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Einer Bekannten stieß jüngst folgendes zu: Während der allwöchentlichen, im übrigen sehr hilfreichen Yogastunde fühlte sie gleich zu Beginn ein seltsam bekanntes Kneifen in ihren Kaldaunen, das sich im Laufe der Entspannungsübungen zu einem sachten Wühlen und schließlich zu einem infernalischen Rumoren steigerte. Just als es im Zuge zunehmender Lockerung des Leibes, die der Bekannten zufolge auch ein gerüttelt Maß an Behaglichkeit und äußerstem Wohlgefühl mit sich führte, die Beine leicht zu spreizen hieß, überkam die Bekannte eine derartige Entspannung, daß ihr alsbald ein, in ihren Worten, "langgezogener, melodiöser Furz" entfuhr, der wiederum die anderen anwesenden jungen Frauen sogleich in dunkles und langanhaltendes und sich stetig neu entfachendes Gelächter ausbrechen ließ. Dies indes verwirrte den Yoga-Lehrer nicht wenig, der als einziger in wahrhaft tiefer Versenkung verweilt und infolgedessen von der Posse nichts mitbekommen hatte und nun in zunehmender Erregung das Auditorium befragte, was um Buddhas willen er denn falsch gemacht habe.
Immer aber, wenn in der darauffolgenden Stunde ein Weilchen Ruhe eingekehrt sei, so die Bekannte, habe irgendeine Witzboldin vermittels ihres Sprech- werkzeugs den melodiösen Furz nachgeäfft, und alles habe gleichsam wieder von vorne begonnen.
Mark-Stefan Tietze
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