Inhalt der Printausgabe

Heinz Strunk
Intim­scha­tulle 72

»Sag zum Abschied leise Servus«

1.2. Auf meine Frage an die Redaktion, ob man vielleicht die Leser befragen sollte/könnte, ob sie die Schatulle weiter im Heft haben möchten, ein entschiedenes NEIN. Heute hü, morgen hott, auf DEN LESER ist generell kein Verlass, und wo kämen wir denn da hin, den Inhalt des Heftes vom Leservotum abhängig zu machen? Alles klar. Aber was, wenn ich durch den Wegfall des Honorars – schließlich sind auch bei mir sämtliche Auftritte weggebrochen – in finanzielle Bedrängnis geriete? Dann müsse ich eben, lautet die lapidare Antwort, WIE ALLE ANDEREN AUCH Hartz IV beantragen. »Vom Starautor zum Hartzer – wie ich auf der Karriereleiter abwärts glitschte«, versucht Moritz Hürtgen einen kleinen Witz. Gut. Verstanden. Heißt: Der Countdown läuft, nach sechs Jahren macht die Intimschatulle die Schotten dicht. Ein letztes Mal Heinz Strunk ganz persönlich. Heinz Strunk stellt sich vor und meldet sich ab. Bitte stellen Sie sich vor: Heinz Strunk, 58, 1,83 Meter, friedhofsblond, nervöse Erscheinung, Narben. Bitte stellen Sie sich weiter vor: »Hobbykoch, Hamburg, aktiv, reiselustig.« Bitte stellen Sie sich weiter vor: »Automobilist seit 1986 (unfallfrei), Leseratte, Interesse an schönen Dingen.« Bitte stellen Sie sich weiter vor: »Gut gelaunt, gerne auch obenrum.« Traum: Senior Ninja Warrior alte Herren Germany.

2.2. Letzte Mission der Schatulle: Belastendes Material gegen Kleinkünstler Marc-Uwe Kling zusammentragen, der große Schlag, der ihm GRÜNDLICH die Lust verdirbt, jemals wieder etwas zu »machen«. Stichwort gründlich, fangen wir ganz von vorn an, beim Namen: Marc-Uwe. Bescheuerter »Sound«. Nachname: Kling. Schmidt. Schulz. Voss. Kling: einsilbig und glanzloser, wie es kaum mehr geht. Das sagt der Richtige, mögen erbitterte Fans des Markenzeichen Baskenmützenträger (Leute mit Markenzeichen haben generell einen an der Waffel) ungefragt losplärren. Doch Obacht: Ich habe einen sehr schönen, geradezu aristokratisch anmutenden Namen, den ich jedoch aus Gründen (Schufa-Angst) geheim halten muss.

3.2. Gelesen in Max Beckmanns Tagebüchern 1940-1950

  • Mir ist alles einerlei – Leben oder Tod – immer aussichtslos solange wir nichts Endgültiges wissen.
  • Munch ist gestorben – wann komme ich –, er hat tüchtig lange ausgehalten.
  • Wanderlust durchfegt meine Seele und aufbäumt törichte Lebenslust den Gaumen des Lebens.

4.2. Sinnlose Berufe: Getränkehändler. Fremdsprachenkorrespondent. Bankkaufmann.

5.2. Alltagsfrage: Können Menschen mit kurzem Hals eigentlich schlechter schlucken? Abends die Psalmen gelesen. Allein die Stimme Gottes in der Tiefe deiner selbst kann dich leiten, aber oft schweigt sie.

6.2. Tag des Büchsenmeisters. Kunst, die bleibt: Rügener Zentral Pagode. Veddeler Runddom. Gunhartshausener Schleuse.

7.2. Karriereschatulle: Bist du der Regisseur oder der Zuschauer deines Lebens? / Kunden: Jeder möchte sie, die wenigstens haben sie / Impuls des Tages: Sprenge deine Grenzen

8.2. Tag des Leinewebers. Auf Bibel-TV Gnadenstunde der Barmherzigkeit. Erkenntnis: Gott hält seine Hand auf. Auch über der Schatulle. Die Schatulle ist so etwas wie die Bibel der Jetztzeit (Gegenwart): dick und durstig.

9.2. Sinnlose Berufe: Bergsteiger. Physiognom. Fremdenführer.

10.2. M-U Kling 2. Kommen wir zum Eingemachten, dem »Werk«. Sein aktuelles Schwachsinnsbuch »Das Neinhorn« ist lediglich 48 Seiten stark (für 13 Euro schon mal eine bodenlose Frechheit) und basiert auf genau einer, noch dazu allenfalls mittelmäßigen Idee (ein kleines, bockiges Einhorn sagt zu allem und jedem immerzu »nein«, deshalb NEINHORN). Hahaha, dreimal laut gelacht! En passant: Bei mir käme eine derartige Idee nicht mal in die engere Auswahl, mein ganzer Body (Body&Soul) würde sich dagegen sträuben, zucken, schamschwitzen.

Seine zweite (zentrale) »Idee« ist die einer Wohngemeinschaft eines Freaks (M-U Kling höchstselbst) mit einem kommunistischen Känguru. Schon mal sehr schwach. Lassen wir drei typische Leser bzw. Hörer (Amazon-Rezensionen) zu Wort kommen:

»Für mich sind diese 3 Hörbücher das Ultimum an Humor und wenn ich schlecht drauf oder genervt bin, hau ich die CD rein und bis jetzt hat es das Beuteltier immer geschafft, meine Stimmung zu heben.«

»Marc-Uwe Kling jongliert mit Gedanken, skurril, witzig, pointiert, menschennah und politisch … zumindest denkwürdig. Er beschreibt eine zutiefst realistische und coole Männerfreundschaft zu einem Känguru.«

»Sie streiten und sie lieben sich, alles gespickt mit bissigen Kommentaren und Anspielungen, die einem schon mal die Lachtränen in die Augen treiben. Die beiden erleben wieder viele Abenteuer miteinander und man ist direkt enttäuscht, wenn die letzte CD vorbei ist.«

Alles klar, würde ich mal sagen, herzlichen Glühstrumpf für so eine hippe Leserschaft und schönen Gruß an die Eltern!

Den »Roman« Quality Land habe ich nicht gelesen (keine Zeit). Wie ich höre, auch sehr schlecht, peinliche Zivilisationskritik, aber geht fairnesshalber nicht in die Bewertung ein.

11.2. Abends TV, Fernsehfilm der Woche (ZDF): »Ein Imker unter Inkas«. Charly Hübner ist DER IMKER. Spannend. Emotional.

12.2. Schlagzeilen des Tages (Auswahl): EISBERG ERSCHLÄGT DEUTSCHE RENTNER // MOBIL-GRIECHIN FÜHRT ALLE AN DER NASA HERUM // BRITISCHES INSTAGRAM-MODELL LANDET IN THAI-KNAST // TV-AUSWANDERERIN HAT PLÖTZLICH KEINEN GEHIRN-TUMOR MEHR

13.2. Tag des Weißgerbers. Schatulle für Kinder: Schnupfwespen und Keuchbienen (Kinderbuch, ungefähr ein Lichtjahr besser als das Neinhorn).

14.2. Serviceschatulle, lebensoptimierende Maßnahmen:

  • Im Restaurant auf dem Tisch ein Schild aufstellen: Wir wünschen während des Essens nicht durch Nachfragen à la »alles in Ordnung?/Schmeckt’s?/Alles recht?« gestört zu werden.
  • Schaffen Sie sich einen Vierschlitztoaster der Marke Kitchen-Aid an. Sobald Sie die Scheiben in den Toaster getan haben, senken sich die Heizstäbe automatisch ab und kommen nach dem Bräunungsvorgang automatisch wieder hoch. Falls Sie dann die Scheiben nicht entnehmen, senken sich die Heizstäbe nach 30 Sekunden abermals ab, um drei Minuten in der Warmhalteposition zu verbleiben, bevor die Scheiben endgültig freigegeben werden. Clever!
  • Am Toilettenpapier zu sparen heißt am falschen Ende zu sparen.
  • Kaffeezubereitung vermittels einer hochwertigen French-Press ist zwar ein kostspieliges Vergnügen (z.B. 315 Euro bei Wohnkonzept), das Gerät hält bei guter Pflege jedoch ein ganzes Leben.
Drei Männer

15.2. Tagsüber sehr dünner Nieselregen. Geile Namen: Lennox Balthasar, Marco Käse, Tobias Schüttgeier, Lutz Schildkröt, Matthias Weißmehl, Ronald Penner (Gerichtsvollzieher), Sebastian Düngemittel, Natalie-Savanna Schmidt. Sinnlose Berufe: Virologe, Rautenforscher, Orientale.

16.2. In-&-Out-Liste Januar.

IN: Haltungsstark sein. Die Firmen Autopolsterei Muhs und Planenmuhs im Storchendorf Linum. Veganer Patty Kelley (erstaunlich gut). Über den Blitz: »Den Schläfer weckt er auf und den Fresser schlägt er tot«. Die Biografie von Leo DiCaprio: Zwischen Hölle und St. Barth.

OUT: Der Begriff humussexuell (bemüht). Elton, Otto, Bully – Männer, die nur aus Vornamen bestehen, sind gefährlich. Der peinliche Verhörer Vergewaltigungsangestellte (statt Verwaltungsangestellte). Dümmliches Zitat von Funphilosoph Richard David Precht: »Die Jungen wollen sich gerne bewegen, die Alten mögen sich nicht mehr bewegen« – erzähl mal was Neues, Meister »Brain«!

17.2. Tag des Münzmeisters. Groteske Erscheinungen: Jens Riewa, Susanne Daubner, Judith Rakers (alle Tagesschau).

18.2. Heute nichts.

19.2. Sinnlose Berufe: Barista, Helmformer, Transiteur.

20.2. Slogans zur freien Verfügung (bitte zugreifen): Klempnerei Tisch – damit Ihr Sideboard nicht aussieht wie ein Tisch (oder umgekehrt)

21.2. Tag des Heizers. Sinnlose Berufe: Akner. Kostprobler. Probst. Abends Lange Nacht des Analogkäses (N24).

22.2. M-U Kling 3: So hatte man sich den durchschnittlichen M-U Kling-Fan allerdings auch vorgestellt: Halblinke, angeprollte, humorlose Spießer, die mit Ende 30 noch in Loser-WGs wohnen. Vor Betreten der Wohnung werden Besucher aufgefordert, die Schuhe auszuziehen. MUK-»Leute« in weiteren Stichworten:

  • Nehmen ihre Fahrräder mit in den Urlaub (Dachgepäckträger).
  • Schmuddelig, unsauber, vergoren, da sie (wie ihr großes Vorbild) nur unregelmäßig duschen (wg. Säurehaushalt).
  • Gefühlig, weinen schnell und viel. Musik: Max Giesinger, Lea, James Blunt, Fantasy-Metal, Bücher: Fitzek, Rowling, Tim Mälzer, Harald Lesch.
  • Hundehalter, Trödelfans, Katzenvideos.
  • Verschwörungsdemos.

Weiter (Achtung, jetzt wird’s richtig witzig): »Marc-Uwe Kling heißt eigentlich Wimclan Gurke. Er hat nur die Buchstaben seines Namens durcheinandergebracht. Das ist aber kein Wunder, ist er doch von Beruf Buchstabendurcheinanderbringer.« Öde oder öde? Weitere belastende Titel aus MUKs »Oeuvre«:

  • Der Tag, an dem der Opa den Wasserkocher auf den Herd gestellt hat
  • Prinzessin Popelkopf
  • Der Tag, an dem Oma das Internet kaputt gemacht hat

23.2. 1) Tag des Tuchhändlers. 2) Immer wieder geil – Peter Sloterdijk. Über Budapest: »Nirgendwo sonst in Europa sieht man so viele Frauen mittleren Alters, an denen die Einladung zur Erotisierung ihrer Erscheinung so spurlos vorübergegangen ist.« Über Amerika: »Die Vergessenen sind jene US-Amerikaner, die während der großen Depression der dreißiger Jahre in die Sowjetunion ausgewandert sind. Es sollen einige Zehntausende gewesen sein. Dort hatten sie ihre Rolle als nützliche Idioten des Systems nach wenigen Jahren zu Ende gespielt.« Über Menschen (in der Coronakrise): »Menschen sind Wesen, die auf Besuch angelegt sind.«

24.2. Schnaps.

25.2. Was zum Schluss noch rauskommt: Die Rubrik »Intimschatulle« wurde redaktionsintern »Gast (TITANIC) mit Spast (Schatulle)« genannt. Lacher (redaktionsintern) garantiert.

26.2. Sinnlose Berufe: Zauberer, Akrobat, Hufschmied.

27.2. M-U Kling 4: Darüber (worüber eigentlich?) hinaus ist er Teil der Arbeitsgruppe Zukunft, einer Art Kabarettformation, in der Kling die Position des Superintendent of Soft Content (haha) einnimmt. Über AGZ ist folgendes zu erfahren: »Die AGZ arbeitet konstant an dem nächsten besten Album, das jemals eine Band im ganzen Universum – und in allen bekannten Paralleluniversen – erschaffen hat … Ist die Zukunft eigentlich schon da? / Zukunft beginnt auch im nächsten Jahr nicht / Zukunft wird ein Viertel teurer als geplant … Es ist eine Lüge, dass Marc-Uwe Kling nur drei Gitarrenakkorde beherrscht. Es gibt niemanden, der mehr Gitarrenakkorde beherrscht als er!«

Und so weiter. Unendlich trostlos. Kleinwagen, Kleingarten, Kleingedrucktes, alles was klein und doof ist. Falls MUK diese (lieb gemeinten) Zeilen liest und noch einen Funken Anstand besitzt, müsste er sich entschuldigen und seinen Kleinstkunstbetrieb unverzüglich einstellen.

28.2. Das war’s. Danke allen Lesern für sechs Jahre Wahnsinn! Die Schatulle sagt Servus, Goodbye und bis nie!

Nach Notat im Bett.

ausgewähltes Heft

Aktuelle Cartoons

Heftrubriken

Briefe an die Leser

 Gut möglich, lieber spiegel.de,

dass es an der drückenden Hitze liegt. Doch wenn wir in Deinem Ratgeber-Artikel »So schützen Sie Ihr Gehirn bei hohen Temperaturen« lesen, wie wir uns im Sommer »gehirngerecht« verhalten können, dann rauchen uns die Köpfe. Haben wir uns unseren Hirnen gegenüber schon häufiger unangemessen aufgeführt? Hätten die grauen Zellen nicht auch von selbst an unser Fehlverhalten denken können? Und vor allem: Ist es jetzt nicht am wichtigsten, unsere Gehirne vor weiterem Spiegel-Konsum zu schützen?

Schließt eiskalt den Browser: Titanic

 LOL, Model Anna Ermakova!

Im Interview mit der Süddeutschen Zeitung verrieten Sie Ihre sprachlichen Ambitionen: »Ich möchte unbedingt lernen, Witze auf Deutsch zu machen. Ich will die Leute zum Lachen bringen, ohne dass sie nur über mich lachen«. In Deutschland fühlten Sie inzwischen »eine solche Wärme«.

Der war schon mal gut!

Loben die Witzeprofis von Titanic

 Hoffentlich klappt’s, Künstlerin Marina Abramović (77)!

Sie wollen gern mindestens 103 Jahre alt werden. Alt zu sein sei in der Kultur des Balkans, im Gegensatz zu der Nordamerikas, etwas Großartiges. Sie seien »neugierig wie eine Fünfjährige« und wollen noch schwarze Löcher und Außerirdische sehen.

Wir wollen auch, dass Sie Außerirdische sehen bzw. dass die Außerirdischen Sie sehen, Abramović. Wenn Sie die Extraterrestrischen, die, wie wir aus diversen Blockbuster-Filmen wissen, nichts Gutes im Schilde führen, mit einer Ihrer verstörenden Performances voll Nacktheit, Grenzüberschreitung und Selbstgefährdung begrüßen, wenden sie sich vielleicht doch von uns ab.

Kommt stets in Frieden: Titanic

 Dumm gelaufen, Kylian Mbappé!

Ihnen wurde ein BMW i7 M70 xDrive »überlassen« (Spiegel), jedoch haben Sie gar keinen Führerschein, haha! Wer soll den geschenkten Gaul nun lenken, rätselte daraufhin die Presse: »Mbappé von Real Madrid: Darum bleibt sein Luxus-Auto in der Garage« (msn.com).

Tja, da kann man nur hoffen, dass von Ihren 72 Millionen Euro Jahresgehalt ein paar Cents übrig bleiben, um einen Chauffeur einzustellen.

Aber bitte vorher alles genau durchrechnen!

Mahnt Titanic

 Gute Güte, sehr unverehrter Hassan Nasrallah!

Gute Güte, sehr unverehrter Hassan Nasrallah!

Sie sind Chef der Hisbollah, und ein neues Propagandavideo Ihrer freundlichen Organisation war mit einem Satz unterlegt, den Sie bereits 2018 gesagt haben sollen: Die Hisbollah besitze »Präzisions- und Nicht-Präzisionsraketen und Waffenfähigkeiten«, die Israel »mit einem Schicksal und einer Realität konfrontieren werden, die es sich nicht ausmalen kann«.

Das, Nasrallah, glauben wir, verkörpern Sie doch selbst eine Realität, die wir agnostischen Seelchen uns partout nicht ausmalen können: dass das Schicksal von Gott weiß wie vielen Menschen von einem Knall- und Sprengkopf wie Ihnen abhängt.

Ihre Präzisions- und Nicht-Präzisionsraketenwerferin Titanic

Vom Fachmann für Kenner

 Unwirtliche Orte …

… sind die ohne Kneipe.

Günter Flott

 Aus einer Todesanzeige

»Wer sie kannte, weiß was wir verloren haben.« Die Kommasetzung bei Relativsätzen.

Frank Jakubzik

 Schierlingsbücher

Kaum jemand erinnert sich an das allererste selbstgelesene Buch. War es »Wo die wilden Kerle wohnen« oder doch Grimms Märchen? Schade, denke ich mir. Es könnte eine Wegmarke in die wunderbare Welt der Bibliophilie sein. In meiner Erinnerung wabert stattdessen leider nur ein unförmiger Brei aus Pixibüchern. Diesen Fehler möchte ich am Ende meines Leselebens nicht noch einmal machen. Und habe mir das Buch »Essbare Wildpflanzen« bestellt.

Teresa Habild

 Bilden Sie mal einen Satz mit »AKW«

Der Bauer tat sich seinen Zeh
beim Pflügen auf dem AK W.

Jürgen Miedl

 Zero Punkte für den Underdog

Nach meinem Urlaub in Holstein möchte ich an dieser Stelle eine Lanze für die oft zu Unrecht belächelte Ostsee brechen. Jene, so heißt es, sei eigentlich gar kein richtiges Meer und habe ihre unwürdige Existenz bloß einer brackigen XXL-Schmelzwasserpfütze zu verdanken. Wellen und Brandung seien lächerlich, die Strände mickrig und das Leben unter Wasser mit der Artenvielfalt in einem Löschtümpel vergleichbar. Außerdem habe ein Gewässer, in das man vierhundert Meter hineinschwimmen und danach selbst als Siebenjähriger noch bequem stehen könne, das Prädikat »maritim« schlicht nicht verdient. Vorurteile, die ich nur zu gerne mit fantastischen Bildern und spektakulären Videos widerlegen würde. Doch daraus wird dieses Mal nichts. Leider habe ich meine kompletten Küsten-Campingferien aus Versehen im »Freibad am Kleinen Dieksee« verbracht und den Unterschied erst zu spät bemerkt!

Patric Hemgesberg

Vermischtes

Erweitern

Das schreiben die anderen

  • 29.08.:

    Die FR erwähnt den "Björnout"-Startcartoon vom 28.08.

  • 27.08.: Bernd Eilert schreibt in der FAZ über den französischen Maler Marcel Bascoulard.
  • 27.03.:

    Bernd Eilert denkt in der FAZ über Satire gestern und heute nach.

  • 29.01.:

    Ein Nachruf auf Anna Poth von Christian Y. Schmidt im ND.

  • 13.04.:

    HR2 Kultur über eine TITANIC-Lesung mit Katinka Buddenkotte im Club Voltaire.

Titanic unterwegs
13.09.2024 Stade, Schwedenspeicher Ella Carina Werner
14.09.2024 Frankfurt, Museum für Komische Kunst Bernd Pfarr: »Knochenzart«
16.09.2024 Wiedensahl, Wilhelm-Busch-Geburtshaus Hilke Raddatz mit Tillmann Prüfer
17.09.2024 Stadthagen, Wilhelm-Busch-Gymnasium Wilhelm-Busch-Preis Hilke Raddatz mit Bernd Eilert