Inhalt der Printausgabe

Heinz Strunk
Intim­scha­tulle 50

»Mörder mit vollem Haar!«

1.4. Eiskalt gedoucht, Cornflakes, Maisbrot mit sizilianischem Käse, Maulbeersaft. 12 Grad und 13 Sonnenstunden sind vorhergesagt. Am Schreibtisch »eingelocht«, nicht so schlecht gearbeitet bis in den Nachmittag. Drei Rentnerinnen beim Spazierengehen beobachtet, durchscheinend, schemenhaft, wie eingeäschert. Asche zu Asche, Staub zu Staub.

2.4. Sylvia Wollny über ihren Verlobten Harald Elsenbast, als der (wieder mal) nicht pünktlich heimkommt: »Ich sitze allein zu Hause, und er haut sich die Falten aus dem Sack.«

3.4. Bei Vox »Kitchen Impossible«. Knallkopp 1 (Koch) fragt Knallkopp 2 (Koch): »Mischst du Tiere auf dem Teller?« Knallkopp 2: »Nicht wirklich.« Typischer Koch-Dialog. Abends Lecture »Erwin Strittmatter – Nachrichten aus meinem Leben«: »Die großen Ohren scheinen während des Sterbens noch gewachsen zu sein. Sie haben Herrschaft über das Gesicht angetreten, scheinen aus ihrem Kompetenzbereich herausgetreten zu sein. Das sind Ohren, deren Größe für zehn Generationen ausreicht.«

4.4. Mysteriös, aber sehr gut: »Das Gute am Eishockey ist, wenn nach dem Spiel in der Umkleide die Gebisse getauscht werden.«

5.4. Tagsüber in schlimmem Zustand, daher nichts. Abends auf 3sat das Drama »Haus ohne Gefühle« mit Igor Voss als Igor Voss. Weißwein, später die brandgefährliche Kombi Gin/Bier. Ziemlich betrunken, da den Überblick verloren. (Wieviel war in der Ginflasche eigentlich ursprünglich drin?)

6.4. Morgens rasiert und marschiert. Frühlingsintermezzo, Sonne stechend wie im Hochsommer, man hält es nicht lange aus. Nach dem langen Winter erste Begehung/Bestandsaufnahme der Dachterrasse: kaputt, verdreckt, verwahrlost. Tote Pflanzen, Rost, geplatzte Wasserleitung. Man müsste das Geld haben, die Schäden zu beseitigen, dieses doch eigentlich so schöne Plätzchen auf Vordermann zu bringen, »frühlingsfit« zu machen. »Füße in Flammen«. Sie unten aus der Decke raushängen zu lassen verschafft kaum Linderung.

7.4. Bei den Modellen Honda Spast, Opel Anus und Nissan Qashqai sollte man es statt mit Scheibenwischerreiniger mal mit frisch gemolkener Ficksahne versuchen.

8.4. Ferdinand »Fredl« von Schirach hat schon wieder ein neues Buch veröffentlicht. Wie macht der das bloß? Genie? Wundermensch? Fleißling mit Goeth’schem Output? Mitnichten. Die Schirach-Formel: RAUMGREIFEND ZUM ERFOLG. Sein vorletztes Meisterwerk »Strafe« hatte einen Umfang von 192 Seiten. Mit sehr großen, behindertengerechten Buchstaben, auch Senioren durften die Lupe in der Tasche lassen. I.d.R. hat eine Seite etwa 250 Wörter. Greifen Sie irgendwo in Ihr Bücherregal und zählen Sie nach: Mal sind es 10 Wörter mehr oder 15 Wörter weniger, aber man kommt auf bummelige 250. (Suhrkamp-Wälzer und irgendwelche wissenschaftliche Spezialausgaben ausgenommen.) Beim chronisch zerknirschten Schirach – er trägt die ganze Last der literarischen Verantwortung, ach was: der gesamten Literatur auf seinen schmalen Schultern – sind es allerdings mit etwa 120 Wörtern pro Seite gerade mal die Hälfte. 192 Seiten geteilt durch zwei ergeben: 96 (in Worten SECHSUNDNEUNZIG) Seiten. Das ist nicht viel. Man stelle sich vor, ich würde mich das trauen (»Arbeitsverweigerung: Strunk pimpt seine mickrigen Kurzgeschichten auf Novellenlänge«). Egal. Dreimal dürfen Sie raten, welchen Umfang Schirachs neuester Streich »Kaffee und Zigaretten« hat. Genau. 192. R.A.U.M.G.R.E.I.F.E.N.D.: Eine Seite Kapitelüberschrift, dann eine Leerseite zum erstmal drüber nachdenken, manche Story gerade eine halbe Seite lang. Zudem sind ein Teil der versammelten 48 Glossen, Beobachtungen, Feuilletons, Notizen bereits veröffentlicht, Stichwort Wertschöpfungskette. Die Schirach-Formel, Teil 2: IN DER KÜRZE LIEGT DIE WÜRZE. Weniger ist mehr. Mit Hilfe derartiger Seitenschinderei wieder roundabout 90 Seiten gespart. Auf diese Art lässt sich jedes Jahr bequem ein neuer Bestseller raushauen. Seine halbgebildete Leserschaft, die nicht weiß, dass er sich seinen »Stil« woanders (Coetzee u.a.) abgeguckt hat, stört das natürlich nicht (»Toll, schon wieder ein ganzes Buch durch. Und noch dazu ein Schirach!«). Die Schatulle meint: NEPP!! Um mit Chris Tall (RTL) zu sprechen: »Darf er das?« Vielleicht sollte man mal den Verbraucherschutzbund informieren, um dem adligen Herrn Strafverteidiger sein Handwerk zu legen. Check it out, buddys!

9.4. Zum Thee Fr. Bodenstein. Ihr Sohn wird den Sommer auf Kreta verbringen.

10.4. Tagsüber Teleshopping. Harald Glööckler (»Pompöös«) präsentiert seine neue Schmucklinie. O-Ton: »Es sieht einfach reich aus. Der Ring wirkt, als würde er zehn Millionen Dollar kosten, kostet aber nur 79,99 Euro.« Zum Dinner mit Bertram Leyendieker ins Restaurant Diverso (farcierte Ente mit Trüffelsauce und Bouillon-Kartoffeln). Er erinnert mich an die 3500 Euro, die ich ihm noch schulde. Freundlicherweise lässt er mich abstottern. Aber, mahnend: »Ratenzahlung bedeutet nicht, dass ich rate, wann Sie zahlen.« Gut!

11.4. Tag des Chemiearbeiters.

12.4. Schönes Wetter, Frühling liegt in der Luft. In dem Zusammenhang: Alles blüht auf, was im vergangenen Jahr zugrunde gegangen ist. Nur die Toten erstehen nicht wieder auf, auch wenn sie auf einsehbare Art und Weise zugrunde gegangen, verendet sind, getötet, gefressen wurden. Die Erde ist eine sich selbst versorgende Einheit, sie lebt von ihrer eigenen Materie. Das bedeutet, dass die Lebenden die Toten verzehren, dann gehen auch sie zugrunde und werden ebenfalls verzehrt. Abends Baumkuchen, Lecture »John Burnside – Lügen über meinen Vater«. Leibschneiden, deshalb mit Wärmflasche früh zu Bette.

13.4. Nachmittags im »cafe 2 talk« Schlagzeilen der ausliegenden Zeitschriften/Zeitungen gelesen:

  • WÜRGER VON AACHEN MASTURBIERTE MIT STROM – TOT
  • DICKE LUFT MACHT UNSER GEHIRN KAPUTT
  • SCHROTTOPA (73) KLAUTE 600 METER GLEISE

14.4. Abends Aal-Frikassee, Bier, Grand Marnier Spezial Edition (Flasche 70 Euro), Salzgebäck. Um 23.00 Uhr noch ins Casino Esplanade zu den Kugeln (»Lucky Lady’s Charme«), schwere Verluste, wieder mal völlig betrunken.

15.4. SCHATULLENSERVICE: Falls Sie zufällig Wiesel heißen und eine Immobilienfirma haben: Immobilien Wiesel – schnell wie ein Wiesel zur eigenen Immobilie.

Ein Haustechniker beim Abbau von Equipment nach einem Jazz-Konzert

16.4. Alltagsfrage: Warum gibt es eigentlich Bonushefte?

17.4. 1) Idee: Sich mit einem ereignislosen Radfahrerleben in einem sehr flachen Land wie Holland zufriedengeben. 2) Geiler Spruch: »Sei wie du bist, aber sprich nicht darüber.«

18.4. Groteske Erscheinungen: Sven Plöger, Bushido, Rainer Hunold

19.4. Nach der Qual am Schreibtisch bei schönem Wetter auf eine schnelle Wurst zu Willis Schwenk-Grill. Willi, schon leicht angetüddert, bringt einen nach dem anderen: »Trink aus, bevor der Schaum hart wird!«, »Wenn man einen Dachschaden hat, muss man den Dachdecker rufen«, »Alkoholismus ist der Imperialismus des kleinen Mannes«. Und das Schöne: stimmt alles.

20.4. Abends das Ehepaar Marquart bei Plundergebäck und Weißwein zum TV-Abend. Schmunzelkrimi »Wem gehörte der Wasserkocher?«: Helmut Zierl (diesmal in einer Nebenrolle) als vertrottelter Lkw-Fahrer.

21.4. Wer einen Umzug plant, wird darin umkommen.

22.4. Mittags ins »cafe 2 talk«. Aus »MOTIVATION TÄGLICH«:

  • Die rettende Hand befindet sich immer am Ende des eigenen Arms
  • Wer Geld nicht festhalten kann, hat es nicht verdient
  • Zähle nicht deine Tage, mach, dass deine Tage zählen

23.4. Um 8.30 Uhr von Schmerzen geweckt: Linke Schulter entzündet, Blasen auf beiden Oberschenkeln, Versteifung der Oberlippe. Was ist DAS denn nun schon wieder? An den Schreibtisch gequält, trotz der Maleschen geht mir die Arbeit leicht von der Hand. Oberlippe bis zum Mittag fast wieder normal.

24.4. Ganz geile Namen für Bars: TragBAR. Noch besser: UntragBAR. Abends Lecture »Sandor Marai – Tagebücher 1984 – 1989«: »Erfahrungen verlangen Zeit, aber über ein bestimmtes Wissen hinaus vertieft die Zeit die Erfahrungen nicht. Ich werde einfach älter, nicht mehr und nicht weniger.«

25.4. Die Hookline eines potentiellen Ballermann-Hits könnte gehen: »Mein Liebesdöner wird ganz saftig, wenn ich an dich denke.« Wäre das was? Ich weiß es ja selber nicht so genau. Es könnte sich ruhig mal einer der einschlägigen Produzenten/Texter aus der Szene bei mir melden, vielleicht lässt sich gemeinsam was »entwickeln«. Weitere Textfragmente: Der Duft deiner Vorhaut. Bock of my Pillermann. Auch geil: SUGARDADDY – MEINE WÄHRUNG IST WICHSE.

26.4. Ehepaar Marquart zum Dinner und anschließendem TV-Abend, ZDF-Krimi »Mörder mit vollem Haar«.

27.4. News von Reinhold Beckmann: Nachdem sich sein Lebensratgeber »Ich, Reinhold – Ein Buch wie ein Freund: 99 Lektionen, um besser drauf zu sein« zu einem Kritiker- und einem Publikumserfolg (Vorabdruck in der Schatulle) gemausert hat und auch das parallel veröffentlichte Album »einfach nur so« begeistern konnte, zeigt der kultige Jeansbrillenträger jetzt politisch klare Kante. Nachdem er, für viele unverständlich, der Einladung zu Matthias Mattusseks 65. Geburtstag gefolgt ist, erklärt er in seiner typischen Art den gewitzten Trojaner-Coup. O-Ton Becki: »Ich habe lange überlegt, dann beschlossen, meinen Gitarrenkoffer zu nehmen und ihm mein vergiftetes Geschenk mitzubringen, meine Version des Bob Dylan-Klassikers ›Things have changed‹. Er sollte was zu kauen haben. Schluckbeschwerden bekommen. Ein Ausschnitt aus dem Text: ›Ein trauriger Mann mit traurigem Geist, niemand mehr da, alle längst abgereist.‹« Die Schatulle meint: Geile Aktion von BIG BECKMANN. Chapeau!

28.4. Interessante Reportage auf ZDF-Info: Staubkacke und Turban – das ist Indien.

29.4. Gute Aktion der evangelischen Kirche Norddeutschland, um auf die massenhafte Verfolgung von Christen überall auf der Welt hinzuweisen. Geplant ist ein Sternmarsch mit dem Ziel Neustadt/Holstein. Das Motto des Protestzuges: »Bei jedem Schritt stirbt ein Christ – wie weit gehst du?«

30.4. Immer wieder gewisses Erstaunen darüber, wie wenig Leute sich umbringen. Dabei gibt es gute Gründe doch wie Sand am Meer: letzter Ausweg, Überdruss, ausweglose Lebenssituation, Schulden, Krankheit, Scham, oder weil man sich einfach selber nicht mehr ertragen kann. Meine Meinung: Es gibt für sehr viele Menschen sehr wenig Gründe, am Leben festzuhalten. Ergo: Kluge Menschen bringen sich um, dumme leben weiter. (Kluge Menschen saufen, Dumme fressen usw.)

Nach Notat im Bett.

ausgewähltes Heft

Aktuelle Cartoons

Heftrubriken

Briefe an die Leser

 Grüß Gott, Markus Söder!

Weil der bayerische AfD-Chef Sie wiederholt »Södolf« genannt hat und Sie ihn daraufhin anzeigten, muss dieser Ihnen nun 12 000 Euro wegen Beleidigung zahlen. Genau genommen muss er den Betrag an den Freistaat Bayern überweisen, was aber wiederum Ihnen zugutekommt. Ebenjener zahlt Ihnen ja die Honorare für freie Fotograf/innen, von denen Sie sich bei öffentlichen Anlässen gern begleiten und ablichten lassen. Im Jahr 2022 sollen sich die Kosten auf stolze 180 000 Euro belaufen haben.

Vorschlag: Wenn es Ihnen gelingt, die Prasserei für Ihr Image komplett durch Klagen gegen AfD-Mitglieder querzufinanzieren, stoßen wir uns weniger an Ihrem lockeren Umgang mit öffentlichen Geldern.

Drückt vorauseilend schon mal beide Augen zu: Titanic

 Hello, Herzogin Kate!

Hello, Herzogin Kate!

Ihr erster öffentlicher Auftritt seit Bekanntmachung Ihrer Krebserkrankung wurde von der Yellow Press mit geistreichen Überschriften wie »It’s just Kate to see you again« oder »Kate to have you back« bedacht.

Und bei solchen Wortspielen darf unsereins natürlich nicht fehlen! Was halten Sie von »Das Kate uns am Arsch vorbei«, »Danach Kate kein Hahn« oder »Das interessiert uns einen feuchten Katericht«?

Wie immer genervt vom royalen Kateöse: Titanic

 Cafe Extrablatt (Bockenheimer Warte, Frankfurt)!

»… von früh bis Bier!« bewirbst Du auf zwei großflächigen Fassadentafeln einen Besuch in Deinen nahe unserer Redaktion gelegenen Gasträumlichkeiten. Geöffnet hast Du unter der Woche zwischen 8:00 und 0:00 bzw. 01:00 (freitags) Uhr. Bier allerdings wird – so interpretieren wir Deinen Slogan – bei Dir erst spät, äh, was denn überhaupt: angeboten, ausgeschenkt? Und was verstehst Du eigentlich unter spät? Spät in der Nacht, spät am Abend, am Spätnachmittag oder spätmorgens? Müssen wir bei Dir in der Früh (zur Frühschicht, am frühen Mittag, vor vier?) gar auf ein Bier verzichten?

Jetzt können wir in der Redaktion von früh bis Bier an nichts anderes mehr denken. Aber zum Glück gibt es ja die Flaschenpost!

Prost! Titanic

 Gesundheit, Thomas Gottschalk!

In Ihrem Podcast »Die Supernasen« echauffierten Sie sich mit einem fast schon dialektischen Satz zu Ihrer eigenen Arbeitsmoral über die vermeintlich arbeitsscheuen jungen Leute: »Es gab für mich nie eine Frage – ich war nie in meinem Leben krank, wenn ich im Radio oder im Fernsehen aufgetreten bin. Ich habe oft mit Schniefnase irgendwas erzählt.«

Das hat bei uns zu einigen Anschlussfragen geführt: Wenn Sie »nicht krank«, aber mit Schniefnase und im Wick-Medinait-Delirium vor einem Millionenpublikum zusammenhanglose Wortfetzen aneinandergereiht haben – war das nicht eine viel dreistere, weil höher bezahlte Form der Arbeitsverweigerung als eine Krankmeldung?

Wünscht Ihnen nachträglich gute Besserung: Titanic

 Hi, Daniel Bayen!

Sie sind sehr jung und waren mit Ihrer Firma für Vintage-Klamotten namens Strike vorübergehend sehr erfolgreich. Die ist jetzt pleite, machte aber zeitweise 2,9 Millionen Euro Umsatz. Der Bedarf war so groß, dass Correctiv-Recherchen zufolge sogar massenhaft Neuware zwischen die Secondhand-Bekleidung gemischt wurde. Auch Sie räumten demnach ein, gefälschte Ware geordert zu haben. Allerdings, so behaupten Sie, nur, um Ihren »Mitarbeitern zu zeigen, wie man gefälschte Ware identifiziert und aussortiert«.

Aber Bayen, Ihre Expertise besteht doch darin, neue Sachen auf alt zu trimmen. Also versuchen Sie bitte nicht, uns solche uralten Tricks zu verkaufen!

Recycelt Witze immer nach allen Regeln der Kunst: Titanic

Vom Fachmann für Kenner

 Unübliche Gentrifizierung

Zu Beginn war ich sehr irritiert, als mich der Vermieter kurz vor meinem Auszug aufforderte, die Bohr- und Dübellöcher in den Wänden auf keinen Fall zu füllen bzw. zu schließen. Erst recht, als er mich zusätzlich darum bat, weitere Löcher zu bohren. Spätestens, als ein paar Tage darauf Handwerkerinnen begannen, kiloweise Holzschnitzel und Tannenzapfen auf meinen Böden zu verteilen, wurde mir jedoch klar: Aus meiner Wohnung wird ein Insektenhotel!

Ronnie Zumbühl

 Liebesgedicht

Du bist das Ästchen,
ich bin der Stamm.
Du bist der Golo,
ich Thomas Mann.
Du bist Borkum,
ich bin Hawaii.
Du bist die Wolke,
ich bin gleich drei.
Du bist das Würmchen,
ich bin das Watt.
Du bist die Klinke,
ich bin die Stadt.
Du bist das Blättchen,
ich jetzt der Ast.
Sei still und freu dich,
dass du mich hast.

Ella Carina Werner

 Krasse Segregation

Wer bestimmten Gruppen zugehört, wird auf dem Wohnungsmarkt strukturell diskriminiert. Viele Alleinstehende suchen händeringend nach einer Drei- oder Vierzimmerwohnung, müssen aber feststellen: Für sie ist dieses Land ein gnadenloser Apartmentstaat, vor allem in den Großstädten!

Mark-Stefan Tietze

 Lifehack von unbekannt

Ein Mann, der mir im Zug gegenüber saß, griff in seine Tasche und holte einen Apfel heraus. Zu meinem Entsetzen zerriss er ihn mit bloßen Händen sauber in zwei Hälften und aß anschließend beide Hälften auf. Ich war schockiert ob dieser martialischen wie überflüssigen Handlung. Meinen empörten Blick missdeutete der Mann als Interesse und begann, mir die Technik des Apfelzerreißens zu erklären. Ich tat desinteressiert, folgte zu Hause aber seiner Anleitung und zerriss meinen ersten Apfel! Seitdem zerreiße ich fast alles: Kohlrabi, Kokosnüsse, anderer Leute Bluetoothboxen im Park, lästige Straßentauben, schwer zu öffnende Schmuckschatullen. Vielen Dank an den Mann im Zug, dafür, dass er mein Leben von Grund auf verbessert hat.

Clemens Kaltenbrunn

 Der kästnerlesende Kniebeuger

Es gibt nichts Gutes
Außer man Glutes.

Sebastian Maschuw

Vermischtes

Erweitern

Das schreiben die anderen

Titanic unterwegs
03.08.2024 Kassel, Caricatura-Galerie Miriam Wurster: »Schrei mich bitte nicht so an!«
04.08.2024 Frankfurt/M., Museum für Komische Kunst Die Dünen der Dänen – Das Neueste von Hans Traxler
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09.08.2024 Bremen, Logbuch Miriam Wurster