Inhalt der Printausgabe
September 2006
Vom Fachmann für Kenner (Seite 15 von 16) |
Ästhetik Das Schöne wie Raumsparende an Dichtung ist ihre, wenn gelingend, dem Bild luftmachende und zugleich verdichtende, verknappende Sprache. So läßt sich die ebenso kurze wie formal bestechende Bitte eines arbeitslosen und charakterlich leicht zwielichten Duisburger Vaters an seinen immerhin schon 45jährigen und grad von schwerster Arbeit (Zeche) heimkommenden Sohn (97 Prozent gehbehindert): »Würdest du, auf daß kein Lohn dir winke Augenblicks mir bitte einen Haufen Nämlich zwanzig Flaschen Pilsbier kaufen Welche ich, derweil dich dürstet, trinke?« in Prosa nur ungleich länger, komplizierter und häßlicher: prosaischer sagen: »Hol mal Kasten anne Bude, Spasti. Ab kriegse aber nix, hähäh!!« – Schlimm. Thomas Gsella
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