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Der Bär wollte auf keinen Fall beim ZDF landen

Andreas Kieling hat im Mai den Angriff eines Raubtiers überlebt und wird seither nicht müde, als Talkshowgast und in den Sozialen Medien davon zu erzählen. Leider macht er da auch für uns keine Ausnahme. Der Kult-Tierfilmer im großen TITANIC-Interview!  

TITANIC: Hallo, Herr Kieling. Wie geht es Ihnen nach der Bärenattacke?  

KIELING: Dafür, dass mich das Tier fast skalpiert, in die Luft geworfen, bespuckt, getreten und auf mir herumgekaut hat, halte ich mich wacker. Zumindest sind meine Probleme mit chronisch schuppender und juckender Kopfhaut aufs Erste gelöst.  

TITANIC: Der Überfall ist jetzt einige Wochen her, und Sie tauchen allen Ernstes mit blutverschmiertem Gesicht und zerfetzter Kleidung bei uns auf. Warum?  

KIELING (irritiert): Ich hatte eigentlich gehofft, dass Sie im Zuge des Interviews ein paar schöne Fotos von mir machen würden.  

TITANIC: Davon scheinen doch schon mehr als genug im Umlauf zu sein! Von der Presse wurden Sie zuletzt angezählt, weil Sie die Schock-Aufnahmen von Ihren schlimm aussehenden Verletzungen sofort in den sozialen Medien posteten - offenbar um möglichst schnell in die Schlagzeilen zu kommen.  

KIELING: Und das darf auch gerne so bleiben. Apropos: Ich habe extra für Sie drei bisher unveröffentlichte Bilder aus den Minuten nach dem Angriff mitgebracht. Schauen Sie mal hier!  

TITANIC: Hä?! Das sind Sie doch überhaupt nicht. Das erste ist Tyson Fury nach einem Boxkampf, dann kommt der frisch verunfallte Nikki Lauda und zum Schluss ein Screenshot aus "Der Soldat James Ryan". Halten Sie uns etwa für blöd, Herr Kieling?  

KIELING: Verdammt! Sie sind gut!  

TITANIC: Danke! Angeblich hat es Sie während der Dreharbeiten für einen Film über seltene Teichvögel in den Hochkarpaten erwischt. Wie passt das denn mit einer Bärenattacke zusammen?  

KIELING: Meine Theorie ist, dass mir Meister Petz von Alaska aus über mehrere Kontinente gefolgt ist. Die Burschen sind nämlich ausgezeichnete und ausdauernde Schwimmer. Oder glauben Sie etwa, ich wäre von einem Stockenten-Pärchen, deren köstliche Eier ich mir zum Frühstück braten wollte, so übel zugerichtet worden? Hahaha! Niemals! Hahaha! Nächste Frage, bitte.  

TITANIC: Okay. Im März sind Sie in Namibia von einer Schwarzen Mamba gebissen worden, als Sie mit der Giftschlange ein Selfie machen wollten. Vor einigen Jahren wollte ein Wüstenelefant Sie mit seinem Rüssel erwürgen. Haben Sie keine Angst, dass der nächste Zwischenfall Ihr letzter sein könnte?  

KIELING: Dass Tiere mich von den letzten Dreharbeiten in ihrem Revier als den Menschen wiederzuerkennen glauben, der sie sediert und vor laufender Kamera mit einem Wildlachs geohrfeigt hat, kommt relativ oft vor. Der Bär in Rumänien ist letzten Endes aber nur seinem natürlichen Instinkt gefolgt.  

TITANIC: Und der wäre?  

KIELING: Unter keinen Umständen im Abendprogramm des ZDF zu landen.  

TITANIC: Aha. Bis auf die riesige Narbe zwischen Ihren Ohren schauen Sie ja mittlerweile wieder ganz passabel aus. Wie kommen Sie denn mit den psychischen Folgen der Attacke zurecht?  

KIELING: Die Werbung für meinen Lieblingssponsor "Bärenmarke" habe ich wegen des Traumas erstmal auf Eis gelegt. Vor dem psychotischen Riesen-Maskottchen mit der Milchkanne hatte ich aber auch vorher schon eine Heidenangst. Im Zoo, so wie früher, mal eben über den Wassergraben zu springen, um den Eisbären auf der anderen Seite in den Schwitzkasten zu nehmen, traue ich mich irgendwie auch nicht mehr. Dorothee Bär von der CSU finde ich aber nach wie vor Klasse!    

TITANIC: Mit Ihrem Gang an die Öffentlichkeit haben Sie Öl ins Feuer derer gegossen, die drastische Maßnahmen fordern, sobald ein Bär auch nur seine pelzige Rübe nur aus dem Wald steckt. Was raten Sie nach dem tödlichen Unfall mit einem italienischen Jogger und den jüngsten Bärensichtungen in Bayern den verängstigten Menschen in der Alpenregion?  

KIELING: Schubsen Sie dem Bären bei einem plötzlichen Aufeinandertreffen einen Sherpa vor die Füße und filmen Sie von einer erhöhten Position aus sicher weiter. Damit habe ich es noch aus jeder Gefahrensituation halbwegs glimpflich herausgeschafft.  

TITANIC: Letzte Frage. Dafür, dass Sie 2003 Ihren neunjährigen Sohn während einer Frontal-Begegnung mit einem Grizzly in akute Lebensgefahr brachten, mussten Sie sehr viel Kritik einstecken. Was denken Sie heute, wenn Sie sich die Szene nochmal anschauen?  

KIELING: Ich hätte Erik wirklich keinen Räucherschinken um den Hals hängen dürfen.  

TITANIC: Herr Kieling, vielen Dank für das Gespräch.            

Patric Hemgesberg        

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Heftrubriken

Briefe an die Leser

 Prophetisch, »Antenne Thüringen«?

Oder wie sollen wir den Song verstehen, den Du direkt nach der von Dir live übertragenen Diskussion zwischen Mario Voigt und Björn Höcke eingespielt hast? Zwar hat der Thüringer CDU-Fraktionschef Höckes Angebot einer Zusammenarbeit nach der Wahl ausgeschlagen. Aber es wettet ja so manche/r darauf, dass die Union je nach Wahlergebnis doch noch machthungrig einknickt. Du jedenfalls lässt im Anschluss den Musiker Cyril mit seinem Remake des Siebziger-Lieds »Stumblin’ in« zu Wort kommen: »Our love is alive / I’ve fallen for you / Whatever you do / Cause, baby, you’ve shown me so many things that I never knew / Whatever it takes / Baby, I’ll do it for you / Whatever you need / Baby, you got it from me.« Wenn das nicht mal eine Hymne auf eine blau-schwarze Koalition ist!

Hätte sich dann doch eher »Highway to Hell« gewünscht: Titanic

 Vielen Dank, Claudia Schiffer!

Vielen Dank, Claudia Schiffer!

Die Bunte zitiert Sie mit der Aussage: »Um zu überleben, muss man gesund sein, und wenn man am gesündesten ist, sieht man einfach auch am jüngsten aus!« Gut, dass Sie diese Erkenntnis an uns weitergeben!

Geht jetzt zur Sicherheit bei jeder neuen Falte, Cellulitedelle und grauen Strähne zum Arzt:

Ihre greise Redaktion der Titanic

 Helen Fares, c/o »SWR« (bitte nachsenden)!

Sie waren Moderatorin des Digital-Formats MixTalk und sind es nun nicht mehr, nachdem Sie ein launiges kleines Video veröffentlicht haben, in dem Sie zum Boykott israelischer Produkte aufriefen, mit Hilfe einer eigens dafür programmierten App, die zielsicher anzeigt, wo es in deutschen Supermärkten noch immer verjudet zugeht (Eigenwerbung: »Hier kannst Du sehen, ob das Produkt in Deiner Hand das Töten von Kindern in Palästina unterstützt oder nicht«).

Nach Ihrem Rauswurf verteidigten Sie sich in einem weiteren Video auf Instagram: »Wir sind nicht antisemitisch, weil wir es boykottieren, Produkte von Unternehmen zu kaufen, die Israel unterstützen. Ein Land, das sich vor dem Internationalen Gerichtshof wegen Genozid verantworten muss, weil es Zehntausende von Menschen abgeschlachtet hat.« Da sich aber auch Deutschland vor dem Internationalen Gerichtshof wegen Beihilfe zum Genozid verantworten muss, war Ihre Kündigung beim öffentlich-rechtlichen Rundfunk ja ohnehin einvernehmlich, oder?

Kann es sich nicht anders vorstellen: Titanic

 Ach, Scheuer-Andi,

wie der Spiegel meldet, wird niemand für Sie in den Bundestag nachrücken. Da scheinen die Fußstapfen wohl einfach zu groß zu sein.

Die Besten gehen immer zu früh …

Weiß Titanic

 Ein Vorschlag, Clemens Tönnies …

Ein Vorschlag, Clemens Tönnies …

Während Ihrer Zeit im Aufsichtsrat bei Schalke 04 sollen Sie in der Halbzeitpause einmal wutentbrannt in die Kabine gestürmt sein und als Kommentar zur miserablen Mannschaftsleistung ein Trikot zerrissen haben. Dabei hätten Sie das Trikot viel eindrücklicher schänden können, als es bloß zu zerfetzen, Tönnies!

Sie hätten es, wie Sie es aus Ihrem Job kennen, pökeln, durch den verschmutzten Fleischwolf drehen und schließlich von unterbezahlten Hilfskräften in minderwertige Kunstdärme pressen lassen können.

Aber hinterher ist man immer schlauer, gell?

Dreht Sie gern durch den Satirewolf: Titanic

Vom Fachmann für Kenner

 Gebt ihnen einen Lebenszyklus!

Künstliche Pflanzen täuschen mir immer gekonnter Natürlichkeit vor. Was ihnen da aber noch fehlt, ist die Fähigkeit zu verwelken. Mein Vorschlag: Plastikpflanzen in verschiedenen Welkstadien, damit man sich das Naserümpfen der Gäste erspart und weiterhin nur dafür belächelt wird, dass man alle seine Zöglinge sterben lässt.

Michael Höfler

 Gute Nachricht:

Letzte Woche in der Therapie einen riesigen Durchbruch gehabt. Schlechte Nachricht: Blinddarm.

Laura Brinkmann

 Spielregeln

Am Ende einer Mensch-ärgere-dich-nicht-Partie fragt der demente Herr, ob er erst eine Sechs würfeln muss, wenn er zum Klo will.

Miriam Wurster

 Immerhin

Für mich das einzig Tröstliche an komplexen und schwer zugänglichen Themen wie etwa Quantenmechanik, Theodizee oder den Hilbertschen Problemen: Letztlich ist das alles keine Raketenwissenschaft.

Michael Ziegelwagner

 Im Institut für Virologie

Jeder Gang macht krank.

Daniel Sibbe

Vermischtes

Erweitern

Das schreiben die anderen

Titanic unterwegs
02.05.2024 Dresden, Schauburg Martin Sonneborn mit Sibylle Berg
03.05.2024 Mettingen, Schultenhof Thomas Gsella
03.05.2024 Stuttgart, Im Wizemann Martin Sonneborn mit Sibylle Berg
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