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Die genialen Köche der Welt

Köche aller Welt interpretieren Klassiker auf moderne Weise und verbinden traditionelle Gerichte mit Haute Cuisine. Diese Kochstars verdienen dabei am meisten Geld.

Der Italiener

Alessandro Ferrari ist ein Italiener wie er im Kochbuche steht. Lecker Pasta und Pizza sind das, was er liebt. Bereits sein Großvater hatte einen Laden und die Großmutter buk spitzenmäßiges Brot an jedem Sonntag. Weil es halt sonst keiner tat. Toll! Ferrari flog aus der Schule, weil er mit seinen Händen während des Unterrichts auf den Tischen ständig kleine Teigröllchen formte. Perspektivlos machte er eine Reise nach Indien, Thailand und Japan und lernte dort unglaubliche Gewürze kennen und gute Arten, Fische möglichst schmerzhaft zu töten. Mh, wie das schmeckt! Selbstbewusst machte er 2007 in dem wahnsinnigen Teil der Toskana das Restaurant "Grazie Buongiorno" auf. Dafür setzte er auf ein originelles Konzept: Er interpretiert Klassiker modern, indem er traditionelle Gerichte mit Haute Cuisine verbindet. Ein leckeres Olivenöl aus der Toskana steht genauso auf der Speisekarte wie undefinierbarer, dreckiger Katsch aus der Molekularküche. 

Trokketti senza olio

Der waschechte New Yorker

Ben Dan liebt es, seine Mitarbeiter anzuschreien. Herrlich urig weiß er, was er will. Seine Jugend verbrachte er in der Bronx – auf der Eliteschule. Dort lernte er, wie hart das Leben sein kann. Mobbing, Gewalt, Menschenverachtung - Ben Dan flüchtete sich in die Welt des guten Essens, damit er nicht weiter mobben, schlagen und hassen muss. Doch auch heute versteht er es zu provozieren mit ungewöhnlichen Kreuzungen aus traditionellen Gerichten und Haute Cuisine. So schafft er es, Klassiker modern zu interpretieren. Sein Beefsteakdoublefatcheesecraftburger ist mittlerweile Kult in Brooklyn, wo er sein Restaurant "Ben Dan's Denban" eröffnet hat, in welchem er mittlerweile nur noch als Creative Director tätig ist und zuguckt. Er setzt dabei auf frische Petersilie aus seinem eigenen Garten, die er täglich streichelt, weil er auch naturverbunden ist. Privat hetzt er gegen Immigranten.  

Der Beefsteakdoublefatcheesecraftburger, der die Burgerwelt revolutionierte

Oui, oui, le Français

Michéléé de Jean Deux ist ein Mann, der die Liebe lebt. Er war verheiratet mit einer jungen, schönen Frau, mit der er ein kleines Restaurant in der Provence eröffnete. Als sie 30 wurde, lernte er eine neue junge, schöne Frau kennen, die ihn seitdem gut inspiriert. Der Zauber der französischen Küche verschlug ihn eines Tages nach Paris, weil da weniger arme Leute wohnen. Zauber, Gefühle und Magie sind die Sachen, die ihn antreiben. Und viel Vorstellungskraft. Seine Werke, die traditionelle Gerichte mit Haute Cuisine verbinden, interpretieren Klassiker auf moderne Weise. Dabei soll weniger auf dem Teller, als im Kopf der Menschen passieren: "Meine Kreationen sind wie das Leben … Die schönsten Dinge sind unsichtbar." Die lauen Lüfte des Meeres sind sein Antrieb, der Geruch von Camembert ist sein Kompass, die Anwesenheit seiner Kinder vergessen und die kurzen Röcke der Frauen seine Sehnsucht. In seinem Restaurant "Hmm, le fromage et la baguette" gilt: Weniger ist mehr.

Je ne sais pas

Der Russe

Im Land von Putin muss man sich neu orientieren. Für Alexander Michail ist das aber nicht so schlimm, denn da er auf nationales Essen setzt, kommt er gut an. In Moskau führt er gemeinsam mit seinem Onkel das Restaurant "Restoran Moskva", in dem viele internationale Gäste und Diplomaten vorbeischauen, die viel Geld dalassen, teilweise auch für Essen. Tiere werden dort barbarisch ausgeweidet, aber so ist das nun mal. Doch auch Michail hat es nicht immer leicht: Sein Vater ist gestorben. Gerade eben. Kurz vor dem Interview. Um es aufzupeppen. Wir haben ihn umgebracht. Einige Klassiker interpretiert Michail modern, indem er traditionelle Gerichte mit Haute Cuisine verbindet.

Russkiy Egg, russisches Ei

Ein ganz normaler Berliner

Tobias Schmitt ist ein Essensanthropologe, der Essen auf die Straßen der Hauptstadt bringt. "Ich selbst mag das Essen der Straße, ich mag Fast Food, ich mag es schnell, also lag es nahe, dass ich es genau dahin zurückbringe." Er setzt bei seiner Open-Air-Kochkunst auf Zutaten aus seiner unmittelbaren Umgebung, die er an teilweise sehr dreckigen Ständen zusammenkauft. Ob Döner, Pommes, Currywurst oder gebratene Nudeln, alles landet in kleineren Portionen auf seinen Tellern. Beim Einkauf unterhält er sich abschätzig mit den authentischen Leuten und verkauft die Sachen dann an seinem Stand "Die Essensfabrik". Wichtig ist ihm, dass das Essen unverändert bleibt. "Teilweise wärme ich die Sachen einfach auf und fertig. So bleiben die Aromen erhalten", verrät er uns sein Geheimnis. So schafft er es, Klassiker modern zu interpretieren und verbindet traditionelle Gerichte mit Haute Cuisine.

Fresh fruits from a stand at the Maybachufer 

Stacy O'Brien

Die kleine, süße Frau aus Brighton interpretiert Klassiker modern und verbindet traditionelle Gerichte mit Haute Cuisine. Schon als Kind liebte sie Zucker, Kuchen und Schokolade waren toll und Bonbons auch. Also machte sie diese Leidenschaft zu ihrem Beruf. Sie hat rote Haare. 

Sweet little sin

Paula Irmschler

Aktuelle Startcartoons

Heftrubriken

Briefe an die Leser

 Ganz schön kontrovers, James Smith,

was Du als Mitglied der britischen Band Yard Act da im Interview mit laut.de vom Stapel gelassen hast. Das zu Werbezwecken geteilte Zitat »Ich feiere nicht jedes Cure-Album« hat uns jedenfalls so aufgewühlt, dass wir gar nicht erst weitergelesen haben.

Wir mögen uns nicht ausmalen, zu was für heftigen Aussagen Du Dich noch hast hinreißen lassen!

Findet, dass Provokation auch ihre Grenzen haben muss: Titanic

 Bild.de!

»Springer hatte im Januar bundesweit für Entsetzen gesorgt«, zwischentiteltest Du mit einem Mal überraschend selbstreferenziell. Und schriebst weiter: »Nach der Enthüllung des Potsdamer ›Remigrations‹-Treffens von AfD-Politikern und Rechtsextremisten postete Springer: ›Wir werden Ausländer zurückführen. Millionenfach. Das ist kein Geheimnis. Das ist ein Versprechen.‹« Und: »In Jüterbog wetterte Springer jetzt gegen ›dahergelaufene Messermänner‹ und ›Geld für Radwege in Peru‹«.

Dass es in dem Artikel gar nicht um Dich bzw. den hinter Dir stehenden Arschverlag geht, sondern lediglich der Brandenburger AfD-Vorsitzende René Springer zitiert wird, fällt da kaum auf!

Zumindest nicht Titanic

 Ach, Scheuer-Andi,

wie der Spiegel meldet, wird niemand für Sie in den Bundestag nachrücken. Da scheinen die Fußstapfen wohl einfach zu groß zu sein.

Die Besten gehen immer zu früh …

Weiß Titanic

 Verehrte Joyce Carol Oates,

da Sie seit den Sechzigern beinah im Jahrestakt neue Bücher veröffentlichen, die auch noch in zahlreiche Sprachen übersetzt werden, kommen Sie vermutlich nicht dazu, jeden Verlagstext persönlich abzusegnen. Vielleicht können Sie uns dennoch mit ein paar Deutungsangeboten aushelfen, denn uns will ums Verrecken nicht einfallen, was der deutsche Ecco-Verlag im Sinn hatte, als er Ihren neuen Roman wie folgt bewarb: »›Babysitter‹ ist ein niederschmetternd beeindruckendes Buch, ein schonungsloses Porträt des Amerikas der oberen Mittelschicht sowie ein entlarvender Blick auf die etablierten Rollen der Frau. Oates gelingt es, all dies zu einem unglaublichen Pageturner zu formen. In den späten 1970ern treffen in Detroit und seinen Vorstädten verschiedene Leben aufeinander«, darunter »eine rätselhafte Figur an der Peripherie der Elite Detroits, der bisher jeglicher Vergeltung entkam«.

Bitte helfen Sie uns, Joyce Carol Oates – wer genau ist ›der Figur‹, dem es die elitären Peripherien angetan haben? Tragen die Leben beim Aufeinandertreffen Helme? Wie müssen wir uns ein Porträt vorstellen, das zugleich ein Blick ist? Wird das wehtun, wenn uns Ihr Buch erst niederschmettert, um dann noch Eindrücke auf uns zu hinterlassen? Und wie ist es Ihnen gelungen, aus dem unappetitlich plattgedrückten Matsch zu guter Letzt noch einen »Pageturner« zu formen?

Wartet lieber aufs nächste Buch: Titanic

 Aha bzw. aua, Voltaren!

Das wussten wir gar nicht, was da in Deiner Anzeige steht: »Ein Lächeln ist oft eine Maske, die 1 von 3 Personen aufsetzt, um Schmerzen zu verbergen. Lass uns helfen. Voltaren.«

Mal von der Frage abgesehen, wie Du auf die 1 von 3 Personen kommst, ist es natürlich toll, dass Du offenbar eine Salbe entwickelt hast, die das Lächeln verschwinden lässt und den Schmerz zum Vorschein bringt!

Gratuliert salbungsvoll: Titanic

Vom Fachmann für Kenner

 Dual Use

Seit ich meine In-Ear-Kopfhörer zugleich zum Musikhören und als Wattestäbchen verwende, stört es mich gar nicht mehr, wenn beim Herausnehmen der Ohrstöpsel in der Bahn getrocknete Schmalzbröckelchen rauspurzeln.

Ingo Krämer

 Altersspezifisch

Ich gehöre noch zu einer Generation, deren Sätze zu häufig mit »Ich gehöre noch zu einer Generation« anfangen.

Andreas Maier

 In Würde altern

Früher hätte mich der riesige Pickel mitten auf meinem Hals stark gestört. Heute trage ich den wohl niedlichsten ausgeprägten Adamsapfel, den die Welt je gesehen hat, mit großem Stolz ein paar Tage vor mir her.

Ronnie Zumbühl

 Gute Nachricht:

Letzte Woche in der Therapie einen riesigen Durchbruch gehabt. Schlechte Nachricht: Blinddarm.

Laura Brinkmann

 Empfehlung für die Generation Burnout

Als eine günstige Methode für Stressabbau kann der Erwerb einer Katzentoilette – auch ohne zugehöriges Tier – mit Streu und Siebschaufel den Betroffenen Abhilfe verschaffen: Durch tägliches Kämmen der Streu beginnt nach wenigen Tagen der entspannende Eintritt des Kat-Zengarteneffekts.

Paulaner

Vermischtes

Erweitern

Das schreiben die anderen

Titanic unterwegs
27.04.2024 Schwerin, Zenit Martin Sonneborn mit Sibylle Berg
28.04.2024 Lübeck, Kolosseum Martin Sonneborn mit Sibylle Berg
29.04.2024 Berlin, Berliner Ensemble Martin Sonneborn mit Sibylle Berg
30.04.2024 Hamburg, Kampnagel Martin Sonneborn mit Sibylle Berg