Inhalt der Printausgabe
März 2005
Vom Fachmann für Kenner (Seite 13 von 16) |
Speisewagenkellner "Zusammen?" fragt der Kellner. Ich sitze seit drei Stunden im Speisewagen. Allein. Sieht mich der Kellner doppelt? Oder meint er, daß ich die fünf Pils auch einzeln zahlen könne, schön langsam der Reihe nach, um mir die Konfrontation mit der horrenden Summe zu ersparen? Florian Sendtner
Bildung "Wer lesen kann, ist klar im Vorteil", pflegte mein früherer Deutschlehrer zu scherzen. Daß daran etwas Wahres ist, konnte ich letzte Woche beobachten. Ich stand bei Karstadt in der Lebensmittelabteilung vor dem Weinregal. Zwei junge Deutschtürken - Gel im Haar, Hose auf Kniehöhe - standen neben mir. Sie suchten augenscheinlich nach einem Mitbringsel für eine Party. Nummer 1: "Der is gut, ich schwöre! Die Flasche sieht echt geil aus!" Nummer 2: "Fünf Euro? Zu teuer!" Ich verlor die beiden Weinexperten aus den Augen. An der Kasse trafen wir uns wieder. Nummer 1: "Echt, krass gute Wahl!" Nummer 2 (Ehrfurcht in der Stimme): "Voll edel!" Sprach's und bezahlte stolz die Flasche Basilikum-Knoblauch-Essig. Sebastian Badenberg
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