Inhalt der Printausgabe

TITANIC-Telefonterror

Bei Anruf Aiwanger

Was war da los in Niederbayern? Der Vize-Präsi Hubsi Aiwanger wurde nach seiner Flugblattaffäre vom »linksgrünen Elitenmob aus Berlin« (Aiwanger) »durch den Dreck gezogen« (ebenfalls Aiwanger) und soll nun »verbrannt werden wie die, Sie wissen schon … ja, die Juden, haha!« (Aiwangers Bruder). Und in diesen schweren Wahlkampfzeiten hat ein Spitzenpolitiker, der gerade von Brandrede zu Brandrede hetzt, doch gar keine Zeit, sich darum zu kümmern! Nicht auszudenken, was passierte, wenn nun noch mehr Bubenstreiche ausgegraben würden – alles wäre denkbar! Amtsenthebung, Exil, Wahlergebnisse jenseits der 90 Prozent! Ein Glück, dass TITANIC nicht nur aiwangertreu, sondern auch im ständigen Kontakt mit Deutschlands einzigem Aiwangerimitator Andreas Maria Lugauer steht. Die Aufgabe ist klar: Dafür sorgen, dass »Old Huberhand« auch weiterhin fest im Sattel sitzt. Wie das gelingen soll? Wir telefonieren uns durch Niederbayern und stopfen jedes Leck, das uns unterkommt.

Und wo, wenn nicht in einem Wirtshaus könnte Hubert damals noch diverse andere Streiche gespielt haben? Hier, wo Buben noch Buben sein dürfen, wo einem halt mal die ein oder andere 90minütige Sportpalastrede rausrutscht, was Jahre später von den Linksfaschisten an ihren Tastaturen in den falschen verfassungsfeindlichen Kontext gestellt wird. Man kennt’s ja!

Aiwanger Guten Tag, Aiwanger ist am Apparat? Ja, und zwar Folgendes. Sie kriegen ja vielleicht mit, wie ich gerade von den Medien durch den Kakao gezogen werde.

Wirt Ja.

Aiwanger Und jetzt ist mir zugetragen worden, ich bin ja früher auch oft bei euch eingekehrt, dass es da vielleicht zu der ein oder anderen unschönen Szene gekommen sei. Dass da Fotos gemacht worden sind.

Wirt (germknödelig) Nee, sicher nicht. Ich hab erst seit zwei Jahren ein Handy. (rechnet im Kopf nach) Das kann nicht sein, damals.

Aiwanger Es ist die Rede von Polaroidfotos …

Wirt (aus allen Wolken fallend) Also bei mir weiß ich nix. Hier, ich hab noch nie so eins gesehen, wenn ich ehrlich bin. Aber bei uns ist die Stimmung eher pro Aiwanger als Anti-Aiwanger.

Aiwanger Das freut mich natürlich. Es läuft ja eine Kampagne gegen meine Person. Jeder Bubenstreich wird gegen einen verwendet, ob man ein Flugblatt verfasst hat oder einer Lehrerin Säure ins Gesicht gespritzt haben soll.

Wirt Ja, stimmt. Also bei mir in der Kneipe wird sicherlich nichts verraten, weil hier sind vom Bürgermeister bis zum letzten Handlanger alle eher pro Aiwanger als anti. Mit Sicherheit.

Aiwanger Das freut mich zu hören. Kann ich mich denn auf Sie verlasen, dass, wenn da jemand anruft, dass Sie nichts verraten, was ich früher gemacht habe?

Wirt (schnaubt brüderlich) Ja, vor einer Woche hat eine Zeitung angerufen und ich habe gesagt, ich weiß von nichts, hab ich da gesagt. Ich kann da nichts machen. Keine Ahnung.

Aiwanger Das ist sehr freundlich. Das sind ja alte Muster mit den Systemmedien aus Berlin.

Wirt (kosmopolitisch) Ja!

Aiwanger Also sind Sie alle auf der Seite der Freien Wähler?

Wirt Nee, wir sind auf der Seite von Aiwanger, politisch sind wir alle völlig neutral. Auf jeden Fall sind wir aber pro.

Ein voller Erfolg! Schon mal eine Kneipe im schönen Bayernland ist auf unserer Seite – der Seite von Meinungsfreiheit und Wahrheit. Weiter geht es zur Metzgerstube, hier hat unser Hubsi damals eine ganz pikante Delikatesse in Auftrag gegeben. Und eine blutwurstjunge Metzgereifachkraft begrüßt uns zuvorkommend. Schautime!

Aiwanger Es war damals ’82 am 20. April, also Sie wissen ja, wer da Geburtstag hat? Also wir haben da eine symbolische Sache bestellt. Eine bestimmte (leiser) … Wurstspeise.

Metzgereifachkraft (geschichtsbewusst) Aha, ja. Da habe ich hier aber noch nicht gearbeitet.

Aiwanger Jetzt ist natürlich die Problematik, das soll nicht an die Öffentlichkeit kommen. Also unter Verschluss gehalten werden.

Metzgereifachkraft Ja, das ist klar. Nur da war ich noch nicht hier, das muss der Chef wissen.

Aiwanger Na gut … (schüchtern) Sind Sie Freie Wählerin?

Metzgereifachkraft (überzeugt) Ja.

Aiwanger Und was halten Sie von der ganzen Sache, was da momentan gegen mich gemacht wird?

Metzgereifachkraft Ja, mei. Jeder hat da seine eigene Vorstellung. Ich sag das mal.

Aiwanger Das versteh ich jetzt nicht.

Metzgereifachkraft (klandestin) Da kann ich nicht klären am Telefon. Ich bin ja auf der Arbeit.

Aiwanger Ich wollte halt mal fragen, ich versuche zu schauen, wie es draußen auf dem Land ausschaut. Und Sie hält das nicht davon ab, die Freien Wähler zu wählen, was da passiert ist?

Metzgereifachkraft (unbefangen) Nee, jeder hat da seine eigenen Meinungen … also Meinungsverschiedenheiten. (lacht)

Aiwanger Am Ende ist das Interpretation, nicht wahr?

Metzgereifachkraft Joa, der eine macht so, der andere so.

Aiwanger (volksnah) Wie ist das bei Ihnen mit den Syrern und Flüchtlingen? Ich hab von München aus nicht so den Überblick.

Metzgereifachkraft Ach, Gott. Hier bei uns im Ort?

Aiwanger Gibts da Schwierigkeiten?

Metzgereifachkraft Nee, eigentlich nicht. Aber da müssen Sie mit dem Chef reden, der ist ja länger schon da, also hier.

Der Schulterschluss gelingt bis hinter die entlegensten Theken der Republik. Wie das wohl wäre, so einen Politiker zu haben, für den man die Hand ins Feuer legt und dem man Nazistreiche aus der Jugend verzeiht? Wir stellen uns vor, mit dieser inbrünstigen Treue einem Volker Bouffier oder einem Boris Rhein gedient zu haben. Nachdem wir uns das Erbrochene aus den Lederhosen gewaschen haben, stoßen wir auf eine weitere Wirtschaft nicht weit von Aiwangers Geburtsstätte. Erneut schildern wir die beschämenden Umstände der politischen Lage und hoffen auf joviale Verschwiegenheit des Schankwirts. Kann es uns noch mal gelingen oder endet hier die Reise für Bavaria’s Finest?

Aiwanger (bedrückt) Also es ist nun so, dass ich damals bei Ihnen auch eingekehrt bin und manchmal viel intus hatte. Mich also nicht an alles erinnern kann, was da passiert ist. Und wenn nun jemand aus Berlin … also die Eliten …

Wirt (zähneknirschend) Ja? Die kennt man ja.

Aiwanger Wenn nun so jemand bei Ihnen anruft, dann kann ich mich da auf Sie verlassen, dass da nichts verraten wird? Also dass Sie das so zu Protokoll geben, dass da nicht was passiert ist?

Wirt (kühl) Na, selbstverständlich.

Aiwanger Also kann ich davon ausgehen, dass Sie auf unserer Seite stehen?

Wirt (meisterederig) 100 Prozent.

Aiwanger Das ist schön zu hören.

Wirt 100 Prozent.

Aiwanger Also wenn jemand fragt, dann würden Sie gewisses kompromittierendes Material nicht erwähnen?

Wirt Ja, sicher.

Aiwanger Also Sie wissen, was ich da meine?

Wirt (konspirativ) Ja, selbstverständlich.

Aiwanger Ja, also, dann aber bitte die Lippen unter Verschluss halten, falls Sie da dementsprechend … was wissen.

Wirt (integer, niederbayerisch) Wir sind 100 Prozent Freie Wähler.

Aiwanger (seelenvergnügt) Das ist schön zu hören. Da bedank ich mich, kann ich auf Ihre Stimme zählen?

Wirt Selbstverständlich. 100 Prozent.

Da wird einem ja ganz mulmig warm ums Herz bei so vielen Prozent; wenn man mitbekommt, mit welcher treuherzigen Candeur hier der Mittelstand hinter unserem Hubert steht! Kümmert sich auch das Bäckerhandwerk so rührend um den Lonesome Ranger?

Aiwanger Also vor 20 Jahren ist die Geschichte passiert, wo wir so ein Gebäckstück in einer Form bestellt haben, die man heutzutage, also die würde man heutzutage so nicht mehr bestellen … Und das würd mir dann wieder auf die Füße fallen, die würden das da wieder so umdrehen.

Bäcker Also, ich kann mir nicht vorstellen, dass ein Gebäckstück … was haben Sie denn da bestellt?

Aiwanger Ja, also am 20. April, Sie wissen ja, wer da Geburtstag hat, und wir haben so eine kleine Gaudi gemacht.

Bäcker Ja, wissen Sie, wie das ausgeschaut hat?

Aiwanger Ja, wer hat am 20. April Geburtstag? So ein Herr mit einem kleinen Bärtchen …

Bäcker Nee, da haben wir nix gemacht.

Aiwanger Also wir haben’s bestellt! Darum gehts hier. (explizit) Die Medien!

Bäcker Nee, da haben wir nix gemacht, mit dem kleinen Bart. Das wüsste ich.

Aiwanger Also ich hör schon raus, dass Sie bei der kommenden Wahl ein Kreuzchen bei uns machen?

Bäcker Nee, weil ich wähle nicht mehr, Sie wissen ja. Die Urne, die Wahlurne da wird die Demokratie begraben, also damit. Also verbrannt. Und in Erding, da haben Sie ja über randgestreifte Themen gesprochen. Es geht ja noch direkter!

Aiwanger Aha? Zum Beispiel?

Bäcker (bühnenreif) Ja, nehmen wir mal Corona, beispielsweise Corona. Das ist eine »Plandemie«, keine Pandemie, die WHO als Gesetzgebungsänderung Paragraph drei, da werden wir Menschen nicht mehr berücksichtigt. Alle haben dafür gestimmt in Europa, die Ganzen. Gibt der WHO einen Freifahrtschein. Der Mensch muss im Mittelpunkt stehen. Wir brauchen einen Friedensvertrag, ein Ende des Besatzungsvertrags. Das muss man aussprechen.

Aiwanger Mehr als das in Erding kann ich gerade nicht machen.

Bäcker Sie brauchen keine Angst haben, wir Wähler sind hinter Ihnen. Sie müssen Rückgrat haben. Dann klappt das alles. Wir fühlen uns beim Klima verarscht, bei der Rente, beim Ukrainekrieg. Das muss alles weg.

Aiwanger Das klingt alles nach Politik mit gesundem Menschenverstand. Sie klingen mir wie ein normaler, bodenständiger Mann,

Bäcker Ja, genau.

Aiwanger Hoffentlich kann ich Sie wieder für die Wahl begeistern.

Bäcker Kennen Sie den Witz mit »vor der Wahl und nach der Wahl«?

Aiwanger Nein.

Bäcker Na, den erzähl ich Ihnen noch schnell … Merkel kommt in den Himmel und sagt: »Ich möchte gern.« – »Du darfst hier bleiben«, sagt er [gemeint ist wohl Gott/Petrus]. Sie schaut sich alles an, alles ist ganz ruhig, ganz chillig, alles ist leise, alles ist schön, alles ist in Ordnung, jedem geht’s gut, und so weiter. Dann sagt sie: »Ich will die Hölle sehen.« Also fahren sie mit dem Aufzug runter, die Tür geht auf: Kaviar, Golfspielen, Pokern, Schampus, Poolparty, einfach eine Riesengaudi. Dann überlegt sie sich es einen Tag und sagt: »Na, dann will ich lieber zu meinen Politikerfreunden in die Hölle hinunter!« Also geht die Tür auf, sie [gemeint sind wohl irgendwelche Teufel/Dämonen] ziehen sie rein, Merkel steht einen Dreiviertelmeter in der Scheiße …

Aiwanger Haha! Köstlich.

Bäcker … alle schaufeln Scheißdreck in die Plastiktüten rein …

Aiwanger Haha!

Bäcker … Feuer brennt, heiß ist es wie die Sau. Da sagt sie: »Wo ist der Pool? Wo ist der Kaviar?« – »Ja, gestern war vor der Wahl, heute ist nach der Wahl!«

Aiwanger Hahaha, ja. Es wird sich mit den Freien Wählern was ändern.

Bäcker Ja, wir brauchen Veränderung.

Ein weiteres Schäfchen, das wieder zur Herde der Vernünftigen geführt wurde. Denn man weiß ja: Jede nicht abgegebene Stimme ist eine Stimme für die SPD. Ein weiterer Mund, der stillhält, wenn die Lügenpresse und ihre Schergen aus Berlin durchklingeln und Dreck aufwirbeln wollen. Apropos Zeit: Ein gemütliches Gasthaus lädt zum Verweilen in der Telefonwarteschleife ein:

Aiwanger Es wird ja in meiner Vergangenheit rumgegraben. Flugblatt, Säureunfall. Alles aus der Schulzeit.

Wirtin Ja, das geht niemanden was an.

Aiwanger Darf ich Sie um ein vertrauliches Gespräch bitten?

Wirtin Na, klar!

Aiwanger Okay, es ist knapp 20 Jahre her, da war ich bei Ihnen im Gasthof, da haben wir, so jung und dumm wie wir waren, so gewisse Sachen gemacht, die wir heute so nicht mehr würden. Die aber auch so nicht ans Licht der Öffentlichkeit kommen dürfen.

Wirtin Okay.

Aiwanger Weil, sie wissen ja. Die Elitenmedien, die drehen bei mir in der Heimat jeden Stein um.

Wirtin Das heißt, Sie schätzen, da könnte jemand vorbeikommen?

Aiwanger Ja, es gab da Fotos, von dem, was da passiert ist. Und einen Camcorder. Wir waren auch in einer gewissen Weise mit Uniformen verkleidet, wo uns die Medien das so hindrehen, als wären wir die größten Nazis gewesen. Aber das war ja alles bloß, Sie wissen schon, oder?

Wirtin Ja, Fasching und so weiter. Man macht ja … seine Gaudi. Man ist jung und dumm.

Aiwanger Genau so war das. Und so war das gemeint, Sie können es sich vorstellen …

Wirtin (unterbricht) Ja, das wird dann durch den Dreck gezogen.

Aiwanger Ja, und ich war da 25 und die werden mir das so drehen, als wär ich heute noch so.

Wirtin (uniform) Ja, klar.

Aiwanger Und ich wollt mich da Ihrer Unterstützung versichern, falls sich da jemand meldet. Und das wird sehr wahrscheinlich passieren. Sind Sie da grundsätzlich auf meiner Seite?

Wirtin Bei uns ist »Gast ist Gast«, egal wie, wo, was. Egal auf welche Art und Weise. Wir haben auch öfter Prominenz drin, die hier schläft. Wir wissen, was Vertraulichkeit ist (lacht lange und laut). Wir wissen von nix, war vor unserer Zeit, fertig.

Aiwanger Also wir hatten auch nicht nur Verkleidungen, es gab auch gewisse Gesten.

Wirtin (abwinkend) Ja, ja.

Aiwanger Ich war ja auch besoffen. Vielleicht habe ich da auch eine Rede imitiert. (schwitzig) Also, das waren andere Zeiten.

Wirtin Da wurd’s auch noch anders gesehen als heute. Wo so was durch den Dreck gezogen wird.

Aiwanger Ja, da sagen Sie was.

Wirtin Da brauchen Sie sich keine Gedanken machen.

Aiwanger (besonnen) Wie sehen Sie das denn, dass da heute alles durch den Dreck gezogen wird?

Wirtin (sittsam) Meiner Meinung nach wird zu viel gemacht. Jeder hat sein Privatleben. Ob das Politik ist oder Promi.

Aiwanger Da sagen Sie was.

Wirtin Dementsprechend, durch die sozialen Medien ist das noch schlimmer geworden. Also von unserer Seite: Ich werde das kommunizieren. Dass auch der Chef Bescheid weiß, von unserer Seite. Was vor 20 Jahren war …

Aiwanger Es wird einem ein Strick aus allem gedreht. Darf ich denn mit Ihrer Stimme rechnen in der Wahl?

Wirtin Bisher eigentlich immer! Aber ich bin Wahlhelfer, ich muss also unparteiisch bleiben. Aber ich bin ehrlich, da machen Sie wirklich alles richtig, also auch bei dem Thema mit dem ganzen Corona-Dreck … Da waren Sie eindeutig der Sympathischere.

Aiwanger Ja, das freut mich zu hören, Sie haben ja in Erinnerung, wie ich damals bei der Impfung, was ich da für eine wichtige Arbeit geleistet habe.

Wirtin (resistent) Richtig. Genau.

Na, also. Auch noch Hunderte Kilometer von Hubert Aiwangers Postleitzahlengebiet hält man zum kernigen Urgestein und noch wichtiger: die Klappe, sollten die schnüffelnden Schmierfinken und Demokratiefeinde aus der Hauptstadt mit ihren Griffeln in der Vergangenheit herumwühlen wollen. Nach sechs Stunden am Telefon ist die Maß voll! Es kam uns keine einzige Seele unter, die nicht hinter Hubert Aiwanger gestanden hätte, man kann also mit Fug und Recht behaupten, es ist nur noch eine Frage der Zeit, bis das Aiwanger-Virus auch die restlichen Bundesländer infiziert und auch wir in Hessen fröhlich sagen dürfen: »Nee, davon haben wir damals nichts mitbekommen. 100 Prozent!«

 

Andreas Lugauer / Sebastian Maschuw

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Aktuelle Cartoons

Heftrubriken

Briefe an die Leser

 Ach, Scheuer-Andi,

wie der Spiegel meldet, wird niemand für Sie in den Bundestag nachrücken. Da scheinen die Fußstapfen wohl einfach zu groß zu sein.

Die Besten gehen immer zu früh …

Weiß Titanic

 Ah, »Galileo«!

Über die Arbeit von Türsteher/innen berichtest Du: »Viele Frauen arbeiten sogar als Türsteherinnen«. Wir setzen noch einen drauf und behaupten: In dieser Branche sogar alle!

Schmeißen diese Erkenntnis einfach mal raus:

Deine Pointen-Bouncer von Titanic

 Rrrrr, Jesus von Nazareth!

Rrrrr, Jesus von Nazareth!

Im andalusischen Sevilla hast Du eine Kontroverse ausgelöst, der Grund: Auf dem Plakat für das Spektakel »Semana Santa« (Karwoche) habest Du zu freizügig ausgesehen, zu erotisch, ja zu hot!

Tja, und wie wir das besagte Motiv anschauen, verschlägt es uns glatt die Sprache. Dieser sehnsüchtige Blick, der kaum bedeckte anmutige Körper! Da können wir nur flehentlich bitten: Jesus, führe uns nicht in Versuchung!

Deine Dir nur schwer widerstehenden Ungläubigen von der Titanic

 Gute Frage, liebe »Süddeutsche«!

»Warum haben wir so viele Dinge und horten ständig weiter? Und wie wird man diese Gier wieder los?« teast Du Dein Magazin an, dasselbe, das einzig und allein als werbefreundliches Vierfarb-Umfeld für teuren Schnickschnack da ist.

Aber löblich, dass Du dieses für Dich ja heißeste aller Eisen anpackst und im Heft empfiehlst: »Man kann dem Kaufimpuls besser widerstehen, wenn man einen Schritt zurücktritt und sich fragt: Wer will, dass ich das haben will?«

Und das weiß niemand besser als Du und die Impulskundschaft von Titanic

 Könnte es sein, »ARD-Deutschlandtrend«,

dass Dein Umfrageergebnis »Mehrheit sieht den Frieden in Europa bedroht« damit zusammenhängt, dass seit über zwei Jahren ein Krieg in Europa stattfindet?

Nur so eine Vermutung von Titanic

Vom Fachmann für Kenner

 Frage an die Brutschmarotzer-Ornithologie

Gibt es Kuckucke, die derart hinterhältig sind, dass sie ihre Eier anderen Kuckucken unterjubeln, damit die dann fremde Eier in fremde Nester legen?

Jürgen Miedl

 Citation needed

Neulich musste ich im Traum etwas bei Wikipedia nachschlagen. So ähnlich, wie unter »Trivia« oft Pub-Quiz-Wissen gesammelt wird, gab es da auf jeder Seite einen Abschnitt namens »Calia«, voll mit albernen und offensichtlich ausgedachten Zusatzinformationen. Dank Traum-Latinum wusste ich sofort: Na klar, »Calia« kommt von »Kohl«, das sind alles Verkohl-Facts! Ich wunderte mich noch, wo so ein Quatsch nun wieder herkommt, wusste beim Aufwachen aber gleich, unter welcher Kategorie ich das alles ins Traumtagebuch schreiben konnte.

Alexander Grupe

 Spielregeln

Am Ende einer Mensch-ärgere-dich-nicht-Partie fragt der demente Herr, ob er erst eine Sechs würfeln muss, wenn er zum Klo will.

Miriam Wurster

 Mitgehört im Zug

»Prostitution ist das älteste Gewerbe der Welt!« – »Ja, aber das muss es ja nicht bleiben.«

Karl Franz

 Dual Use

Seit ich meine In-Ear-Kopfhörer zugleich zum Musikhören und als Wattestäbchen verwende, stört es mich gar nicht mehr, wenn beim Herausnehmen der Ohrstöpsel in der Bahn getrocknete Schmalzbröckelchen rauspurzeln.

Ingo Krämer

Vermischtes

Erweitern

Das schreiben die anderen

Titanic unterwegs
14.05.2024 Frankfurt, Goethe-Universität Martin Sonneborn
15.05.2024 München, Volkstheater Moritz Hürtgen mit S. El Ouassil und M. Robitzky
16.05.2024 Regensburg, Alte Mälzerei Max Goldt
17.05.2024 A-Linz, Posthof Max Goldt