Das singende, klingende Nichts
Vierzehn Variationen über Durs Grünbein von Gerhard Henschel
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Und doch teilt uns Durs Grünbein auch Intimstes mit. "Waldspaziergang mit Vera" heißt sein Gedicht über einen Waldspaziergang mit seiner Tochter. "Birken, Pilz und Kanapee / Grüßen Dich im Waldgelände. / Kleine stadtgeborne Fee / Mit den roten Waschfraunhänden." Schrummti dummti, rummti bummti - hatte so nicht auch Reinhard Mey eins seiner Kinder begrüßt? "Menschenjunges, hier ist dein Planet, / hier ist dein Bestimmungsort, kleines Paket..." Und klingt es nicht ganz ähnlich, wenn Durs Grünbein sein Töchterlein besingt? "Windrad, Waldweg und Oktober / Spieln gemeinsam für dich Haydn. / Schlaf ruhig. Wirst umhergeschoben / Von den allernächsten beiden." Wie Reinhard Mey ja schon sang: "Freundliches Bündel, willkommen, herein, / Möge das Leben hier gut zu dir sein." Während freilich Peter Ehlebracht erklärte: "Diesen Joseph Haydn / kann ich nicht leiden." Aber wer hat nun recht?

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