TITANIC Gold-Artikel

Fridays for Fusel

Alarmierend: Jugendliche trinken immer weniger Alkohol. Ein offener Brief des Deutschen Spirituosen-Verbands und des Deutschen Brauer-Bundes an eine enthaltsame Generation.

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Liebe Jugendliche!

Mit Bedauern mussten wir lesen, dass der Alkoholkonsum in Eurer Altersgruppe von Jahr zu Jahr abnimmt. Die Zahlen sprechen Schnapsbrände: Nur noch 8,7 Prozent der Deutschen zwischen 12 und 18 Jahren trinken jede Woche, im Jahr 2004 waren es noch 21,2 Prozent. Alkoholgenuss hat in Eurer Altersgruppe "einen historisch niedrigen Stand erreicht", wie die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung informiert. Natürlich respektieren wir das. Sicher, man kann auch ohne Alkohol Freude am Leben haben. Aber will man das? Ethanol ist ein wesentlicher Baustein unserer abendländischen Kultur. Engagierter Bier- und Schnapsverbrauch ist Teil des Erwachsenwerdens, seit jeher. Eure Eltern haben in ihrer Jugendzeit getrunken. Eure Großeltern haben getrunken, und zwar nicht zu knapp. Alko-Schach, Komasaufen, Bierathlon oder S-Bahn-Surfen mit zwei Promille im Blut sind kulturelle Riten, die es zu bewahren gilt.

Beherzter Alkoholkonsum hat zahlreiche Vorteile. Er bringt Menschen zusammen, erzeugt Geselligkeit, löst die Zunge, gerade bei einer soziophoben, in Sachen Live-Kommunikation so wenig geschulten Generation wie der Euren. Wer unerschrocken Zielwasser trinkt und auf dem Schulhof beim heimlichen Dosenstechen gewinnt (Tipp: hinterm Notausgang der Turnhalle), ist voll angesagt; der oder die kommt nicht nur in der Clique prima an, sondern auch beim anderen Geschlecht. Auch nicht zu verachten: Alkohol sorgt für kreative Schübe, entfacht Genialität, ob in der Theater-AG oder der Poetry-Slam-Projektwoche. Ohne Alkohol wären viele Meisterwerke niemals entstanden. Was wäre die deutschsprachige Literatur ohne Alkohol? Die Werke von Klopstock, Kafka oder Kehlmann sind ohne Alkohol gar nicht zu denken.

Das war einmal – hemmungslose Besäufnisse

Unsere Widersacher – darunter die deutsche Leitungswasser-Lobby und die gottverfickte (Tschulligung!) Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung – sind mächtig. Sie sagen: Regelmäßiger Alkoholgenuss gefährde die Gesundheit. Wir sagen: Wenn Ihr von den schlimmen Folgen des Trinkens lest, müsst Ihr es halt aufgeben. Das Lesen. Auch wir haben Zahlen. Viele Zahlen. Zum Beispiel diese: Wer täglich fünf Alkopos wegballert, lebt länger als ein Jugendlicher mit Gehirntumor von 4-6 cm Durchmesser. Alkohol vermindert Leistungsdruck und ADHS. Ein morgendlicher Verpoorten versorgt Euch mit einer Extraportion Ei. Und wer hat hier eigentlich 56 Kräuter, ein grüner Smothie oder eine Flasche Jägermeister?

Wir wissen, was Euer Problem ist, was Euch eigentlich herumtreibt: Angst. Ihr denkt, wenn Ihr später einen freshen Job haben, wenn Ihr erfolgreich sein wollt, müsst Ihr nüchtern bleiben, müsst Ihr büffeln, büffeln, büffeln und ab und an an Euch herumspielen, mehr sei nicht drin. Deshalb möchten wir Euch eines mit auf den Weg geben: Habt keine Angst. Viele Säufer waren erfolgreich, hatten ein erfülltes Berufsleben. Sie gingen und gehen einer geregelten Arbeit nach, darunter Jean-Claude Juncker, Anton Hofreiter und Judith Rakers.

Oder ist das bei Euch irgend so ein Idealismus-Gizmo, so ein thunbergsches Ökodings? Dem wollen wir entgegenhalten: Von Eurer störrischen Abstinenz wird der letzte nördliche Breitmaulnashornbulle auch nicht wieder lebendig. Eines ist mal sicher: Gute Noten und eine pickelfreie Haut kann man nicht kaufen. Alkohol schon. Und ja, Alkohol löst keine Probleme. Aber das tut Slush-Eis auch nicht.
Kommt, Leute, Kopp in Nacken, Ihr undankbaren Milchgesichter! Andere Jugendliche, zum Beispiel in Saudi-Arabien, wären froh, wenn sie so viel Flüssigtrost hätten.
Und jetzt: Kurz gewunken, hoch die Humpen!
Und schönen Gruß an Lasse Reinström,

Eure Kollegas
vom Deutschen Spirituosen-Verband feat. dem Deutschen Brauer-Bund

Im Netz gefunden von Ella Carina Werner

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Heftrubriken

Briefe an die Leser

 Zur klebefreudigen »Letzten Generation«, Dr. Irene Mihalic,

Erste Parlamentarische Geschäftsführerin von Bündnis 90/Die Grünen im Bundestag, fiel Ihnen ein: »Mit ihrem elitären und selbstgerechten Protest bewirkt die ›Letzte Generation‹ das Gegenteil dessen, was wir in der aktuellen Lage bräuchten, nämlich eine breite Bewegung in der Gesellschaft, für konsequente Klimaschutzpolitik.«

Aber wäre es nicht eigentlich Ihr Job, für eine solche Bewegung zu sorgen? Oder sind Sie ganz elitär daran gewöhnt, andere für sich arbeiten zu lassen? Dann macht das Rummäkeln am Ergebnis aber schnell einen recht selbstgerechten Eindruck, und der kann ziemlich lange an einem kleben bleiben.

Wollte Ihnen das nur mal sagen:

Ihre breite Bewegung von der Titanic

 Ei Gude, Boris Rhein (CDU),

Ei Gude, Boris Rhein (CDU),

ständig vergessen wir, dass Sie ja hessischer und somit »unser« Ministerpräsident sind, und das immerhin schon seit einem guten Jahr! Es kann halt nicht jeder das Charisma eines Volker Bouffier haben, gell?

Immerhin hat ein großes Bunte-Interview uns nun an Sie erinnert. Dort plauderten Sie erwartungsgemäß aus dem Nähkästchen, wie bei der Frage, ob die erste Begegnung mit Ihrer Frau Liebe auf den ersten Blick gewesen sei: »Nein. Sie hielt mich für einen stockkonservativen JU-Fuzzi, mir hat sie zu grün gedacht, weil sie gegen die Atomversuche der Franzosen in der Südsee war.« Wie bitte? Ihre Frau war dagegen, idyllische Pazifik-Atolle in die Luft zu jagen? Haha, was für eine Hippie-Tante haben Sie sich denn da angelacht, Rheini?

Später im Interview wurde es dann sogar noch politisch. Zum Thema Migration fanden Sie: »Jeder, der uns hilft und unsere Werte akzeptiert, ist hier herzlich willkommen. Manche Migranten babbeln Frankfurterisch wie ich. Einige sogar besser.« Soso! Das sind also »unsere Werte«, ja? Wie gut jemand »Aschebäschä« sagen und mit Badesalz-Zitaten um sich werfen kann?

Bleibt zu hoffen, dass Sie nicht herausfinden, dass unsere Redaktion hauptsächlich aus unangepassten (Nieder-)Sachsen, Franken und NRWlerinnen besteht.

Wird sonst womöglich von Ihnen persönlich abgeschoben: Titanic

 Merhaba, Berichterstatter/innen!

Wie die türkischen Wahlen ausgegangen sind, das konntet Ihr uns zu Redaktionsschluss noch nicht mitteilen; wohl aber, auf welche Weise Erdoğan seinen Gegenkandidaten Kemal Kılıçdaroğlu sowie dessen fortgeschrittenes Alter (74) während des Wahlkampfes lächerlich zu machen pflegte: »mit der veralteten Anrede ›Bay Kemal‹ (Herr Kemal)«. Niedlich, dieser Despoten-Ageismus. Auch wenn Erdoğans Exkurs ins Alt-Osmanische, den uns der Tagesspiegel hier nahebringen wollte, laut FAZ eher einer ins Neu-Englische war: »Der türkische Präsident nennt ihn«, Kılıçdaroğlu, »am liebsten ›Bye-bye-Kemal‹.«

Aber, Türkei-Berichterstatter/innen, mal ehrlich: Ist es nicht viel wahrscheinlicher, dass Erdoğan seinen Herausforderer schlicht als bestechlich brandmarken wollte (»Buy Kemal«)? Ihn als Krämerseele verspotten, als Betreiber einer provinziellen deutschen Spelunke (»Bei Kemal«)? Als »Bay-Kemal«, der den ganzen Tag am Strand von Antalya faulenzt? Als »By-Kemal«, der bald einen »By«-Pass braucht, als Tattergreis, der Nahrung nur noch in Matschform zu sich nehmen kann (»Brei-Kemal«)?

Erwägt doch, liebe Berichterstatter/innen, erst mal all diese Möglichkeiten und gebt byezeiten Bayscheid Eurer Titanic

 Huhu, Schwarzblauer Ölkäfer!

Du breitest Dich gerade fleißig aus im Lande, enthältst aber leider eine Menge des Giftstoffs Cantharidin, die, wie unsere Medien nicht müde werden zu warnen, ausreichen würde, um einen erwachsenen Menschen zu töten.

Wir möchten dagegen Dich warnen, nämlich davor, dass bald Robert Habeck oder Annalena Baerbock bei Dir anklopfen und um Dein Öl betteln könnten. Dass Rohstoffe aus toxischen Quellen oder von sonstwie bedenklichen Zulieferern stammen, hat uns Deutsche schließlich noch nie von lukrativen Deals abgehalten.

Kabarettistische Grüße von den Mistkäfern auf der Titanic

 Sorgen, Alexander Poitz (Gewerkschaft der Polizei),

machen Sie sich wegen des 49-Euro-Tickets. Denn »wo mehr Menschen sind, findet auch mehr Kriminalität statt«.

Klar, Menschen, die kein Auto fahren, sind suspekt, und dass die Anwesenheit von Personen die statistische Wahrscheinlichkeit für Straftaten erhöht, ist nicht von der Hand zu weisen.

Wir denken daher, dass Sie uns zustimmen, wenn wir feststellen: Wo mehr Polizist/innen sind, finden sich auch mehr Nazis.

Mit kalter Mathematik: Titanic

Vom Fachmann für Kenner

 Suche Produktionsfirma

Das ZDF hat meine Idee »1,2 oder 2 – das tendenziöse Kinderquiz« leider abgelehnt.

Rick Nikolaizig

 Der Kult-Comic aus dem Kreißsaal:

»Asterix und Obstetrix«

Fabio Kühnemuth

 Aus dem Kochbuch des Flexikannibalen

Lehrers Kind und Pfarrers Vieh
Gebraten: gern.
Gedünstet? Nie!

Mark-Stefan Tietze

 Autobiografie

Ich fahre seit dreißig Jahren Auto. Mehr kann ich dazu leider nicht sagen. Es ist ein laufendes Verfahren.

Luz Laky

 Body Positivity

Kürzlich habe ich von einem Mordfall in einem Fitnesscenter gelesen. Stolz schaute ich an mir herunter und kam zum Befund: Mein Körper ist mein Tempel Alibi.

Ronnie Zumbühl

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Das schreiben die anderen

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Sie bringen zusammen gut 150 Jahre auf die Waage und seit zwanzig Jahren die Bühnen der Republik zum Beben: Thomas Gsella, Oliver Maria Schmitt und Martin Sonneborn sind die TITANIC BoyGroup. In diesem Jubiläumswälzer können Sie die Höhepunkte aus dem Schaffen der umtriebigen Ex-Chefredakteure noch einmal nachlesen. Die schonungslosesten Aktionsberichte, die mitgeschnittensten Terrortelefonate, die nachdenklichsten Gedichte und die intimsten Einblicke in den SMS-Speicher der drei Satire-Zombies – das und mehr auf 333 Seiten (z.T. in Großschrift)!Hans Zippert: "Aus dem Leben eines plötzlichen Herztoten", signiertJahrelang lag TITANIC-Urgestein Hans Zippert in der Sonne herum und ließ Eidechsen auf sich kriechen. Dann wurde er plötzlich Deutschlands umtriebigster Kolumnist. Viele fragen sich: Wie hat er das bloß verkraftet? Die Antwort gibt dieses "Tagebuch eines Tagebuchschreibers": gar nicht. Von Burnout-, Schlaganfall- und Nahtoderfahrungen berichtet Zippert in seinem bislang persönlichsten Werk – mal augenzwinkernd, mal mit einer guten Portion Schalk in den Herzkranzgefäßen. Nie war man als Leser dem Tod so nahe!Wenzel Storch: "Die Filme" (gebundene Ausgabe)
Renommierte Filmkritiker beschreiben ihn als "Terry Gilliam auf Speed", als "Buñuel ohne Stützräder": Der Extremfilmer Wenzel Storch macht extrem irre Streifen mit extrem kleinen Budget, die er in extrem kurzer Zeit abdreht – sein letzter Film wurde in nur zwölf Jahren sendefähig. Storchs abendfüllende Blockbuster "Der Glanz dieser Tage", "Sommer der Liebe" und "Die Reise ins Glück" können beim unvorbereiteten Publikum Persönlichkeitstörungen, Kopfschmerz und spontane Erleuchtung hervorrufen. In diesem liebevoll gestalteten Prachtband wird das cineastische Gesamtwerk von "Deutschlands bestem Regisseur" (TITANIC) in unzähligen Interviews, Fotos und Textschnipseln aufbereitet.
Zweijahres-Abo: 117,80 EUR
Titanic unterwegs
02.06.2023 Bingen, Literaturschiff Max Goldt
03.06.2023 Berlin, Moden Graphics Oranienstraße Katharina Greve
03.06.2023 Frankfurt, Kulturhaus »Das HAU-Projekt«
06.06.2023 Essen-Steele, Grend Thomas Gsella