Inhalt der Printausgabe

Sie nannten ihn Fotzen-Fritz

Friedrich Merz ist 44, katholisch und der neue Chef der CDU/CSU-Bundestagsfraktion. Elf Monate im Jahr kennt kaum jemand seinen Namen, doch den wird man sich merken müssen. Denn auf Merz ruhen die Hoffnungen der Union. Dort, wo er herkommt, haben sie es immer schon gewußt.

Eine Spurensuche im Sauerland von Stefan Gärtner und Oliver Nagel

Arnsberg. Manchmal muß er zurück in diese Stadt; er wohnt ja da. Dann muß er vorbei am Ehmsen-Denkmal, Forstrat Ehmsen, der 1890 hier den Sauerländischen Gebirgsverein gründete und den sie im Scherz immer noch »Berg-Ehmsen« nennen. Muß vorbei am Sauerlandmuseum, in dem er sich schon als Halbwüchsiger über Nacht einschließen ließ, um in Ruhe die Bundestagsreden von Rainer Barzel auswendig zu lernen. Vorbei am Grünen Turm, der »alten Feme-Gerichtsstätte mit reichsweiter Bedeutung«, wie es im Stadtführer heißt, wo schon Karl der Große sich nie sehen ließ; oder zumindest nur ganz selten. Muß den leise um den industriellen Kern (Metallverarbeitung, Elektrotechnik, Rüstung) herumflorierenden Dienstleistungssektor wiedersehen und die Straßen, in denen sie früher Bus gefahren sind, ohne Führerschein. Hier in Arnsberg. Arnsberg, Sauerland.

Überall wo er hinkam, roch es schon ziemlich nach Mettwurst.

Links vom Busbahnhof steht die Schule, ein reich verzierter Klinkerbau, der innendrin nach Bohnerwachs riecht, nach Angstschweiß und Hausmeister Wuttke. Auch Friedrich Merz ist mal zur Schule gegangen; da hieß der Hausmeister Fröhn und roch schon vor der kleinen Pause nach Mettwurst mit Zwiebeln. So was prägt.

Als er fünfzehn war, haben sie den hochaufgeschossenen Vorderbänkler dann rausgeschmissen, weil er sich das einseitige Duzen von seiten der Lehrer verbeten hatte. Hausmeister Fröhn erinnert sich. »Wir haben ihn damals Friedrich genannt. Oder auch Fotzen-Fritz. Das kam ganz darauf an.« Worauf? »Na, ob er da war oder nicht!« Friedhelm Merz, ein Mann der Widersprüche, schon damals.

Heute traut sich keiner mehr, ihm zu widersprechen, denn heute ist Merz der Star seiner Partei: »Schnelldenker« (Spiegel), »Jurist« (Spiegel), »Riesensau« (Gala, Bauernmagazin). Er ist der jüngste Fraktionsführer aller Zeiten, der größte Rhetoriker seiner Partei (1,98 Meter) und außerdem erfolgreicher Familiengründer (Frau, Kinder, Wäschetrockner, Oboe).

Stationen einer Bilderbuchkarriere: erste Busfahrt mit sechs, erste Zugfahrt mit vierzehn, erster Geschlechtsverkehr mit dem Nachbarjungen. 1963 versehentlicher Colarausch, danach irgendwie in den Bundestag gewurschtelt. Heute steht der fanatische Fundamentalkatholik für die konservative Erneuerung der CDU: Nein zur doppelten Staatsbürgerschaft, Nein zur Abtreibung, aber unbedingtes Ja zum Ausbau der durchgehenden Autobahn 46 von Hagen über Hemer, Menden, Arnsberg, Meschede und Bestwick bis zum Autobahnkreuz Wünneberg/Haaren. Sein Lieblingsprojekt aber ist die vollständige Unterkellerung des Sauerlandes, außerdem will er bundesweit alle Straßennamen abschaffen und durch ein hochkompliziertes Zahlensystem ersetzen. Mehr Transparenz, das ist auch für Friedrich März oberstes Gebot.

Im »Bella Napoli« in der Arnsberger Altstadt wird der Duft nach Parmesan, Aceto Balsamico und marktfrischem Thymian stimmungsvoll überlagert vom infernalischen Gestank aus der Küche. Pizzabäcker Gino sitzt versonnen in seinem Ristorante und schneidet sich die Fußnägel. Merz ist Stammgast. Allerdings nicht hier, sondern in der »Seerose« in Arnsberg-Oevertrop. »Dat hätt ich mir ja nie träumen lassen, dat aus dem mal wat wird! Wat is denn nun eigentlich aus ihm geworden?« Nachdenklich poliert Seerosenwirt Paul Bökelberg einem Gast die Fresse. Wir berichten kurz. »Von Politik versteh ich nix. Einen Autobahnanschluß brauch ich nicht, und einen Keller hab ich schon. Die da oben machen doch, wat se wollen.« Langsam senkt sich die Abenddämmerung über die brennende Altreifendeponie vor den Fenstern. Amseln krächzen. Die letzten Zecher zahlen.

Zahlen: Finanzexperte Merz kennt sie genau; muß er auch, als Finanzexperte. Zum Beispiel die 11; oder die 55. Kein Zufall, daß sein Geburtstag auch in diesem Jahr wieder auf einen 11.11. fällt. Schon zum 45. Mal hintereinander, ununterbrochen seit 1955, dem Jahr, in dem er geboren wurde. Hinter uns fällt die Tür zu. Arnsberg-Oevertrop geht schlafen. Wir gehen erst mal mit.

Am nächsten Morgen herrscht in Merzens Wahlkreisbüro dicke Luft. Irgend etwas stinkt in Arnsberg/Sauerland. »Das ist nur die brennende Altreifendeponie«, beruhigt uns Frau Plett, Merzens linke Hand, »oder die Küche von Gino. Aber wo die Herren schon mal da sind...« Gemeinsam gehen wir die Post durch, die sich unter einem auf Überlebensgröße hochkopierten Barzel-Porträt stapelt. Ein brisanter Brief von Landrat Leikop über aktuelle Probleme im Hochsauerlandkreis (Langeweile, keine Autobahn, Einladung R. Barzel), Werbung, mehr Werbung, noch ein Brief von Landrat Leipkop (Absage von Barzel). »Die übliche Scheiße«, lacht Frau Plett durch ein dick belegtes Mettwurstbrötchen hindurch, »aber finden Sie mal in meinem Alter was Vernünftiges!« Dafür kommt sie mit ihrem Chef prima zurecht. »Er ist ja zum Glück nie da, der Fotzen-Franz!« rülpst die Mittvierzigerin und erbricht sich umstandslos in die Ablage »Leikop (Hochsauerlandkreis usw.)«. Während Frau Plett pfeifend in Richtung Bad abgeht, blättern wir in Merzens Terminkalender: »06.50 Uhr: Abfahrt von zu Hause. 07.30 Uhr: Meschede Kreishaus, Gespräch mit Landrat Leikop über Wahnsinnsprobleme im Hochsauerlandkreis. 08.15 Uhr: Mettwurstfrühstück mit Fr. Plett, anschl. Freizeit.« Keine Frage, der Mann hat zu tun.

Im »Rübezahl« in der Forstrat-Ehmsen-Straße ist die Stimmung schon am frühen Nachmittag auf dem Nullpunkt. Die Jukebox lärmt, der Bierhahn arbeitet gewissenhaft. Willi Lübke (45) nicht. Jedenfalls nicht mehr. Der arbeitslose Vegetarier ist mit Merz zur Schule gegangen, hat ihn in Sport immer abschreiben lassen. Trotzdem erinnert er sich nur ungern an die Zeit mit dem Klassenprimus. Genaugenommen überhaupt nicht. »Alles weggesoffen! Ich weiß praktisch überhaupt nichts mehr. Herr Wirt, ich hätte gerne ein... na... ein Dings...« In der Ecke hängt ein von Heinrich Merz persönlich signiertes Porträt von Franz Josef Strauß. Auf der letzten FJS-Tournee sind sich Merz und Strauß backstage begegnet. Das war in Siegen. Später sollte Strauß in seinen Memoiren schreiben: »Besonders gerne erinnere ich mich an Friedrich Mai, der mir damals den Slogan ›Vom Sauerland lernen heißt Siegen (i. Sauerland) lernen!‹ verkaufen wollte. Das war unter den damaligen politischen Verhältnissen allerdings nicht durchsetzbar.« Eine Begegnung, die Merz nie vergessen hat. Willi Lübke natürlich schon.

Zu Hause in Arnsberg tankt Merz auf; z. B. Super bleifrei.

Zwei Häuser weiter, in »Horsti’s Haarparadies«, frisiert der Chef noch selbst. Selbständiges Unternehmertum, wie es Merz gerne sieht. Wer in Arnsberg auf dem laufenden sein will, ist hier gut bedient, denn Horsti hat seine Ohren überall. »Ich kenne sie alle. Helmut Kohl, Gerd Schröder, seine Frau. Und Ingo Dubinski. Klar, hab ja Kabelanschluß! Hier ist übrigens der Topf, mit dem ich früher immer den Merz frisiert habe. Echt Edelstahl.« Horsti, der so aussieht, als werde er häufig mit Jürgen Domian verwechselt, nimmt die Brennschere aus dem Ofen. »Mit dem Fritzi konnte man nie Schritt halten. Jedenfalls nicht vor der Kundschaft. Irgendwann kam er dann nicht mehr, oder viel zu früh. Im Leben ist es doch wie in der Politik. Und umgekehrt!«

Der alte Pfarrer Husemann, der vor der Probsteikirche St. Laurentius mit warmem Blick leere Pfandflaschen sammelt, kennt Fred Merz seit dessen Ministrantenzeit. Später hat er seine drei Kinder getauft, die Merzsche Einbaukirche ausgesucht und Charlotte Merz exkommuniziert (aus Versehen). »Das war in den späten Siebzigern. In meinen späten Siebzigern! Aber der Frieder ist ja ein guter Ehemann. Ehrlich, fleißig und nie zu Hause.« Einmal, als junger Amtsrichter, sei Merz völlig betrunken und mit offener Hose in die Spätandacht gestolpert und habe nach der Tagespost sehen wollen. Am nächsten Tag sei ihm dann allerdings rasch aufgefallen, daß er ja gar nicht in der Kanzlei, sondern auf der Kanzel gewesen war – »die ganze Post war ja noch unerledigt!« So war er eben, der Friedrich.

Friedensreich Merz, der Rebell. Mit fünfzehn schwänzt er einmal die Klarinettenstunde, geht statt dessen ins Puppentheater. Mit sechzehn weigert er sich, Vollbart zu tragen, und läßt sich lieber Pickel wachsen. Noch heute verbittet er sich einseitiges Duzen, zum Beispiel von seiner Frau, Helmut Kohl oder dem amerikanischen Botschafter. Letzteres brachte schon mal transatlantische Verstimmungen mit sich. Aber so ist er eben, der Merz. Seine Überzeugung vertritt er mit einer Mischung aus Radikalität und Chuzpe: Als seine Tochter mit zwölf einmal ihren Teller nicht leer essen will, besorgt er das selber und zeigt sie anschließend wegen Hausfriedensbruch an. Danach läßt er sich von ihr wieder siezen. Merz, die Autorität.

»Sauerland macht lustig« – das war schon immer seine Devise.

Diese Autorität braucht er jetzt, sie ist sein Kapital. Die Führung der CDU-Fraktion ist ein Knochenjob: Briefe lesen, Brötchen schmieren, auch mal seine Meinung sagen. Insider trauen dem Sauerländer längst auch den Kanzlerjob zu; Landrat Leipok zum Beispiel, der sich davon die Lösung der hochsauerländischen Extremprobleme (Smog, Rock, Pest) verspricht.

Aber auch in Berlin sind die Erwartungen an Friedolin Merz hoch. Zusammen mit Angela Merkel soll er die CDU wieder politikfähig machen. »Ich erinnere mich noch gut an unsere erste Begegnung«, erinnert sich die Merkel vage. »In einer schwülen Sommernacht trafen sich unsere Blicke im Niemandsland der Gefühle. Es war Magie; wie wenn zwei Sterne auf die Erde fallen und alles Leben vernichten. Zwei Jahre später habe ich ihn dann geheiratet, meinen Joachim.« Friedbert Merz dagegen kennt sie nicht.

Dabei kann sich seine Bilanz nach wenigen Wochen Amtszeit längst sehen lassen: Er hat alle Sitze im Bundestag neu durchnumeriert, die Fraktion frisch unterkellern lassen, den wahnsinnigen Plan aufgestellt, Berlin durch Autobahnen mit dem Sauerland zu verbinden. Nebenbei fand er noch Zeit, in jedem Abgeordnetenbüro ein paar mannshohe Barzel-Porträts aufzuhängen und eigenhändig eine Mettwurstwoche in den Kantinenplan zu schreiben. Die Fraktionskollegen sind begeistert und nennen ihn schon respektvoll »Friedrich Mett«. Sie haben verstanden, glauben sie.

Doch werden sie ihn je wirklich verstehen? Richtig verstehen kann man ihn eigentlich nur dann, wenn man Arnsberg versteht. Arnsberg, die Boomtown im Hochsauerlandkreis (82000 Ew.), aus der er kommt und die ihn geprägt hat wie keine andere, außer vielleicht Brilon oder Meppen. Siegfried Merz, der neue Star der CDU, kommt da her, von wo wir jetzt wieder aufbrechen.

Am Bahnhof treffen wir Landrat Leipok. Mit einem dicken Packen Probleme unter dem Arm hetzt er an uns vorbei. »Probleme! Probleme! Sie wissen ja.« Ja, wissen wir. Der letzte Zug verläßt Arnsberg mit einem heiseren Pfiff. Ob er wohl nach Berlin fährt? Dorthin, wo Friedrich Merkel jetzt die große Politik aufmischt? Wo über die Geschicke von Volk, Vater- und Sauerland entschieden wird?

Wir stehen einen Moment verloren am Bahnsteig. Uns fröstelt. Es ist kalt geworden in Arnsberg. In Deutschland auch. Im Auto ist es dann aber wieder schön warm. Good bye, Sauerland. 

Das Sauerland hat Probleme – aber die Wähler vertrauen Friedrich Merz blind.

ausgewähltes Heft

Aktuelle Cartoons

Heftrubriken

Briefe an die Leser

 Bssssssssssssss, Bienen!

Bssssssssssssss, Bienen!

In den USA ist gerade ein Impfstoff für Euch freigegeben worden, nämlich gegen die Amerikanische Faulbrut, die Euch seit einer Weile dahinrafft. Nun wollten wir schon höhnen: »Haha, jetzt wird zurückgestochen! Da merkt Ihr mal, wie unangenehm das ist«, doch dann lasen wir die entsprechende Meldung genauer und erfuhren, dass das Vakzin gar nicht injiziert, sondern dem Gelée Royale für Eure Königinnen beigemengt wird. Erschreckend, wie sich wieder einmal die Impfgegner/innenlobby durchgesetzt hat!

Zeichnet somit erst mal keine Beeontech-Aktien: Titanic

 Hallo, Literaturkritik!

Was ist los mit Dir? Alt geworden? Müde? Wir waren doch so gut aufeinander eingespielt: Du liest ein neues Werk von Raphaela Edelbauer (»Das flüssige Land«, 2019 / »Dave«, 2021), gerätst aus dem Häuschen, schreibst irgendwas wie »sprachlich souverän« und »Raffinesse« und »Kafka« und »enorme Sprachmächtigkeit« und abermals »Kafka«, und wir schauen uns das schwergelobte Werk etwas genauer an und finden lauter wundersame Stellen, die Du wahrscheinlich überlesen hast: »Der ganze Raum zitterte glückselig vor Neid wie ein trotziger Block Aspik« zum Beispiel. Oder: »Selbst wenn jemand bloß geschäftig und zielgerichtet den Gang hinunterging, war sein Streben vom Habitus eines Handgemenges«. Oder: »Da richtete sich Pawel jäh auf, und die Lider waren wie von transparenten Seilen an der Stirn aufgerafft.«

So weit, so gewohnt. Aber jetzt? Erscheint »Die Inkommensurablen«, Edelbauers dritter Roman in knapp dreieinhalb Jahren – und Du, Literaturkritik, versagst plötzlich. Mäkelst rum! Erstmalig! Hältst das zwar alles weiterhin für »glänzend« und »klaren Stil«, meinst aber, dass sich »da und dort kleine Fehler eingeschlichen« hätten; findest das Buch stur »faszinierend«, aber auch »faszinierend misslungen«; attestierst auf einmal »Manierismus«, ja stellst (mit dem Spiegel) die ganz großen bangen Fragen: »Mist oder Musil?«

Heißt das, dass Dir allmählich was schwant? Dass Du Lunte gerochen hast? Verdacht schöpfst? Dass Dir an Sätzen wie »Dessen Reaktion produzierte eine ungeheure Diskrepanz« oder »Junge Charmeure in Militäruniform liefen ein paar Mädchen nach, die sich beim Kaufen einer Brezel aus der Auslage eines groben Böhmen kokett umdrehten« irgendwas auf-, irgendwas missfällt – Du weißt nur noch nicht, was genau?

Und also R. Edelbauer bloß noch sieben oder acht Romane schreiben muss, bist Du in zehn oder elf Jahren auf dem Laufenden bist, was die Sprachmächtigkeit dieser Art von Literatur betrifft?

Na dann – durchhalten!

Wünscht Titanic

 Nice one, Ted Cruz!

Sie sind US-Senator und mittlerweile auch hierzulande als rechter Hardliner und Schwurbelkopf der Republikaner halbwegs bekannt. Derzeit setzen Sie sich für die Begrenzung auf zwei Amtszeiten für Senator/innen ein. Und wollen gleichzeitig für eine eigene dritte kandidieren.

Diesen Ansatz finden wir sehr vielversprechend, um die Anliegen Ihrer Partei durchzubringen. Sie sollten ihn unbedingt auch auf andere Themen anwenden! Unsere Vorschläge: Waffenniederlegungen gegen schärfere Waffengesetze, Abtreibungskliniken gegen Abtreibungen und offene Grenzen gegen Einwanderung.

Für weitere Tipps stehen jederzeit zur Verfügung:

Ihre Snowflakes von Titanic

 Gute Idee, Porsche-Vorständin Barbara Frenkel …

Sie haben Ihre Erwartung zum Ausdruck gebracht, dass die Regierung das (zufälligerweise auch von Porsche produzierte) synthetische Benzin, also E-fuels, subventionieren und somit billiger machen müsse. Denn: »Der Kraftstoff, den wir herstellen, ist viel zu teuer, als dass wir ihn so verwenden könnten.«

Dieser Superidee schließen wir uns gerne an: Wir tippen jetzt jedes Heft auf unseren eigens entwickelten »E-tools« (Kryptotinte), aber weil das doch aufwendiger ist als die Arbeit am PC, fordern wir dann gemeinsam mit Porsche Geld vom Staat, um die Heftkosten zu drücken, ja? Nein? Dann sehen Sie bitte endlich ein, dass Sie sich mit Ihrer ineffizienten Deppentechnologie auf dem Markt nicht durchsetzen werden, und sagen Sie Ihren peinlichen Brummbrumms Lebewohl.

Wünscht Ihnen keine gute Fahrt: Titanic

 Ach, »Welt«,

wohl mangels Materials bewarbst Du online einen sieben Jahre alten Artikel aus dem Archiv, und zwar mit den Worten: »Wenn ihr diese Wörter benutzt, wirkt ihr intelligenter.« Dazu ein wahlloses Foto einer jungen Frau.

Nun wollen wir Dich nicht enttäuschen, müssen aber doch auf einen wichtigen Umstand hinweisen, der Dir anscheinend entgangen ist. Man muss nämlich nicht nur bestimmte Wörter benutzen, um intelligent zu erscheinen, sondern diese auch noch in eine komplizierte Reihenfolge bringen, die oft ganz entscheidend ist.

Dumm für oft Welt hält Journalist/innen: Titanic

Vom Fachmann für Kenner

 Medienkritik

Ich kann diese Parfum-Influencer auf Youtube einfach nicht riechen.

Fabian Lichter

 Post vom Mediator

Beigelegt: ein Streit.

Andreas Maier

 Beim mittelmäßigen Zahnarzt

»Bitte weit aufmachen! Nicht erschrecken, meine Mundhöhlentaschenlampe ist mir vorhin ins Klo gefallen, ich muss eine Wunderkerze benutzen.«

Torsten Gaitzsch

 It’s not a Bug

Als Gregor Samsa, Programmierer, eines Morgens aus unruhigen Träumen erwachte, fand er sich in seinem Bett erfreulicherweise zu einem ungeheueren Feature verwandelt.

Christian Kroll

 Marktregeln

Leuten, denen es in der Supermarktschlange nicht schnell genug geht und die deshalb eine unschuldige Mitarbeiterin ankeifen, fehlt das nötige Kassenbewusstsein.

Viola Müter

Vermischtes

Erweitern

Das schreiben die anderen

  • 24.02.:

    Die Deutsche Welle über das Krieg-Spezial im aktuellen Heft und andere themenverwandte Titel (Artikel in russisch, aut. Übersetzung).

  • 10.02.:

    Spiegel berichtet: "EU-Untersuchung Russland soll Fake-'Titanic'-Titelseiten verbreitet haben"

  • 10.01.: "Der Teufel vom Dachboden" – Eine persönliche Pardon-Geschichte in der Jungen Welt von Christian Y. Schmidt.
  • 13.12.:

    Anlässlich des 85. Geburtstages Robert Gernhardts erinnert Christian Y. Schmidt in der Jungen Welt an den Satiriker und Vermieter.

  • 26.10.:

    Chefredakteurin Julia Mateus spricht über ihren neuen Posten im Deutschlandfunk, definiert für die Berliner-Zeitung ein letztes Mal den Satirebegriff und gibt Auskunft über ihre Ziele bei WDR5 (Audio). 

Sonneborn/Gsella/Schmitt:  "Titanic BoyGroup Greatest Hits"
20 Jahre Krawall für Deutschland
Sie bringen zusammen gut 150 Jahre auf die Waage und seit zwanzig Jahren die Bühnen der Republik zum Beben: Thomas Gsella, Oliver Maria Schmitt und Martin Sonneborn sind die TITANIC BoyGroup. In diesem Jubiläumswälzer können Sie die Höhepunkte aus dem Schaffen der umtriebigen Ex-Chefredakteure noch einmal nachlesen. Die schonungslosesten Aktionsberichte, die mitgeschnittensten Terrortelefonate, die nachdenklichsten Gedichte und die intimsten Einblicke in den SMS-Speicher der drei Satire-Zombies – das und mehr auf 333 Seiten (z.T. in Großschrift)!Wenzel Storch: "Die Filme" (gebundene Ausgabe)
Renommierte Filmkritiker beschreiben ihn als "Terry Gilliam auf Speed", als "Buñuel ohne Stützräder": Der Extremfilmer Wenzel Storch macht extrem irre Streifen mit extrem kleinen Budget, die er in extrem kurzer Zeit abdreht – sein letzter Film wurde in nur zwölf Jahren sendefähig. Storchs abendfüllende Blockbuster "Der Glanz dieser Tage", "Sommer der Liebe" und "Die Reise ins Glück" können beim unvorbereiteten Publikum Persönlichkeitstörungen, Kopfschmerz und spontane Erleuchtung hervorrufen. In diesem liebevoll gestalteten Prachtband wird das cineastische Gesamtwerk von "Deutschlands bestem Regisseur" (TITANIC) in unzähligen Interviews, Fotos und Textschnipseln aufbereitet.
Zweijahres-Abo: 117,80 EUR
Titanic unterwegs
23.03.2023 Köln, Comedia Max Goldt
23.03.2023 Neuruppin, Kulturhaus Martin Sonneborn mit Gregor Gysi
25.03.2023 Meinerzhagen, Stadthalle Martin Sonneborn
02.04.2023 Fürstenfeldbruck, Kunsthaus Greser und Lenz