MAD wird 50 - na und?
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Ob in Amerika, Deutschland oder Australien, die meistgestellte Frage an MAD-Redaktionen lautet stets: "Wofür steht eigentlich das ›E‹ in Alfred E. Neuman(n)?" Was sich indes hinter jenem Mittelinitial verbirgt, weiß vermutlich nicht einmal Alfred E. Neumann (in Deutschland) bzw. Neuman (im Rest der Welt) selbst, denn Harvey Kurtzman, der Erfinder von MAD, hat das Geheimnis vor neun Jahren mit ins Grab genommen. Trotzdem hätte der dauergrinsende Junge mit den Segelohren und der Zahnlücke, der MAD das passende Gesicht gab, diesen Monat eigentlich besonderen Grund zur Freude: MAD wird nämlich 50.
Im Spätsommer 1952 erschien beim amerikanischen EC Verlag (Educational Comics, später Entertaining Comics) die erste Ausgabe. Seitdem hat MAD über viele Jahre hinweg das Humorverständnis von Generationen junger, vornehmlich männlicher Leser geprägt und mit seinem Pointenreichtum und seinen markanten Stilen gewiß Legionen von späteren Zeichnern und Textern beeinflußt. Für Millionen von Jugendlichen bedeutete das Heft den ersten Kontakt zu Nonsens und Satire: MAD machte sie mit der satirischen Weltsicht bekannt, zeigte ihnen in vielerlei Formen den ungeschminkten Schwachsinn der Erwachsenenwelt und vermochte es vielleicht sogar, sie mit Witz, Skepsis und Selbstironie ein bißchen dagegen zu imprägnieren.
Das hat sich heute etwas geändert. Zum einen, weil Radio, Fernsehen, Internet und auch der Comic- und Zeitschriftenmarkt mittlerweile Alternativen bieten; zum anderen, weil die Zeiten über das weltbekannte Witzblatt hinweggegangen sind und es leider gar nicht mehr so witzig ist.

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