Inhalt der Printausgabe
Dezember 2004
Bau auf, bau auf…
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Liebe TITANIC-Leser! "WÄHREND DER REST DEUTSCHLANDS AM 9. NOVEMBER, 15 JAHRE NACH DEM VERHÄNGNISVOLLEN FALL DER MAUER, BESINNUNGSLOS VOR SICH HIN FEIERTE, SIND WIR DARAN GEGANGEN, TAT-SACHEN ZU SCHAFFEN. |
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Aus Sorge um unser Land haben wir an diesem Tag damit begonnen, im Zonenrandgebiet zwischen Hessen und Thüringen die Mauer wieder aufzubauen. Das geschah natürlich nicht ganz uneigennützig. In erster Linie ging es uns darum, Propagandabilder von hoher suggestiver Kraft zu gewinnen; und das nicht nur für den angekündigten populistischen Landtagswahlkampf der PARTEI in Nordrhein-Westfalen. Denn auch in anderen Bundesländern gibt es immer noch Bürger, die uns nicht zutrauen, das Schröder-Regime nach der Bundestagswahl 2006 von der Regierungspflicht zu entbinden. So hat erst jüngst Bundesminister Stolpe in einem Interview der Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung auf die Frage nach der von TITANIC gegründeten PARTEI hoffnungsvoll verkündet: "Es wird gottlob nicht für den Einzug in den Bundestag reichen!"
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Möglicherweise wird der senile SPD-Mann sein Urteil revidieren, wenn er erfährt, wer uns bei der Aktion an der Zonengrenze unterstützt hat. Da wir Redakteure nicht sonder-lich gut mauern können, wurde die praktische Ausführung des neuen Mauerbaus freundlicher-weise und offiziell von der IG Bauen-Agrar-Umwelt übernommen. Das aber bedeutet, daß sich mittlerweile weitere langjährige Bundesgenossen von den ehemaligen Sozial-demokraten in der SPD abwenden, um sich neue, seriöse Bündnispartner zu suchen. Den historischen Schulterschluß zwischen den Gewerkschaften und der PARTEI haben wir für Sie ebenso dokumentiert wie mein Gespräch mit dem hessischen Ministerpräsidenten Roland Koch: "Es wurde schon viel zu viel Mauer abgerissen!" (Seiten 12-17) Auch in den sächsischen Krisengebieten macht die PARTEI-Arbeit gute Fortschritte. Völlig unabhängig vom Bundesvorstand konnten die ostdeutschen Ortsgruppen dort ein wichtiges Wahlkampfthema besetzen, das die etablierten Parteien bisher übersehen haben: Durch den Abriß der Dresdner Frauenkirche soll das Material für den angestrebten Mauerbau gewonnen werden. Die Frage, ob man die Engländer dabei um Amtshilfe bittet, wurde vorerst in einen Ausschuß verwiesen. Herzlichst, Ihr Martin Sonneborn
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