Inhalt der Printausgabe

Juni 2002


Football-Team Is Coming Home!


Fussball ist unser Leben! Wohl wenige Menschen nur können das derart mit Fug und Recht behaupten wie wir TITANIC-Redakteure. Vor zwei Jahren holten wir die Fußball-WM 2006 ins Land, erst kürzlich haben wir uns mal ein ganzes, 90 Minuten langes Fußballspiel angesehen, weil jemand in der Frankfurter Schankgaststätte "Dr. Flotte" ohne uns zu fragen den Fernseher angestellt hatte, und jetzt haben wir auch noch unsere eigenen Fußballer-Sammelbildchen im Heft!

Donnerstags spielen wir regelmäßig mit dem Redaktionsfußball herum - Hacke, Spitze, Köpfeln, Tor, Tooooooor! -, und natürlich haben auch wir bisweilen diesen Traum, den wohl jeder technisch etwas versiertere Fußballer im Lande träumt: Einmal mit der deutschen Fußball-Nationalmannschaft nicht zur Weltmeisterschaft nach Japan fahren! Für uns ist er in diesem Jahr greifbare Realität geworden, aber für knapp zwei Dutzend bemitleidenswerter Sportfreunde bleibt er unerfüllt.

Die Angstgegner der deutschen Nationalmannschaft
Auch wenn ihnen das bei allen anstehenden Demütigungen nur ein schwacher Trost sein wird, aller Voraussicht nach dürfte die laufende WM interessant werden. Schon weil hier einige grundverschiedene Spielsysteme aufeinandertreffen: Die Europäer spielen von links nach rechts, die Chinesen von rechts nach links, die Japaner von oben nach unten, die Deutschen von vorne nach hinten, die Holländer am Strand und die Deutschen bald auch.

Und damit der Ausflug nach Fernost den Deutschen Fußball-Bund zumindest finanziell nicht teurer zu stehen kommt als unbedingt nötig, haben wir dem DFB-Präsidenten, Herrn Steuerbetrüger Mayer-Vorfelder, etwas unter die Arme gegriffen. Telefonisch die Zimmerbuchung der Nationalmannschaft für die Zeit nach der Vorrunde zu stornieren, war kein großer Aufwand, dürfte aber einiges an Kosten ersparen; immerhin ist das Hotel Paradise, Seogwipo, Korea, nicht ganz billig. Für den - äußerst unwahrscheinlichen - Fall jedoch, daß man die Vorrunde irgendwie überstehen sollte, erklären wir uns gerne bereit, Übernachtung und Frühstück in einer koreanischen Jugendherberge zu bezahlen. Das ist uns der Fußball wert!

Herzlichst, Ihr Martin Sonneborn



Aktuelle Startcartoons

Heftrubriken

Briefe an die Leser

 Hey, »Dyn Sports«!

Bitte für zukünftige Moderationen unbedingt merken: Die Lage eines Basketballers, der nach einem Sturz »alle Viere von sich streckt«, ist alles Mögliche, aber bestimmt nicht »kafkaesk«. Sagst Du das bitte nie wieder?

Fleht Titanic

 Vielen Dank, Claudia Schiffer!

Vielen Dank, Claudia Schiffer!

Die Bunte zitiert Sie mit der Aussage: »Um zu überleben, muss man gesund sein, und wenn man am gesündesten ist, sieht man einfach auch am jüngsten aus!« Gut, dass Sie diese Erkenntnis an uns weitergeben!

Geht jetzt zur Sicherheit bei jeder neuen Falte, Cellulitedelle und grauen Strähne zum Arzt:

Ihre greise Redaktion der Titanic

 Hello, Grant Shapps (britischer Verteidigungsminister)!

Eine düstere Zukunft haben Sie in einem Gastbeitrag für den Telegraph zum 75jährigen Bestehen der Nato skizziert. Sie sehen eine neue Vorkriegszeit gekommen, da sich derzeit Mächte wie China, Russland, Iran und Nordkorea verbündeten, um die westlichen Demokratien zu schwächen. Dagegen hülfen lediglich eine Stärkung des Militärbündnisses, die weitere Unterstützung der Ukraine und Investitionen in Rüstungsgüter und Munition. Eindringlich mahnten Sie: »Wir können uns nicht erlauben, Russisch Roulette mit unserer Zukunft zu spielen.«

Wir möchten aber zu bedenken geben, dass es beim Russisch Roulette umso besser fürs eigene Wohlergehen ist, je weniger Munition im Spiel ist und Patronen sich in der Trommel befinden.

Den Revolver überhaupt vom eigenen Kopf fernhalten, empfehlen Ihre Croupiers von der Titanic

 Warum, Internet?

Täglich ermöglichst Du Meldungen wie diese: »›Problematisch‹: Autofahrern droht Spritpreis-Hammer – ADAC beobachtet Teuer-Trend« (infranken.de).

Warum greifst Du da nicht ein? Du kennst doch jene Unsichtbar-Hand, die alles zum Kapitalismus-Besten regelt? Du weißt doch selbst davon zu berichten, dass Millionen Auto-Süchtige mit Dauer-Brummbrumm in ihren Monster-Karren Städte und Länder terrorisieren und zum Klima-Garaus beitragen? Und eine Lobby-Organisation für Immer-Mehr-Verbrauch Höher-Preise erst verursacht?

Wo genau ist eigentlich das Verständlich-Problem?

Rätselt Deine alte Skeptisch-Tante Titanic

 Helen Fares, c/o »SWR« (bitte nachsenden)!

Sie waren Moderatorin des Digital-Formats MixTalk und sind es nun nicht mehr, nachdem Sie ein launiges kleines Video veröffentlicht haben, in dem Sie zum Boykott israelischer Produkte aufriefen, mit Hilfe einer eigens dafür programmierten App, die zielsicher anzeigt, wo es in deutschen Supermärkten noch immer verjudet zugeht (Eigenwerbung: »Hier kannst Du sehen, ob das Produkt in Deiner Hand das Töten von Kindern in Palästina unterstützt oder nicht«).

Nach Ihrem Rauswurf verteidigten Sie sich in einem weiteren Video auf Instagram: »Wir sind nicht antisemitisch, weil wir es boykottieren, Produkte von Unternehmen zu kaufen, die Israel unterstützen. Ein Land, das sich vor dem Internationalen Gerichtshof wegen Genozid verantworten muss, weil es Zehntausende von Menschen abgeschlachtet hat.« Da sich aber auch Deutschland vor dem Internationalen Gerichtshof wegen Beihilfe zum Genozid verantworten muss, war Ihre Kündigung beim öffentlich-rechtlichen Rundfunk ja ohnehin einvernehmlich, oder?

Kann es sich nicht anders vorstellen: Titanic

Vom Fachmann für Kenner

 Immerhin

Für mich das einzig Tröstliche an komplexen und schwer zugänglichen Themen wie etwa Quantenmechanik, Theodizee oder den Hilbertschen Problemen: Letztlich ist das alles keine Raketenwissenschaft.

Michael Ziegelwagner

 Mitgehört im Zug

»Prostitution ist das älteste Gewerbe der Welt!« – »Ja, aber das muss es ja nicht bleiben.«

Karl Franz

 Finanz-Blues

Wenn ich bei meiner langjährigen Hausbank anrufe, meldet sich immer und ausnahmslos eine Raiffeisenstimme.

Theobald Fuchs

 Dual Use

Seit ich meine In-Ear-Kopfhörer zugleich zum Musikhören und als Wattestäbchen verwende, stört es mich gar nicht mehr, wenn beim Herausnehmen der Ohrstöpsel in der Bahn getrocknete Schmalzbröckelchen rauspurzeln.

Ingo Krämer

 Vom Feeling her

Es hat keinen Sinn, vor seinen Gefühlen wegzulaufen. Man muss sich schon auch mal hinter einem Baum verstecken und warten, dass die das nicht merken und an einem vorbeiziehen, sonst bringt das ja alles nichts.

Loreen Bauer

Vermischtes

Erweitern

Das schreiben die anderen

Titanic unterwegs
27.04.2024 Schwerin, Zenit Martin Sonneborn mit Sibylle Berg
28.04.2024 Lübeck, Kolosseum Martin Sonneborn mit Sibylle Berg
29.04.2024 Berlin, Berliner Ensemble Martin Sonneborn mit Sibylle Berg
30.04.2024 Hamburg, Kampnagel Martin Sonneborn mit Sibylle Berg