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Armin Laschet exklusiv über sein neues Leben: "Ich kann jetzt wieder ungestört grinsen!"

Wie geht es eigentlich Armin Laschet, nachdem er den lästigen CDU-Parteivorsitz losgeworden ist? Was macht er jetzt den ganzen Tag? Und was hält er wirklich von Merz, Söder und lustigen Flutwellen? Das alles will man gewiss nicht wissen, doch Laschet gibt trotzdem bereitwillig Auskunft. Und er verrät: "Ich kann mir gut vorstellen, so eine Art Helmut Schmidt zu werden."

Zur Lage der CDU

"Keine Frage: Mit der CDU geht es wieder aufwärts! Wir haben seit vielen Wochen keine Wahlniederlage mehr erlitten, im Jahr 2022 sogar noch überhaupt keine. In den Umfragen liegen die meisten Parteien hinter uns. Darauf lässt sich aufbauen. Aber wir dürfen uns jetzt nicht ausruhen. Die Partei muss wieder als forsch und sexy wahrgenommen werden, so wie früher, zu Zeiten von Adenauer, Mutter Beimer und Roland Koch."

Zu Friedrich Merz

"Er kann es! Ich finde, er ist der Parteichef, den die CDU jetzt verdient hat. Wenn es jemandem gelingen kann, ein guter Übergangsvorsitzender für siebeneinhalb Monate zu sein, dann Friedrich Merz. Besonders bemerkenswert ist für mich: Sein Gesicht bildet exakt den derzeitigen Zustand der Partei ab. Das ist ein besonderes Talent, das können nur die wenigsten. Das wichtigste ist jetzt nur, dass er nicht zu viele Interviews gibt. Eines pro Monat reicht vollkommen, und dann am besten im Radio oder in der Apotheken Umschau."

Zu Markus Söder

"Tut mir leid, ich kenne diesen Herrn nicht. Wer soll das sein? – Ach soooooo ... äh ... Entschuldigung ... Der Markus Söder ... Ja klar. Nun: Markus Söder und ich hatten eigentlich schon immer ein gutes Verhältnis. Und seit wir nicht mehr so viel miteinander zu tun haben, ist es sogar noch viel besser geworden. Ich würde fast sagen: So gut wie jetzt war es noch nie. Ich rechne ihm hoch an, dass er mich im vergangenen Jahr unterstützt hat. Er hat mir zum Beispiel 10 000 Autogrammkarten von sich geschickt, jede Woche bis zur Bundestagswahl. Das war genau das Richtige für meinen Kamin."

Zum Flutgrinsen

"Das wird mich nun wahrscheinlich mein ganzes Leben lang begleiten. Aber ich will gar nicht klagen, schließlich haben ganz viele anerkannte Politiker etwas, womit sie für immer verbunden werden. Bei Helmut Kohl war es der Saumagen, bei Gerhard Schröder der Bieratem, bei Joschka Fischer die Unausstehlichkeit und bei mir eben das Grinsen an diesem einen Tag, als ich mit Frank-Walter Steinmeier im Flutgebiet unterwegs war. Es war jedoch nicht meine Absicht, die Betroffenen zu verhöhnen. Im Gegenteil. Ich wollte lediglich demonstrieren, dass die Deutschen heutzutage nicht immer nur ernst sind, sondern auch lachen können, wenn schlimme Dinge passieren. Und wenn wir ehrlich sind, hat so eine Flut doch auch wirklich lustige Seiten. Denken wir nur an die tollpatschigen Auftritte von Politikern ... Trotzdem: Mittlerweile tut es gut, nicht mehr so im Fokus der Medien zu stehen. Ich kann jetzt wieder ungestört grinsen."

Zur Bundestagswahl 2021

"Mit ein bisschen Abstand kann ich sagen: Nicht alles war schlecht an der Bundestagswahl. Immerhin habe ich es geschafft, die CDU wieder zur stärksten Oppositionskraft im Deutschen Bundestag zu machen. Das ist zuletzt Helmut Kohl 1998 gelungen, das macht mich schon ein bisschen stolz. Und ich bin sicher: Ohne mich hätten CDU und CSU bei der Bundestagswahl deutlich mehr Schwierigkeiten gehabt, über die Fünfprozenthürde zu kommen."

Zu NRW

"Wenn ich an Nordrhein-Westfalen denke, denke ich zunächst an Krefeld, Gummersbach, Paderborn und all die anderen Städte, in denen ich zum Glück nicht leben muss. Deshalb habe ich ganz viel Respekt vor den Menschen, die das tun. Vor ein paar Tagen habe ich zufällig erfahren, dass es im Mai in NRW wieder eine Landtagswahl gibt. Ich weiß noch nicht, wen ich wähle. Wahrscheinlich die SPD, um eine linke Regierung zu verhindern. Damit Nordrhein-Westfalen stabil bleibt!"

Zu seiner Zukunft

"Ich freue mich, dass ich ab sofort als ganz einfacher Bundestagsabgeordneter viel Freizeit habe. Als Kanzler mit den vielen Terminen und unangenehmen Begegnungen, zum Beispiel mit Kinderreportern von ProSieben, das wäre nicht das Passende für mich gewesen. Und auch als CDU-Vorsitzender hatte ich kaum mal eine Minute für mich, ständig wollte jemand von mir etwas wissen, zum Beispiel über Klimapolitik. Als ob ein CDU-Vorsitzender dafür zuständig ist. Nun gut, das ist alles zum Glück vorbei. Künftig will ich mich den wirklich wichtigen Dingen widmen. Zum Beispiel Kreuzworträtsel lösen, aus dem Fenster gucken und im Wald Kinder erschrecken. Allerdings ich möchte mich nicht komplett zurückziehen. Ich kann mir gut vorstellen, so eine Art Helmut Schmidt zu werden. Ich würde dann in Talkshows sitzen und allen alles erklären, so wie Schmidt früher bei Sandra Maischberger – mit einem Unterschied: Ich würde nicht rauchen. Höchstens ab und zu ein bisschen grinsen, hehe."

Dimitri Taube

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Heftrubriken

Briefe an die Leser

 Rrrrr, Jesus von Nazareth!

Rrrrr, Jesus von Nazareth!

Im andalusischen Sevilla hast Du eine Kontroverse ausgelöst, der Grund: Auf dem Plakat für das Spektakel »Semana Santa« (Karwoche) habest Du zu freizügig ausgesehen, zu erotisch, ja zu hot!

Tja, und wie wir das besagte Motiv anschauen, verschlägt es uns glatt die Sprache. Dieser sehnsüchtige Blick, der kaum bedeckte anmutige Körper! Da können wir nur flehentlich bitten: Jesus, führe uns nicht in Versuchung!

Deine Dir nur schwer widerstehenden Ungläubigen von der Titanic

 Hey, »Dyn Sports«!

Bitte für zukünftige Moderationen unbedingt merken: Die Lage eines Basketballers, der nach einem Sturz »alle Viere von sich streckt«, ist alles Mögliche, aber bestimmt nicht »kafkaesk«. Sagst Du das bitte nie wieder?

Fleht Titanic

 Du, »Hörzu Wissen«,

weißt, wie Werbung geht! Mit »Die Sucht zu töten« machtest Du so richtig Lust auf Deine aktuelle Ausgabe, um erläuternd nachzulegen: »Bestialisch, sadistisch, rätselhaft: Was Menschen zu mordenden Monstern macht – acht Täter und die Geschichten ihrer grausamen Verbrechen.«

Wer kann sich da der Faszination der »dunklen Welt der Serienkiller« noch entziehen? Aber am Ende, liebe Hörzu Wissen, ist in diesem Zusammenhang doch die Implikation Deines Slogans »Hörzu Wissen – das Magazin, das schlauer macht!« das Allergruseligste!

Da erschauert sogar

Die True-Crime-resistente Redaktion der Titanic

 Verehrte Joyce Carol Oates,

da Sie seit den Sechzigern beinah im Jahrestakt neue Bücher veröffentlichen, die auch noch in zahlreiche Sprachen übersetzt werden, kommen Sie vermutlich nicht dazu, jeden Verlagstext persönlich abzusegnen. Vielleicht können Sie uns dennoch mit ein paar Deutungsangeboten aushelfen, denn uns will ums Verrecken nicht einfallen, was der deutsche Ecco-Verlag im Sinn hatte, als er Ihren neuen Roman wie folgt bewarb: »›Babysitter‹ ist ein niederschmetternd beeindruckendes Buch, ein schonungsloses Porträt des Amerikas der oberen Mittelschicht sowie ein entlarvender Blick auf die etablierten Rollen der Frau. Oates gelingt es, all dies zu einem unglaublichen Pageturner zu formen. In den späten 1970ern treffen in Detroit und seinen Vorstädten verschiedene Leben aufeinander«, darunter »eine rätselhafte Figur an der Peripherie der Elite Detroits, der bisher jeglicher Vergeltung entkam«.

Bitte helfen Sie uns, Joyce Carol Oates – wer genau ist ›der Figur‹, dem es die elitären Peripherien angetan haben? Tragen die Leben beim Aufeinandertreffen Helme? Wie müssen wir uns ein Porträt vorstellen, das zugleich ein Blick ist? Wird das wehtun, wenn uns Ihr Buch erst niederschmettert, um dann noch Eindrücke auf uns zu hinterlassen? Und wie ist es Ihnen gelungen, aus dem unappetitlich plattgedrückten Matsch zu guter Letzt noch einen »Pageturner« zu formen?

Wartet lieber aufs nächste Buch: Titanic

 Hä, »Spiegel«?

»Aber gesund machen wird diese Legalisierung niemanden!« schreibst Du in einem Kommentar zum neuen Cannabisgesetz. »Ach, echt nicht?« fragen wir uns da verblüfft. Wir waren bisher fest vom Gegenteil überzeugt. Immerhin haben Kiffer/innen oft sehr gute feinmotorische Fähigkeiten, einen gesunden Appetit und ärgern sich selten. Hinzu kommen die unzähligen Reggaesongs, in denen das Kiffgras als »Healing of the Nation« bezeichnet wird. All dies willst Du nun tatsächlich infrage stellen? Da lieber noch mal ganz in Ruhe drüber nachdenken!

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Vom Fachmann für Kenner

 Back to Metal

Wer billig kauft, kauft dreimal: Gerade ist mir beim zweiten Sparschäler innerhalb von 14 Tagen die bewegliche Klinge aus ihrer Plastikaufhängung gebrochen. Wer Sparschäler aus Kunststoff kauft, spart also am falschen Ende, nämlich am oberen!

Mark-Stefan Tietze

 Immerhin

Für mich das einzig Tröstliche an komplexen und schwer zugänglichen Themen wie etwa Quantenmechanik, Theodizee oder den Hilbertschen Problemen: Letztlich ist das alles keine Raketenwissenschaft.

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Es hat keinen Sinn, vor seinen Gefühlen wegzulaufen. Man muss sich schon auch mal hinter einem Baum verstecken und warten, dass die das nicht merken und an einem vorbeiziehen, sonst bringt das ja alles nichts.

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 Citation needed

Neulich musste ich im Traum etwas bei Wikipedia nachschlagen. So ähnlich, wie unter »Trivia« oft Pub-Quiz-Wissen gesammelt wird, gab es da auf jeder Seite einen Abschnitt namens »Calia«, voll mit albernen und offensichtlich ausgedachten Zusatzinformationen. Dank Traum-Latinum wusste ich sofort: Na klar, »Calia« kommt von »Kohl«, das sind alles Verkohl-Facts! Ich wunderte mich noch, wo so ein Quatsch nun wieder herkommt, wusste beim Aufwachen aber gleich, unter welcher Kategorie ich das alles ins Traumtagebuch schreiben konnte.

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 Finanz-Blues

Wenn ich bei meiner langjährigen Hausbank anrufe, meldet sich immer und ausnahmslos eine Raiffeisenstimme.

Theobald Fuchs

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