pornowichshechten immer nur verwehrt, und eigentlich haben wir ein Anrecht auf sie, lehrte mich Long Jon. Ah, ja, das kannte ich schon aus einem Semester halb bei Freud zuhören und den Romanen von Heinz Strunk. Ich schaute mir die Videos meines neuen Mentors an und erfuhr, dass es eigentlich total einfach war: Es ging nur darum, was man selbst will. Zugreifen sollte man, es sich einfach nehmen, seinen Bedürfnissen nachgehen. Also, für die andere Person gilt das natürlich nicht, sonst geht das ja nicht auf. Ich schaute dieses eine Video immer wieder. Da sagte Long Jon, woran man Interesse erkennt: "...fährt sich durch die Haare...", "... spielt mit Halskette...", "...Beine sind überkreuzt...", "Rumpf ist zugewandt...", "Füße zeigen in deine Richtung...". Seltsam. Alles war vorhanden. Ich habe alles getan, was Long Jon von mir wollte, die Zeichen erkannt. Und dennoch: Long Jon hat mich bis heute nicht zurückgerufen. Insgesamt hat das mit der Verführung und dem Gebumse also nicht so gut geklappt und nebenbei: Was für hinterlistige Biester sind Frauen eigentlich?

Kategorie: Meinung



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Briefe an die Leser

 Wieso so eilig, Achim Frenz?

Wieso so eilig, Achim Frenz?

Kaum hast Du das Zepter im Kampf um die Weltherrschaft der Komischen Kunst auf Erden in jüngere Hände gelegt, da schwingst Du Dich nach so kurzer Zeit schon wieder auf, um in den höchsten Sphären für Deine Caricatura zu streiten.

Mögest Du Dir auch im Jenseits Dein beharrliches Herausgeber-Grummeln bewahren, wünscht Dir zum Abschied Deine Titanic

 Vielleicht, Ministerpräsident Markus Söder,

sollten Sie noch einmal gründlich über Ihren Plan nachdenken, eine Magnetschwebebahn in Nürnberg zu bauen.

Sie und wir wissen, dass niemand dieses vermeintliche High-Tech-Wunder zwischen Messe und Krankenhaus braucht. Außer eben Ihre Spezln bei der Baufirma, die das Ding entwickelt und Ihnen schmackhaft gemacht haben, auf dass wieder einmal Millionen an Steuergeld in den privaten Taschen der CSU-Kamarilla verschwinden.

Ihr Argument für das Projekt lautet: »Was in China läuft, kann bei uns nicht verkehrt sein, was die Infrastruktur betrifft.« Aber, Söder, sind Sie sicher, dass Sie wollen, dass es in Deutschland wie in China läuft? Sie wissen schon, dass es dort mal passieren kann, dass Politiker/innen, denen Korruption vorgeworfen wird, plötzlich aus der Öffentlichkeit verschwinden?

Gibt zu bedenken: Titanic

 Gude, Fregatte »Hessen«!

Du verteidigst Deutschlands Demokratie zur Zeit im Roten Meer, indem Du Handelsrouten vor der Huthi-Miliz schützt. Und hast schon ganz heldenhaft zwei Huthi-Drohnen besiegt.

Allerdings hast Du auch aus Versehen auf eine US-Drohne geschossen, und nur einem technischen Fehler ist es zu verdanken, dass Du nicht getroffen hast. Vielleicht ein guter Grund für die USA, doch nicht auf der Erfüllung des Zwei-Prozent-Ziels zu beharren!

Doppelwumms von Titanic

 Wussten wir’s doch, »Heute-Journal«!

Deinen Bericht über die Ausstellung »Kunst und Fälschung« im Kurpfälzischen Museum in Heidelberg beendetest Du so: »Es gibt keine perfekte Fälschung. Die hängen weiterhin als Originale in den Museen.«

Haben Originale auch schon immer für die besseren Fälschungen gehalten:

Deine Kunsthistoriker/innen von der Titanic

 Ciao, Luisa Neubauer!

»Massendemonstrationen sind kein Pizza-Lieferant«, lasen wir in Ihrem Gastartikel auf Zeit online. »Man wird nicht einmal laut und bekommt alles, was man will.«

Was bei uns massenhaft Fragen aufwirft. Etwa die, wie Sie eigentlich Pizza bestellen. Oder was Sie von einem Pizzalieferanten noch »alles« wollen außer – nun ja – Pizza. Ganz zu schweigen von der Frage, wer in Ihrem Bild denn nun eigentlich etwas bestellt und wer etwas liefert bzw. eben gerade nicht. Sicher, in der Masse kann man schon mal den Überblick verlieren. Aber kann es sein, dass Ihre Aussage einfach mindestens vierfacher Käse ist?

Fragt hungrig: Titanic

Vom Fachmann für Kenner

 Bilden Sie mal einen Satz mit Distanz

Der Stuntman soll vom Burgfried springen,
im Nahkampf drohen scharfe Klingen.
Da sagt er mutig: Jetzt mal ehrlich –
ich find Distanz viel zu gefährlich!

Patrick Fischer

 Wenn beim Delegieren

schon wieder was schiefgeht, bin ich mit meinen Lakaien am Ende.

Fabio Kühnemuth

 Kapitaler Kalauer

Da man mit billigen Wortspielen ja nicht geizen soll, möchte ich hier an ein großes deutsches Geldinstitut erinnern, das exakt von 1830 bis 1848 existierte: die Vormärzbank.

Andreas Maier

 Einmal und nie wieder

Kugelfisch wurde falsch zubereitet. Das war definitiv meine letzte Bestellung.

Fabian Lichter

 Neulich

erwartete ich in der Zeit unter dem Titel »Glückwunsch, Braunlage!« eigentlich eine Ode auf den beschaulichen Luftkurort im Oberharz. Die kam aber nicht. Kein Wunder, wenn die Überschrift des Artikels eigentlich »Glückwunsch, Braunalge!« lautet!

Axel Schwacke

Vermischtes

Erweitern

Das schreiben die anderen

Titanic unterwegs
18.04.2024 Berlin, Heimathafen Neukölln Max Goldt
18.04.2024 Hamburg, Centralkomitee Ella Carina Werner
19.04.2024 Wuppertal, Börse Hauck & Bauer
20.04.2024 Eberswalde, Märchenvilla Max Goldt