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"Ich habe ja gehörig eine Panzerkette ab!" - Ein Interview mit Anton Hofreiter

Keine andere Partei macht gerade so einen Waffenhandel, äh… Wandel durch wie die Grünen. Die Hippies aus der letzten Reihe haben Turnschuhe gegen Kampfstiefel getauscht. Zeit für TITANIC, sich mit Speerspitze G.I. Hofreiter auf eine Tasse Panzerschokolade zu treffen. Ein Interview über Marder, Fuchs, Hase, Igel, Amsel, Drossel, Fink und Starfigther.  

 

Titanic: Guten Tag Herr Hofreiter. Sie galten bis vor kurzem als das lustige, zottelige Brummbärmaskottchen der Grünen. Seit Ausbruch des Ukraine-Kriegs entdecken wir nun ganz neue Lafetten Facetten an Ihnen, reden Sie in den Medien doch ausnahmslos nur noch über Geschütze, Granaten und Gewehre. Ganz schön durchgeknallt wie?

Hofreiter: Iwan Iwo, als Politiker bin ich natürlich in der Lage, mich mit Hyperschallgeschwindigkeit in neue Militärkomplexe Themenkomplexe einzuschießen einzuarbeiten! Dieses ganze Bumm-Bumm-Zeugs ist aber auch zu geil, Silvesterfeuerwerk XXL! Und es hat natürlich auch eine ökologische Komponente: Wenn da die Panzergranaten auf die klimawandelbedingt ausgedörrte Steppe niederregnen, dann werden die ganzen, verdichteten Böden der Kornkammer Europas auch wieder gehörig aufgelockert. Für den Bioweizen, der dort nach dem Sieg über die Russen hoffentlich bald angebaut werden kann, wäre das ideal!  

Titanic: Aber es ist ja auch ein furchtbares Gemetzel. Sie kritisieren den Bundeskanzler vehement für seine zögerliche Haltung zur Frage von Waffenlieferungen. Was konkret stört Sie daran?

Hofreiter: Andere Länder haben es uns längst vorgemacht. Amerikaner, Briten und Belgier Niederländer etwa liefern schon schwere Waffeln Waffen. Dass wir da so zurückhaltend sind, das finde ich verkehrt, ich war schließlich mal Verkehrsexperte meiner Kriegspartei. Außerdem bin ich Biologe. Fuchs, Marder, Leopard, Hamster, Meerschweinche, Amsel, Drossel, Fink und Star, wir müssen jetzt einfach alles aus Brehms Tierleben an die Front schicken, was noch auf unseren verfallenen Kasernenhöfen herumsteht, so war ich Kanoni Hofreiter heiße! Auch beim Energieembargo müssen wir jetzt endlich Gas geben!

Titanic: Kommen Sie bei Ihrer Metamorphose vom buchweizenpfannkuchengesichtigen Ökobauern zum Falken überhaupt noch selber mit, erkennen Sie sich noch, wenn Sie in den Spiegel blicken?

Hofreiter: Ach, ich erschrecke schon lange nicht mehr, wenn ich da reinblicke und ich weiß, ich habe gehörig ein Rad, bzw, eine Panzerkette ab, aber darauf bin ich stolz, denn ich war ja mal, wie schon gesagt, Verkehrsexperte von Kampfbündnis90/Die Olivgrünen.  

Titanic: Sie waren ja sogar mit Agnes Flak-Zimmermann von der FDP in Lemberg. Und, wie war's?

Hofreiter: Sehr interessant! Wir haben eine Stadtrundfahrt mit einem Militärlaster gemacht und uns abends an der Bar im Hotelbunker mit Kriegsteilnehmern unterhalten. Ich meinte dann zu vorgerückter Front Stunde. "Kommt, lasst uns noch mal nachladen, auf einem Bein kann man schließlich nicht stehen!" Doch das kam leider nicht bei allen gut an.

Titanic: Haben sie sonst noch viel mitbekommen vom Krieg?  

Hofreiter: Nein, aber wir haben festgestellt: Die Gräben (um die Stadt) sind noch sehr tief, außerdem ist dort noch nahezu alles intakt, höchste Zeit also für die Lieferung schwerer Waffen!

Titanic: Birgt die Lieferung immer mehr, respektive schwerer Waffen, nicht auch das hohe Risiko einer weiteren Eskalation des Konflikts?

Hofreiter: Nein, auf keinen Fall, ich glaube an die mäßigende Kraft eines Gleichgewichts des Schreckens, so wie wir es schon seit Jahren erfolgreich mit der Doppelspitze unserer Partei praktizieren!

Titanic: Wir wollen das Beste hoffen, Herr Atom, Pardon, "Anton" Hofreiter. 

Burkhard Niehues

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Briefe an die Leser

 Wir wollten, »SZ«,

nur mal schnell Deine Frage »Gedenkbäume absägen. Hinweistafeln mit Hakenkreuzen beschmieren. Wer macht sowas?« beantworten: Nazis.

Für mehr investigative Recherchen wende Dich immer gerne an Titanic

 Bild.de!

»Springer hatte im Januar bundesweit für Entsetzen gesorgt«, zwischentiteltest Du mit einem Mal überraschend selbstreferenziell. Und schriebst weiter: »Nach der Enthüllung des Potsdamer ›Remigrations‹-Treffens von AfD-Politikern und Rechtsextremisten postete Springer: ›Wir werden Ausländer zurückführen. Millionenfach. Das ist kein Geheimnis. Das ist ein Versprechen.‹« Und: »In Jüterbog wetterte Springer jetzt gegen ›dahergelaufene Messermänner‹ und ›Geld für Radwege in Peru‹«.

Dass es in dem Artikel gar nicht um Dich bzw. den hinter Dir stehenden Arschverlag geht, sondern lediglich der Brandenburger AfD-Vorsitzende René Springer zitiert wird, fällt da kaum auf!

Zumindest nicht Titanic

 Vielen Dank, Claudia Schiffer!

Vielen Dank, Claudia Schiffer!

Die Bunte zitiert Sie mit der Aussage: »Um zu überleben, muss man gesund sein, und wenn man am gesündesten ist, sieht man einfach auch am jüngsten aus!« Gut, dass Sie diese Erkenntnis an uns weitergeben!

Geht jetzt zur Sicherheit bei jeder neuen Falte, Cellulitedelle und grauen Strähne zum Arzt:

Ihre greise Redaktion der Titanic

 Hej, Gifflar!

Du bist das Zimtgebäck eines schwedischen Backwarenherstellers und möchtest mit einer Plakatkampagne den deutschen Markt aufrollen. Doch so sehr wir es begrüßen, wenn nicht mehr allein Köttbullar, Surströmming und Ikeas Hotdogs die schwedische Küche repräsentieren, so tief bedauern wir, dass Du mit Deinem Slogan alte Klischees reproduzierst: »Eine Schnecke voll Glück«? Willst Du denn für alle Ewigkeiten dem Stereotyp der schwedischen Langsamkeit hinterherkriechen? Als regierten dort immer noch Sozialdemokraten, Volvo und Schwedenpornos?

Damit wirst Du nie der Lieblingssnack der Metropolenjugend!

Sagen Dir Deine Zimt- und Zuckerschnecken von Titanic

 Chillax, Friedrich Merz!

Sie sind Gegner der Cannabislegalisierung, insbesondere sorgen Sie sich um den Kinder- und Jugendschutz. Dennoch gaben Sie zu Protokoll, Sie hätten »einmal während der Schulzeit mal einen Zug dran getan«.

Das sollte Ihnen zu denken geben. Nicht wegen etwaiger Spätfolgen, sondern: Wenn ein Erzkonservativer aus dem Sauerland, der fürs Kiffen die Formulierung »einen Zug dran tun« wählt, schon in der Schulzeit – und trotz sehr wahrscheinlichem Mangel an coolen Freund/innen – an Gras kam, muss dann nicht so ziemlich jedes andere System besseren Jugendschutz garantieren?

Sinniert

Ihre Titanic

Vom Fachmann für Kenner

 Vom Feeling her

Es hat keinen Sinn, vor seinen Gefühlen wegzulaufen. Man muss sich schon auch mal hinter einem Baum verstecken und warten, dass die das nicht merken und an einem vorbeiziehen, sonst bringt das ja alles nichts.

Loreen Bauer

 Nicht lustig, bloß komisch

Während ich früher schon ein kleines bisschen stolz darauf war, aus einer Nation zu stammen, die mit Loriot und Heinz Erhardt wahre Zen-Meister der Selbstironie hervorgebracht hat, hinterfrage ich meine humoristische Herkunft aufgrund diverser Alltagserfahrungen jetzt immer öfter mit Gedanken wie diesem: Möchte ich den Rest meines Lebens wirklich in einem Land verbringen, in dem man während seiner Mittagspause in ein Café geht, das vor der Tür vollmundig mit »leckerem Hunde-Eis« wirbt, und auf seine Bestellung »Zwei Kugeln Labrador und eine Kugel Schnauzer« statt des fest eingeplanten Lachers ein »RAUS HIER!« entgegengebrüllt bekommt?

Patric Hemgesberg

 Spielregeln

Am Ende einer Mensch-ärgere-dich-nicht-Partie fragt der demente Herr, ob er erst eine Sechs würfeln muss, wenn er zum Klo will.

Miriam Wurster

 Frage an die Brutschmarotzer-Ornithologie

Gibt es Kuckucke, die derart hinterhältig sind, dass sie ihre Eier anderen Kuckucken unterjubeln, damit die dann fremde Eier in fremde Nester legen?

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Ich gehöre noch zu einer Generation, deren Sätze zu häufig mit »Ich gehöre noch zu einer Generation« anfangen.

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Das schreiben die anderen

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