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In der Clickbaitlupe: stern.de

Jede*r kennt das: Nichtsahnend surft man zwischen Elevator-Pitch und Kick-off-Meeting auf die Stern-Seite und wird direkt von einem megaspannenden Link angestrahlt. Doch nicht alle Angestellten haben im stressigen Alltag die Zeit für einen Deep Dive in den Newsstrudel. Hier kommen wir ins Spiel und schaffen Abhilfe - mit der Clickbaitlupe! TITANIC hat sich durch die Website des Wochenmagazins Stern geklickt, damit Sie es nicht tun müssen.
Sicher denken Sie jetzt: Da haben die Nazis die Spülung nicht bedient (typisch Männer, oder?) und dann waren die (Kanonen-)Rohre des U-Boots verstopft. Doch weit gefehlt! In Wahrheit verklemmte sich die nicht runtergeklappte Klobrille bei einem hurtigen Ausweichmanöver (drohende Kollision mit einer fremdländischen Feuerqualle!) derart ungünstig, dass durch den Druck ein Riss in der Außenwand entstand und das als "U 00" in die Geschichte eingegangene Tauchschiff unterging. Sank you for nothing!
Das hat er wirklich nicht verdient: Als verdienter Altkanzler sollte das Aussehen doch egal sein, meint man (Stichwort: Respekt). Und wird umgehend eines Besseren belehrt: Ein Kommentar unter einem auf Instagram veröffentlichten Selfie von Gerhard Schröder lautete wortwörtlich: "Verzeihung, Herr Bundeskanzler, aber Sie haben ein Gesicht wie eine Bratpfanne! Beste Grüße, Ihre Doris". Im Interview mit dem stern sagte das Opfer der Hassrede, eine zunächst vorbereitete Klage wurde "um des lieben Friedens willen" nicht bei Gericht eingereicht. TITANIC meint: Das ist wahre Größe!
Ein heikles Thema für die Royals sind, natürlich, PR-Fotos. Ebenso heikel ist die koloniale Vergangenheit des Königshauses, zu welcher Prinz William mit einem Statement irritierte: "Mein Gott, das war eben damals so! Es waren andere Zeiten. Ich möchte das nicht romantisieren - aber es gab weder Corona noch Kriege in Europa!"
Die Zahl hat auch uns erstaunt: 247.000 EU-Bürger*innen putzen mit diesen Tabs: youtube.com, gutefrage.net und cleaningtipps24.de! Die Begründung ist einfacher als gedacht: Wer durch die Wohnung wienert, kommt immer wieder am Computer vorbei. Dort sucht man eine neue Playlist oder holt sich Ratschläge für porentiefe Reinheit. Saubere Sache!
Judith Rakers ist ein Mensch mit Prinzipien. Bis dato galt für sie: Berufliches ("Tagesschau" in der ARD) und Privates ("Wunderschön" in WDR und NDR) bleiben strikt voneinander getrennt. Nun hatte die Moderatorin jedoch ein Einsehen: Aufgrund der angespannten Weltlage möchte sie ihre Nachrichtenansagen im Ersten hinkünftig mit "kleinen Reiseanekdötchen" würzen. Als Beispiel nannte Rakers einen lustigen Vorfall, bei dem sie sich in Spanien das linke Knie prellte. "Aber keine Sorge - es ist alles wieder in Ordnung!"
Der Leipziger Polizist Knut U. wird von seinen Kolleg*innen sehr geschätzt: "Er hat immer Flickzeug, Kettenöl und Zigaretten dabei!" Jetzt kam heraus, dass der Oberkommissar auf seinem Grundstück im Stadtteil Gohlis ("Wem's nicht wohl ist, der zieht nach Gohlis!", Volksmund, nicht näher datiert) die 500 Fahrräder hortet, die aus der Leipziger Asservatenkammer verschwunden sind und einen Skandal auslösten. Die Umweltorganisation "Extinction Rebellion" will den ehrenamtlichen Upcycler (der es übrigens liebt, Berge hinauf zu radeln) nun mit einem Ehrenpreis auszeichnen.
"Da-da-da, da-da-da! Ruby, Ruby, Ruby! Ah-ah-ah-ah-ah-ah!" So wies Herrchen Bernd L. seine Ruby auf den Ball hin, welchen sie unter dem Sofa suchen sollte. Als sie dann ein verschimmeltes Brötchen "rettete", indem sie es einfach aß, machte das L. Angst. Doch Entwarnung: Ruby gehe "es den Umständen entsprechend" und es wurden weder für den Film noch für diesen Artikel Tiere gequält!
Eine der wenigen Quellen von echtem Spaß sind bekanntermaßen Sprachnachrichten bei WhatsApp. Was die Wenigsten für möglich hielten, wird nun Realität: Lachfun extrem! Mit dem nächsten Update sollen die "Sprachis" eine SMS-, eine Video- sowie eine Stummschalt-Funktion erhalten. Wir kichern jetzt schon - wie soll man sich denn eine stumme Voicemessage anhören?!
Sparen Sie sich die Minute für das Video! Es zeigt lediglich, wie Millionen kubanischer Landkrabben einen Strand in Rostock-Warnemünde stürmen. In der ehemaligen DDR ist eine derartige Alltäglichkeit keine Schlagzeile wert. (Information: Das Lesen dieses Absatzes hat Sie stattdessen nur zehn Sekunden gekostet.)
Martin Weidauer