Inhalt der Printausgabe

August 2004


"Die endgültige Teilung Deutschlands -
das ist unser Auftrag."
Chlodwig Poth


Liebe TITANIC-Leser!

EIN BUS, DER FÜHRERLOS DURCH EINE BELEBTE FUSSGÄNGERZONE RAST, GENAU AUF EIN TEURES PORZELLANGESCHÄFT ZU; eine Putzfrau, die sich beim Fegen im Atomkraftwerk rückwärts auf einen roten Knopf zubewegt mit der Aufschrift "Vorsicht! Niemals, wirklich niemals betätigen!"; eine heruntergekommene parlamentarische Demokratie, in welcher der kahle Friseur von Sabine Christiansen die politische Agenda bestimmen darf - es gibt Situationen, in denen man Verantwortung übernehmen und handeln muß.

Martin Sonneborn
Martin Sonneborn
Heute wissen wir, daß es falsch war, in den ersten Regierungsjahren der rotgrünen Koali-tion immer wieder hoheitliche Aufgaben zu übernehmen und die eklatanten handwerklichen Fehler auszubügeln: die Kriegserklärung an Jugoslawien, die Ausladung Österreichs von der Expo 2000, auch das sportpolitische Eingreifen der TITANIC-Redaktion, es war lediglich Flickwerk. Schlimmer noch, es half einer desaströs unfähigen Regierung über die kritischen Phasen hinweg und verlängerte damit ihren mitleiderregenden Existenzkampf.

Arme SPD: Die Abweichler überholen links, TITANIC rechts

Heute wissen wir, daß es falsch war, nicht gleich selbst Regierungsverantwortung in Deutschland zu übernehmen. Aber wir haben aus unseren Fehlern gelernt! Ende Juli hat sich hier in den Redaktionsräumen eine neue Partei gegründet: DIE PARTEI, eine demokratische Partei, die alle anderen Parteien überflüssig machen wird und die erstmals im Mai 2005 bei den Landtagswahlen in Nordrhein-Westfalen antritt.

Das PARTEI-Programm wird in diesen Tagen erarbeitet, unsere Hauptforderung aber steht bereits fest: Die Mauer wird wieder aufgebaut! Mit diesem Kernziel dürften wir - zumal in den ruinierten westdeutschen Randgebieten - auf relativ große Zustimmung stoßen.

Im November 1989 formulierte Chlodwig Poth jenes Motto, das wir seither im Impressum der TITANIC führen; jetzt ist die Zeit gekommen, dieses Vermächtnis zu erfüllen. Packen wir's an!

Herzlichst, Ihr Martin Sonneborn



PS: Für die notwendige Unterstützungsliste suchen wir Kandidaten und Parteimitglieder mit Hauptwohnsitz in NRW. Bei Interesse mailen Sie bitte Ihre Anschrift an DIE_PARTEI@titanic-magazin.de. Niedrige Mitgliedsnummern winken!




Aktuelle Startcartoons

Heftrubriken

Briefe an die Leser

 Anpfiff, Max Eberl!

Sie sind seit Anfang März neuer Sportvorstand des FC Bayern München und treten als solcher in die Fußstapfen heikler Personen wie Matthias Sammer. Bei der Pressekonferenz zu Ihrer Vorstellung bekundeten Sie, dass Sie sich vor allem auf die Vertragsgespräche mit den Spielern freuten, aber auch einfach darauf, »die Jungs kennenzulernen«, »Denn genau das ist Fußball. Fußball ist Kommunikation miteinander, ist ein Stück weit, das hört sich jetzt vielleicht pathetisch an, aber es ist Liebe miteinander! Wir müssen alle was gemeinsam aufbauen, wo wir alle in diesem gleichen Boot sitzen.«

Und dieser schräge Liebesschwur, Herr Eberl, hat uns sogleich ungemein beruhigt und für Sie eingenommen, denn wer derart selbstverständlich heucheln, lügen und die Metaphern verdrehen kann, dass sich die Torpfosten biegen, ist im Vorstand der Bayern genau richtig.

Von Anfang an verliebt für immer: Titanic

 Waidmannsheil, »Spiegel«!

»Europas verzweifelte Jagd nach Munition«, titeltest Du, und doch könnte es deutlich schlimmer sein. Jagd auf Munition – das wäre, so ganz ohne diese Munition, deutlich schwieriger!

Nimmt Dich gerne aufs Korn: Titanic

 Also wirklich, »Spiegel«!

Bei kleinen Rechtschreibfehlern drücken wir ja ein Auge zu, aber wenn Du schreibst: »Der selbst ernannte Anarchokapitalist Javier Milei übt eine seltsame Faszination auf deutsche Liberale aus. Dabei macht der Rechtspopulist keinen Hehl daraus, dass er sich mit der Demokratie nur arrangiert«, obwohl es korrekt heißen müsste: »Weil der Rechtspopulist keinen Hehl daraus macht, dass er sich mit der Demokratie nur arrangiert«, müssen wir es doch anmerken.

Fasziniert von so viel Naivität gegenüber deutschen Liberalen zeigt sich

Deine Titanic

 Gude, Fregatte »Hessen«!

Du verteidigst Deutschlands Demokratie zur Zeit im Roten Meer, indem Du Handelsrouten vor der Huthi-Miliz schützt. Und hast schon ganz heldenhaft zwei Huthi-Drohnen besiegt.

Allerdings hast Du auch aus Versehen auf eine US-Drohne geschossen, und nur einem technischen Fehler ist es zu verdanken, dass Du nicht getroffen hast. Vielleicht ein guter Grund für die USA, doch nicht auf der Erfüllung des Zwei-Prozent-Ziels zu beharren!

Doppelwumms von Titanic

 Erwischt, Bischofskonferenz!

In Spanien haben sich Kriminelle als hochrangige Geistliche ausgegeben und mithilfe künstlicher Intelligenz die Stimmen bekannter Bischöfe, Generalvikare und Priester nachgeahmt. Einige Ordensfrauen fielen auf den Trick herein und überwiesen auf Bitten der Betrüger/innen hohe Geldbeträge.

In einer Mitteilung an alle kirchlichen Institutionen warntest Du nun vor dieser Variante des Enkeltricks: »Äußerste Vorsicht ist geboten. Die Diözesen verlangen kein Geld – oder zumindest tun sie es nicht auf diese Weise.« Bon, Bischofskonferenz, aber weißt Du, wie der Enkeltrick weitergeht? Genau: Betrüger/innen geben sich als Bischofskonferenz aus, raten zur Vorsicht und fordern kurz darauf selbst zur Geldüberweisung auf!

Hat Dich sofort durchschaut: Titanic

Vom Fachmann für Kenner

 Kehrwoche kompakt

Beim Frühjahrsputz verfahre ich gemäß dem Motto »quick and dirty«.

Michael Höfler

 Einmal und nie wieder

Kugelfisch wurde falsch zubereitet. Das war definitiv meine letzte Bestellung.

Fabian Lichter

 Teigiger Selfcaretipp

Wenn du etwas wirklich liebst, lass es gehen. Zum Beispiel dich selbst.

Sebastian Maschuw

 Parabel

Gib einem Mann einen Fisch, und du gibst ihm zu essen für einen Tag. Zeig ihm außerdem, wie man die Gräten entfernt, und er wird auch den folgenden Morgen erleben.

Wieland Schwanebeck

 Neulich

erwartete ich in der Zeit unter dem Titel »Glückwunsch, Braunlage!« eigentlich eine Ode auf den beschaulichen Luftkurort im Oberharz. Die kam aber nicht. Kein Wunder, wenn die Überschrift des Artikels eigentlich »Glückwunsch, Braunalge!« lautet!

Axel Schwacke

Vermischtes

Erweitern

Das schreiben die anderen

Titanic unterwegs
25.04.2024 Köln, Comedia Max Goldt
27.04.2024 Schwerin, Zenit Martin Sonneborn mit Sibylle Berg
28.04.2024 Lübeck, Kolosseum Martin Sonneborn mit Sibylle Berg
29.04.2024 Berlin, Berliner Ensemble Martin Sonneborn mit Sibylle Berg