Inhalt der Printausgabe

Heinz Strunk
Intim­scha­tulle 61

»Alt wie Köhlbrand«

1.3. Morgensteifigkeit, Sodbrennen. Zum Breakfast Eggs Benedict. Trotz Regen Spaziergang um den Pudding, Kreislauf »hochjazzen«. Danach Einchecken am Schreibtisch, »Dienst nach Vorschrift«. Erschreckend geringe, uninspirierte Textproduktion. Einzig ein guter Satz kommt mir in den Sinn: »Cousin ohne Zukunft.« Aber was damit anfangen? Gedanke: Ratlosigkeit, ein seltsames Gefühl.

Zum Dinner mit Bertram Leyendieker ins Diverso (Zungen-Kotelett mit Spinat und Wickelklößen). Er berichtet von der Anschaffung eines Langschlitztoasters und ist in Sorge wegen seiner bevorstehenden Kiefer-OP. Ihm sollen gleich acht Zähne, darunter zwei Weisheitszähne, gezogen werden. Ich rate ab.

2.3. Den ganzen Tag ideenlos, daher stumpfe TV-Berieselung. Auf Sat-1 eine Doppelfolge der neuen Polizei-Doku-Soap: »Siedepunkt Südkreuz«. Beim HR die Reportage »Algorithmus statt Biorhythmus? – Wie uns langsam, aber sicher unser innerer Kompass abhanden kommt«. Immer mal wieder zu »Goodbye Deutschland« (Vox) gezappt. Guten Dialog aufgeschnappt. Er zu ihr: »Du trinkst ja beim Essen gar nichts.« Sie zu ihm: »Und du trinkst eine Flasche Wein ganz allein.« Er wieder zu ihr: »Ja, das ist begleitendes Wein-Essen.« Da soll noch einer sagen, dass den Leuten nichts einfällt.

3.3. Brainstorming: Die Reichen haben Eis im Sommer, die Armen haben Eis im Winter // Ich kann nicht allen gefallen, ich bin ja kein Nutellaglas // Bussard im Spessart.

4.3. Guter Vorsatz: Unfallfrei in den Tod. Bekanntlich (habe es an dieser Stelle schon häufiger vermeldet) bin ich seit 1986 unfallfrei »unterwegs«, und so soll es bleiben. Mein (in Wahrheit) einziger Vorsatz: Unfallfrei in den Tod, unfallfrei sterben, ohne Unfall (sauber) ins Grab usw. Ich habe so brav durchgehalten (werde irgendwann bald schon SECHZIG, also Opa), da möchte ich nun wirklich nicht bei einem Verkehrsunfall ums Leben kommen. Folgende Schlagzeilen wird es jedenfalls nicht zu lesen geben:

  • BUCHAUTOR REISST ALS GEISTERFAHRER 7 MENSCHEN MIT IN DEN TOD
  • MANN (57) RAST IN FUSSGÄNGERGRUPPE, WEIL ER BREMSE MIT KUPPLUNG VERWECHSELT HAT
  • HEINZ STRUNK IN STAUENDE GERAST
  • BETRUNKENER (57) IN FLUSS GEFAHREN – TOT

5.3. Mal wieder das Ehepaar Marquart zu Besuch. Rotwein, Gebäck, dann TV, leichte Kost im ZDF: »Zärtliche Schlawiner«. Helmut Zierl (Rolle: William Bob McKenzenstongard) spielt wie immer gekonnt seine charakteristische Mischung aus »großer Junge« und Rentner. Später RBB-Reportage »Auf der Ameisenstraße zum Erfolg«. Die Marquarts trinken jeder eine ganze Flasche Sherry (selbst mitgebracht), verabschieden sich kurz vor Mitternacht.

6.3. Moderatorinnen des Idiotensenders »Radio Energy« haben sich für den »Playboy« ausgezogen. Titel des Shootings: »Rock’n’Roll für die Augen«. Widerlich. Was sind das nur für Menschen?

7.3. Der kürzlich zugezogene Nachbar Rolf Scherwenke fragt mich doch tatsächlich, ob er sich mal den »Pulli mit dem Hirsch« (mein molligwärmster Pullover) ausleihen könne. Abgesehen von der unglaublichen Grenzüberschreitung (Scherwenke ist gerade mal im November eingezogen, unser Kontakt beschränkte sich bisher auf Smalltalk im Treppenhaus) habe ich die klassische »Angst vor ausgeleiertem Pulli«, denn Scherwenke, obwohl nur wenig größer als ich, ist sehr muskulös, »austrainiert« (der Chippendale unter den Nachbarn). Habe mich rausgeredet (Pullover in der Reinigung), aber was, wenn er nachsetzt? Was habe ich jemandem wie Scherwenke entgegenzusetzen? Er könnte mich zerquetschen wie eine Fliege. Besser, ich leihe ihm den Pulli und kaufe mir einen neuen. Bloß kein Aufhebens machen. Scherwenke, schon wieder eine neue Bedrohung.

8.3. Kaffee-Frühstück im Sitting Room, zweifach getoasteter Rosinenfladen, vier hartgekochte Eihälften mit Majonäsekern. Da keine substantiellen (Roman-)Ideen, Brainstorming. Möglicher Titel für einen Provinzkrimi: # (sprich »Hashtag«) HASTEDT. Im fünf Kilometer östlich von Bremen gelegenen Örtchen Hastedt (11 500 Einwohner) geschehen unverhältnismäßig viele Morde. Ausarbeiten.

9.3. Gedanke: Ich habe noch nie ein Auto (an)geschoben. Abends auf eine Partie Whist mit Bertram Leyendieker.

10.3. Interessante Buchneuerscheinung (S. Fischer): »GIB DAS HER, DAS KANNST DU NICHT – ein Leitfaden durch die schwarze Pädagogik«.

11.3. Im Herrenbekleidungsgeschäft »Wormland« Zeuge eines (missglückten/gescheiterten) Anzugkaufs geworden. Ein Kunde, mittleres Übergewicht, aber überproportional dicker Hintern, probiert einen Anzug nach dem anderen. Endlich scheint ein passender gefunden zu sein, wenn da nicht das Sakko wäre. Es steht untenrum seltsam ab. Der Verkäufer zuckelt und zieht und rückt und macht, bis er resigniert aufgibt: »Kofferraumdeckel geht nicht zu.« Fantastisch.

12.3. Schlagzeilen: ARBEITER ÜBERROLLT FEUERWEHRMANN MIT SCHARFEN KLINGEN // EISBERG ERSCHLÄGT DEUTSCHE RENTNER // ERSTKLÄSSLERIN (7) BEISST LEHRERIN KRANKENHAUSREIF

13.3. Heute nichts.

14.3. Mögliche Titel für alles Mögliche (Film, Buch, Theaterstück): Die Hand des Abgeordneten // Der englische Rentner // Mit Emotionen infiziert

15.3. Abends mit Meyer-Schulau in Manuels Taverne (er Canapés à la Admiral mit Flussgarnelen, ich Hühnchen lyonnais mit Kürbis-Eierbrötchen). Nach dem üblichen, wie immer etwas langweiligen Geplänkel kommt er mit Hilfe mehrerer Screwdriver doch noch in Fahrt und stellt mir folgende, recht gute Fragen: 1) Würden Sie für zwei Millionen Euro ab sofort die Sommermonate (Juni, Juli, August) in einem stillgelegten, nasskalten, sehr dunklen Tunnel verbringen? 2) Würden Sie für 150 000 Euro ab sofort und bis zum Ende Ihres Lebens auf Kühlschrank/Kühltruhe/Kühltasche usw. verzichten?

16.3. Schatullenservice: Lebensoptimierende Maßnahmen

  • Halten Sie sich stets an die SIEBEN-TAGE-REGEL. Bevorraten Sie sich derart, dass Sie mindestens eine Woche nicht aus dem Haus müssen.
  • Wenn Sie nicht genau wissen, ob Sie eine Sache aufheben oder wegschmeißen sollen, schmeißen Sie sie weg.
  • Gute Herdabdeckplatten sind die halbe Miete!
Butterautomat – eine überflüssige Erfindung

17.3. Tag des Getränkewirts.

18.3. In-&-Out-Liste März

IN: Beim nächsten Dom-Besuch (Rummel/Kirmes) mal bei »Kuddel, der Hai« vorbeischauen; Schwanzgeist Helmut; gähnen im Stehen; Symphonic Metal; der Spruch »Frauen sind mit das Coolste, was diese Welt hat«; Madenhacker, die einen in den Sommermonaten von lästigen Insekten und Parasiten befreien

OUT: Extension und Implosion – Überdehnung und Zusammenbruch; Mary-Jane-Pumps aus Samtziege; defekte Spenderlungen; Hardgainer (langsamer Stoffwechel); Brot vom Vortag; Pressdeutsch

19.3. Alltagsfrage: Darf ich im Sommer eigentlich in meiner Wohnung das Licht anmachen?

20.3. Kunst, die bleibt: Bad Bieberacher Zentrifuge, Müllermeiser-Paradox, Tostedter Freske

21.3. Karriereschatulle: 90 Prozent der Sorgen, die sich der Mensch im Lauf seines Lebens macht, erweisen sich im Nachhinein als unbegründet // Regel Nummer 1 lautet: Sei niemals Nummer 2 // Erst wenn dir scheißegal ist, was andere von dir denken, bist du wirklich frei

22.3. Schnaps.

23.3. Todesartiger Kater.

24.3. Handwerker (Herr Sowieso, nachfolgend Er) »im Haus« gehabt wegen sog. taubenvergrämender Maßnahmen auf meiner Dachterrasse. Dialog (Gedächtnisprotokoll):

Er: Sind Sie handwerklich begabt?
Ich: Nein, eigentlich nicht so sehr.
Er:
Aber logisch denken können Sie?
Ich
(eingeschüchert): Tja.
Er:
Also, da muss erst mal der Schlosser kommen und vier große Stangen an den Ecken in Beton setzen. Verstehen Sie das?
Ich:
Nein.
Er
(geht zum Du über): Denk mal logisch. Wir müssen das Netz doch irgendwo festmachen, versteht du das?
Ich
(nun gänzlich eingeschüchtert): Ja, so ungefähr.
Er:
Und ohne Haken geht das nicht.
Ich:
Haken?
Er:
Logisch. Haken. (und nun kommt der beste Satz:) SIEMENS LUFTHAKEN SIND NÄMLICH NOCH NICHT ERFUNDEN.

25.3. Alles Scheiße.

26.3. Mit Bertram Leyendieker in die Aufblas-Bar. Man hat hier einen wirklich schönen Blick »on da roof top«. Leyendieker über Plünderer: »Es gibt zweierlei: dankbare und gehässige.« Leyendieker über indische Gebräuche: »Eine Frau, die einen Elefanten geschenkt bekommt, gibt sich dem Schenker hin.« Später dann, schon ziemlich »duhn«: »Ich habe Atem, den ich aus der Bekenntnishitze Dostojewskis einziehe.« Na, wenn das mal stimmt!

27.3. Gymnastik versucht. Felgaufzug, Querstreckstütz, Arme kreisen, Rumpfbeugen. Gedanke: Hoffentlich sieht mich keiner.

28.3. Tagsüber nichts. Zum Dinner mit Meyer-Schulau in die Gaststätte »Check Point Harry« (hausgemachte Hechtpastete). Bier und Unterhaltung.

29.3. Gelesen in Peter Handkes »Die Geschichte des Bleistifts«.

»Ein Indianerpfeil, abgeschossen in Übersee, kam über die Wiese geflogen und blieb rotleuchtend zwischen den Gräsern stecken.«

»Als jemand erzählte, er erwache an jedem Morgen als ein zutiefst glücklicher Mensch, hatte ich die Vorstellung, er rede ungefragt.«

»Mein Atem verwandelte sich in die Meereswellen.«

»Bitteres Gefühl, wenn jemand von mir etwas ›Launiges‹ verlangt.«

30.3. Gedanke: »ALT WIE KÖHLBRAND«. Damit ist nicht etwa ein viele Jahre in Holzfässern gereifter Edelbrand gemeint, sondern die den Mündungsarm der Süderelbe querende Köhlbrandbrücke. Dieses 1974 erbaute »Wahrzeichen von Hamburg« soll etwa im Jahr 2030 abgerissen werden, weil 1) die »ganz dicken Pötte nicht mehr darunterpassen« und 2) die Lebensdauer der Brücke überschritten ist; ein Sanierungsfall, der sich nicht mehr wirtschaftlich betreiben lässt. Und nun der Gedanke: Mein persönliches Schicksal ist eng mit dem der Brücke verbunden. Bei der Erstbegehung, wenige Tage bevor sie für den Autoverkehr freigegeben wurde, war ich, ein zwölfjähriger Steppke, ganz vorne mit dabei; um 2030 etwa werde ich nach Adam Riese wohl das Zeitliche segnen. Auch ich einst ein »Gesicht Hamburgs«, auch ich habe mal, tempi passati, die ganz großen Pötte (Fleisch ist mein Gemüse, Goldener Handschuh, Fraktus) vom Stapel gelassen, doch auch ich bin mit »fortschreitender Betriebsdauer« unwirtschaftlich geworden. Der Mohr hat seine Schuldigkeit getan, der Mohr kann gehen. Trübe Gedanken, harte Fakten, unbestreitbare Tatsachen. Alt wie Köhlbrand, so teilen Mensch und Beton schließlich das gleiche Schicksal.

31.3. Frivole Songidee: »Das Schwänzle macht ein Tänzle«. Strophenfragment: »Mit flinkem Finger auf meinem Dimmer«. (Mehr gibt’s noch nicht.) Guter Vorsatz: Mich versöhnlich und mitfühlend der entsetzlichen Einzigartigkeit meiner selbst stellen.

Nach Notat im Bett.

ausgewähltes Heft

Aktuelle Cartoons

Heftrubriken

Briefe an die Leser

 Weiter so, uruguayischer Künstler Pablo Atchugarry!

Eine angeblich von Ihnen geschaffene Bronzeskulptur im englischen Cambridge soll an Prinz Philip erinnern, der dort von 1977 bis 2011 Kanzler der Universität war. Allerdings wird das Kunstwerk, das im Auftrag eines reichen Bauträgers angefertigt wurde, von vielen als verunglückt empfunden und zieht seit nunmehr zehn Jahren Spott auf sich.

Dass Sie mittlerweile die Urheberschaft leugnen, um Ihr Renommee als Künstler zu schützen, ist zwar verständlich, aber aus unserer Sicht völlig unnötig. Wenn sich das Konzept durchsetzt, lästige Promis, die uns über Jahrzehnte viel Zeit, Geld und Nerven gekostet haben, mit langlebigen Schrott-Monumenten zu schmähen, werden Sie sich vor Aufträgen bald kaum noch retten können. Und das Beste: Weil andere Großkopferte sich mit ihren Eskapaden zurückhalten würden, um nicht von Ihnen verewigt zu werden, sorgten Sie auch noch für Ruhe und gesellschaftlichen Frieden.

Hofft, dass dieser Vorschlag einen Stein ins Rollen bringt: Titanic

 Prophetisch, »Antenne Thüringen«?

Oder wie sollen wir den Song verstehen, den Du direkt nach der von Dir live übertragenen Diskussion zwischen Mario Voigt und Björn Höcke eingespielt hast? Zwar hat der Thüringer CDU-Fraktionschef Höckes Angebot einer Zusammenarbeit nach der Wahl ausgeschlagen. Aber es wettet ja so manche/r darauf, dass die Union je nach Wahlergebnis doch noch machthungrig einknickt. Du jedenfalls lässt im Anschluss den Musiker Cyril mit seinem Remake des Siebziger-Lieds »Stumblin’ in« zu Wort kommen: »Our love is alive / I’ve fallen for you / Whatever you do / Cause, baby, you’ve shown me so many things that I never knew / Whatever it takes / Baby, I’ll do it for you / Whatever you need / Baby, you got it from me.« Wenn das nicht mal eine Hymne auf eine blau-schwarze Koalition ist!

Hätte sich dann doch eher »Highway to Hell« gewünscht: Titanic

 Verehrte Joyce Carol Oates,

da Sie seit den Sechzigern beinah im Jahrestakt neue Bücher veröffentlichen, die auch noch in zahlreiche Sprachen übersetzt werden, kommen Sie vermutlich nicht dazu, jeden Verlagstext persönlich abzusegnen. Vielleicht können Sie uns dennoch mit ein paar Deutungsangeboten aushelfen, denn uns will ums Verrecken nicht einfallen, was der deutsche Ecco-Verlag im Sinn hatte, als er Ihren neuen Roman wie folgt bewarb: »›Babysitter‹ ist ein niederschmetternd beeindruckendes Buch, ein schonungsloses Porträt des Amerikas der oberen Mittelschicht sowie ein entlarvender Blick auf die etablierten Rollen der Frau. Oates gelingt es, all dies zu einem unglaublichen Pageturner zu formen. In den späten 1970ern treffen in Detroit und seinen Vorstädten verschiedene Leben aufeinander«, darunter »eine rätselhafte Figur an der Peripherie der Elite Detroits, der bisher jeglicher Vergeltung entkam«.

Bitte helfen Sie uns, Joyce Carol Oates – wer genau ist ›der Figur‹, dem es die elitären Peripherien angetan haben? Tragen die Leben beim Aufeinandertreffen Helme? Wie müssen wir uns ein Porträt vorstellen, das zugleich ein Blick ist? Wird das wehtun, wenn uns Ihr Buch erst niederschmettert, um dann noch Eindrücke auf uns zu hinterlassen? Und wie ist es Ihnen gelungen, aus dem unappetitlich plattgedrückten Matsch zu guter Letzt noch einen »Pageturner« zu formen?

Wartet lieber aufs nächste Buch: Titanic

 Rrrrr, Jesus von Nazareth!

Rrrrr, Jesus von Nazareth!

Im andalusischen Sevilla hast Du eine Kontroverse ausgelöst, der Grund: Auf dem Plakat für das Spektakel »Semana Santa« (Karwoche) habest Du zu freizügig ausgesehen, zu erotisch, ja zu hot!

Tja, und wie wir das besagte Motiv anschauen, verschlägt es uns glatt die Sprache. Dieser sehnsüchtige Blick, der kaum bedeckte anmutige Körper! Da können wir nur flehentlich bitten: Jesus, führe uns nicht in Versuchung!

Deine Dir nur schwer widerstehenden Ungläubigen von der Titanic

 Bild.de!

»Springer hatte im Januar bundesweit für Entsetzen gesorgt«, zwischentiteltest Du mit einem Mal überraschend selbstreferenziell. Und schriebst weiter: »Nach der Enthüllung des Potsdamer ›Remigrations‹-Treffens von AfD-Politikern und Rechtsextremisten postete Springer: ›Wir werden Ausländer zurückführen. Millionenfach. Das ist kein Geheimnis. Das ist ein Versprechen.‹« Und: »In Jüterbog wetterte Springer jetzt gegen ›dahergelaufene Messermänner‹ und ›Geld für Radwege in Peru‹«.

Dass es in dem Artikel gar nicht um Dich bzw. den hinter Dir stehenden Arschverlag geht, sondern lediglich der Brandenburger AfD-Vorsitzende René Springer zitiert wird, fällt da kaum auf!

Zumindest nicht Titanic

Vom Fachmann für Kenner

 Vom Feeling her

Es hat keinen Sinn, vor seinen Gefühlen wegzulaufen. Man muss sich schon auch mal hinter einem Baum verstecken und warten, dass die das nicht merken und an einem vorbeiziehen, sonst bringt das ja alles nichts.

Loreen Bauer

 Frage an die Brutschmarotzer-Ornithologie

Gibt es Kuckucke, die derart hinterhältig sind, dass sie ihre Eier anderen Kuckucken unterjubeln, damit die dann fremde Eier in fremde Nester legen?

Jürgen Miedl

 Nicht lustig, bloß komisch

Während ich früher schon ein kleines bisschen stolz darauf war, aus einer Nation zu stammen, die mit Loriot und Heinz Erhardt wahre Zen-Meister der Selbstironie hervorgebracht hat, hinterfrage ich meine humoristische Herkunft aufgrund diverser Alltagserfahrungen jetzt immer öfter mit Gedanken wie diesem: Möchte ich den Rest meines Lebens wirklich in einem Land verbringen, in dem man während seiner Mittagspause in ein Café geht, das vor der Tür vollmundig mit »leckerem Hunde-Eis« wirbt, und auf seine Bestellung »Zwei Kugeln Labrador und eine Kugel Schnauzer« statt des fest eingeplanten Lachers ein »RAUS HIER!« entgegengebrüllt bekommt?

Patric Hemgesberg

 Altersspezifisch

Ich gehöre noch zu einer Generation, deren Sätze zu häufig mit »Ich gehöre noch zu einer Generation« anfangen.

Andreas Maier

 Gute Nachricht:

Letzte Woche in der Therapie einen riesigen Durchbruch gehabt. Schlechte Nachricht: Blinddarm.

Laura Brinkmann

Vermischtes

Erweitern

Das schreiben die anderen

Titanic unterwegs
25.04.2024 Köln, Comedia Max Goldt
27.04.2024 Schwerin, Zenit Martin Sonneborn mit Sibylle Berg
28.04.2024 Lübeck, Kolosseum Martin Sonneborn mit Sibylle Berg
29.04.2024 Berlin, Berliner Ensemble Martin Sonneborn mit Sibylle Berg