Inhalt der Printausgabe
November 2005
Der Trinkende (Seite 2 von 2) |
Doch auch für Haare, die wie heiße Asche Weiß glühen auf der wutentbrannten Stirn Des größten Deutschen mit der kleinsten Flasche Um einen Halm, kaum schwerer als das Hirn In diesem Monolithen, dessen Falten Nichts als das eine knurren: Was ein Scheiß! Viel kleines Kind ist in dem großen Alten, der seinen ersten Schluck als letzten weiß Und darum halb verschmäht. Und mit dem Runden Verzweifelt auch der Bildbetrachter schier An dieser großen Wut aus tausend Wunden, An diesem Körper zwischen Trotz und Gier, Der beides will. Und innehält seit Stunden, Sehr dilemmatisch, ratlos und sehr hohl. So steht, gemalt aus ungezählten Pfunden, Uns dieses Bild auch, gleichnishaft, für Kohl. Thomas Gsella |
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