Das singende, klingende Nichts
Vierzehn Variationen über Durs Grünbein von Gerhard Henschel
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Was ist der Mensch? Oder anders gefragt: Was ist Durs Grünbein? Ist das nicht der, der sich dauernd in Rom, in Pompeji und auf der Akropolis knipsen läßt? Ja und nein. Für die Zeitschrift Literaturen posierte Grünbein allen Ernstes vor einem Dinosaurierskelett und für ein neueres Pressefoto in einem teuren Säulengang, und zwar mit einem äußerst nachdenklichen Gesichtsausdruck, wie auf der Suche nach der Antwort auf jene Frage aus Durs Grünbeins jüngstem Werk ("Das erste Jahr"): "Was ist der Mensch? Eine Sickergrube auf zwei Beinen, der wandelnde Abtritt, ein transzendenter Abort, die Kloake von Verwesung und Bedeutung?"

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