Das singende, klingende Nichts
Vierzehn Variationen über Durs Grünbein von Gerhard Henschel
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"Seit den Tagen des jungen Enzensberger, ja vielleicht seit dem ersten Auftreten Hugo von Hofmannsthals hat es in der deutschsprachigen Lyrik einen solchen alle Interessierten hinreißenden Götterliebling nicht mehr gegeben", schrieb Gustav Seibt 1994 über Durs Grünbein in der FAZ, doch tatsächlich muß man wohl noch weiter in die Menschheits-, Welt- und Literaturgeschichte zurückgehen, um Grünbein gerecht zu werden. "›Nur ein kleiner Teil des Lebens ist es, in dem wir leben‹, raunt mir Seneca zu", raunt uns Grünbein zu, der noch im Schlaf posiert und denkt: "Einmal ging ich im Traum durch das alte Rom und dachte an Kaiser Nero." Schade, daß kein Fotograf dabei war.

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