Inhalt der Printausgabe
Juli 2006
| Vom Fachmann für Kenner (Seite 10 von 15) |
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Die Frau im Schrank Irgendwie macht man sich dann doch Sorgen, wenn das dreijährige Kind mehrmals die Woche weinend aus dem Kinderzimmer gerannt kommt und schluchzend stammelt: »Ich hab Angst vor der Frau im Schrank!« Das Kind hat eben Phantasie, sagt man sich, überlegt aber doch, einen Analytiker zu konsultieren: Ist es vielleicht der latente Wunsch des Kindes nach geschlechtlicher Andersartigkeit? Manifestiert sich hier womöglich die Wunsch-Identität (Frau), eingeschlossen im falschen Körper (Schrank)? Nein; einfache Reflektion lautet die Lösung. Der Schrank hat Glastüren, in welchen sich das Haus gegenüber spiegelt. Auf einem der Balkone, der in der Höhe des Kinderzimmers liegt, tritt mehrmals am Tag eine Frau nach draußen, um eine Zigarette zu rauchen. Sie sieht ein bißchen aus wie Barry Foster als Frau verkleidet in »Frenzy«, also zum Fürchten. Und so kommt die Frau in den Schrank. Jochen Gerken
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Rrrrr, Jesus von Nazareth!
