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Die neuen Serien über Linksextremismus sind da!

Erst "Die Welle", jetzt "Wir Kinder vom Bahnhof Zoo" – immer mehr Buchverfilmungen werden serienverfilmt und mit einer Prise Antilinksmessage angereichert. Hm, das wird einigen nicht schmecken (Zecken)! Hier kommen die neuen, demokratiefördernden Superserien. We love to FDGO you.

Die unsittliche Geschichte

DRAGon Fuchur sorgt ab Herbst für Furore. Die Freundschaft zwischen einem traurigen Jungen und einem müden Fliegevieh soll uns zeigen, dass, was Genderspinnerinnen predigen, doch nur ein Hirngespinst bleibt. Greta gibt die kindliche Kaiserin, die aber sehr vorlaut ist. Glück gehabt: Heidi Klum hatte keine Zeit.

Rot ist eine extreme Farbe

Mal ganz neu gedacht: Lesbische Liebe als Gefahr. Die freche Antifantin Rosa mischt sich in das Leben der normalen Velvet ein und nimmt sie mit ins AZ, um dort Sternburg Bier zu trinken und nicht in die Schule zu gehen. Es gibt sehr lange, unnötige Aufnahmen von runterbrennenden Autos. Statement von Regisseur Bleibtreu: "Ich fand's halt einfach geil".

Dreizehnzwölf

Die beiden Teeniegirls Sandra und Merle titschen total aus: Sie schmeißen sich Trips, klauen, was sie in die Finger bekommen und fahren schließlich nach Hamburg, um sich die Elbphilharmonie anzusehen. 20 Folgen lang sagt Sandras Mutter "Ich erreiche dich nicht mehr" und die Tochter antwortet "Fick dich!" Am Ende geht es darum, dass man sich fragwürdigen Bewegungen anschließt, weil zu Hause nicht alles stimmt. Ob es gut ausgeht, finden Sie bitte selbst ab Juli heraus.

Bill Eberhardt – I will revoluze

Eine recht freie Interpretation eines Filmklassikers legt Lars Eidinger mit seinem Serienregiedebüt vor: Bill Eberhardt lebt mit seinem Daddy in Berlin Prenzlberg. Die beiden sind auf der Suche nach einer Vierraumwohnung und wütend, dass es nicht klappt. Daddy Eberhardt will, dass der Sohn in die Immobilienbranche geht, um das System von innen zu stürzen, Bill will aber direkt zur Gentrifizierungskritik der Linken. Eidinger: "Mich fasziniert einfach das Leben der einfachen Leute, die in Dreiraumwohnungen hausen müssen. Brrrr."

Clueless – Was rungst!?

Eine Clique außer Rand und Band! Britney und ihre Freunde interessieren sich ausschließlich für die neuesten Hoodies, Bauchtaschen und Käppies von Audiolith oder sweet-afa-merch.org. Doch dann kommt Britney mit ihrem Bruder Justin zusammen und beginnt ein BWL-Studium.

Universität Marburg Musical

Über Jahrzehnte konnte sich an der Uni Marburg eine parallele Gesellschaft entwickeln, die sich in eigenen Häusern verschanzt, Rituale pflegt und sich jährlich zu Gipfeltreffen versammelt. Genau, die Antifa. Doch Gabriele (Lena Meyer-Landrut) verliebt sich in den den Burschenschafter Treu (Daniel Brühl). Dann werden die Unterschiede unter den Cliquen einfach weggesungen, weil wir doch alle gleich sind irgendwo.

My Krawallbarbie

Thomas Jott und Anna Klums sind noch Kinder! Doch SIE will unbedingt ein freies, modernes Leben, wofür ER letztendlich mit dem Leben bezahlen muss (Messerstecherei).

 

Paula Irmschler

Aktuelle Startcartoons

Heftrubriken

Briefe an die Leser

 Lustiger Zufall, »Tagesspiegel«!

»Bett, Bücher, Bargeld – wie es in der Kreuzberger Wohnung von Ex-RAF-Terroristin Daniela Klette aussah«. Mit dieser Schlagzeile überschreibst Du Deine Homestory aus Berlin. Ha, exakt so sieht es in unseren Wohnungen auch aus! Komm doch gern mal vorbei und schreib drüber. Aber bitte nicht vorher die Polizei vorbeischicken!

Dankend: Titanic

 Genau einen Tag, Husqvarna Group (Stockholm),

nachdem das ungarische Parlament dem Nato-Beitritt Schwedens zugestimmt hatte, mussten wir was auf heise.de lesen? Dass auf Deinen Rasenmähern der »Forest & Garden Division« nach einem Software-Update nun der alte Egoshooter »Doom« gespielt werden kann!

Anders gesagt: Deine Divisionen marodieren ab sofort nicht nur lautstark mit Rasenmähern, Traktoren, Motorsägen, Motorsensen, Trennschleifern, Rasentrimmern, Laubbläsern und Vertikutierern durch unsere Gärten, sondern zusätzlich mit Sturmgewehren, Raketenwerfern und Granaten.

Falls das eine Demonstration der Stärke des neuen Bündnispartners sein soll, na schön. Aber bitte liefere schnell ein weiteres Software-Update mit einer funktionierenden Freund-Feind-Erkennung nach!

Hisst die weiße Fahne: Titanic

 Aaaaah, Bestsellerautor Maxim Leo!

In Ihrem neuen Roman »Wir werden jung sein« beschäftigen Sie sich mit der These, dass es in nicht allzu ferner Zukunft möglich sein wird, das maximale Lebensalter von Menschen mittels neuer Medikamente auf 120, 150 oder sogar 200 Jahre zu verlängern. Grundlage sind die Erkenntnisse aus der sogenannten Longevity-Forschung, mit denen modernen Frankensteins bereits das Kunststück gelang, das Leben von Versuchsmäusen beträchtlich zu verlängern.

So verlockend der Gedanke auch ist, das Finale der Fußballweltmeisterschaft 2086 bei bester Gesundheit von der heimischen Couch aus zu verfolgen und sich danach im Schaukelstuhl gemütlich das 196. Studioalbum der Rolling Stones anzuhören – wer möchte denn bitte in einer Welt leben, in der das Gerangel zwischen Joe Biden und Donald Trump noch ein ganzes Jahrhundert so weitergeht, der Papst bis zum Jüngsten Gericht durchregiert und Wladimir Putin bei seiner Kolonisierung auf andere Planeten zurückgreifen muss? Eines will man angesichts Ihrer Prognose, dass es bis zum medizinischen Durchbruch »im besten Fall noch 10 und im schlimmsten 50 Jahre dauert«, ganz bestimmt nicht: Ihren dystopischen Horrorschinken lesen!

Brennt dann doch lieber an beiden Enden und erlischt mit Stil: Titanic

 Wussten wir’s doch, »Heute-Journal«!

Deinen Bericht über die Ausstellung »Kunst und Fälschung« im Kurpfälzischen Museum in Heidelberg beendetest Du so: »Es gibt keine perfekte Fälschung. Die hängen weiterhin als Originale in den Museen.«

Haben Originale auch schon immer für die besseren Fälschungen gehalten:

Deine Kunsthistoriker/innen von der Titanic

 Erwischt, Bischofskonferenz!

In Spanien haben sich Kriminelle als hochrangige Geistliche ausgegeben und mithilfe künstlicher Intelligenz die Stimmen bekannter Bischöfe, Generalvikare und Priester nachgeahmt. Einige Ordensfrauen fielen auf den Trick herein und überwiesen auf Bitten der Betrüger/innen hohe Geldbeträge.

In einer Mitteilung an alle kirchlichen Institutionen warntest Du nun vor dieser Variante des Enkeltricks: »Äußerste Vorsicht ist geboten. Die Diözesen verlangen kein Geld – oder zumindest tun sie es nicht auf diese Weise.« Bon, Bischofskonferenz, aber weißt Du, wie der Enkeltrick weitergeht? Genau: Betrüger/innen geben sich als Bischofskonferenz aus, raten zur Vorsicht und fordern kurz darauf selbst zur Geldüberweisung auf!

Hat Dich sofort durchschaut: Titanic

Vom Fachmann für Kenner

 Überraschung

Avocados sind auch nur Ü-Eier für Erwachsene.

Loreen Bauer

 Frühlingsgefühle

Wenn am Himmel Vögel flattern,
wenn in Parks Familien schnattern,
wenn Paare sich mit Zunge küssen,
weil sie das im Frühling müssen,
wenn überall Narzissen blühen,
selbst Zyniker vor Frohsinn glühen,
Schwalben »Coco Jamboo« singen
und Senioren Seilchen springen,
sehne ich mich derbst
nach Herbst.

Ella Carina Werner

 Die Touri-Falle

Beim Schlendern durchs Kölner Zentrum entdeckte ich neulich an einem Drehständer den offenbar letzten Schrei in rheinischen Souvenirläden: schwarzweiße Frühstücks-Platzmatten mit laminierten Fotos der nach zahllosen Luftangriffen in Schutt und Asche liegenden Domstadt. Auch mein Hirn wurde augenblicklich mit Fragen bombardiert. Wer ist bitte schön so morbid, dass er sich vom Anblick in den Fluss kollabierter Brücken, qualmender Kirchenruinen und pulverisierter Wohnviertel einen morgendlichen Frischekick erhofft? Wer will 365 Mal im Jahr bei Caffè Latte und Croissants an die Schrecken des Zweiten Weltkriegs erinnert werden und nimmt die abwischbaren Zeitzeugen dafür sogar noch mit in den Urlaub? Um die Bahn nicht zu verpassen, sah ich mich genötigt, die Grübelei zu verschieben, und ließ mir kurzerhand alle zehn Motive zum Vorteilspreis von nur 300 Euro einpacken. Seitdem starre ich jeden Tag wie gebannt auf das dem Erdboden gleichgemachte Köln, während ich mein Müsli in mich hineinschaufle und dabei das unheimliche Gefühl nicht loswerde, ich würde krachend auf Trümmern herumkauen. Das Rätsel um die Zielgruppe bleibt indes weiter ungelöst. Auf die Frage »Welcher dämliche Idiot kauft sich so eine Scheiße?« habe ich nämlich immer noch keine Antwort gefunden.

Patric Hemgesberg

 Pendlerpauschale

Meine Fahrt zur Arbeit führt mich täglich an der Frankfurt School of Finance & Management vorbei. Dass ich letztens einen Studenten beim Aussteigen an der dortigen Bushaltestelle mit Blick auf sein I-Phone laut habe fluchen hören: »Scheiße, nur noch 9 Prozent!« hat mich nachdenklich gemacht. Vielleicht wäre meine eigene Zinsstrategie selbst bei angehenden Investmentbankern besser aufgehoben.

Daniel Sibbe

 Einmal und nie wieder

Kugelfisch wurde falsch zubereitet. Das war definitiv meine letzte Bestellung.

Fabian Lichter

Vermischtes

Erweitern

Das schreiben die anderen

  • 27.03.:

    Bernd Eilert denkt in der FAZ über Satire gestern und heute nach.

Titanic unterwegs
31.03.2024 Göttingen, Rathaus Greser & Lenz: »Evolution? Karikaturen …«
04.04.2024 Bremen, Buchladen Ostertor Miriam Wurster
06.04.2024 Lübeck, Kammerspiele Max Goldt
08.04.2024 Oldenburg, Theater Laboratorium Bernd Eilert mit Klaus Modick