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ZDF-Skandalnudel Andrea Kiewel – ihre größten Fehltritte

ZDF-Fernsehgarten-Moderatorin Andrea Kiewel provoziert gerne, zum Beispiel zuletzt, als sie live genderte und so Deutschland fast zerstörte. Dass es ihr am Ende nicht gelang – ein Skandal. Doch das war längst nicht ihr einziger. Ein Überblick über die größten Fehltritte der vergangenen Jahre:  

 

Sie lud abgehalfterte Promis ein
Früher galt im ZDF die Regel: Niemand darf peinlicher sein als Peter Hahne und niemand darf trotteligere Gäste einladen als Markus Lanz. Andrea Kiewel hält sich schon lange nicht mehr daran. In ihren Fernsehgarten hat sie mittlerweile jeden eingeladen, der halbwegs geradeaus atmen kann und schon mal ein Musikinstrument von Weitem gesehen hat. Bis auf Herbert Grönemeyer, Elvis und die Sportfreunde Stiller waren schon alle Esel da. Und warum das alles? "Weil ich muss!" behauptet Kiewel erbarmungslos.  

Sie täuschte gute Laune vor
Neulich kündigte Kiewel eine durchschnittliche Schlagergruppe aus Gütersloh mit den viel zu euphorischen Worten an: "Hier kommt sie, die beste Scorpions-Tribute-Band der Welt: Applaus bitte für die Zipfeltaler Matzenrammler und ihren neuesten Ballermann-Hit!" Die Verantwortlichen des Senders sehen das kritisch. In den Statuten des ZDF steht weiß auf kotzorange: "Bitte nicht zu viel übertrieben gute Laune verbreiten, das halten viele ZDF-Zuschauer nervlich und körperlich nicht aus!" Diese Vorgabe missachtet Kiewel. Die Konsequenz: Die Redaktion erhält häufig Briefe von verwirrten Zuschauern. Etwa solche: "Es ist zwar toll, wie fröhlich und gut gelaunt der Herr Gottschalk wieder den Fernsehgarten moderiert hat – doch das Kleid fand ich geschmacklos. Deshalb fordere ich Sie auf, mir meine GEZ-Gebühr zurückzuschicken, am besten in D-Mark. Mit freundlichen Grüßen, Heinz-Wolf aus dem Seniorenzentrum Paulaner in Erding."   

Sie füllte die Mainzelmännchen ab
In der ZDF-Kantine auf dem Lerchenberg in Mainz hat Kiewel Hausverbot. Der Grund ist ein Trinkgelage vor mehreren Jahren. Nach einer ihrer Sendungen plünderte sie die Minibar und trank die härtesten Stoffe, die im ZDF zu finden waren (Ginger-Ale, alkoholfreier Johnnie Walker, Brokkolisaft mit einem Schuss Schweiß von Rudi Cerne). Doch damit nicht genug: Anschließend füllte sie auch noch die Mainzelmännchen ab und randalierte mit ihnen im Studio des Heute Journals. Der Sender sprach daraufhin ein Kontaktverbot aus. Kiewel darf sich seitdem den Mainzelmännchen nicht mehr nähern. In einem Interview mit der Politredaktion der Bunten verriet Mainzelmännchen Berti unter Tränen: "Es war schlimm! Ich musste Kiwi zu ihr sagen!"   

Sie arbeitete mit Kerner zusammen
Viele Jahre bestritt Kiewel, dass sie Moderator Johannes B. Kerner kennt. Dann tauchten irritierende Videos auf, sogenannte Silvestergalas ("Willkommen, 2018", "Hau ab, 2019", "Verpiss dich, 2020"). Auf den Aufnahmen sind Kiewel und Kerner ohne Zweifel zusammen zu erkennen. Mehr noch: Es ist eindeutig zu hören, wie sie ihm unappetitliche Dinge zuruft ("Lieber Johannes, schön, dich zu sehen!", "Gut siehst du aus!", "Lass dich drücken!"). Bah! Trotz reichlich Kritik hat sich Kiewel von Kerner nie distanziert.  

Sie erschien zur Sendung
Einmal, es ist bereits ein paar Jahre her, fehlte zehn Minuten vor Beginn des Fernsehgartens von Kiewel jede Spur. Im Team der Produktion machte sich Erleichterung breit. Als die Moderatorin fünf Minuten vor der Sendung immer noch nicht da war, brandete Jubel auf, erste Sektkorken knallten, die Mitarbeiter:innen lagen sich in den Armen. Einige hofften schon, dass der Fernsehgarten nie wieder ausgestrahlt werden muss, andere freuten sich, künftig journalistischer und investigativer arbeiten zu können, beispielsweise bei Unser Charly oder Lafer! Lichter! Lecker! Doch dann der große Schock: Kiewel erschien doch noch! Das ZDF reagierte mit einer Abmahnung ("Bitte nicht noch mal kommen!"), doch Kiewel war das vollkommen gleichgültig.  

Sie ignorierte die Gefahr eines offenen Briefes
Groß war die Aufregung vor ein paar Wochen, weil Kiewel sich weigerte, ihren pro-ukrainischen Namen in Andrea Moskauel zu ändern, um Putin zu besänftigen und einen Weltkrieg zu verhindern. Der russische Außenminister Sergej Lawrow wollte schon Panzer nach Mainz schicken ("Sobald wir herausgefunden haben, wo das liegt, geht’s los"), ließ es dann aber bedauerlicherweise bleiben. Viel schlimmer war indes: Kiewel ignorierte die Gefahr eines weiteren offenen Briefes von Juli Zeh, Thea Dorn und Richard David Precht. Sehr fahrlässig! Beim ZDF ist man immer noch erzürnt.  

Lissek

Aktuelle Startcartoons

Heftrubriken

Briefe an die Leser

 Und übrigens, Weltgeist …

Adam Driver in der Rolle des Enzo Ferrari – das ist mal wieder großes Kino!

Grazie mille von Titanic

 Nicht zu fassen, »Spiegel TV«!

Als uns der Youtube-Algorithmus Dein Enthüllungsvideo »Rechtsextreme in der Wikingerszene« vorschlug, wären wir fast rückwärts vom Bärenfell gefallen: In der Wikingerszene gibt es wirklich Rechte? Diese mit Runen tätowierten Outdoorenthusiast/i nnen, die sich am Wochenende einfach mal unter sich auf ihren Mittelaltermärkten treffen, um einer im Nationalsozialismus erdichteten Geschichtsfantasie zu frönen, und die ihre Hakenkreuzketten und -tattoos gar nicht nazimäßig meinen, sondern halt irgendwie so, wie die Nazis gesagt haben, dass Hakenkreuze vor dem Nationalsozialismus benutzt wurden, die sollen wirklich anschlussfähig für Rechte sein? Als Nächstes erzählst Du uns noch, dass Spielplätze von Kindern unterwandert werden, dass auf Wacken ein paar Metalfans gesichtet wurden oder dass in Flugzeugcockpits häufig Pilot/innen anzutreffen sind!

Nur wenn Du versuchst, uns einzureden, dass die Spiegel-Büros von Redakteur/innen unterwandert sind, glauben Dir kein Wort mehr:

Deine Blauzähne von Titanic

 Waidmannsheil, »Spiegel«!

»Europas verzweifelte Jagd nach Munition«, titeltest Du, und doch könnte es deutlich schlimmer sein. Jagd auf Munition – das wäre, so ganz ohne diese Munition, deutlich schwieriger!

Nimmt Dich gerne aufs Korn: Titanic

 Dear Weltgeist,

das hast Du hübsch und humorvoll eingerichtet, wie Du an der Uni Jena Deiner dortigen Erfindung gedenkst! Und auch des Verhältnisses von Herr und Knecht, über das Hegel ebenfalls ungefähr zur Zeit Deiner Entstehung sinnierte. Denn was machst Du um die 200 Jahre später, lieber Weltgeist? Richtest an Deiner Alma Mater ein Master-Service-Zentrum ein. Coole Socke!

Meisterhafte Grüße von Deiner Titanic

 Wieso so eilig, Achim Frenz?

Wieso so eilig, Achim Frenz?

Kaum hast Du das Zepter im Kampf um die Weltherrschaft der Komischen Kunst auf Erden in jüngere Hände gelegt, da schwingst Du Dich nach so kurzer Zeit schon wieder auf, um in den höchsten Sphären für Deine Caricatura zu streiten.

Mögest Du Dir auch im Jenseits Dein beharrliches Herausgeber-Grummeln bewahren, wünscht Dir zum Abschied Deine Titanic

Vom Fachmann für Kenner

 Treffer, versenkt

Neulich Jugendliche in der U-Bahn belauscht, Diskussion und gegenseitiges Überbieten in der Frage, wer von ihnen einen gemeinsamen Kumpel am längsten kennt, Siegerin: etwa 15jähriges Mädchen, Zitat: »Ey, ich kenn den schon, seit ich mir in die Hosen scheiße!«

Julia Mateus

 Man spürt das

Zum ersten Mal in meinem Leben war ich in New York. Was soll ich sagen: Da war sofort dieses Gefühl, als ich zum ersten Mal die 5th Avenue hinunterflanierte! Entweder man spürt das in New York oder man spürt es eben nicht. Bei mir war sie gleich da, die Gewissheit, dass diese Stadt einfach null Charme hat. Da kann ich genauso gut zu Hause in Frankfurt-Höchst bleiben.

Leo Riegel

 Nichts aufm Kerbholz

Dass »jemanden Lügen strafen« eine doch sehr antiquierte Redewendung ist, wurde mir spätestens bewusst, als mir die Suchmaschine mitteilte, dass »lügen grundsätzlich nicht strafbar« sei.

Ronnie Zumbühl

 Die Touri-Falle

Beim Schlendern durchs Kölner Zentrum entdeckte ich neulich an einem Drehständer den offenbar letzten Schrei in rheinischen Souvenirläden: schwarzweiße Frühstücks-Platzmatten mit laminierten Fotos der nach zahllosen Luftangriffen in Schutt und Asche liegenden Domstadt. Auch mein Hirn wurde augenblicklich mit Fragen bombardiert. Wer ist bitte schön so morbid, dass er sich vom Anblick in den Fluss kollabierter Brücken, qualmender Kirchenruinen und pulverisierter Wohnviertel einen morgendlichen Frischekick erhofft? Wer will 365 Mal im Jahr bei Caffè Latte und Croissants an die Schrecken des Zweiten Weltkriegs erinnert werden und nimmt die abwischbaren Zeitzeugen dafür sogar noch mit in den Urlaub? Um die Bahn nicht zu verpassen, sah ich mich genötigt, die Grübelei zu verschieben, und ließ mir kurzerhand alle zehn Motive zum Vorteilspreis von nur 300 Euro einpacken. Seitdem starre ich jeden Tag wie gebannt auf das dem Erdboden gleichgemachte Köln, während ich mein Müsli in mich hineinschaufle und dabei das unheimliche Gefühl nicht loswerde, ich würde krachend auf Trümmern herumkauen. Das Rätsel um die Zielgruppe bleibt indes weiter ungelöst. Auf die Frage »Welcher dämliche Idiot kauft sich so eine Scheiße?« habe ich nämlich immer noch keine Antwort gefunden.

Patric Hemgesberg

 Dünnes Eis

Zwei Männer in Funktionsjacken draußen vor den Gemüsestiegen des türkischen Supermarkts. Der eine zeigt auf die Peperoni und kichert: »Hähä, willst du die nicht kaufen?« Der andere, begeistert: »Ja, hähä! Wenn der Esel dich juckt – oder nee, wie heißt noch mal der Spruch?«

Mark-Stefan Tietze

Vermischtes

Erweitern

Das schreiben die anderen

  • 27.03.:

    Bernd Eilert denkt in der FAZ über Satire gestern und heute nach.

Titanic unterwegs
31.03.2024 Göttingen, Rathaus Greser & Lenz: »Evolution? Karikaturen …«
04.04.2024 Bremen, Buchladen Ostertor Miriam Wurster
06.04.2024 Lübeck, Kammerspiele Max Goldt
08.04.2024 Oldenburg, Theater Laboratorium Bernd Eilert mit Klaus Modick