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Koffer packen & Energie sparen!

Angesichts einer drohenden Gasknappheit hat der "Verband unabhängiger und selbständiger Reisebüros" Bundesbürgern dazu geraten, die kalte Jahreszeit im angenehm warmen Mallorca zu verbringen. Wie langweilig! TITANIC-TRAVEL kann mit viel attraktiveren Orten aufwarten, in denen man aufgrund der Wetterverhältnisse im Winter wie im Sommer nicht nur Geld und Energie sparen kann. Buchen Sie bitte nur bei uns!

Geheimnisvoller Iran

Schenken Sie sich die Sauna- und Solariumkosten und nutzen Sie die natürliche Wärme, in der bis zu 78 Grad heißen Wüste von Dascht-e Lut. Wegen ständiger Dehydrierungsgefahr und chronischen Oasenmangels sollten Sie in den Wochen vor Ihrer Abreise unbedingt darauf achten, reichlich Wasserreserven in Beinen und Gelenken einzulagern. Trotzen Sie dem Hautkrebsrisiko, ohne viel Geld für Sonnencreme auszugeben, indem Sie sich abwechselnd mit Kopf, Rumpf und Extremitäten im Wüstensand eingraben. Interessant: Zugvögel sollen in Dasch-e-Lut aufgrund der unglaublichen Hitze mitten im Flug gut durchgebacken vom Himmel fallen. Es ist also völlig unnötig, abends den Pizzaservice anzurufen. Das ist insbesondere deswegen sehr praktisch, weil Sie dort gar kein Netz haben werden.

Zauber Indiens

Schonen Sie die heimischen Trinkwasser-Reserven und nehmen Sie Ihren täglichen Flüssigkeitsbedarf im indischen Dorf Mawsynram, das wegen des monatelangen Monsunregens als nassester Ort der Erde gilt, einfach über die Luftfeuchtigkeit während des Atmens auf. Verschwenden, vergeuden und verprassen Sie völlig gedankenlos tausende Liter von Wasser, während man im deutschen Sommer nicht mal mehr den Rasen damit sprengen darf. Duschen Sie bis zu sieben Mal täglich bei bis zu 45 Grad heißer Schwüle gratis unter dem wolkenverhangenen Regenhimmel und machen Sie sich um den Zustand Ihrer Haut keine Sorgen. Hier werden Sie eher Kiemen kriegen, als dass Sie austrocknen.

Feuriges Indonesien

Schlagen Sie Ihr Zelte möglichst nah am Rande eines Vulkankraters auf. Achten Sie darauf, dass dieser noch aktiv ist und möglichst 24 Stunden am Tag unheilvoll vor sich hin brodelt. Das tiefe Einsaugen pyroklastischer Dämpfe macht zudem den Kauf teurer Tabakprodukte während Ihres Aufenthalts überflüssig, ohne dass Sie an Entzugserscheinungen leiden müssen. Übrigens: Sollten Sie auch bei höheren Temperaturen zum Frieren neigen, am wärmsten ist es auf einer Felseninsel inmitten des Lavastroms. Da diese naturgemäß im Verlauf des Ausbruchsgeschehens schrumpfen wird, sollten Sie sich vorher im wackelfreien Stehen auf einem Bein bzw. auf den Zehenspitzen üben und die Hitzeresistenz Ihrer Haut erheblich steigern.

Atemberaubende Arktis

Anstatt Ihre wohlverdiente Rente an eine stromfressende Klimaanlage zu verfüttern, verbringen Sie den Hochsommer doch lieber bei Höchsttemperaturen von Minus 30 Grad in der arktischen Wostok-Wetterstation. Treiben Sie es mit den Zwiebelschichten Ihrer Thermobekleidung aber nicht zu wild. Jede abgefrorene Zehe senkt im kommenden Winter den Wärmebedarf Ihres Körpers und spart bares Geld!

Mystisches Island

Verbringen Sie mehrere Monate in einer der legendären warmen Quellen des geheimnisvollen Eilands aus Feuer und Eis und reduzieren Sie so Ihren Gas- und Wasserverbrauch auf den Grundpreis. Mit ein wenig Geschick und gutem Timing können Sie zusätzlich sogar noch die städtische Abwassergebühr einsparen. Vergessen Sie dabei aber nicht, dass die Isländer Nachfahren knallharter Wikinger sind und es gar nicht mögen, wenn man während des Badens heimlich ihre Gewässer besudelt. Erleichtern Sie sich daher ausschließlich im Schutze der Nacht und lassen Sie sich bitte, bitte nicht erwischen. Geheimtipp für Sparfüchse: Nur ein paar Flugstunden mehr und Sie können sich in den heißen Quellen bei Nagano von mitplantschenden Schneeaffen lausen lassen – und vermeiden so auch noch lästige Kosten für Kosmetik und Körperpflege!

Wunderbares Venezuela

Vielleicht die nachhaltigste Lösung für Ihre persönliche Energiekrise: Dort, wo sich im Becken des Maracaibo-Sees warme Luftströme mit kalten Winden aus den Bergen vereinigen, zucken täglich bis zu 200 Blitze durch den Andenhimmel. Denken Sie nur daran, wie viele Kilowattstunden an Strom auf diese Art stündlich ungenutzt verpuffen und fassen Sie sich ein Herz! Stellen Sie sich mit ausgestreckten Armen auf prominente Erhebungen, lassen Sie in der aufgeladenen Wettersuppe einen Drachen steigen oder kraulen Sie im Alu-Schwimmanzug mit Badekappen-Antenne todesverachtend der fettesten Kumulus-Wolke entgegen. Wenn Sie das wütende Stakkato aus 20 000 Grad heißen Starkstrom-Entladungen überleben, sind Sie für den Rest Ihres Lebens dermaßen elektrisiert, dass man Sie zu Hause als lebendes Kraftwerk ans Stromnetz anschließen kann. Wenn das nicht eine Reise wert ist!

Patric Hemgesberg

Aktuelle Startcartoons

Heftrubriken

Briefe an die Leser

 Könnte es sein, »ARD-Deutschlandtrend«,

dass Dein Umfrageergebnis »Mehrheit sieht den Frieden in Europa bedroht« damit zusammenhängt, dass seit über zwei Jahren ein Krieg in Europa stattfindet?

Nur so eine Vermutung von Titanic

 Hey, »Dyn Sports«!

Bitte für zukünftige Moderationen unbedingt merken: Die Lage eines Basketballers, der nach einem Sturz »alle Viere von sich streckt«, ist alles Mögliche, aber bestimmt nicht »kafkaesk«. Sagst Du das bitte nie wieder?

Fleht Titanic

 Eher unglaubwürdig, »dpa«,

erschien uns zunächst Deine Meldung, Volker Wissing habe nach dem tödlichen Busunglück auf der A9 bei Leipzig »den Opfern und Hinterbliebenen sein Beileid ausgesprochen«. Andererseits: Wer könnte die Verstorbenen auf ihrem Weg ins Jenseits noch erreichen, wenn nicht der Bundesverkehrsminister?

Tippt aufs Flugtaxi: Titanic

 Kurze Anmerkung, Benedikt Becker (»Stern«)!

»Wer trägt heute noch gerne Krawatte?« fragten Sie rhetorisch und machten den Rollkragenpullover als neues It-Piece der Liberalen aus, v. a. von Justizminister Marco Buschmann und Finanzminister Christian Lindner, »Was daran liegen mag, dass der Hals auf die Ampelkoalition besonders dick ist. Da hilft so eine Halsbedeckung natürlich, den ganzen Frust zu verbergen.«

Schon. Aber wäre es angesichts des Ärgers der beiden Freien Demokraten über SPD und Grüne nicht passender, wenn sie mal wieder so eine Krawatte hätten?

Ebenso stilistisch versiert wie stets aus der Mode: Titanic

 Aha bzw. aua, Voltaren!

Das wussten wir gar nicht, was da in Deiner Anzeige steht: »Ein Lächeln ist oft eine Maske, die 1 von 3 Personen aufsetzt, um Schmerzen zu verbergen. Lass uns helfen. Voltaren.«

Mal von der Frage abgesehen, wie Du auf die 1 von 3 Personen kommst, ist es natürlich toll, dass Du offenbar eine Salbe entwickelt hast, die das Lächeln verschwinden lässt und den Schmerz zum Vorschein bringt!

Gratuliert salbungsvoll: Titanic

Vom Fachmann für Kenner

 Vom Feeling her

Es hat keinen Sinn, vor seinen Gefühlen wegzulaufen. Man muss sich schon auch mal hinter einem Baum verstecken und warten, dass die das nicht merken und an einem vorbeiziehen, sonst bringt das ja alles nichts.

Loreen Bauer

 Altersspezifisch

Ich gehöre noch zu einer Generation, deren Sätze zu häufig mit »Ich gehöre noch zu einer Generation« anfangen.

Andreas Maier

 Nicht lustig, bloß komisch

Während ich früher schon ein kleines bisschen stolz darauf war, aus einer Nation zu stammen, die mit Loriot und Heinz Erhardt wahre Zen-Meister der Selbstironie hervorgebracht hat, hinterfrage ich meine humoristische Herkunft aufgrund diverser Alltagserfahrungen jetzt immer öfter mit Gedanken wie diesem: Möchte ich den Rest meines Lebens wirklich in einem Land verbringen, in dem man während seiner Mittagspause in ein Café geht, das vor der Tür vollmundig mit »leckerem Hunde-Eis« wirbt, und auf seine Bestellung »Zwei Kugeln Labrador und eine Kugel Schnauzer« statt des fest eingeplanten Lachers ein »RAUS HIER!« entgegengebrüllt bekommt?

Patric Hemgesberg

 Gebt ihnen einen Lebenszyklus!

Künstliche Pflanzen täuschen mir immer gekonnter Natürlichkeit vor. Was ihnen da aber noch fehlt, ist die Fähigkeit zu verwelken. Mein Vorschlag: Plastikpflanzen in verschiedenen Welkstadien, damit man sich das Naserümpfen der Gäste erspart und weiterhin nur dafür belächelt wird, dass man alle seine Zöglinge sterben lässt.

Michael Höfler

 In Würde altern

Früher hätte mich der riesige Pickel mitten auf meinem Hals stark gestört. Heute trage ich den wohl niedlichsten ausgeprägten Adamsapfel, den die Welt je gesehen hat, mit großem Stolz ein paar Tage vor mir her.

Ronnie Zumbühl

Vermischtes

Erweitern

Das schreiben die anderen

Titanic unterwegs
27.04.2024 Schwerin, Zenit Martin Sonneborn mit Sibylle Berg
28.04.2024 Lübeck, Kolosseum Martin Sonneborn mit Sibylle Berg
29.04.2024 Berlin, Berliner Ensemble Martin Sonneborn mit Sibylle Berg
30.04.2024 Hamburg, Kampnagel Martin Sonneborn mit Sibylle Berg