Inhalt der Printausgabe

MEHR DYNASTIE WAR NIE

Wie die großen Familien das Wirtschaftsleben steuern

 

Noch nie wurde so viel vererbt: Vermögen, Immobilien, Gene. ­Besonders aber Unternehmen. Schon immer haben große Familien die Geschicke der Menschheit und die Phantasie der Sachbuchautoren bestimmt: die Thyssens, die Flicks, die Quandts, die Krupps, die Aldis und die ­Kaulitz’ – die Geschichte dieser Familien ist untrennbar mit ihrem Namen und der Unzahl an Büchern verbunden, die ihre intimsten Geheimnisse ­aufwühlen. Denn was keiner weiß, ist längst weltbekannt: Neben ­ihrer Einmischung in die Tagespolitik und, bei manchen von ihnen, ertragreichen Geschäften in der Nazizeit haben die großen deutschen ­Wirtschaftsdynastien auch eine dunkle Seite. Eine private. Denn hinter jedem Familienunternehmen steckt auch eine ganz normale Familie mit ganz normalen Familienproblemen, ganz normalen Familiengeheim­nissen (schrecklichen).

 

So war Gustav Krupp nicht nur der freundliche Hitlermäzen und galante Kriegsgewinnler, als den man ihn heute so schätzt. Privat war er ganz anders. Kalt, unnahbar. Das gemeinsame Mittagessen der Krupps war beherrscht von einer eisigen Atmo­sphäre, und Krupp tat nichts, um sie zu verbessern, verschlimmerte alles noch durch giftige Kommentare (»Hier herrscht ja eine Stimmung wie bei Görings unterm Sofa. Also, wenn Göring draufsitzt, haha.«). Seine Kinder mußten ihn mit »Sir, ja, Sir« anreden, seine Frau Bertha mit »mein kruppstahlharter Kommandant«. Gegessen wurde, was auf den Tisch kam: Rotkohl mit Eisenspänen und ­Schlacke. Krupps Begründung, zu mehr reiche das Geld eben nicht, war eine Lüge, das war allen klar; selbst die hauseigenen Zwangsarbeiter aßen reichhaltiger. Die Kinder litten am meisten darunter bzw. die Kriegsgegner. Gustavs ältester Sohn, Alfried Krupp, ­mußte Konversationskärtchen schreiben, wenn er mit seinem Vater reden wollte (»Sir Krupp, wie geht es Ihnen heute?«, »Dad, darf ich ­heute abend den Panzer haben, Sir?«) – und wurde ­dennoch nicht ernstgenommen, von seinem cholerischen Vater regelmäßig als »Pseudo­krupp« verhöhnt. Jeden Abend machte Gustav Krupp seiner ­Familie eine Szene, befahl seiner Frau, die Bohlen und Halbach zu ­wienern, ging in eine nahegelegene Wehrwirtschaft, um sich regelmäßig bis zur Prozeßunfähigkeit zu betrinken. Um seine Familie weiter zu zermürben, bekam er gegen Ende seines Lebens aus purem Trotz praktisch täglich einen Schlaganfall. Die Hitlerzeit war schon eine sehr schwere Zeit für die Krupps!

 

1926 kann <em>Familie Wittmeier</em> noch nicht ahnen, daß sie eines Tages die Geschicke der Welt in ihren Händen halten wird, 2008 allerdings noch nicht

Und bei den Quandts war es nicht viel anders. Denn Günther Quandt war nicht nur glühender Nationalsozialist, sondern auch ein schlechter Mensch. Statt sich um seine Familie zu kümmern, brauste er mit seinem Kraft-durch-Freude-Wagen durch die ­Gegend, war nie zu Hause, widmete sein ganzes Geld obskuren wissenschaftlichen Projekten wie der »Wunderwaffe« V2 oder der ­Quandtentheorie. Kein Wunder, daß seine Frau Magda später den sympathischeren und liebevolleren Joseph Goebbels heiratete; kein Wunder, daß seine Söhne Herbert und Harald Quandt völlig vereinsamten: Herbert wurde vor Kummer kurzsichtig, Harald wurde Martenstein. Nach dem Krieg blieb den Quandt-Nachkommen nichts, um sich zu trösten, nur ein Milliardenvermögen und ein paar Firmenbeteiligungen – ein schwacher Trost für eine lieblose Familie, für eine Kindheit ohne Spaß. Aus verständlichen Gründen standen die Quandts in der Nachkriegszeit auch außerhalb der Familie ­unter Beschuß: Die Währungsreform 1948 versetzt der Abschlußbilanz einen kleinen Dämpfer; in diesem schweren Jahr reichte es nur für zwei neue Segelboote. Die Tragik ist die Tragik einer ­ganzen Generation, die alles aus dem Nichts wieder aufbauen bzw. ­einfach so weitermachen mußte wie bisher.

 

 

Tchibo: Blitzschnell reich durch Robbenschlachten

 

 

Doch die deutsche Öffentlichkeit ahnt nichts vom tragischen Privatleben der Dyna­stien. Von Herrn Neckermann weiß der ­Deutsche nur, daß er ständig auf Reisen ist; von Prinzessin Frosta lediglich, daß sie am Nordpol in einem Schloß aus gefrorener Paella lebt. Viele Dynastien werden vom Verbraucher längst gar nicht mehr erkannt, so z.B. der Wagner-Clan: Einst versorgte Meisterkomponist Richard Wagner die Deutschen mit prima Musik und prima Antisemitismus. Auf dem Sterbebett übergab er das Unternehmen seinen Kindern Sieglinde, Siegmund und Schäferhund Wagner zu treuen Händen. Doch bereits in der Enkelgeneration artete das harmlose Familien­unternehmen aus: Wagner-Erbin Cosma Shiva Wagner heiratete den erfolgreichen Arbeitslosen Erwin Pizzafresser. Eine Ehe mit Folgen: Unter dem neuen Namen ­»Wagner-Pizza Knusperdünn« erscheint in den Kriegswirren der 68er Jahre die erste Rheingold-CD, die im Ofen richtig schön aufgeht, weil sie nicht ­vorgebacken ist. So spielt die neue, im Sauerland angesiedelte »Wagner Tiefkühlprodukte GmbH« mit der Geduld der deutschen Musikfreunde, läßt die Pizza vom Fliegenden Holländer austragen und bestimmt auch in der Politik den Ton. Oder kann man es Zufall nennen, daß der Sauerländer Friedrich Merz (CDU) bei öffent­lichen Anlässen stets einen Pizzahut auf dem Kopf trägt? Richard ­Wagner, der so bescheiden als größenwahnsinniger Musiker angefangen hatte, würde sich wahrscheinlich in der Posaune umdrehen, in der er begraben wurde.

 

Wurde leider nie eine Dynastie: der Fruchtsaftfabrikant <em>Friedrich von Punica</em> (vorne links). Seine Frau war vom

Von Dr. Oetker zu schweigen! Man stellt ihn sich als einen freundlichen älteren Herren mit Kittelschürze und Backenbart vor, der paternalistisch schmunzelnd hinter seiner Theke steht und ­kleinen Kindern einen ziemlich symbolischen roten Lolli überreicht. Dabei war Dr. Siegfried Sathanael Oetker, wie er mit bürgerlichem ­Namen hieß, nicht nur der harmlose Nazilieferant, als den man ihn heute kennt, sondern ein eiskalter Fertigteig-Despot, der seinen Kindern Vanillepulver in die Augen blies, um sie an die mörderischen ­Bedingungen in seinem Backstubengulag zu gewöhnen – dort ­durften sie bis zu sechzehn Stunden am Tag Muffin-Teig rühren. Heute regieren seine überlebenden Töchter Adele Oetker-Torte und Irmgard Knusper-Müsli den Konzern mit jener Härte, die sie im Nahrungsmittellabor ihres Vaters kennenlernten. Ihre eigenen, bereits erwachsenen Kinder sitzen schon überall wie im gemachten Nest: Ein Oetker-Enkel ist Vorstand im Ausschuß für Rote Grütze bei der Europäischen Union, ein weiterer arbeitet als Soßenbinder in der Kantine des Deutschen Bundestags.

 

Aber das sind die dekadenten Auswüchse eines Gott sei Dank längst vergangenen ­Jahrhunderts. Andere Dynastien expandieren schneller, aggressiver. Es sind die Fuzo-Dyna­stien. Sie sind allgegenwärtig, in jeder deutschen Innenstadt sind ihre Filialen zu finden. Auch sie haben natürlich alle eine dunkle ­Vergangenheit, die keiner kennt. Da sind die Nordsees, die ihr Vermögen mit leckeren »Wikin­gern« aus Buckelwalfleisch und Robben­babys machten; da sind die Fielmanns, die mit häßlichen Brillen reich wurden. Da sind auch die Tchibos: ein weitverzweigter Clan, der von italienischstämmigen Dubiosi angeführt wird. Auch hier, wie bei Dynastien so üblich, bescheidene Anfänge: Natalie und Alfons Tchibo, die Gründer, waren koffeinsüchtige Kleinkrämer. Alfons verkaufte in seinem Laden in Hamburg mit ­zitternden Händen Sandwichtoaster, Unterhosendreierpacks und Laminiermaschinen zum Schnäppchenpreis; Natalie saß daneben, trank Kaffee und plapperte vor sich hin. Tchibos Einfall, beide ­Geschäftszweige miteinander zu verbinden, indem er Natalie für den Kaffee und ihr nervtötendes Geschwätz einfach Geld abnahm, entpuppte sich als Erfolgsmodell: Binnen weniger Tage waren die Tchibos Millionäre, expandierten in alle Himmelsrichtungen. Ganz ohne dunkle Geheimnisse, ganz ohne Hitlerbeteiligung. Selbst der ursprüngliche Wahlspruch »Jede Woche ein neuer Weltkrieg« ­konnte in letzter Sekunde zu der heute bekannten Variante ab­gemildert werden. Aber sind da nicht doch noch dunkle Geheimnisse, schwarze Schatten auf weißen Westen? Nein. Tchibo ist rein. Ein verrückter Überraschungserfolg.

 

So erweist sich zuletzt, daß es auch die mächtigen Unternehmer­dynastien nicht leichthaben. Die Großen trifft es wie die Kleinen, und am Ende wird doch noch alles gut. Wußte doch schon der chinesische Gelehrte Li Buwei: »Ist die Familie in Ordnung, so kommt der Staat in Ordnung; ist der Staat in Ordnung, so kommt die Welt in Ordnung.«

Trotz Reichtum und Macht: <em>Josef Neckermann</em> (ganz rechts) blieb bis zuletzt bodenständig, verlor nie den Kontakt zum einfachen Volk (Mitte)

Leo Fischer

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Heftrubriken

Briefe an die Leser

 »Welt«-Feuilletonist Elmar Krekeler!

»Friede eurer gelben Asche, Minions!« überschrieben Sie Ihre Filmkritik zu »Ich – einfach unverbesserlich 4«. Vorspann: »Früher waren sie fröhliche Anarchisten, heute machen sie öde Werbung für VW: Nach beinahe 15 Jahren im Kino sind die quietschgelben Minions auf den Hund gekommen. Ihr neuestes Kino-Abenteuer kommt wie ein Nachruf daher.«

Starkes Meinungsstück, Krekeler! Genau dafür lesen wir die Welt: dass uns jemand mit klaren Worten vor Augen führt, was in unserer Gesellschaft alles schiefläuft.

Dass Macron am Erstarken der Rechten schuld ist, wussten wir dank Ihrer Zeitung ja schon, ebenso, dass eine Vermögenssteuer ein Irrweg ist, dass man Viktor Orbán eine Chance geben soll, dass die Letzte Generation nichts verstanden hat, dass Steuersenkungen für ausländische Fachkräfte Deutschlands Todesstoß sind und dass wir wegen woker Pronomenpflicht bald alle im Gefängnis landen.

Aber Sie, Elmar Krakeeler, haben endlich den letzten totgeschwiegenen Missstand deutlich angesprochen: Die Minions sind nicht mehr frech genug. O tempora. Titanic

 Lieber Fritz Merz,

im Podcast »Hotel Matze« sagst Du, dass Du in Deutschland große Chancen bekommen hättest und etwas zurückgeben wolltest. Jawollo! Wir haben da direkt mal ein bisschen für Dich gebrainstormt: Wie wär’s mit Deinem Privatjet, dem ausgeliehenen vierten Star-Wars-Film oder dem Parteivorsitz? Das wäre doch ein guter Anfang!

Wartet schon ganz ungeduldig: Titanic

 Lieber Jörg Metes (5.1.1959–16.6.2024),

Lieber Jörg Metes (5.1.1959–16.6.2024),

Du warst der jüngste TITANIC-Chefredakteur aller Zeiten. Du warst der Einzige, der jemals eine klare Vorstellung davon hatte, wie das ideale Heft aussehen musste, und hast immer sehr darunter gelitten, dass sich Deine Utopie nur unzureichend umsetzen ließ. Aus Mangel an Zeit und an Mitarbeiter/innen, die bereit waren, sich Nächte um die Ohren zu schlagen, nur um die perfekte Titelunterzeile oder das richtige Satzzeichen am Ende des Beitrags auf Seite 34 zu finden.

Legendär der Beginn Deiner satirischen Tätigkeit, als Du Dich keineswegs über einen Abdruck Deiner Einsendung freutest, sondern Robert Gernhardt und Bernd Eilert dafür beschimpftest, dass sie minimale Änderungen an Deinem Text vorgenommen hatten. Das wurde als Bewerbungsschreiben zur Kenntnis genommen, und Du warst eingestellt. Unter Deiner Regentschaft begann die Blütezeit des Fotoromans, Manfred Deix, Walter Moers und Michael Sowa wurden ins Blatt gehievt, und manch einer erinnert sich noch mit Tränen in den Augen daran, wie er mal mit Dir eine Rudi-Carrell-Puppe vor dem iranischen Konsulat verbrannt hat.

Nach TITANIC hast Du viele, die ihr Glück weder fassen konnten noch verdient hatten, mit Spitzenwitzen versorgt und dem ersten deutschen Late-Night-Gastgeber Thomas Gottschalk humortechnisch auf die Sprünge geholfen. Und dass River Café, eine deutsche Talkshow, die live aus New York kam, nur drei Folgen erlebte, lag bestimmt nicht an Deinen Texten. Auf Spiegel online hieltest Du als ratloser Auslandskorrespondent E. Bewarzer Dein Kinn in die Kamera, und gemeinsam mit Tex Rubinowitz hast Du das Genre des Listenbuches vielleicht sogar erfunden, auf jeden Fall aber end- und mustergültig definiert, und zwar unter dem Titel: »Die sexuellen Phantasien der Kohlmeisen«. Und diese eine Geschichte, wo ein Psychiater in ein Möbelhaus geht, um eine neue Couch zu kaufen, und der Verkäufer probeliegen muss, wo stand die noch mal? Ach, in der TITANIC? Sollte eigentlich in jedem Lesebuch zu finden sein!

Uns ist natürlich bewusst, dass Du auch diesen Brief, wie so viele andere, lieber selber geschrieben und redigiert hättest – aber umständehalber mussten wir das diesmal leider selbst übernehmen.

In Liebe, Deine Titanic

 Du wiederum, »Spiegel«,

bleibst in der NBA, der Basketball-Profiliga der Männer in den USA, am Ball und berichtest über die Vertragsverlängerung des Superstars LeBron James. »Neuer Lakers-Vertrag – LeBron James verzichtet offenbar auf Spitzengehalt«, vermeldest Du aufgeregt.

Entsetzt, Spiegel, müssen wir feststellen, dass unsere Vorstellung von einem guten Einkommen offenbar um einiges weiter von der Deiner Redakteur/innen entfernt ist als bislang gedacht. Andere Angebote hin oder her: 93 Millionen Euro für zwei Jahre Bällewerfen hätten wir jetzt schon unter »Spitzengehalt« eingeordnet. Reichtum ist wohl tatsächlich eine Frage der Perspektive.

Arm, aber sexy: Titanic

 Ach, welt.de!

Die Firma Samyang stellt offenbar recht pikante Instant-Ramen her. So pikant, dass Dänemark diese jetzt wegen Gesundheitsbedenken vom Markt genommen hat. Und was machst Du? Statt wie gewohnt gegen Verbotskultur und Ernährungsdiktatur zu hetzen, denunzierst Du Samyang beim Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit, wo Du fast schon hämisch nachfragst, ob das Produkt vielleicht auch hierzulande verboten werden könne.

Das Amt sekundiert dann auch sogleich bei der Chilifeindlichkeit und zählt als angebliche »Vergiftungssymptome« auf: »brennendes Gefühl im (oberen) Magen-Darm-Trakt, Sodbrennen, Reflux bis hin zu Übelkeit, Erbrechen und Schmerzen im Bauch- und Brustraum. Bei hohen Aufnahmemengen können zudem Kreislaufbeschwerden auftreten – beispielsweise Kaltschweißigkeit, Blutdruckveränderungen und Schwindel«. Hallo? Neun von zehn dieser »Nebenwirkungen« sind doch der erwünschte Effekt einer ordentlich scharfen Suppe! Erbrechen müssen wir höchstens bei so viel Hetze!

Feurig grüßt Titanic

Vom Fachmann für Kenner

 Verabschiedungsrituale

Wie sich verabschieden in größerer Runde, ohne dass es ewig dauert? Ich halte es so: Anstatt einen unhöflichen »Polnischen« zu machen, klopfe ich auf den Tisch und sage: »Ich klopf mal, ne?«. Weil mir das dann doch etwas unwürdig erscheint, klopfe ich im Anschluss noch mal bei jeder Person einzeln. Dann umarme ich alle noch mal, zumindest die, die ich gut kenne. Den Rest küsse ich vor lauter Verunsicherung auf den Mund, manchmal auch mit Zunge. Nach gut zwanzig Minuten ist der Spuk dann endlich vorbei und ich verpasse meine Bahn.

Leo Riegel

 Beim Aufräumen in der Küche

Zu mir selbst: Nicht nur Roger Willemsen fehlt. Auch der Korkenzieher.

Uwe Becker

 Feuchte Träume

Träumen norddeutsche Comedians eigentlich davon, es irgendwann mal auf die ganz große Buhne zu schaffen?

Karl Franz

 Guesslighting

Um meine Seelenruhe ist es schlecht bestellt, seit mich ein erschütternder Bericht darüber informierte, dass in Hessen bei Kontrollen 70 Prozent der Gastronomiebetriebe widerlichste Hygienemängel aufweisen (s. Leo Riegel in TITANIC 07/2022). Neben allerhand Schimmel, Schleim und Schmodder herrscht allüberall ein ernsthaftes Schadnagerproblem, die Küchen sind mit Mäusekot nicht nur kontaminiert, sondern praktisch flächendeckend ausgekleidet. Vor lauter Ekel hab ich sofort Herpes bekommen. Nun gehe ich vorhin in meine Küche, und auf der Arbeitsplatte liegen grob geschätzt 30 kleine schwarze Kügelchen. Ich bin sofort komplett ausgerastet! Zehn hysterische Minuten hat es gedauert, bis mir klar wurde, dass der vermeintliche Kot die Samen eines dekorativen Zierlauchs waren, der einen Blumenstrauß krönte, den eine liebe Freundin mir geschenkt hat. Ich hätte ihn einfach nicht noch einmal anschneiden sollen … Hysterie off, Scham on.

Martina Werner

 Räpresentation

Als Legastheniker fühle ich mich immer etwas minderwertig und in der Gesellschaft nicht sehr gesehen. Deshalb habe ich mich gefreut, auf einem Spaziergang durch Darmstadt an einer Plakette mit der Aufschrift »Deutscher Legastheniker-Verband« vorbeizukommen. Nur um von meiner nichtlegasthenischen Begleitung aufgeklärt zu werden, dass es sich dabei um den »Deutschen Leichtathletik-Verband« handele und und umso teifer in mein Loch züruckzufalllen.

Björn Weirup

Vermischtes

Erweitern

Das schreiben die anderen

Titanic unterwegs
03.08.2024 Kassel, Caricatura-Galerie Miriam Wurster: »Schrei mich bitte nicht so an!«
04.08.2024 Frankfurt/M., Museum für Komische Kunst Die Dünen der Dänen – Das Neueste von Hans Traxler
04.08.2024 Frankfurt/M., Museum für Komische Kunst »F. W. Bernstein – Postkarten vom ICH«
09.08.2024 Bremen, Logbuch Miriam Wurster