Artikel

The Masked Writer – Wer steckt hinter der Maske?

Im Fernseh erzielt die Sendung "The Masked Singer" derzeit hohe Einschaltquoten. Das Konzept: Prominente geben bekannte Lieder zum Besten und sind dabei durch Verkleidungen unkenntlich gemacht (Moderator Matthias Opdenhövel leider nicht). Wer beim Zuschauer-Voting durchfällt, muss die Maske fallen lassen. TITANIC online präsentiert die nächste Stufe des aus Südkorea importierten Formats: The Masked Writer. 

Kandidat 1:

Der Mistkäfer mit einer Interpretation von "Zigeunerjunge" (Alexandra)

 

Ich war noch ein Kind,

da kamen Zigeuner,

Zigeuner in unsere Stadt.

Tam ta ta ta ta tam tam ta tam tam ta tam,

denn das liegt ihnen im Blut.

Die Kopftücher bunt, die Mädchen so zottig,

sie stahlen die Wagen so schwer.

Tam ta ta ta ta tam tam ta tam tam ta tam,

und ich lief hinterher,

und rief die Bürgerwehr.

Dann kam der Abend, es wurde ein Feuer entfacht – la la la,

und die Zigeuner, sie haben über uns nur gelacht – la la la.

Ein Zigeunerjunge, Zigeunerjunge,

er spielte am Feuer "Sims Mobile".

Tam ta ta ta ta tam tam ta tam tam ta tam,

und ich sah sein Gesicht,

aber er sah mich nicht.

Zigeunerjunge, Zigeunerjunge,

und mich traf vor Wut fast der Schlag.


Kandidat 2:

Die Schnapsdrossel mit ihrer Version von "Rehab" (Amy Winehouse) 

 

Sie wollten zum Entzug mich schicken,

doch ich sag "nein, nein, nein".

Ja, ich war blau,

aber wer mir vertrau', der sagt "fein, fein, fein".

Ich habe keine Zeit.

Niemand sollte gegen seinen Willen in eine Klinik geschickt werden.

Die Kanzlerin ist eine starke Frau.

Geht es Ihnen gut?

In meiner Jugend gab es keine zitternden Kanzlerinnen.

Heute zittere ich selber.

Ich vermisse meinen alten VW Käfer.

Fenster runterkurbeln, Hand rausstrecken,

kessen Bienen auf den Hintern klatschen.

Ich finde, dass man die Toten in Ruhe lassen sollte.

Auch Hirntote gehören zu unserem Land.

Herzlichst, Ihr Eichelhäher


Kandidat 3:

Die WC-Ente mit ihrem neuen Text zu "Vermissen" (Juju feat. Henning May)

 

Weißt du noch, als wir bei Sanifair waren?

Baby, wie lang ist es schon her, als

Du meintest, du wirst immer sitzen bleiben? Und das Glaubersalz

Hat so geglitzert auf der braunen Haut, noch mehr als

Unsre beiden Augen, weil die Entleerung so schwer war

Wir haben gekackt und die Fliesen warn so sternenklar

Ich vermisse dich, vermisse ohne Schwerkraft

Mit dir abzudrücken, die Notdurft war so schmerzhaft

Ich muss mich ablenken, muss wieder Musik machen

Guck mir zu, ich füll' ab heut alleine meine Kloschüssel

"Aber was schreibe ich bloß?" frag ich mich

Dieses Badezimmer: auf einmal so groß ohne dich

Alle unsre Zotten haben wir zerstört

Steige wieder in den Abort und ich riech am WC-Blau

Mal sehen, ob der Duft noch bleibt

Bis ich wieder aus dem Häusl steig

Wie hat es jemand je so krass verschissen

Wie ich dich in diesem Scheiß-Augenblick?

Mich hat es grad so krass zerrissen

Soll ich dir einfach wieder schreiben oder nicht?

 

Welcher mysteriöse Writer hat Ihnen am besten gefallen? Stimmen Sie ab, indem Sie Ihre Begründung an mitmach@titanic-magazin.de schicken. In der nächsten Runde: Eine Sushirolle mit Laserkanonen singt das "Shaft"-Theme (in Blackface), und eine Dorne namens Thea präsentiert den Prinzen-Song "Deutschland" als neue Nationalhymne. Seien Sie gespannt!

Torsten Gaitzsch

Aktuelle Startcartoons

Heftrubriken

Briefe an die Leser

 Warum, Internet?

Täglich ermöglichst Du Meldungen wie diese: »›Problematisch‹: Autofahrern droht Spritpreis-Hammer – ADAC beobachtet Teuer-Trend« (infranken.de).

Warum greifst Du da nicht ein? Du kennst doch jene Unsichtbar-Hand, die alles zum Kapitalismus-Besten regelt? Du weißt doch selbst davon zu berichten, dass Millionen Auto-Süchtige mit Dauer-Brummbrumm in ihren Monster-Karren Städte und Länder terrorisieren und zum Klima-Garaus beitragen? Und eine Lobby-Organisation für Immer-Mehr-Verbrauch Höher-Preise erst verursacht?

Wo genau ist eigentlich das Verständlich-Problem?

Rätselt Deine alte Skeptisch-Tante Titanic

 Weiter so, uruguayischer Künstler Pablo Atchugarry!

Eine angeblich von Ihnen geschaffene Bronzeskulptur im englischen Cambridge soll an Prinz Philip erinnern, der dort von 1977 bis 2011 Kanzler der Universität war. Allerdings wird das Kunstwerk, das im Auftrag eines reichen Bauträgers angefertigt wurde, von vielen als verunglückt empfunden und zieht seit nunmehr zehn Jahren Spott auf sich.

Dass Sie mittlerweile die Urheberschaft leugnen, um Ihr Renommee als Künstler zu schützen, ist zwar verständlich, aber aus unserer Sicht völlig unnötig. Wenn sich das Konzept durchsetzt, lästige Promis, die uns über Jahrzehnte viel Zeit, Geld und Nerven gekostet haben, mit langlebigen Schrott-Monumenten zu schmähen, werden Sie sich vor Aufträgen bald kaum noch retten können. Und das Beste: Weil andere Großkopferte sich mit ihren Eskapaden zurückhalten würden, um nicht von Ihnen verewigt zu werden, sorgten Sie auch noch für Ruhe und gesellschaftlichen Frieden.

Hofft, dass dieser Vorschlag einen Stein ins Rollen bringt: Titanic

 Ach, Scheuer-Andi,

wie der Spiegel meldet, wird niemand für Sie in den Bundestag nachrücken. Da scheinen die Fußstapfen wohl einfach zu groß zu sein.

Die Besten gehen immer zu früh …

Weiß Titanic

 Hä, »Spiegel«?

»Aber gesund machen wird diese Legalisierung niemanden!« schreibst Du in einem Kommentar zum neuen Cannabisgesetz. »Ach, echt nicht?« fragen wir uns da verblüfft. Wir waren bisher fest vom Gegenteil überzeugt. Immerhin haben Kiffer/innen oft sehr gute feinmotorische Fähigkeiten, einen gesunden Appetit und ärgern sich selten. Hinzu kommen die unzähligen Reggaesongs, in denen das Kiffgras als »Healing of the Nation« bezeichnet wird. All dies willst Du nun tatsächlich infrage stellen? Da lieber noch mal ganz in Ruhe drüber nachdenken!

Empfehlen Deine Blättchenfreund/innen von Titanic

 Hey, »Dyn Sports«!

Bitte für zukünftige Moderationen unbedingt merken: Die Lage eines Basketballers, der nach einem Sturz »alle Viere von sich streckt«, ist alles Mögliche, aber bestimmt nicht »kafkaesk«. Sagst Du das bitte nie wieder?

Fleht Titanic

Vom Fachmann für Kenner

 Gebt ihnen einen Lebenszyklus!

Künstliche Pflanzen täuschen mir immer gekonnter Natürlichkeit vor. Was ihnen da aber noch fehlt, ist die Fähigkeit zu verwelken. Mein Vorschlag: Plastikpflanzen in verschiedenen Welkstadien, damit man sich das Naserümpfen der Gäste erspart und weiterhin nur dafür belächelt wird, dass man alle seine Zöglinge sterben lässt.

Michael Höfler

 Altersspezifisch

Ich gehöre noch zu einer Generation, deren Sätze zu häufig mit »Ich gehöre noch zu einer Generation« anfangen.

Andreas Maier

 Finanz-Blues

Wenn ich bei meiner langjährigen Hausbank anrufe, meldet sich immer und ausnahmslos eine Raiffeisenstimme.

Theobald Fuchs

 Frage an die Brutschmarotzer-Ornithologie

Gibt es Kuckucke, die derart hinterhältig sind, dass sie ihre Eier anderen Kuckucken unterjubeln, damit die dann fremde Eier in fremde Nester legen?

Jürgen Miedl

 Tödliche Pilzgerichte (1/1)

Gefühlte Champignons.

Lukas Haberland

Vermischtes

Erweitern

Das schreiben die anderen

Titanic unterwegs
27.04.2024 Schwerin, Zenit Martin Sonneborn mit Sibylle Berg
28.04.2024 Lübeck, Kolosseum Martin Sonneborn mit Sibylle Berg
29.04.2024 Berlin, Berliner Ensemble Martin Sonneborn mit Sibylle Berg
30.04.2024 Hamburg, Kampnagel Martin Sonneborn mit Sibylle Berg