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Stellungnahme von Helge Braun zum Angriff auf das Kanzleramt

Liebe Bundesbürgerinnen und Bundesbürger,

als Chef des Bundeskanzleramtes kennen Sie mich aus zahlreichen beruhigenden und wohlklingenden Stellungnahmen zur Corona-Politik. Heute habe ich Ihnen zur Abwechslung auch einmal ein paar unangenehme Nachrichten zu überbringen. Keine Angst, ist gleich vorbei.

Wie mir unabhängige Medien versichern (Oliver aus dem Büro gegenüber), ist gerade eine Person mit einem Auto (Pkw) gegen unser schönes Kanzleramt gewummst. Als Chef ebendieses Amtes (das Kanzleramt, Sie erinnern sich) ist diese Person damit auch ein bisschen gegen mich selbst gewummst. So ein Gewummse lässt auch einen erfahrenen Anästhesisten wie mich kurz hochschrecken, das kann ich Ihnen versichern!

Der Online-Homepage “Twitter” habe ich entnommen, dass das Auto mit verschiedenen Botschaften beschriftet war. Im Namen des ganzen Kanzleramt-Teams kann ich Ihnen versichern, dass wir diese Botschaften sehr ernst nehmen und alles tun werden, damit sie sich nicht weiter ausbreiten. Wenn Sie in den nächsten Tagen eine verdächtige Inschrift wahrnehmen oder Schriftzeichen an Stellen sehen, an denen sie nicht hingehören, sollten Sie sicherheitshalber ein paar Schritte zurückgehen oder eine Augenmaske tragen.

Der Satz “Nicole, ich liebe dich”, der offenbar bei einer früheren Wumms-Attacke auf dem Auto der Person zu lesen war, hat uns alle sehr betroffen gemacht, aber auch ein bisschen gerührt. Möglicherweise geht es um Nicole Dartsch, eine Mitarbeiterin des Digitalteams der Bundeskanzlerin. Nicole, wenn Du das hier liest: ganz viel Soli, auch mal auf dem schnellen Dienstweg! So viel Zeit muss sein.

Ich muss aber auch mit aller mir zur Verfügung stehenden Entschlossenheit sagen: Gegen wildes, unreglementiertes Wummsen wird sich das Bundeskanzleramt entschieden positionieren. Wir werden den Eingangsbereich der Behörde weiter beobachten und eventuell eine Strichliste darüber führen, wie viele Wumms-Versuche sich zu welchen Zeiten ereignen. Wenn die Wumms-Inzidenz über 50 Versuche am Tag steigt, ist sofortiges Handeln geboten. Das sage ich auch als Mediziner.

Für Sie als Bürgerinnen und Bürger ändert sich vorerst nichts. Sie können jetzt ganz beruhigt in den Mittagsschlaf gehen. Oder, wenn Sie noch nicht müde sind, eine schöne heiße Milch mit Honig trinken. Mir hilft das immer total, wenn ich mich mal wieder aufrege! Den Fahrer des Wagens werde ich im übrigen höchstpersönlich einschläfern.

Haben Sie weiter eine schöne Zeit, bleiben Sie gesund und lassen Sie das Wummsen sein ;-)

Viele liebe Grüße

Ihr Helge

PS: Katja, ich liebe dich!!!!

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Briefe an die Leser

 Kurz hattet Ihr uns, liebe Lobos,

Kurz hattet Ihr uns, liebe Lobos,

als Ihr eine Folge Eures Pärchenpodcasts »Feel the News« mit »Das Geld reicht nicht!« betiteltet. Da fragten wir uns, was Ihr wohl noch haben wollt: mehr Talkshowauftritte? Eine Homestory in der InTouch? Doch dann hörten wir die ersten zwei Minuten und erfuhren, dass es ausnahmsweise nicht um Euch ging. Ganz im Sinne Eures Formats wolltet Ihr erfühlen, wie es ist, Geldsorgen zu haben, und über diese Gefühle dann diskutieren. Im Disclaimer hieß es dann noch, dass Ihr ganz bewusst über ein Thema sprechen wolltet, das Euch nicht selbst betrifft, um dem eine Bühne zu bieten.

Ihr als Besserverdienerpärchen mit Loft in Prenzlauer Berg könnt ja auch viel neutraler und besser beurteilen, ob diese Armutsängste der jammernden Low Performer wirklich angebracht sind. Leider haben wir dann nicht mehr mitbekommen, ob unser Gefühl, Geldnöte zu haben, berechtigt ist, da wir gleichzeitig Regungen der Wohlstandsverwahrlosung und Realitätsflucht wahrnahmen, die wir nur durch das Abschalten Eures Podcasts loswerden konnten.

Beweint deshalb munter weiter den eigenen Kontostand: Titanic

 Boah ey, Natur!

»Mit der Anpflanzung von Bäumen im großen Stil soll das Klima geschützt werden«, schreibt der Spiegel. »Jetzt zeigen drei Wissenschaftlerinnen in einer Studie: Die Projekte können unter Umständen mehr schaden als nützen.« Konkret sei das Ökosystem Savanne von der Aufforstung bedroht. Mal ganz unverblümt gefragt: Kann es sein, liebe Natur, dass man es Dir einfach nicht recht machen kann? Wir Menschen bemühen uns hier wirklich um Dich, Du Diva, und am Ende ist es doch wieder falsch!

Wird mit Dir einfach nicht grün: Titanic

 Mmmmh, Thomas de Maizière,

Mmmmh, Thomas de Maizière,

über den Beschluss der CDU vom Dezember 2018, nicht mit der Linkspartei oder der AfD zusammenzuarbeiten, an dem Sie selbst mitgewirkt hatten, sagten Sie bei Caren Miosga: »Mit einem Abgrenzungsbeschluss gegen zwei Parteien ist keine Gleichsetzung verbunden! Wenn ich Eisbein nicht mag und Kohlroulade nicht mag, dann sind doch nicht Eisbein und Kohlroulade dasselbe!«

Danke für diese Veranschaulichung, de Maizière, ohne die wir die vorausgegangene Aussage sicher nicht verstanden hätten! Aber wenn Sie schon Parteien mit Essen vergleichen, welches der beiden deutschen Traditionsgerichte ist dann die AfD und welches die Linke? Sollte Letztere nicht eher – zumindest in den urbanen Zentren – ein Sellerieschnitzel oder eine »Beyond Kohlroulade«-Kohlroulade sein? Und wenn das die Alternative zu einem deftigen Eisbein ist – was speist man bei Ihnen in der vermeintlichen Mitte dann wohl lieber?

Guten Appo!

Wünscht Titanic

 Waidmannsheil, »Spiegel«!

»Europas verzweifelte Jagd nach Munition«, titeltest Du, und doch könnte es deutlich schlimmer sein. Jagd auf Munition – das wäre, so ganz ohne diese Munition, deutlich schwieriger!

Nimmt Dich gerne aufs Korn: Titanic

 Hey, »Zeit«,

Deine Überschrift »Mit 50 kann man noch genauso fit sein wie mit 20«, die stimmt vor allem, wenn man mit 20 bemerkenswert unfit ist, oder?

Schaut jetzt gelassener in die Zukunft:

Deine Titanic

Vom Fachmann für Kenner

 Pendlerpauschale

Meine Fahrt zur Arbeit führt mich täglich an der Frankfurt School of Finance & Management vorbei. Dass ich letztens einen Studenten beim Aussteigen an der dortigen Bushaltestelle mit Blick auf sein I-Phone laut habe fluchen hören: »Scheiße, nur noch 9 Prozent!« hat mich nachdenklich gemacht. Vielleicht wäre meine eigene Zinsstrategie selbst bei angehenden Investmentbankern besser aufgehoben.

Daniel Sibbe

 Bilden Sie mal einen Satz mit Distanz

Der Stuntman soll vom Burgfried springen,
im Nahkampf drohen scharfe Klingen.
Da sagt er mutig: Jetzt mal ehrlich –
ich find Distanz viel zu gefährlich!

Patrick Fischer

 Man spürt das

Zum ersten Mal in meinem Leben war ich in New York. Was soll ich sagen: Da war sofort dieses Gefühl, als ich zum ersten Mal die 5th Avenue hinunterflanierte! Entweder man spürt das in New York oder man spürt es eben nicht. Bei mir war sie gleich da, die Gewissheit, dass diese Stadt einfach null Charme hat. Da kann ich genauso gut zu Hause in Frankfurt-Höchst bleiben.

Leo Riegel

 Kehrwoche kompakt

Beim Frühjahrsputz verfahre ich gemäß dem Motto »quick and dirty«.

Michael Höfler

 Tiefenpsychologischer Trick

Wenn man bei einem psychologischen Test ein Bild voller Tintenkleckse gezeigt bekommt, und dann die Frage »Was sehen Sie hier?« gestellt wird und man antwortet »einen Rorschachtest«, dann, und nur dann darf man Psychoanalytiker werden.

Jürgen Miedl

Vermischtes

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Das schreiben die anderen

Titanic unterwegs
18.04.2024 Berlin, Heimathafen Neukölln Max Goldt
18.04.2024 Hamburg, Centralkomitee Ella Carina Werner
19.04.2024 Wuppertal, Börse Hauck & Bauer
20.04.2024 Eberswalde, Märchenvilla Max Goldt