Inhalt der Printausgabe

Heinz Strunk
Intim­scha­tulle 71

»Abschied ist ein scharfes Schwert«

1.1. Ausführliche Dentaltoilette mit Zahnseide und anschließender Mundspülung. Spaziergang um den Pudding, Kreislauf »hochjazzen«. Vorsatz für das neue Jahr: Noch dankbarer sein. Beten, beten, beten! Wie das Insekt um das Licht schwirrt, so werde ich vom neuen Testament angezogen. Abends Corona-Lebensfreude-App runtergeladen. Intuitiv. Macht Mut!

2.1. Weniger Mut macht, dass ich von der TITANIC-Redaktion zum Rapport bestellt werde. Auf meine Frage, ob es nicht auch telefonisch oder per Mail ginge, kurz angebundenes nein, man wünsche, mich übermorgen auf der Redaktionskonferenz »begrüßen zu dürfen«, man habe ein »Anliegen«. Mir schwant nichts Gutes.

3.1. Tag des Büchsenmeisters.

4.1. Nehme den Zug 8.42 ab HH Hbf., Punkt 13.00 Uhr bin ich auf der Redaktionskonferenz. Die Begrüßung durch Moritz Hürtgen (Chefredakteur) fällt unterkühlt aus. »Schön, dass du es einrichten konntest. Kommen wir am besten gleich zur Sache.« – »Ja, gut, klar, ihr habt ja immer viel zu tun.« – »Genau.«

Wie alt ich eigentlich sei? Werde 2022 (wenn’s halbwegs gut geht) sechzig. Aha. Wie es um meine Fitness bestellt sei? Ganz gut, soweit ich das beurteilen könne. Eben! Man selber könne es eben oft nicht beurteilen. Irgendjemand murmelt »morsche Knochen, morsche Witze«. MH bittet mich, zehnmal hintereinander aus sitzender Position vollständig aufzustehen, ohne die Arme zu Hilfe zu nehmen. »Jetzt? Hier?« – »Natürlich!« Demütigend, so vor versammelter Mannschaft, aber was soll’s. Leichter Schwindel bei den letzten beiden Wiederholungen, den man mir aber nicht anmerkt, ansonsten bewältige ich die Aufgabe fehlerfrei. Es folgt ein Ausdauertest: Gemessen werden soll die Anzahl von Schritten auf der Stelle, die ich innerhalb von zwei Minuten ausführen kann, wobei jedes Knie auf eine Höhe anzuheben ist, die der Mitte von Hüftknochen und Kniescheibe beim Stehen entspricht. »Und los!« Zähle nicht mit, da ich genug damit zu tun habe, mich auf die korrekte Ausführung zu konzentrieren. Als (vorläufiger) Abschluss ein Geschicklichkeitstest: Die Anzahl von Sekunden, die ich brauche, um von einem Stuhl aufzustehen, eine Markierung in 2,4 Metern Entfernung zu umrunden und mich wieder hinzusetzen. Gefühlt schließe ich die Übung mit einem vielleicht nicht überragenden, jedoch zufriedenstellenden Ergebnis ab. Auf meine Frage, was das denn eigentlich alles solle: Solchen allgemeinen Gesundheitstests hätten sich ab 1/2021 alle freien Mitarbeiter zu unterziehen, angeblich Auflage des Gesetzgebers. Und sonst so? Endlich rückt MH mit der Sprache heraus: Seit »geraumer Zeit« schon sei man nicht mehr so recht zufrieden mit der Schatulle, ewige Wiederholungen des immer Gleichen (Karriereschatulle, Schlagzeilen, Alltagsfragen, Tagebuchzitate, Wollnys usw.), kaum neue »Impulse« oder wirklich starke Gagstrecken. Gesamteindruck: betulich, harmlos, in die Jahre gekommen. Ü-50-Lesern ringe das vielleicht noch das eine oder andere Schmunzeln ab, aber ein junges, urbanes, cooles, freshes (Ziel-)Publikum locke die Schatulle nicht mehr hinter dem Ofen hervor. Alles habe eben seine Halbwertzeit, der Printmarkt sei ein hartes Geschäft geworden und verzeihe keine Fehler. Man erbittet Vorschläge meinerseits, die »wohlwollend« geprüft würden. Abschied per »Ellenbogengruß«. Heimfahrt mit mulmigem Gefühl.

5.1. Erscheinungstermin von Johann Lafers neuem Kochbuch: »Das kann man nicht mitessen!« Eine Art »Sicherheitskochbuch« (Lorbeer, Knochen, Nelken vor dem Fressen rausklauben). Witzig, teilweise überraschend.

6.1. Schlagzeilen (Auswahl): KIEFER BEI REITUNFALL AUS GESICHT GERISSEN // GEHIRNLOSES GLIBBERWESEN HAT 720 GESCHLECHTER // EIN PFERD HAT MEINEN KOPF KAPUTT GETRETEN

7.1. Liefere der TITANIC ein grundüberarbeitetes Konzept, Schatulle 2.0, Titel: »Humorknabbereien aus aller Welt«. Neue, frische Ideen, deutlich mehr tagesaktuelle Bezüge, Prädikat »radikal witzig«. Mal sehen, wie die reagieren.

8.1. Spitzentitel des Frühjahrsprogramms von Heyne Hardcover: Johannes »großes B« Kerner – ICH WAR KEIN BAPTIST! Untertitel: Wie ein geiler Bock (in Anlehnung an den Kultstreifen Wie ein wilder Stier). Die erste von ihm selbst autorisierte Biografie. Der TV-Kult-Moderator KERNER geht in die Offensive: »An den bumsfidelen Gerüchten ist noch mehr dran, als sich das ›Einige‹ vorstellen können.« Jetzt packt der mit Abstand geilste Bock im deutschen Fernsehen (Ex-Chef Reinhold »Sperma« Beckmann) aus. ICH WAR KEIN BAPTIST: 256 Seiten senfscharfe Memories (allerdings nur die Spitze des Eisbergs). Vom verhärmten Segelohr-Praktikanten (1986) zum »Bumsonkel der Primetime« (Wild und Hund). JBK: »Meine Flinte war immer schussbereit, ich hab alles niedergemäht, was im Weg stand.« Und, achselzuckend: »Wo die ganze Wichse herkommt, weiß ich auch nicht. Das Geilbockige hatte ich immer schon.«

Aufgrund der vielen Vorbestellungen hat Heyne bereits den Nachfolger für den Herbst 22 angekündigt: WENN DIE EIER TRAUER TRAGEN (angelehnt an den Kultstreifen »Wenn die Gondeln Trauer tragen«).

9.1. Heute nichts.

10.1. Schatulle für Kinder: Schnüffelchen ist ein Schnuffelchen mit gleich zwei zusätzlichen I-Punkten! Ein Schnüffelhäschen ist ein Schnuffelhase mit gleich vier zusätzlichen I-Punkten!

11.1. Tagsüber nichts. Zur Belohnung Schlemmerabend: Schwarzfleisch mit saurer Brühe und Prinzesskartoffeln, zum Nachtisch Prinzregententorte.

12.1. Tagsüber wie gestern. Abends Topfbraten mit Linsengemüse und Sauce universelle, hinterher Sauerampferpudding.

13.1. Man sagt, Gott spricht zu mir in meinem Herzen; man spricht von den Augen, der Hand, dem Mund Gottes, aber nicht von anderen Teilen des Körpers: lerne daraus die Grammatik des Wortes Gott.

14.1. Reportage auf SWR 3: »Landrat per Handschlag – Wie Vetternwirtschaft unsere Gesellschaft ruiniert«.

15.1. Schnaps.

16.1. Antwort der Redaktion auf die Humorknabbereien: Ein derart mut- und ideenloses Fresh-up könne ich mir »sonstwohin« stecken. Man erwarte belastbare Vorschläge, allerdings sei am Monatsende Deadline. Ich fürchte, ich kann liefern, was ich will. Die haben einfach keinen »Bock« mehr auf mich.

17.1. Merke: Ein Brandy am Nachmittag macht einen weichen Gang.

Pathologe bei der Arbeit

18.1. In-&-Outliste Januar.

IN: Boom and Bust Business, tranig und saumselig sein, Indexpatienten (cool), Skandalnudel, Ulknudel (wieder hocheimern, die geilen Begriffe), der Spruch »Dann können mir schwätze« (menschlich, sympathisch), Zirkeltraining für den Verstand, der massige Rivale, Respekt vor dem Insekt.

OUT: Fledermausmode, der »Gag« Murks in Germany (statt Made in Germany), »Entschuldigung, wenn ich weiterschlafe«, wenn Textdichter nicht textsicher sind (einfach scheiße), Dagobertinvest (Schmu), der Spruch »Mein Freundeskreis beläuft sich auf null Freunde« (traurig), Display mit Fettflecken (irgendwie eklig), Kauderwelsch rund ums Auto (Beispiel: Zusammenführung von Antriebsstrang und Karosserie = Hochzeit).

19.1. Nächste Idee: eine Art Humor-Kreuzworträtsel/Sudoku, Titel Der Witzspeier. Antwort TITANIC (wörtlich, ohne Anrede, ohne alles): »GÄHN«.

20.1. Tagesüber nichts, abends Hecht mit Sauerkraut und Gurkensauce. Zum Nachtisch Baumkuchen mit flüssigem Schokoladenkern. Schnaps.

21.1. Arbeit in peinlichem Schneckentempo, wie ein Viertklässler. Nichts Zusammenhängendes hinbekommen, allenfalls einzelne Sätze. Aas oder Ass (nur 1 Buchstabe macht den Unterschied!). Heinz Strunk – vom (modernen) Gag-Ass zum (Oldie-)Schmunzel-Aas. Bitter.

22.1. Die Erkenntnis eines Abgrundes: Gott gebe, dass diese Erkenntnis nicht klarer wird.

23.1. Deutschland deine Unternehmer. Inside LIDL. Dieter Schwarz (Jahrgang 1939), Eigentümer des LIDL-Imperiums und mit einem Vermögen von ca. 41,5 Milliarden die reichste Einzelperson Deutschlands, gilt als extrem öffentlichkeitsscheu, als großer Unbekannter und damit als würdiger Nachfolger der Albrecht-(ALDI)-Brüder. Dennoch sind Informationen aus einer undichten Stelle der Heilbronner Lidl-Zentrale gesickert, die der Schatulle exklusiv vorliegen. So verabscheut Schwarz Computer, verfügt weder über einen Internetzugang noch über eine eigene E-Mail-Adresse, er bezieht tagesaktuelle Infos ausschließlich aus dem Teletext. Auch hegt er tiefes Misstrauen gegenüber jeder Art von Mobilfunkgeräten (Datenlecks, Hackerangriffe usw.), von I-Pads, Tablets usw. ganz zu schweigen. Unlängst hat er das Festnetztelefon abgeschafft (für die zwei, drei Gespräche im Monat lohnt es nicht) und ist nur noch über das Faxgerät seiner Frau Franziska (geb. Weipert) erreichbar. Als einziges halbwegs digitales Gerät thront auf seinem Schreibtisch ein altersschwacher Taschenrechner der Marke Texas Instruments (Baujahr 1982). Sein Imperium steuert der Patriarch über kleine Notizzettel, auf die er mit Bleistift Anweisungen pinnt. Seine Handschrift ist mit den Jahren jedoch fast unleserlich geworden, oft verzweifeln die Angestellten bei dem Versuch, das Gekrakel zu entziffern, trauen sich aus Angst vor den gefürchteten Wutausbrüchen des Milliardärs jedoch nicht nachzufragen, so dass seine Instruktionen oft falsch ausgeführt werden. Da Schwarz, wie viele Superreiche, krankhaft sparsam ist, müssen zwei Paar Schuhe und drei Anzüge (wochentags/sonn- und feiertags/Beerdigungen) reichen. Auch ist er stolz darauf, während seines gesamten Berufslebens erst 18 Bleistifte verbraucht zu haben. Die Schatulle meint: Ganz schön schrullig!

24.1. Informationen sickern aus einer undichten Stelle der Redaktion: Ich sei schlicht und ergreifend zu alt. Welcher junge Leser soll sich für das Geschreibsel eines Vorruheständlers interessieren? Vergleiche mit Peter Frankenfeld, Rudi Carrell, Dieter Krebs, Harald Juhnke (alle tot, wie man weiß) werden angestellt. Meine guten Jahre seien schon länger vorbei, nur aufgrund langjähriger Verdienste habe man mich zähneknirschend mitgeschleppt.

25.1. Karriereschatulle: Die meisten Leute stecken Geld in ihr Sparschwein, ich kaufe eine Gans, die immer wieder goldene Eier legt // Einige Leute machen sich Sorgen, andere bereiten sich vor // Schenk dir vom Leben noch mal ein, heute könnte dein letzter Tag sein

26.1. Sinnlose Berufe: Melker. Anlagentechniker. Bergführer.

27.1. Alltagsfrage: Kann man die Haut eigentlich essen, die sich auf der Milch bildet?

28.1. Grill den Henssler (Vox). Steffen Henssler zu Luca Henni, der ängstlich seine Zutaten abwiegt: »Wiegt auch noch ab, die Ratte.« Lustig.

29.1. Es ist merkwürdig, dass man sagt, Gott habe die Welt erschaffen und nicht: Gott erschaffe fortwährend die Welt.

30.1. Teilnahme an einer doppelblind randomisierten, placebokontrollierten Studie (Nausea-Syndrom).

31.1. Die Entscheidung ist nach angeblich »hartem« Ringen gefallen: Die nächste Schatulle (72) wird die letzte sein. Und auch die räumt man mir nur ein, damit ich mich »anständig« von den Lesern verabschieden kann. Arrivederci Hans, das wird der letzte Tanz. Mach’s gut, Knut, bis später, Peter, Ceaușescu, bis nie. Usw.

Nach Notat im Bett.

ausgewähltes Heft

Aktuelle Cartoons

Heftrubriken

Briefe an die Leser

 Really, Winona Ryder?

Really, Winona Ryder?

In einem Interview mit der Los Angeles Times monierten Sie, dass einige Ihrer jungen Schauspielerkolleg/innen sich zu wenig für Filme interessierten. Das Erste, was sie wissen wollten, sei, wie lange der Film dauere.

Wer hätte gedacht, Ryder, dass Sie als Kind aus der Glanzzeit des Fernsehkonsums einmal die Nase rümpfen würden, weil junge Menschen möglichst wenig vor der Glotze sitzen und sich stattdessen lieber bewegen wollen? Davon abgesehen: Sind Sie sicher, dass sich die Abneigung gegen Cineastisches und das Verlangen, bereits beim Vorspann die Flucht zu ergreifen, nicht nur auf Werke beziehen, in denen Sie mitspielen?

Fragt sich Ihre Filmconnaisseuse Titanic

 Ex-VIVA-Moderator Mola Adebisi!

Im »Dschungelcamp« gaben Sie Ihre Meinung zum Thema Geschlechterrollen zum Besten: »Ich möchte nicht das tun, was eine Frau tut, das kann ich auch nicht. Und eine Frau soll auch nicht das tun, was ein Mann tut. Das geht auch nicht.« Männer sollten beispielsweise nicht als Hebammen arbeiten, denn eine Frau würde ein Kind anders lieben als ein Mann.

Und das wird von einer Hebamme ja schließlich gefordert, dass sie Kinder nicht einfach fachgerecht zur Welt bringt, sondern sie auch liebt.

Aber wenn Ihnen so viel daran liegt, die Tätigkeitsbereiche von Männern und Frauen zu trennen, warum haben Sie sich dann ein Metier gesucht, in dem sie gleichermaßen vertreten sind, Adebisi? Nämlich hauptberuflich im Dschungelcamp rumzusitzen?

Fragt sich, auch wenn sie das nicht tun soll: Titanic

 Und Du, »Braunschweiger Zeitung«,

hast uns mit Deiner Überschrift »Diese beiden tödlichen Keime bekämpfen Forscher aus Braunschweig« einen kleinen Schrecken eingejagt. Viel lieber wäre uns in eh schon schweren Zeiten die Headline »Forscher aus Braunschweig bekämpfen diese beiden tödlichen Keime« gewesen.

Bitte auf uns arme Seelen achten, wünscht sich

Deine Titanic

 Katsching, Todd Boehly!

Sie haben sich von Ihrem sauer Errafften den englischen Fußballverein FC Chelsea angelacht, der Titel holen soll, allerdings unter Ihrer Leitung lediglich einen einstelligen Tabellenplatz im nationalen Wettbewerb vorzuweisen hat. Zur Generalüberholung der in der Mittelmäßigkeit versackten Blauhemden sind auf Ihr Geheiß für über eine Milliarde Euro insgesamt 39 Fußballer verpflichtet worden, womit der aktuelle Kader mindestens 44 Spieler umfasst (darunter zehn Torhüter, von denen laut derzeit gültigem Regelwerk leider trotzdem nur einer das Tor hüten darf).

Zu dem über Ihrer Truppe ausgekübelten Spott tragen wir allerdings nicht bei, aus unserem Mund also keine Mutmaßungen über beengte Verhältnisse unter der Dusche oder die vollen Körbe am Trikotwaschtag. Denn selbstverständlich wird ein ausgebufftes Finanzgenie wie Sie, Boehly, seine Gründe haben, viermal elf Freunde mit Verträgen, die zum Teil bis ins nächste Jahrzehnt laufen, auszustatten. Denn wissen wir nicht alle, dass in diesen unsicheren Zeiten das Geld auf der Bank am besten aufgehoben ist?

Guckt eh lieber von der Tribüne aus zu: Titanic

 Interessant, was Sie da sagten, Erling Haaland (Manchester City)!

»Die besten Spieler sind die besten in den einfachsten Dingen. Mit der rechten Hand berühren und mit der linken passen. Das ist das Wichtigste. Pep sagt das immer wieder zu mir.«

Mit welcher Hand man dann das Tor erzielt, ist egal, meint im Gedenken an Diego Maradona Titanic

Vom Fachmann für Kenner

 Schrödingers Ruhebereich

Wenn es im Abteil so still ist, dass ein Fahrgast einschläft und dann übertrieben laut schnarcht.

Loreen Bauer

 Quo vadis, Fortschritt?

Unfassbar: Nach so vielen Jahren des Horrorfilms gruseln sich die Leute noch vor der Nosferatu-Spinne. Wann taucht in unseren Breiten endlich die Slasher- oder Zombie-Spinne auf?!

Mark-Stefan Tietze

 Unangenehm

Auch im Darkroom gilt: Der Letzte macht das Licht aus.

Sebastian Maschuw

 Aus der militärgeschichtlichen Forschung

Feldjäger sind auch nur Sammler.

Daniel Sibbe

 Reality-TV

Bei der Fernsehserie »Die Nanny« gibt es diese eine Szene, in der die Mutter der Nanny, Sylvia Fine, in einem Pariser Restaurant mit dem Kellner kommunizieren will. Da sie kein Französisch spricht, nutzt sie zum Austausch ausschließlich den Text des französischen Kinderliedes »Frère Jacques«: Mit »Frère Jacques« ruft sie den Kellner, mit »Ding-ding-dong« fordert sie einen neuen Kaffee und so weiter. In der Serie klappte das sehr gut, und als Kind fand ich es auch ausgesprochen lustig, war mir allerdings sicher, dass das in der Realität nie funktionieren würde – bis es mir selbst gelang. Das kam so: Im Fitnessstudio wartete ein junger Mann am Tresen vergeblich auf einen Trainer. Vergeblich, weil er die im Tresen eingelassene Klingel nicht betätigt hatte. Nun hatte ich ihn während des Trainings Französisch sprechen hören, sprach allerdings selbst keines. Da ich aber der Einzige war, der sein vergebliches Warten bemerkte, ging ich schließlich hin, zeigte auf die Klingel und sagte »Sonnez les matines! Sonnez les matines!« Er verstand sofort und klingelte ausgiebig. Kurz darauf erschien der Trainer und ließ ihn hinaus. Da soll noch mal einer sagen, Fernsehen würde im Leben nicht helfen.

Karl Franz

Vermischtes

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Das schreiben die anderen

  • 03.10.: Der MDR kramt bei der Debatte, ob Ostdeutschland in den Medien schlechtgeredet wird, die Zonen-Gaby wieder hervor.
  • 26.09.:

    Noch-Grünenchefin Ricarda Lang retweetet "ihren" Onlinecartoon vom 25.09.

  • 18.09.: TITANIC-Zeichnerin Hilke Raddatz ("Briefe an die Leser") ist mit dem Wilhelm-Busch-Preis geehrt worden. Die SZLZ und der NDR berichten.
  • 12.09.:

    "Heute detoxe ich im Manager-Retreat im Taunus": TITANIC-Chefredakteurin Julia Mateus im Interview mit dem Medieninsider.

  • 29.08.:

    Die FR erwähnt den "Björnout"-Startcartoon vom 28.08.

Titanic unterwegs
15.10.2024 Tuttlingen, Stadthalle Hauck & Bauer und Thomas Gsella
16.10.2024 München, Volkstheater Moritz Hürtgen mit Max Kersting und Maria Muhar
16.10.2024 Hamburg, Centralkomitee Ella Carina Werner
16.10.2024 Frankfurt, Buchmesse TITANIC auf der Frankfurter Buchmesse