TITANIC Gold-Artikel

Die eisernen Stricke des Wahlrechts – Kommentar von Michael Kretschmer

Am ersten September wird in Sachsen gewählt. Das ist für die meisten der Menschen hier immer noch ungewohnt und sorgt deswegen auch immer für gehörige Aufregung. Es ist ein bisschen so, wie wenn die angetrunkenen Jugendlichen bei mir im Rewe mit gehackten E-Rollern Wettrennen fahren: Haltet ihr das wirklich für so eine gute Idee? Bringt uns das wirklich voran? Das frage ich mich dann. Im Stillen. Ich will ja nicht aufs Maul kriegen.

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Dennoch halte ich Wahlen für ein starkes Zeichen für die Demokratie. Nur dort, wo gewählt wird, landen irgendwann Menschen in Ämtern, können Reden gehalten, Pöstchen verteilt, Dienstreisen abgerechnet werden. Ich finde es toll von den Sachsen, dass sie sich diesen Quatsch immer wieder aufs neue antun.

Mir vorliegenden Informationen zufolge können dieses Jahr zum ersten Mal auch wieder sogenannte Nationalsozialisten gewählt werden, sprich Faschos. Das bedauert niemand mehr als ich. Ich wünschte, es ginge anders! Aber mir sind die Hände gebunden, hier, hinter meinem Rücken. Die könnt ihr gerade nicht sehen, aber sie sind gebunden! Durch die eisernen Stricke des Wahlrechts und der Meinungsfreiheit! Wenn wir die abschaffen, können wir das Land auch direkt Faschisten in die Hand geben. So tun wir es wenigstens indirekt.

Wir als Sachsen-CDU haben stets versucht, immer eine attraktive Alternative zum offenen Faschismus zu bieten. Wo uns das nicht gelungen ist, haben wir in den Standort investiert: Fördertöpfe für drei Branchen, Kinderschminken auf Stadtteilfesten, unrentable Dörfer unbürokratisch niederbrennen. Das sollen uns die Linken erst mal nachmachen!

Am Wochenende gab es in Sachsen Demonstrationen gegen “Rechts”. Das finde ich ein falsches Signal. Wenn wir anfangen, einzelne Himmelsrichtungen abzuwerten, geht irgendwann der ganze Kompass verloren. Die Linken, die den teuren Spaß organisiert haben, sollten sich fragen, ob sie nicht selbst Schuld sind, wenn wir als CDU bald mit der AfD koalieren müssen. Wohlgemerkt: Ich bin gegen ALLE Seiten des politischen Spektrums. Demonstrationen helfen uns als Land ebensowenig wie die vorschnelle Erschießung unbeliebter CDU-Mitglieder. Da lasse ich nicht mit mir verhandeln.

Wir Sachsen sollten uns von solchen Rattenfängern abwenden – und uns der eigentlichen Herausforderung stellen: dem Vorrücken des internationalen Kommunismus. Nur, wenn es uns gelingt, die Kommunisten aus ihren Verstecken zu treiben, sie zu stellen, sie zu zerstampfen und zu zerschmettern, ihnen beide Hände zu brechen und sie mit heißer Jauche zu übergießen, wird vielleicht wieder so etwas wie Frieden einkehren. Ich möchte nicht aufhören, davon zu träumen.

 

Ihr MiniPräsi

Michael Kretschmer ;-)

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Briefe an die Leser

 Hej, Gifflar!

Du bist das Zimtgebäck eines schwedischen Backwarenherstellers und möchtest mit einer Plakatkampagne den deutschen Markt aufrollen. Doch so sehr wir es begrüßen, wenn nicht mehr allein Köttbullar, Surströmming und Ikeas Hotdogs die schwedische Küche repräsentieren, so tief bedauern wir, dass Du mit Deinem Slogan alte Klischees reproduzierst: »Eine Schnecke voll Glück«? Willst Du denn für alle Ewigkeiten dem Stereotyp der schwedischen Langsamkeit hinterherkriechen? Als regierten dort immer noch Sozialdemokraten, Volvo und Schwedenpornos?

Damit wirst Du nie der Lieblingssnack der Metropolenjugend!

Sagen Dir Deine Zimt- und Zuckerschnecken von Titanic

 Clever, »Brigitte«!

Du lockst mit der Überschrift »Fünf typische Probleme intelligenter Menschen«, und wir sind blöd genug, um draufzuklicken. Wir lernen, dass klug ist: wer mehr denkt, als er spricht, wer sich ungeschickt im Smalltalk anstellt, wer sich im Job schnell langweilt, wer sich mit Entscheidungen schwertut, wer bei Streit den Kürzeren zieht und wer ständig von Selbstzweifeln geplagt wird.

Frustriert stellen wir fest, dass eigentlich nichts von alledem auf uns zutrifft. Und als die Schwachköpfe, die wir nun einmal sind, trauen wir uns fast gar nicht, Dich, liebe Brigitte, zu fragen: Waren das jetzt nicht insgesamt sechs Probleme?

Ungezählte Grüße von Deiner Titanic

 Vielen Dank, Claudia Schiffer!

Vielen Dank, Claudia Schiffer!

Die Bunte zitiert Sie mit der Aussage: »Um zu überleben, muss man gesund sein, und wenn man am gesündesten ist, sieht man einfach auch am jüngsten aus!« Gut, dass Sie diese Erkenntnis an uns weitergeben!

Geht jetzt zur Sicherheit bei jeder neuen Falte, Cellulitedelle und grauen Strähne zum Arzt:

Ihre greise Redaktion der Titanic

 Weiter so, uruguayischer Künstler Pablo Atchugarry!

Eine angeblich von Ihnen geschaffene Bronzeskulptur im englischen Cambridge soll an Prinz Philip erinnern, der dort von 1977 bis 2011 Kanzler der Universität war. Allerdings wird das Kunstwerk, das im Auftrag eines reichen Bauträgers angefertigt wurde, von vielen als verunglückt empfunden und zieht seit nunmehr zehn Jahren Spott auf sich.

Dass Sie mittlerweile die Urheberschaft leugnen, um Ihr Renommee als Künstler zu schützen, ist zwar verständlich, aber aus unserer Sicht völlig unnötig. Wenn sich das Konzept durchsetzt, lästige Promis, die uns über Jahrzehnte viel Zeit, Geld und Nerven gekostet haben, mit langlebigen Schrott-Monumenten zu schmähen, werden Sie sich vor Aufträgen bald kaum noch retten können. Und das Beste: Weil andere Großkopferte sich mit ihren Eskapaden zurückhalten würden, um nicht von Ihnen verewigt zu werden, sorgten Sie auch noch für Ruhe und gesellschaftlichen Frieden.

Hofft, dass dieser Vorschlag einen Stein ins Rollen bringt: Titanic

 Ach, Scheuer-Andi,

wie der Spiegel meldet, wird niemand für Sie in den Bundestag nachrücken. Da scheinen die Fußstapfen wohl einfach zu groß zu sein.

Die Besten gehen immer zu früh …

Weiß Titanic

Vom Fachmann für Kenner

 Finanz-Blues

Wenn ich bei meiner langjährigen Hausbank anrufe, meldet sich immer und ausnahmslos eine Raiffeisenstimme.

Theobald Fuchs

 Konsequent

Die Welt steckt in der Spermakrise. Anzahl und Qualität der wuseligen Eileiter-Flitzer nehmen rapide ab. Schon in wenigen Jahren könnten Männer ihre Zeugungsfähigkeit vollständig verlieren. Grund hierfür sind die Verkaufsschlager aus den Laboren westlicher Großkonzerne. Diese Produkte machen den Schädling platt, das Plastik weich und das Braterlebnis fettfrei und wundersam. Erfunden wurden diese chemischen Erfolgsverbindungen von – Überraschung – Y-Chromosom-Trägern. Toll, dass sich Männer am Ende doch an der Empfängnisverhütung beteiligen.

Teresa Habild

 Die wahre Strafe

Verhaftet zu werden und in der Folge einen Telefonanruf tätigen zu müssen.

Fabio Kühnemuth

 Immerhin

Für mich das einzig Tröstliche an komplexen und schwer zugänglichen Themen wie etwa Quantenmechanik, Theodizee oder den Hilbertschen Problemen: Letztlich ist das alles keine Raketenwissenschaft.

Michael Ziegelwagner

 Im Institut für Virologie

Jeder Gang macht krank.

Daniel Sibbe

Vermischtes

Erweitern

Das schreiben die anderen

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27.04.2024 Schwerin, Zenit Martin Sonneborn mit Sibylle Berg
28.04.2024 Lübeck, Kolosseum Martin Sonneborn mit Sibylle Berg
29.04.2024 Berlin, Berliner Ensemble Martin Sonneborn mit Sibylle Berg
30.04.2024 Hamburg, Kampnagel Martin Sonneborn mit Sibylle Berg