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"Die Ostdeutschen sind ein feines Volk, gute Esser!" – Jetzt spricht Döpfners Mutter!

Gestern veröffentlichte E-Mails von Springer-Chef Mathias Döpfner, die ihren Weg auf unerklärliche Weise (via Julian Reichelt) zur "Zeit" fanden, schlagen hohe Wellen: Döpfner beschimpft darin Muslime, fordert von der "Bild"-Redaktion Wahlwerbung für die FDP und gibt zu Protokoll, seine Mutter habe ihn immer vor den "Ossis gewarnt" – diese seien allesamt entweder "Kommunisten oder Faschisten". Doch was sagt Döpfners Mutter selbst dazu? TITANIC hat Irene Döpfner, 92, in ihrer Heimat Offenbach am Main zum Gespräch getroffen. Wir betreten die Küche einer bescheidenen 3-Zimmer-Wohnung.

TITANIC: Guten Tag, Frau Döpfner!

Irene Döpfner: Ei gude!

TITANIC: Frau Döpfner, Ihr Sohn Mathias …

Döpfner: Sorgen … große Sorgen mach mir um meinen Mathiaslein (blickt nervös um sich, flüstert dann) Drogen! Die haben ihn in Berlin von diesem Kokainstoff abhängig gemacht …

TITANIC: Können Sie das beweisen?



Döpfner: Kann ich nicht. Muss ich auch nicht. Ich bin seine MUTTER, ich spüre das!

Irene Döpfner schiebt einen Streuselkuchen in den Ofen, klopft sich die Schürze aus und zieht übriggebliebenes Mehl mit der Nase von der Küchenzeile. Dafür muss sie sich weit nach vorne beugen, sie ist über 2,30 Meter groß.

TITANIC: Von vorne! Hat ihr Sohn wirklich so ein krudes Weltbild, wie es jetzt in seiner öffentlich gewordenen Korrespondenz wirkt?



Döpfner: Nein, mein Sohn ist ein Engel. Schwer drogenabhängig, aber ein Engel.

TITANIC: Frau Döpfner, diese Behauptung kann Sie und uns in rechtliche Schwierigkeiten bringen.

Döpfner (beschwichtigend): Keine Angst! Ich hab’ meinem Sohn gesagt: Wenn er sich mit Medienanwalt Christian Schertz einlässt, enterbe ich sofort!

TITANIC: Gut. Wir fragen Sie einmal direkt: Haben Sie Mathias wirklich vor den Ostdeutschen gewarnt?

Döpfner: Ja, und ich schäme mich heute dafür. Ich lag falsch. Die Ostdeutschen sind ein feines Volk, gute Esser. Hier in Offenbach die Türken hingegen …

TITANIC: Frau Döpfner!



Döpfner: Schon gut, schon gut.

Der Kuchen ist fertig, Irene Döpfner hält ihn am langen Arm aus dem Fenster zum Abkühlen. Nach einer Weile stellt sie ihn vor uns auf den Küchentisch und verteilt mit ihrer EC-Karte 500 Gramm Puderzucker über das Gebäck.

Döpfner: Greifen Sie nur zu!

TITANIC: Danke! Ihr Sohn ist beruflich erfolgreich und sehr wohlhabend. Warum schreibt er so hässliche Dinge? Was sagt Ihr mütterliches Gefühl?

Döpfner: Es ist … diese Hexe!

TITANIC: Wen meinen Sie?

Döpfner: Das Kindermädchen, dieses Luder …

TITANIC: Sie meinen doch nicht etwa ..?



Döpfner (zischt): Sagen Sie Ihren Namen nicht!



TITANIC: Wegen Medienanwalt Christian Schertz?

Döpfner: Diese Frau ist mit dem Teufel im Bunde, sie hat meinen Mathias unter Drogen gesetzt und saugt ihm die Seele aus.

TITANIC: Na ja, sie hat ihm Konzernanteile im Milliardenwert geschenkt …

Döpfner: Und ich ihm meine ganze mütterliche Liebe! Ist das nicht genug?

TITANIC: Frau Döpfner, was möchten Sie Ihrem Sohn heute sagen?

Döpfner (reimt plötzlich): Wofür, Mathias, all das Geld? Was suchst du in der weiten Welt? In USA und in Berlin – gibt’s Kummer nur und Kokain. Komm heim, mein Kind, und sing und lach, bei uns im schönen Offenbach.

TITANIC: Frau Döpfner, wir danken Ihnen für das Gespräch.

Döpfner: Sie finden den Weg raus, oder?



Irene Döpfner begleitet uns nicht zur Tür. Als wir die Wohnung verlassen, hören wir wie Irene Döpfner ein Telefonat mit den Worten "Herr Schertz, hier waren grad so Frankfurter Schmierfinken bei mir" beginnt.

 

Moritz Hürtgen

Aktuelle Startcartoons

Heftrubriken

Briefe an die Leser

 Du, »Hörzu Wissen«,

weißt, wie Werbung geht! Mit »Die Sucht zu töten« machtest Du so richtig Lust auf Deine aktuelle Ausgabe, um erläuternd nachzulegen: »Bestialisch, sadistisch, rätselhaft: Was Menschen zu mordenden Monstern macht – acht Täter und die Geschichten ihrer grausamen Verbrechen.«

Wer kann sich da der Faszination der »dunklen Welt der Serienkiller« noch entziehen? Aber am Ende, liebe Hörzu Wissen, ist in diesem Zusammenhang doch die Implikation Deines Slogans »Hörzu Wissen – das Magazin, das schlauer macht!« das Allergruseligste!

Da erschauert sogar

Die True-Crime-resistente Redaktion der Titanic

 Chillax, Friedrich Merz!

Sie sind Gegner der Cannabislegalisierung, insbesondere sorgen Sie sich um den Kinder- und Jugendschutz. Dennoch gaben Sie zu Protokoll, Sie hätten »einmal während der Schulzeit mal einen Zug dran getan«.

Das sollte Ihnen zu denken geben. Nicht wegen etwaiger Spätfolgen, sondern: Wenn ein Erzkonservativer aus dem Sauerland, der fürs Kiffen die Formulierung »einen Zug dran tun« wählt, schon in der Schulzeit – und trotz sehr wahrscheinlichem Mangel an coolen Freund/innen – an Gras kam, muss dann nicht so ziemlich jedes andere System besseren Jugendschutz garantieren?

Sinniert

Ihre Titanic

 Hoppla, Berliner Gefängnischefs!

Drei von Euch haben laut Tagesspiegel wegen eines Fehlers der schwarz-roten Regierungskoalition statt einer Gehaltserhöhung weniger Geld bekommen. Aber der Ausbruch von Geldnöten soll durch einen Nachtragshaushalt verhindert werden. Da ja die Freundschaft bekanntlich beim Geld endet: Habt Ihr drei beim Blick auf Eure Kontoauszüge mal kurz über eine Ersatzfreiheitsstrafe für die nachgedacht, die das verbrochen haben?

Wollte diese Idee nur mal in den Raum stellen: Titanic

 Hello, Grant Shapps (britischer Verteidigungsminister)!

Eine düstere Zukunft haben Sie in einem Gastbeitrag für den Telegraph zum 75jährigen Bestehen der Nato skizziert. Sie sehen eine neue Vorkriegszeit gekommen, da sich derzeit Mächte wie China, Russland, Iran und Nordkorea verbündeten, um die westlichen Demokratien zu schwächen. Dagegen hülfen lediglich eine Stärkung des Militärbündnisses, die weitere Unterstützung der Ukraine und Investitionen in Rüstungsgüter und Munition. Eindringlich mahnten Sie: »Wir können uns nicht erlauben, Russisch Roulette mit unserer Zukunft zu spielen.«

Wir möchten aber zu bedenken geben, dass es beim Russisch Roulette umso besser fürs eigene Wohlergehen ist, je weniger Munition im Spiel ist und Patronen sich in der Trommel befinden.

Den Revolver überhaupt vom eigenen Kopf fernhalten, empfehlen Ihre Croupiers von der Titanic

 Ganz schön unentspannt, Giorgia Meloni!

Ganz schön unentspannt, Giorgia Meloni!

Nachdem Sie eine Klage wegen Rufschädigung eingereicht haben, wird nun voraussichtlich ein Prozess gegen den britischen Rockstar Brian Molko eingeleitet. Dieser hatte Sie bei einem Konzert seiner Band Placebo in Turin als Nazi und Faschistin bezeichnet.

Wir finden, da könnten Sie sich mal etwas lockermachen. Wer soll denn bitte noch durchblicken, ob Sie gerade »Post-«, »Proto-« oder »Feelgood-« als Präfix vor »Faschistin« bevorzugen? Und: Wegen solcher Empflichkeiten gleich vor Gericht zu gehen, kostet die Justiz so viel wertvolle Zeit. Die könnte sie doch auch nutzen, um Seenotretter/innen dingfest zu machen oder kritische Presse auszuschalten. Haben Sie darüber schon mal nachgedacht, Sie Snowflake?

Schlägt ganz gelassen vor: Titanic

Vom Fachmann für Kenner

 Dual Use

Seit ich meine In-Ear-Kopfhörer zugleich zum Musikhören und als Wattestäbchen verwende, stört es mich gar nicht mehr, wenn beim Herausnehmen der Ohrstöpsel in der Bahn getrocknete Schmalzbröckelchen rauspurzeln.

Ingo Krämer

 Empfehlung für die Generation Burnout

Als eine günstige Methode für Stressabbau kann der Erwerb einer Katzentoilette – auch ohne zugehöriges Tier – mit Streu und Siebschaufel den Betroffenen Abhilfe verschaffen: Durch tägliches Kämmen der Streu beginnt nach wenigen Tagen der entspannende Eintritt des Kat-Zengarteneffekts.

Paulaner

 Spielregeln

Am Ende einer Mensch-ärgere-dich-nicht-Partie fragt der demente Herr, ob er erst eine Sechs würfeln muss, wenn er zum Klo will.

Miriam Wurster

 Die wahre Strafe

Verhaftet zu werden und in der Folge einen Telefonanruf tätigen zu müssen.

Fabio Kühnemuth

 Im Institut für Virologie

Jeder Gang macht krank.

Daniel Sibbe

Vermischtes

Erweitern

Das schreiben die anderen

Titanic unterwegs
03.05.2024 Mettingen, Schultenhof Thomas Gsella
03.05.2024 Stuttgart, Im Wizemann Martin Sonneborn mit Sibylle Berg
04.05.2024 Gütersloh, Die Weberei Thomas Gsella
04.05.2024 Jena, F-Haus Martin Sonneborn mit Sibylle Berg