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Wenn man morgens um halb fünf mit einem alten Freund in der Küche sitzt und einen Kasten Hefeweizenbier ausgetrunken hat und dazu alte Platten spielen läßt, zu denen man vor vielen, vielen Jahren schon unter blauen Himmeln und an fernen Stränden gemeinsam Hefeweizenbierkästen austrank, und diese Platten in einer Lautstärke abhört, die man dem Ereignis für angemessen hält, und dann der Nachbar von untendrunter an die Tür hämmert und im Anschluß bzw. im Bademantel davorsteht und scheint's bar jeder Sehnsucht nach Himmelsblau und fernem Strand und Weizenbier einen anfährt, das müsse ja nun nicht sein, das mit der Musik, und man spinne doch wohl; wenn man dann in versierter Zerknirschung zu einer Erklärung ansetzt des Inhalts, man sei halt bzw. leider total besoffen und habe ja auch einen alten Freund zu Besuch und deswegen unter anderem einen Kasten Hefeweizen leergetrunken und da bitte man doch um Verständnis usw., und der Mann im Bademantel das aber gar nicht hat, sondern, obwohl doch Wochenende ist und er im Prinzip fein ausschlafen kann, ganz böse guckt und wie wütend davonrauscht - dann hat der Abend bzw. Morgen zwar einen feinen Knacks weg, aber andererseits ist's schon spät und man selber ja auch nicht mehr der Jüngste. Ja. Schöne Scheiße.
Stefan Gärtner
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