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Fünf Gründe, warum Jesus auch heutzutage das einzige Sexsymbol ist, das du brauchst

Die katholische Kirche hat ein Image-Problem. Auch wenn der Papst Pornografie verpönt, muss er sich eingestehen: Sex sells. Damit wieder Schwung in die sakrale Bude kommt, braucht es die Wiederauferstehung einer Identifikationsfigur, die christlicher mit ihrer Sexualität umgeht. Die Lösung ist nur einen Bibelwurf entfernt. Die TITANIC-Redaktion hat über 2.000 Jahre Glaubensgeschichte durchkämmt und präsentiert fünf Gründe, warum Jesus das einzig wahre Sexsymbol ist, das du und die katholische Kirche brauchen.

1) Magisch

Kai Pflaume hat es in Folge 669 von "Nur die Liebe zählt" am besten gesagt: "Wenn keine Magie in der Luft liegt, können Sie auch direkt nur bumsen." Und sind wir mal ehrlich, wie HOT ist eigentlich Zaubern? Wer bekommt keine hormongesteuerten Schweißausbrüche an den Knien, wenn einem eine 50-Cent-Münze hinter dem Ohr hervorgezaubert wird? Genauso ging es wohl auch Jesus' Gefolgschaft, als er bei einer seiner ersten Zaubershows in der Messehalle Erfurt ca. 20 n. Chr. blinde Menschen wieder sehen ließ. Würde der selbsternannte Messiah Carey heute leben, wäre er sicherlich der dritte Ehrlich Brother und würde den Menschen mit seinen Wundern Kraft schenken – natürlich an die aktuelle Zeit angepasst. Überlegen Sie mal: Würden Sie lieber Ihre Lepra loswerden, wenn Sie alternativ auch die Kraft erhalten könnten, Ihre Steuererklärung pünktlich abzugeben? HOT!

2) Progressiv

Fortschritt! Bei diesem Wort wollen katholische Hardliner ihren Kopf am liebsten unter der Kutte eines Ministranten verstecken. Dabei war Jesus selbst erstaunlich progressiv und hat sich neuen Themen nicht so vehement verwehrt. Schon in Sachen Stil war er seiner Zeit weit voraus, trug Kleider und ließ sich vor seiner Kreuzigung sogar die Nägel machen. In manchen Übersetzungen wird er deshalb nicht nur der Gottessohn, sondern auch der Harry Styles von Nazareth genannt. Schade, dass es damals nur Facebook und kein Instagram gab, sonst hätte er sicherlich einige OOTDs für die Nachwelt festgehalten. Außerdem wurden seine offenen Birkenstocks, die langen Haare, der Vollbart und das MacBook Pro IX zum Grundstein einer ganz anderen Religion: dem Hipstertum. Anders als die katholische Kirche kommen die Anhänger:innen dieses Glaubens nicht in Kirchen, sondern überteuerten Cafés in Prenzlauer Berg zusammen, um in einer heiligen Zeremonie ihre Betriebssysteme gleichzeitig upzudaten. Wird Ihnen gerade auch heiß oder ist das nur mein Lenovo aus dem Jahr 2012, auf dem gerade Sims 4 läuft? Swinging, baby!  

3) Erfolgreich

Es gibt nichts, was einen Menschen in unserer Turbo-Gesellschaft attraktiver macht, als ein erfolgreicher Business-Mogul zu sein. Und Jesus hat in diese Richtung so einiges zu bieten: Nicht nur ist die Bibel das meistverkaufte Buch der Welt, Jesus Christian L. konnte sogar ein ganzes Multimillionen-Franchise um seinen Namen aufbauen. Eines seiner erfolgreichsten Projekte: CrossFit. Was viele nicht wissen: Das Start-up kommt eigentlich aus Jerusalem und ist schon über 2000 Jahre alt. Nachdem Jesus allerdings von der Fitnessstudio-Bewegung verfolgt und schließlich an eine Klimmzugstange gehängt wurde, hat er als Highperformer schon früh die Wichtigkeit von remote work verstanden und seine Firma über Jahrhunderte weiter aus dem Himmel gecoacht. Tatsächlich sind seine Sportübungen bis heute tief in der katholischen Kirche verankert. Papst Johannes Paul II. hatte schon gepredigt, die unterdrückte Sexualität in Burpees zu channeln. Im Kelch, der während des Gottesdienstes verwendet wird, ist übrigens auch gar kein Wein, sondern ein Oblaten-Proteinshake. Erfolgreich und extrem gut trainiert, da muss die katholische Kirche allerdings aufpassen, dass sie sich nicht nur Andrew-Tate-Fans anlacht. BUFFED! 

4) Berühmt

Die junge Generation fragt sich zu Recht, warum Papst Franziskus überhaupt berühmt ist, obwohl er nicht mal einen TikTok-Account hat. Im Gegensatz dazu hat Jesus das Konzept Follower*innen überhaupt erst erfunden! Bekannt wurde er ursprünglich durch die MTV Serie „My Super Sweet 16“, nachdem er in ganz Galiläa erzählt hatte, anlässlich seines Geburtstags eine gottlose Party zu veranstalten. Der Abend endete allerdings in einem Desaster, als einer der Gäste betrunken in den Pool kotzte und Gott allen auf der Party daraufhin die Krätze auf den Hals hetzte. Als Nepotism-Baby hatte Jesus es extra schwer und wurde zu Beginn seiner blühenden Adoleszenz immer wieder mit seinem Vater verglichen. Schließlich ging er seinen eigenen Weg und machte das, was berühmte Leute am besten können: sich zu gesellschaftlichen und politischen Themen äußern, von denen sie keine Ahnung haben. Mit 19 verfasste er einen offenen Brief, einige Zeit späte hielt er mit der Bergpredigt seinen ersten TedTalk. So viele Widrigkeiten und doch so stark – man kann nur gläubig werden und für ihn beten. Lechz!  

5) "You can change him!" 

Aus alten Tagebucheinträgen von Maria Magdalena wird deutlich, dass Jesus ein Fuckboy gewesen sein muss. Stille Wasser sind eben tief, auch wenn man darüber laufen kann. Das beste daran: Seine Daddy Issues sind auch gleichzeitig ein Gottkomplex. Als Folge dessen entwickelte er eine Bindungsphobie und war jahrelang stark 5-Gum-abhängig. Er konnte sich nur durch eine zweiwöchige Fastenkur mit Mike Krüger wieder fangen. Trotzdem gibt es in Überlieferungen Hinweise, dass er seine Fuckboy-Mentalität nicht ganz ablegen konnte. So ist er vielen Menschen im Traum erschienen, nur um sie danach zu holyghosten. Auch soll er in festen Beziehungen nebenbei noch anderen Personen die Füße gesalbt haben. Sieht auf den ersten Blick aus wie ein Fehltritt, ist aber ein berechnender Marketingmove des sexy Friedensfürsten – so holt man auch die Fußfetischist:innen in die Arche. Ultrahot!

Yvonne Zißler 

Aktuelle Startcartoons

Heftrubriken

Briefe an die Leser

 Tatütata, LKA Niedersachsen!

»Ganz viel Erfolg morgen bei der Prüfung, liebe Karin«, sagt angeblich das gesuchte ehemalige RAF-Mitglied Burkhard Garweg gut gelaunt in einem Video, das bei der Fahndung im Presseportal unter der Rubrik »Blaulicht« veröffentlicht wurde. Die Fahnder/innen erhofften sich dadurch, so heißt es, neue Hinweise, und richten sich deshalb mit den Fragen an die Bevölkerung: »Wer ist ›Karin‹ bzw. ›Carin‹?« und: »In welchem Zusammenhang steht sie zu Burkhard Garweg?«. Schön und gut, da möchten wir nach einem derartigen Cliffhanger nun aber auch die Frage hinzufügen: Wie ist Karins Prüfung denn nun eigentlich gelaufen?

Hinweise an Titanic

 Wie Ihr Euch als Gäste verhaltet, liebe »Zeit online«-Redaktion,

ist uns wirklich schleierhaft. Immerhin empfehlt Ihr allen guten Besucher/innen, beim Verlassen des Gästezimmers »mehr als eine Unterhose« anzuziehen. Da drängen sich uns einige Fragen auf: Ist Euch im Höschen öfters kalt? Ist das wieder so ein Modetrend, den wir verpasst haben? Gibt es bei Eurem Gastgeber keine Toilette und Ihr müsst vorbeugen?

Und wie trägt man überhaupt mehr als eine Unterhose? Muss man sich Buxen in aufsteigenden Größen kaufen oder reicht ein erhöhter Elastan-Anteil? Wie viele Schlüpferlagen empfiehlt der Knigge?

Denkbar wäre etwa, bei engen Freund/innen zu zwei, bei Geschäftskolleg/innen jedoch zu mindestens fünf Slips zu greifen. Aber wie sieht es aus bei der nahen, aber unliebsamen Verwandtschaft?

Trägt zur Sicherheit immer mindestens drei Stringtangas: Titanic

 Gut gehobelt, Noemi Molitor (»Taz«)!

»Unser Handwerk im Journalismus ist die Sprache. Bei genau diesem Werkzeug lohnt es sich also, genau hinzuschauen und auch ethische Fragen an orthografische Regeln zu stellen.«

Die Sprache: Handwerk und Werkzeug in einem. Wird auch nicht besser mit dem Fachkräftemangel, wie?

Schaut genau hin: Titanic

 Und Du, »Braunschweiger Zeitung«,

hast uns mit Deiner Überschrift »Diese beiden tödlichen Keime bekämpfen Forscher aus Braunschweig« einen kleinen Schrecken eingejagt. Viel lieber wäre uns in eh schon schweren Zeiten die Headline »Forscher aus Braunschweig bekämpfen diese beiden tödlichen Keime« gewesen.

Bitte auf uns arme Seelen achten, wünscht sich

Deine Titanic

 Adieu, Hvaldimir!

Adieu, Hvaldimir!

Als Belugawal hast Du Dich jahrelang vor der norwegischen Küste herumgetrieben und Dich mit Kameraausrüstung am Leib angeblich als russischer Spion betätigt, was Dir viel mediale Aufmerksamkeit und Deinen Decknamen, Hvaldimir, beschert hat. Jetzt bist Du leider tot in der Risavika-Bucht gefunden worden, und da fragen wir uns, Hvaldimir: Hast Du nicht rechtzeitig die Flossen hochbekommen, oder warst Du einfach nicht geübt in der Kunst des Untertauchens?

Mit einem Gläschen Blubberwasser gedenkt Deiner heute: Titanic

Vom Fachmann für Kenner

 Im Unterzucker

Wenn man sich bei seinem Lieblingsitaliener keine Pizza bestellen kann, weil man nicht alle Vespas auf den Fotos gefunden hat – liegt das dann am nicht bestandenen Turin-Test?

Lara Wagner

 Quo vadis, Fortschritt?

Unfassbar: Nach so vielen Jahren des Horrorfilms gruseln sich die Leute noch vor der Nosferatu-Spinne. Wann taucht in unseren Breiten endlich die Slasher- oder Zombie-Spinne auf?!

Mark-Stefan Tietze

 Alle meine Aversionen

Was ich überhaupt nicht schätze:
»Mädchen, ich erklär dir ...«-Sätze.

Was ich nicht so super finde:
Bluten ohne Monatsbinde.

Was ich gar nicht leiden kann:
Sex mit einem Staatstyrann.

Den Rest, auch Alkoholkonzerne,
mag ich eigentlich ganz gerne.

Ella Carina Werner

 Zum Sterben hoffentlich zu dämlich

In der Wartezone der Arge in Fürth sitzen zwei Männer um die vierzig. Einer der beiden hält eine aufgeschlagene Tageszeitung so, dass der zweite mitlesen kann. Geduldig blättern sie gemeinsam bis zur Seite mit den Todesanzeigen. »Schau«, sagt der eine, »da ist einer zwei Mal gestorben.« – »Wie kommst du darauf?« – »Lies doch! Derselbe Name in zwei Anzeigen.« – »Tatsächlich! Zwei Mal gestorben. Wie er das wohl geschafft hat?« Eine längere Denkpause setzt ein. »Wahrscheinlich einer wie ich, der nichts auf Anhieb hinkriegt«, schlussfolgert der eine dann. »Ha, das kommt mir bekannt vor!« stimmt der zweite ein. »Meine erste Frau mit den Kindern abgehauen, Führerschein schon drei Mal gemacht. Also zwei Mal wegen Alkohol, und ich weiß gar nicht, wie oft ich schon hier nach einer neuen Arbeit angestanden bin.« – Seufzend: »Hoffentlich kriegen wir wenigstens das mit dem Sterben mal besser hin als der hier …«

Theobald Fuchs

 Mitläuferin? Ganz im Gegenteil!

Meine Oma fuhr im Widerstand Motorrad.

Andreas Maria Lugauer

Vermischtes

Erweitern

Das schreiben die anderen

  • 03.10.: Der MDR kramt bei der Debatte, ob Ostdeutschland in den Medien schlechtgeredet wird, die Zonen-Gaby wieder hervor.
  • 26.09.:

    Noch-Grünenchefin Ricarda Lang retweetet "ihren" Onlinecartoon vom 25.09.

  • 18.09.: TITANIC-Zeichnerin Hilke Raddatz ("Briefe an die Leser") ist mit dem Wilhelm-Busch-Preis geehrt worden. Die SZLZ und der NDR berichten.
  • 12.09.:

    "Heute detoxe ich im Manager-Retreat im Taunus": TITANIC-Chefredakteurin Julia Mateus im Interview mit dem Medieninsider.

  • 29.08.:

    Die FR erwähnt den "Björnout"-Startcartoon vom 28.08.

Titanic unterwegs
23.10.2024 Karlsruhe, Tollhaus Max Goldt
23.10.2024 Berlin, Walthers Buchladen Katharina Greve
24.10.2024 Stuttgart, Im Wizemann Max Goldt
25.10.2024 Potsdam, Waschhaus-Arena Thomas Gsella