Inhalt der Printausgabe

SEXYTHEMA GEOCHRONOLOGIE

Willkommen im Anthropozän!

GUT RECHERCHIERT!

Die Veränderung kam schleichend, aber spürbar. Die Erde, ein mittelgroßer Planet im Sonnensystem, interessierte sich plötzlich für andere Himmelskörper und wirkte auch selbst auf ihren eigenen Trabanten anziehender als vorher. An Stellen, wo Jahrmillionen lang nur Bäume und Steingärten zu finden waren, wuchsen nun Gebäude, Monumente und Dinge, für die sich die Erde sogar ein bißchen schämte. Sie zeigte Stimmungsschwankungen, legte rebellisches Verhalten an den Tag, wurde trotzig, sperrte sich wochenlang in ihrem Asteroidengürtel ein. Auch klang sie völlig anders als früher; sie machte kaum noch »zwitscherzwitscher-zilp-rumor«, sondern immer öfter »brumm tatü-tata-knall-surr-bling«. Bald war es angeraten, einen Experten zu konsultieren. »Es besteht kein Grund zur Sorge«, versicherte dieser nach einer oberflächlichen Untersuchung. »Was hier passiert, ist etwas vollkommen Natürliches. Herzlichen Glückwunsch, du trittst in einen neuen Lebensabschnitt ein, liebe Erde!«

Der Name des selbsternannten Experten: muß leider geheim bleiben, denn auch dieser ist selbsternannt, sprich: ausgedacht (»der scharfe Fips«). Es genügt festzuhalten, daß der Gutachter und leidenschaftliche Aufwiegler einer 35köpfigen Arbeitsgruppe angehört, die vor kurzem gegründet wurde, um ein für alle Mal zu bestimmen, ob die Erde dabei ist, vom gegenwärtigen Holozän in das sogenannte Anthropozän überzugehen. Zu diesem Zweck wurden die »hateful thirty-five« bei Schnittchen und Sekt in einen angenehm klimatisierten Konferenzsaal gescheucht und aufgefordert, binnen Jahresfrist zum Wohle der Menschheit zu einem Ergebnis zu kommen. Von unseren Steuergeldern. Einhelliges Ergebnis bisher: ja, schon! So weit, so faszinierend, doch noch spannender ist die Frage, wann denn der Wendepunkt anzusetzen sei. Mit dem Aufkommen der Landwirtschaft, sagen die einen, mit der Industriellen Revolution, sagen die anderen, mit den ersten Atombombentests, sagen wieder andere. Abwegigere Vorschläge sind die Erfindung des Schmelzkäses, die Ausrottung des Moas oder der 10. August 1974 (Gottes 10 000. Geburtstag). Der gemeinsame Kerngedanke ist dabei, daß der Homo sapiens seinem Heimatplaneten einen markanten Stempel aufgedrückt hat.

Checkliste für den Zeitalterwechsel

Zum Ausdrucken und (Haare) Ausreißen:

  • Sicherungskopien aller Fotos und Musikdateien anfertigen
  • offene Lebensmittel rasch verbrauchen
  • Augenbrauen nachziehen
  • Windschutzscheibenflüssigkeit auffüllen
  • Versicherungspolicen in Griffweite legen
  • Weihnachtsschmuck entsorgen
  • Tanzkurs absagen
  • dem heimlichen Jugendschwarm endlich die Liebe gestehen
  • Haxen abkratzen
  • einmal neuseeländische Eisvögel (Götzenliest) beim Brüten beobachten

Dieser Einsicht soll nun mit der neuen Periode Rechnung getragen werden. »Wenn wir Menschen permanent daran erinnert werden, daß diese Phase unsere Phase ist, werden wir als Gattung auf Dauer demütiger – oder endgültig total größenwahnsinnig, das wird sich zeigen«, vermutet ein Mitglied des Ausschusses. Tatsache ist, daß die meisten Erdenbürger nicht einmal wissen, in welcher Zeit sie sich gerade befinden. Nach dem Namen des laufenden Zeitalters gefragt, antworten 20 Prozent mit »Zeitalter des Wassermanns«, 7 Prozent mit »Sommerschlußverkauf« und 0,3 Prozent mit »Staffel 7«. Mit der Aktion »Anthropozän: Alle machen mit!« soll nun Aufmerksamkeit geschaffen werden. »Wir müssen da gemeinsam durch, so ein Zeitalter läuft ja schon mal gut und gerne vier-, fünftausend Jahre«, motiviert in einem Public Service Announcement der amerikanische Kultkosmologe Neil deGrasse »Mike« Tyson, der in einer Wahl zum Gesicht des Anthropozän knapp gegen Joachim Gauck gewonnen hat (Platz 3: Taylor Swift). Ab Januar 2017 wird jede Woche ein kurzer TV-Spot nach dem Wetterbericht über das Anthropozän aufklären. In der ersten Folge soll es darum gehen, daß man endlich sein Fernsehgerät wegschmeißen könne, denn »Fernsehen ist soooo Holozän!«.

Das denken die Deutschen über das neue Zeitalter

Ted Krafft (40): »Neues Zeitalter? Richtig so! Ich fordere schon lange, daß hier endlich mal aufgeräumt wird. Neuanfang, Taboulé rasa, alles auf null – anders kriegen wir den Laden doch nicht mehr in den Griff, meine Meinung!«

Rillette Büsi (81): »Ach, was das wieder für ein unnötiger Kokolores ist. Erst zwingen sie uns den Euro auf, dann soll man plötzlich keine Milch mehr trinken, und jetzt sind die Ghostbusters Frauen! Da mach ich nicht mit, nee!«

Fürchtegott Neumeyer (8): »Hat man mich gefragt, ob ich mit diesem Update einverstanden bin? Ja, hat man. Aber habe ich zugestimmt? Na gut, auch das. Aber wird deswegen jetzt alles besser für mich? Das will ich hoffen. Und wenn nicht, ist es auch nicht schlimm, schließlich bin ich hochbegabt, mir stehen alle Türen offen.«

Bettina Schulz (26): »Psst, ich verrate Ihnen mal was hinter vorgehaltenem Handschuh: In drei, vier Jahren wird hier eh der Stecker gezogen. Millenniums-Bug, erinnern Sie sich noch? Die haben da was eingebaut, das sorgt dafür, daß unsere technischen Geräte wahlweise den Geist aufgeben oder sich gleich gegen uns verschwören. Das explodierende Samsung Galaxy Note 7 ist erst der Anfang!«

Was ändert sich sonst noch? »Alte Zöpfe abschneiden« sei das erste Gebot der brandneuen Zeitrechnung, hat die Kommission bereits beschlossen. Überkommene Konzepte wie Pilze sammeln, sich wie Neandertaler ernähren oder Tiere aus anderen Gründen als zum Spaß jagen werden abgeschafft. Die Entwicklung selbstfahrender Autos müsse sofort gestoppt werden, denn »der Mensch muß wieder zum alleinigen Herrn über das Steuer werden«. Damit nicht in ein paar Jahren schon wieder ein neuer Zeitabschnitt ausgerufen werden muß, sind die Menschen angehalten, die Zusammensetzung der Atmosphäre einigermaßen konstant zu halten, also zum Ausgleich wieder etwas mehr FCKW in den Himmel zu sprühen. Auch sind in regelmäßigen Abständen nukleare Katastrophen (»mit Augenmaß!«) vorgesehen, und der Anstieg des Meeresspiegels soll »nicht übertrieben vehement bekämpft« werden. Außerdem wird großflächig Terraforming betrieben: Flüsse werden begradigt, Gletscher feng-shui-gerecht verschoben, Geröllwüsten durchgekärchert und der brasilianische Regenwald endlich barrierefrei gebrannt.

Was das alles kostet! (in Euro)

  • Stromverbrauch durch Internetrecherche:
    2 400 000 000

  • Druck aktualisierter Schul- und sonstiger Bücher:
    37 500 900 000 000

  • Auslagen der 35köpfigen Arbeitsgruppe:
    100 000 000

  • Recycling obsoleter Wandkalender:
    8 600 350 000

  • TV-Spots und sonstiges Aufklärungsmaterial:
    500 000 000 000

Was bedeutet »Anthropozän«? Es ist ein bildungssprachlicher Begriff, der sich aus den griechischen Wörtern anthro (»Zeitalter«) und pozän (»des Menschen«) zusammensetzt. Die Bezeichnung ist bewußt gewählt, klar, man kann sich neue Wörter nicht aus Versehen ausdenken. Das Schlagwort Anthropozän wurde erstmals im Jahr 2000 von den vorbestraften Holozän-Leugnern Paul Crutzen und Eugene Stoermer (Erfinder des Stoermer-Stils) gebraucht. Zunächst stieß diese Innovation auf wenig Gegenliebe; »Ich mag keine Veränderung!« und »Wie schreibt man’n das?« waren die meistgewandten Einhörner, Quatsch: meistgehörten Einwände. »Wer die Vergangenheit verstehen will, muß die Zukunft neu denken«, schloß Crutzen seine Dankesrede zum Erhalt des 1. Platzes im Chemienobelpreisgewinnen 1995. Ein Motto, dem sich die Erdforschung bis heute verpflichtet fühlt. »Nehmen Sie die Dinosauren«, schwadroniert der Pro-Sieben-Moderator und Faktenfan Aiman Abdallah (»Galileo XXL«). »Wie haben wir uns die gigantischen Urzeitechsen in unserer Kindheit vorgestellt: schuppig, dunkelgrün, mit Krokodilfell! Heute wissen wir: Die Dinos hatten Federn. Ein richtiges Gefieder, wie ihre biologischen und juristischen Nachkommen, die Vögel. Das ist doch scheiße!«

Erkenntnisgewinn als Steigbügelhalter für Geschichtsrevisionisten? Mitnichten. »Im Sinne des apollinischen ›Erkenne dich selbst‹ ist es doch voll okay, wenn wir als Menschen uns kritisch mit uns selbst befassen, uns auch mal hinterfragen«, erklärt Dr. V., einer der 35 vielbeachteten Zeitalterbestimmer. Seine Kollegin Dr. C. pflichtet ihm bei: »Auch wenn man dabei nicht immer einer Meinung ist, so kommt man sich doch näher.« Zwinkernd legt sie eine Hand auf den Unterarm ihres Sitznachbarn. Dieser erwidert die zärtliche Geste, indem er der Wissenschaftlerin neckisch mit dem Zeigefinger eine Haartolle aus dem Gesichtsfeld wischt. Die Lippen der C. umspielt ein sinnliches Lächeln, ihre Hand streichelt rhythmisch den Arm des V., die andere knöpft gekonnt zwei Blusenknöpfe auf. Dr. C. trägt keinen BH, eine Brust, weiß wie die Sandstrände Westaustraliens, kommt verhuscht zum Vorschein, Dr. V. ergreift sie mit sanftem Druck. Unter dem Tisch hat sich inzwischen einer der Expertinnenfüße seines Schuhs entledigt, er streift über die verheißungsvolle Wölbung in der Anzughose des Dr. V., als wäre er, der Fuß, für nichts anderes erschaffen worden. Jetzt beißt sie ihm ins Ohrläppchen, die Brille verrutscht ihr dabei, egal. So dröge kann Politik sein. Denn weniger um Theorie als um knallharte Politik geht es bei diesem heiklen Thema, liest man derzeit in etlichen Publikationen.

Die Frage »Wie stark hat der Mensch das Antlitz der Erde modelliert?« ist nämlich immer auch eine Schuldfrage. Der erhobene Zeigefinger hilft indes nicht weiter. »Andere Spezies haben auch schöne Töchter. Und damit meine ich: Andere Spezies haben den Globus nicht weniger stark umgeformt als wir«, wendet der ehemalige Ökofaschist Prof. W. mit erhobenem Zeigefinger ein. »Gucken Sie sich zum Beispiel mal an, wozu Termiten in der Lage sind. Riesige Hügel können die konstruieren. Wer sagt uns denn, daß die nicht sogar für Mount Rushmore verantwortlich sind? Oder Störche! Verstopfen unsere Schornsteine, zerhacken unsere Korallenriffe. Und dann die fortschreitende Bodendegradation durch marodierende Yakherden ...« Ehe sich der streitbare Gelehrte vollends in Rage hechelt, wird er diskret aus dem Saal geleitet. Ein fader Nachgeschmack bleibt. Ist es nicht Aufgabe der, nun ja, seien wir ehrlich: Krone der Schöpfung, die Sünden der Vergangenheit ruhen zu lassen? Die werten Mitlebewesen dafür haftbar zu machen? Und statt dessen erhobenen Hauptes in eine wie auch immer zu benennende neue Ära zu stolzieren? Man kann ja diesmal aufpassen, daß man nicht allzuviel kaputtmacht.


Torsten Gaitzsch

ausgewähltes Heft

Aktuelle Cartoons

Heftrubriken

Briefe an die Leser

 Hä, »Spiegel«?

»Aber gesund machen wird diese Legalisierung niemanden!« schreibst Du in einem Kommentar zum neuen Cannabisgesetz. »Ach, echt nicht?« fragen wir uns da verblüfft. Wir waren bisher fest vom Gegenteil überzeugt. Immerhin haben Kiffer/innen oft sehr gute feinmotorische Fähigkeiten, einen gesunden Appetit und ärgern sich selten. Hinzu kommen die unzähligen Reggaesongs, in denen das Kiffgras als »Healing of the Nation« bezeichnet wird. All dies willst Du nun tatsächlich infrage stellen? Da lieber noch mal ganz in Ruhe drüber nachdenken!

Empfehlen Deine Blättchenfreund/innen von Titanic

 Hello, Grant Shapps (britischer Verteidigungsminister)!

Eine düstere Zukunft haben Sie in einem Gastbeitrag für den Telegraph zum 75jährigen Bestehen der Nato skizziert. Sie sehen eine neue Vorkriegszeit gekommen, da sich derzeit Mächte wie China, Russland, Iran und Nordkorea verbündeten, um die westlichen Demokratien zu schwächen. Dagegen hülfen lediglich eine Stärkung des Militärbündnisses, die weitere Unterstützung der Ukraine und Investitionen in Rüstungsgüter und Munition. Eindringlich mahnten Sie: »Wir können uns nicht erlauben, Russisch Roulette mit unserer Zukunft zu spielen.«

Wir möchten aber zu bedenken geben, dass es beim Russisch Roulette umso besser fürs eigene Wohlergehen ist, je weniger Munition im Spiel ist und Patronen sich in der Trommel befinden.

Den Revolver überhaupt vom eigenen Kopf fernhalten, empfehlen Ihre Croupiers von der Titanic

 Vielen Dank, Claudia Schiffer!

Vielen Dank, Claudia Schiffer!

Die Bunte zitiert Sie mit der Aussage: »Um zu überleben, muss man gesund sein, und wenn man am gesündesten ist, sieht man einfach auch am jüngsten aus!« Gut, dass Sie diese Erkenntnis an uns weitergeben!

Geht jetzt zur Sicherheit bei jeder neuen Falte, Cellulitedelle und grauen Strähne zum Arzt:

Ihre greise Redaktion der Titanic

 Aha bzw. aua, Voltaren!

Das wussten wir gar nicht, was da in Deiner Anzeige steht: »Ein Lächeln ist oft eine Maske, die 1 von 3 Personen aufsetzt, um Schmerzen zu verbergen. Lass uns helfen. Voltaren.«

Mal von der Frage abgesehen, wie Du auf die 1 von 3 Personen kommst, ist es natürlich toll, dass Du offenbar eine Salbe entwickelt hast, die das Lächeln verschwinden lässt und den Schmerz zum Vorschein bringt!

Gratuliert salbungsvoll: Titanic

 Weiter so, uruguayischer Künstler Pablo Atchugarry!

Eine angeblich von Ihnen geschaffene Bronzeskulptur im englischen Cambridge soll an Prinz Philip erinnern, der dort von 1977 bis 2011 Kanzler der Universität war. Allerdings wird das Kunstwerk, das im Auftrag eines reichen Bauträgers angefertigt wurde, von vielen als verunglückt empfunden und zieht seit nunmehr zehn Jahren Spott auf sich.

Dass Sie mittlerweile die Urheberschaft leugnen, um Ihr Renommee als Künstler zu schützen, ist zwar verständlich, aber aus unserer Sicht völlig unnötig. Wenn sich das Konzept durchsetzt, lästige Promis, die uns über Jahrzehnte viel Zeit, Geld und Nerven gekostet haben, mit langlebigen Schrott-Monumenten zu schmähen, werden Sie sich vor Aufträgen bald kaum noch retten können. Und das Beste: Weil andere Großkopferte sich mit ihren Eskapaden zurückhalten würden, um nicht von Ihnen verewigt zu werden, sorgten Sie auch noch für Ruhe und gesellschaftlichen Frieden.

Hofft, dass dieser Vorschlag einen Stein ins Rollen bringt: Titanic

Vom Fachmann für Kenner

 Frage an die Brutschmarotzer-Ornithologie

Gibt es Kuckucke, die derart hinterhältig sind, dass sie ihre Eier anderen Kuckucken unterjubeln, damit die dann fremde Eier in fremde Nester legen?

Jürgen Miedl

 Im Institut für Virologie

Jeder Gang macht krank.

Daniel Sibbe

 Dual Use

Seit ich meine In-Ear-Kopfhörer zugleich zum Musikhören und als Wattestäbchen verwende, stört es mich gar nicht mehr, wenn beim Herausnehmen der Ohrstöpsel in der Bahn getrocknete Schmalzbröckelchen rauspurzeln.

Ingo Krämer

 Gebt ihnen einen Lebenszyklus!

Künstliche Pflanzen täuschen mir immer gekonnter Natürlichkeit vor. Was ihnen da aber noch fehlt, ist die Fähigkeit zu verwelken. Mein Vorschlag: Plastikpflanzen in verschiedenen Welkstadien, damit man sich das Naserümpfen der Gäste erspart und weiterhin nur dafür belächelt wird, dass man alle seine Zöglinge sterben lässt.

Michael Höfler

 Back to Metal

Wer billig kauft, kauft dreimal: Gerade ist mir beim zweiten Sparschäler innerhalb von 14 Tagen die bewegliche Klinge aus ihrer Plastikaufhängung gebrochen. Wer Sparschäler aus Kunststoff kauft, spart also am falschen Ende, nämlich am oberen!

Mark-Stefan Tietze

Vermischtes

Erweitern

Das schreiben die anderen

Titanic unterwegs
10.05.2024 Weil am Rhein, Kulturzentrum Kesselhaus Thomas Gsella
11.05.2024 Karlsruhe, Kabarett in der Orgelfabrik Thomas Gsella
12.05.2024 Frankfurt, Museum für Komische Kunst »Ach was – Loriot zum Hundertsten«
12.05.2024 Kleinschönach/Bodensee, Kunsthalle Thomas Gsella