Inhalt der Printausgabe

Heiterkeit im ganzen Hause

von Ella Carina Werner

Seit vielen Jahren sammle ich interessante Zeitungsartikel, im letzten Jahr war es einer. Im September 2022 ging es in der Zeit um »politisches Lachen«, genauer gesagt um das Lachverhalten im Deutschen Bundestag. Man erfuhr, dass in jeder Sitzung bis zu 14 Stenograf*innen vollauf damit beschäftigt sind, nicht nur jeden Wortbeitrag zu protokollieren, sondern auch jedes einzelne Lachen. Dieses wird in den Plenarprotokollen wiederum unterschieden in »Heiterkeit« und »Lachen«, wobei es sich laut Definition der Bundesverwaltung bei Ersterem um ein beifälliges, bei Letzterem um ein abfälliges Lachen handelt.

Dies faszinierte mich so, dass ich die folgenden Tage nicht mehr aß, schrieb oder meine Kinder zur Sau machte, sondern mir Mitschnitte von Bundestagsdebatten auf www.bundestag.de reinpfiff, um das angekündigte Gegacker und Gewieher mit eigenen Ohren und Augen zu studieren. Ich lauschte den abgehackt ausgestoßenen Silben prustender Parlamentarier*innen, untersuchte die lachübliche Ausatmung in schnellen Stößen, betrachtete das eruptive Verbreitern der Mundspalten sowie das plötzliche Weiten der Nasenlöcher, wobei ich auch die technischen Errungenschaften des Standbildes und des Zooms miteinbezog. All dies ließ mich zur Expertin werden, sodass ich mich nun in der Lage sehe, noch weitere wesentliche Differenzierungen des politischen Lachens vorzuschlagen.

Zum Beispiel die Unterteilung in solistisches und gemeinschaftliches Lachen, letzteres vor allem in den Reihen der AfD: Eine Gruppendisziplin, ein Fraktionszusammenhalt, ja eine beinahe geisterhafte Synchronizität, die mich erschaudern ließ. Ob kollektives Gejohle über die scharfzüngigen Zwischenrufe der Fraktionsgenossen (»Das ist ja ganz was Neues!«) oder kindsköpfiges Gegiggel während einer Schweigeminute, fast immer handelt es sich um ein perfekt orchestriertes Zusammenspiel wie in einer dieser Big Bands der zwanzigerjahre, wie ein Wasserballett, wie ein Engelschor, nur in die böse Richtung. Beginnend mit einem hotzenplotzigen Hohohohoho, übergehend in ein Hahahahohaho, um kurz darauf in ein störtebekerisches Hehehehehe überzugleiten, ehe das ganze Ensemble ins MUAHAHAHAHA abdriftet und dann urplötzlich verstummt.

Wie machen sie das nur? Gibt es in ihren Reihen einen Anlacher oder Anheizer? Gibt es ein geheimes Handzeichen oder im Fraktions-Chat einen Startschuss mit dem Wortlaut »jetzt«? Ein einziges Mal entdeckte ich das solitäre Mundwinkelzucken eines AfD-Hinterbänklers angesichts einer launigen Rede von, klar, Wolfgang Kubicki. Alle Rassist*innen und sonstigen »Unangepassten« lieben »den Kubicki«, den Faxenmacher, den Louis C.K. des Deutschen Bundestags, den richtig guten Typen in der falschen Partei, zum Totlachen! Aber geht ja nicht.

Daseinsfreude pur: Hier lacht Erwin Huber (CSU) über das von ihm mitverschuldete Scheitern des Transrapids.

Ganz anders hingegen das selbstbewusste, radikal subjektive Lachen, der lacherische Alleingang, das divenhafte Solo wie das eines Metal-Drummers: das Vorpreschen, das Ausscheren, das Betreten gänzlich eigener Lachpfade, gerne praktiziert von Parlamentarier*innen der FDP, weil Ausweis ultimativer Freiheit – allen voran Alexander Graf Lambsdorff, der laut Zeit-Artikel als eher beifälliger Lacher zu den Spitzenlachern zählt. Zu nennen ist jedoch auch der SPD-Hinterbänkler Timon Gremmels, der sich vornehmlich mit abfälliger Lache einen Namen gemacht hat. Und doch, niemand lacht so oft allein, so solipsistisch vor sich hin wie Julia Klöckner, die in der Bundestagsdebatte vom 26. Januar dieses Jahres über weite Strecken fast vollständig durchjapste, dass bereits genervte Zwischenrufe (»Frau Klöckner lacht immer noch!«) aus anderen Fraktionen ertönten. Ein Endloslachen, das andere Parlamentarier*innen nicht mehr hören können, vor allem nicht die Christdemokraten, vor allem nicht Klöckner selbst. Natürlich würde die arme Frau gern ein bisschen seltener lachen, weil sich dabei das Gesicht so unvorteilhaft verzieht: Das halb entblößte Zahnfleisch, die Augen, die sich zu Schlitzen verengen, zu Münzschlitzen oder gar knautschigen Löchern wie Elefantenrosetten. So vieles hat Julia Klöckner gegen die Lachanfälle schon versucht: Sich auf die Zunge beißen. In die Lippe beißen. In die Hand beißen. In die Hand des Nebenmanns Hermann Gröhe beißen. In die Tischkante beißen oder sich einen Frischkäse-Bagel hineinschieben, komplett, ihn als Lach-Pfropf zwischen die Kiefer rammen, oder an etwas Trauriges denken. Etwas sehr Trauriges, zum Beispiel diese eine Downer-Szene aus »Im Westen nichts Neues«, an den lachenden Armin Laschet (Lachet, hihi!), der mit seinem Doofilachen die ganze schöne Wahl ’21 vermasselt hat, oder an das Verglühen der Sonne in fünf Milliarden Jahren. Das ist vielleicht das Traurigste. Wie soll man da noch leben? Wie soll man da noch Jens Spahn lauschen, der da vorn am Rednerpult wieder so ulkig herumeiert? Aber das Unterdrücken der Zwerchfellsignale macht es nur schlimmer, und da gluckert es wie ein rauschender Gurgelbach doch wieder aus ihr heraus. Schön ist das nicht, aber immerhin auch nicht sehr laut. Laut lachen andere, was wiederum ein weiteres Unterscheidungskriterium ist: Das diskrete, gedämpfte, diplomatische Lachen versus das Lachen, bei welchem dem Lachenden die Apfelschorle aus der Nase schießt, anders gesagt das ohrenbetäubende, urgewaltige Lachen einer Claudia Roth. Wenn ein Mensch lacht, werden am gesamten Körper über 80 Muskeln betätigt. Bei Claudia Roth sind es 800. Jeder Lachflash ein Wiehern, Tröten und Gackern, die ganze Säugetier-Palette hoch und runter. Klar könnte sie auch anders lachen, kultivierter, soignierter, wie es einer Kulturstaatsministerin gebührt – but why? Das Brachiallachen ist ihr Markenzeichen, ihr unique selling point, und Facettenreichtum wurde in der Politik noch nie belohnt.

Je länger ich darüber nachdenke, so mehr läuft es am Ende jedoch alles auf folgende Differenzierung hinaus: das angenehme und das unangenehme Lachen. Letzteres lässt sich wiederum untergliedern in das normal unangenehme Lachen und das Lachen von Friedrich Merz. So unangenehm, so beklemmend, wie dieser seinen Kopf nach hinten kippt, ja den ganzen Oberkörper nach hinten reißt, sich allen Ernstes mit der Hand auf die knochigen Schenkel schlägt – aber im Gesicht, vor allem in den Augen, ist meistens tote Hose und sind Lachlaute kaum zu hören. Irgendwas stimmt da nicht. Entweder handelt es sich um ein vorgetäuschtes Lachen oder um einen neuronalen Defekt, eine chronische Erkrankung des Nervensystems.

Laut Zeit-Artikel lachen übrigens am häufigsten die Sozialdemokraten, und wen mag dies erstaunen? Weil sie halt die meisten sind. Weil sie die Platzhirsche unter der Reichstagskuppel sind, so wie sie sich beim Lachen gerne gebären und dabei siegesgewiss durch den Saal linsen, vor allem Lars Klingbeil, dieser Oberjuchee. Weil sie die Stimmung zuverlässig zum Kochen bringen, bis der ganze Plenarsaal röhrt, bis der Fraktionszwang für Momente aufgehoben ist. So lustig, so bumsfidel geht’s manchmal zu, dass sämtliche Stenograf*innen auch noch mitlachen müssen und gar nicht mehr stenografieren können. Oder nicht mitlachen müssen, das kann auch sein, so genau kann man deren Gesichter auf den Videos nicht erkennen. Das ist eigentlich wahrscheinlicher. Weil die 14 Stenograf*innen überwiegend jünger sind und ganz anders humorsozialisiert. Man betrachte nur diese eine blutjunge Stenografin mit den dunklen Locken, die jeden, aber auch wirklich jeden Boomer-Zwischenruf protokollieren muss, von »Oijoijoi!« bis »Hört, hört!«, und wie sehr sehnt sie sich in diesen Augenblicken nach einem Stand-up-Special von Trevor Noah oder einem Comic von Liv Strömquist.

In Sachen Fraktionslachen ein eher undisziplinierter Haufen: die Grünen.

Eines muss ich erwähnen: Nicht immer wird im Bundestag gelacht. Im Schnitt etwa fünf Mal pro Stunde. Manchmal auch minutenlang gar nicht. Oder Stunden, oder Tage. So lustig ist die ganze Sache auch wieder nicht. An Versuchen der Redner*innen, die Meute mit köstlichen Aperçus zu erheitern, ist beileibe kein Mangel, gelingt aber nicht immer. Gut fände ich es, wenn auch dies in den Protokollen mit den Worten »Kein Lachen« oder »Genervtes Augenrollen« vermerkt würde, aber solcherart Bekundungen des eigenen Unmuts finden sich in den Schriftstücken nie, genauso wenig wie Stoßseufzen, Gähnen oder Greinen, was die AfD übrigens auch komplett synchron beherrscht.

Lachforscher*innen wissen: In der Gruppe lachen kann eigentlich jede*r. Die hohe Kunst ist es hingegen, dies ganz ohne Beisein anderer zu tun. Die wenigsten Menschen kann man sich dabei vorstellen. Nicht Kubicki, nicht Klöckner oder Gysi. Nein, ich denke hier an den Master, den ultimativen Schalk: Ralph Brinkhaus, der vermutlich immer nur alleine lacht, und zwar über sich selbst, zuhause, vor dem Badezimmerspiegel. Minutenlang steht er einfach nur da, betrachtet sein Ebenbild. Erst ist alles normal. Doch dann, irgendwann, beginnen seine Nasenlöcher zu flattern, verbreitert sich seine Mundspalte, dass das Zahnfleisch halb freiliegt und mit ihm die gewaltige Zahnlücke, die berühmteste Zahnlücke seit Brigitte Bardot, und ab geht er, der Zappelpeter: PRUAHAHAHAHAH!

Es gibt auch Abgeordnete, die praktisch überhaupt nicht lachen, allen voran Sahra Wagenknecht, die jede »Lol«-Staffel gewinnen würde. Kein einziges Mal habe ich sie auch nur lächeln gesehen, und es existiert in den Untiefen des Internets kein einziges Lachfoto. Wie auch, wenn’s hier nie so lustig, so krachledern zugeht wie noch zu Zeiten von Lafontaine, der die ein oder andere gelungene Schote bis tief in die Nacht erzählt. Zum Beispiel die von Guido Westerwelle. Auf Franz Münteferings Kommentar (»Wenn ich Herrn Westerwelle höre, dann sehe ich Frau Thatcher schon ihr Handtäschchen schwingen!«) soll dieser sich die Handtasche einer Banknachbarin geschnappt und durch die Luft geschwungen haben, mit dem Protokoll-Vermerk »Heiterkeit im ganzen Hause«. Schröderjahre-Humor halt, wie aus einer längst versunkenen, fernen Welt.

Apropos ferne Welt: Neulich hörte ich in einem Video eine Gruppe von Tschechen lachen und war fasziniert. Es klang nämlich genauso, wie sich die tschechische Sprache liest, und zwar »hrchmhpfrýmnjkšmpf, hrchmhpfrýmnjkšmpf«, und damit übrigens auch genauso wie das Gluckern und Glucksen von Olaf Scholz. Ja, dieser Mann ist wahnsinnig, korrupt und humorsozialisiert mit Mike Krüger, aber angenehm lachen kann er wie kein Zweiter. So angenehm, so drollig, dass ich einmal beinahe mitgelacht hätte. Die Theorie besagt, dass Lachen wie ein Lauffeuer oder Herpes genitalis ist und andere Menschen ansteckt. Eine Theorie, die ich nach 53 Stunden Sitzungsmaterial jedoch nicht bestätigen kann. Was mich betrifft, habe ich noch nie viel gelacht und habe es seit der Betrachtung dieser Mitschnitte vollständig eingestellt.

 

ausgewähltes Heft

Aktuelle Cartoons

Heftrubriken

Briefe an die Leser

 Hände hoch, Rheinmetall-Chef Armin Papperger!

Laut einem CNN-Bericht lagen deutschen und US-amerikanischen Geheimdiensten Hinweise zu russischen Plänen für einen Angriff auf Sie vor. So etwas nennt man dann wohl »jemanden mit seinen eigenen Waffen schlagen«!

Mörderpointe von Titanic

 Cafe Extrablatt (Bockenheimer Warte, Frankfurt)!

»… von früh bis Bier!« bewirbst Du auf zwei großflächigen Fassadentafeln einen Besuch in Deinen nahe unserer Redaktion gelegenen Gasträumlichkeiten. Geöffnet hast Du unter der Woche zwischen 8:00 und 0:00 bzw. 01:00 (freitags) Uhr. Bier allerdings wird – so interpretieren wir Deinen Slogan – bei Dir erst spät, äh, was denn überhaupt: angeboten, ausgeschenkt? Und was verstehst Du eigentlich unter spät? Spät in der Nacht, spät am Abend, am Spätnachmittag oder spätmorgens? Müssen wir bei Dir in der Früh (zur Frühschicht, am frühen Mittag, vor vier?) gar auf ein Bier verzichten?

Jetzt können wir in der Redaktion von früh bis Bier an nichts anderes mehr denken. Aber zum Glück gibt es ja die Flaschenpost!

Prost! Titanic

 Oha, »Siegessäule«!

Als queeres und »Berlins meistgelesenes Stadtmagazin« interviewtest Du anlässlich der Ausstellung »Sex. Jüdische Positionen« im Jüdischen Museum Berlin die Museumsleiterin und die Kuratorin und behelligtest die beiden unter anderem mit dieser Frage: »Linke, queere Aktivist*innen werfen dem Staat Israel vor, eine liberale Haltung gegenüber Homosexualität zu benutzen, um arabische und muslimische Menschen zu dämonisieren. Diese Aktivist*innen würden Ihnen wahrscheinlich Pinkwashing mit der Ausstellung unterstellen.«

Nun ist das Jüdische Museum Berlin weder eine Außenstelle des Staates Israel, noch muss man als Journalist/in irgendwelchen »Aktivist*innen« ihre antisemitischen Klischees, dass letztlich doch alle Jüdinnen und Juden dieser Welt unter einer Decke stecken, im Interview nachbeten. So können wir uns aber schon mal Deine nächsten Interviewfragen ausmalen: »Frau Pastorin Müller, Sie bieten einen Gottesdienst zum Christopher Street Day an. Betreiben Sie damit Pinkwashing für den Vatikanstaat?« oder »Hallo Jungs, ihr engagiert euch in einem schwulen Verein für American Football. Betreibt ihr damit nicht Pinkwashing für Donald Trump?«

Wird diese Artikel allerdings nicht mehr lesen: Titanic

 Du wiederum, »Spiegel«,

bleibst in der NBA, der Basketball-Profiliga der Männer in den USA, am Ball und berichtest über die Vertragsverlängerung des Superstars LeBron James. »Neuer Lakers-Vertrag – LeBron James verzichtet offenbar auf Spitzengehalt«, vermeldest Du aufgeregt.

Entsetzt, Spiegel, müssen wir feststellen, dass unsere Vorstellung von einem guten Einkommen offenbar um einiges weiter von der Deiner Redakteur/innen entfernt ist als bislang gedacht. Andere Angebote hin oder her: 93 Millionen Euro für zwei Jahre Bällewerfen hätten wir jetzt schon unter »Spitzengehalt« eingeordnet. Reichtum ist wohl tatsächlich eine Frage der Perspektive.

Arm, aber sexy: Titanic

 Grüß Gott, Markus Söder!

Weil der bayerische AfD-Chef Sie wiederholt »Södolf« genannt hat und Sie ihn daraufhin anzeigten, muss dieser Ihnen nun 12 000 Euro wegen Beleidigung zahlen. Genau genommen muss er den Betrag an den Freistaat Bayern überweisen, was aber wiederum Ihnen zugutekommt. Ebenjener zahlt Ihnen ja die Honorare für freie Fotograf/innen, von denen Sie sich bei öffentlichen Anlässen gern begleiten und ablichten lassen. Im Jahr 2022 sollen sich die Kosten auf stolze 180 000 Euro belaufen haben.

Vorschlag: Wenn es Ihnen gelingt, die Prasserei für Ihr Image komplett durch Klagen gegen AfD-Mitglieder querzufinanzieren, stoßen wir uns weniger an Ihrem lockeren Umgang mit öffentlichen Geldern.

Drückt vorauseilend schon mal beide Augen zu: Titanic

Vom Fachmann für Kenner

 Ein Lächeln

Angesichts der freundlichen Begrüßung meinerseits und des sich daraus ergebenden netten Plausches mit der Nachbarin stellte diese mir die Frage, welches der kürzeste Weg zwischen zwei Menschen sei. Sie beantwortete glücklicherweise ihre Frage gleich darauf selbst, denn meine gottlob nicht geäußerte vage Vermutung (Geschlechtsverkehr?) erwies sich als ebenso falsch wie vulgär.

Tom Breitenfeldt

 Der kästnerlesende Bläser

Es gibt nichts Gutes
außer: Ich tut’ es.

Frank Jakubzik

 Lifehack von unbekannt

Ein Mann, der mir im Zug gegenüber saß, griff in seine Tasche und holte einen Apfel heraus. Zu meinem Entsetzen zerriss er ihn mit bloßen Händen sauber in zwei Hälften und aß anschließend beide Hälften auf. Ich war schockiert ob dieser martialischen wie überflüssigen Handlung. Meinen empörten Blick missdeutete der Mann als Interesse und begann, mir die Technik des Apfelzerreißens zu erklären. Ich tat desinteressiert, folgte zu Hause aber seiner Anleitung und zerriss meinen ersten Apfel! Seitdem zerreiße ich fast alles: Kohlrabi, Kokosnüsse, anderer Leute Bluetoothboxen im Park, lästige Straßentauben, schwer zu öffnende Schmuckschatullen. Vielen Dank an den Mann im Zug, dafür, dass er mein Leben von Grund auf verbessert hat.

Clemens Kaltenbrunn

 Verabschiedungsrituale

Wie sich verabschieden in größerer Runde, ohne dass es ewig dauert? Ich halte es so: Anstatt einen unhöflichen »Polnischen« zu machen, klopfe ich auf den Tisch und sage: »Ich klopf mal, ne?«. Weil mir das dann doch etwas unwürdig erscheint, klopfe ich im Anschluss noch mal bei jeder Person einzeln. Dann umarme ich alle noch mal, zumindest die, die ich gut kenne. Den Rest küsse ich vor lauter Verunsicherung auf den Mund, manchmal auch mit Zunge. Nach gut zwanzig Minuten ist der Spuk dann endlich vorbei und ich verpasse meine Bahn.

Leo Riegel

 Zeitsprung

Dem Premierenpublikum von Stanley Kubricks »2001: Odyssee im Weltraum« wird der Film 1968 ziemlich futuristisch II vorgekommen sein.

Daniel Sibbe

Vermischtes

Erweitern

Das schreiben die anderen

Titanic unterwegs
03.08.2024 Kassel, Caricatura-Galerie Miriam Wurster: »Schrei mich bitte nicht so an!«
04.08.2024 Frankfurt/M., Museum für Komische Kunst Die Dünen der Dänen – Das Neueste von Hans Traxler
04.08.2024 Frankfurt/M., Museum für Komische Kunst »F. W. Bernstein – Postkarten vom ICH«
09.08.2024 Bremen, Logbuch Miriam Wurster