MAD wird 50 - na und?
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Nach über 20 Jahren verließ Feuerstein 1991 das Blatt. "Ich hatte zum Schluß eine große Lustkrise", gestand er in einem Interview in TITANIC 10/1995. Nach ihm übernahm der deutsche Verleger Klaus Recht den Posten als Chefredakteur, war aber von seinem Produkt, das inzwischen nur noch 30000 Leute lesen wollten, nicht mehr überzeugt. "Ich fragte unsere amerikanischen Lizenzgeber seit Monaten: ›Soll ich aufhören?‹, aber die konnten sich nicht entschließen", so Recht. So recht zu was entschließen konnte sich auch Recht nicht. Aus dem monatlichen Almanach wurde eine flache Nachrichtenvorschau, die Leserbriefseite bekam nicht ganz unzutreffend den Namen "MADs Tohuwabohu", und Trautmann besorgte nur noch selten die Titelbilder. Nachdem das Heft von monatlicher auf zweimonatliche und dann wieder auf monatliche Erscheinungsweise umgestellt wurde, mal abonniert werden konnte und mal nicht und auch sonst so ziemlich alles ohne Konzept abzulaufen schien, wurde 1995 das deutsche MAD mit Nummer 300 eingestellt. Tod durch Scherzversagen.

 

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