Briefe an die Leser | April 2016


Hut ab, Phoenix,

dafür, daß Du das Prinzip des sog. »Audience flow« inzwischen bis zur Perfektion verinnerlicht hast.

Bleibt dran: Titanic

What the fuck, Finanzjongleure und Geldmarktzocker?!

Als wir von Euren »Cum/Ex-Geschäften« hörten, assoziierten wir Youporn-Experten damit zunächst etwas Unanständiges, in der Art obszöner Spermadeals mit einer Verflossenen. Nach näherer Recherche fanden wir heraus, daß es sich um Aktiengeschäfte rund um Dividendenausschüttungen handelt, die rechtlich umstritten sind und am Tatbestand der Steuerhinterziehung kratzen.

Da lagen wir also gar nicht so falsch mit unserer ersten Eingebung: Euer Treiben ist doch letztlich immer wieder dieselbe Wichse auf die gleiche Alte, die da heißt: Profit.

Spritzt stets gern dazwischen: Titanic

Mal zu Ihnen, Alexander Gauland!

Als guter Utilitarist in eigener Sache empfahlen Sie im Zeit-Magazin die folgende Maßnahme zum Umgang mit Flüchtlingen: »Wir müssen die Grenzen dicht machen und dann die grausamen Bilder aushalten.« Man dürfe sich nicht von Kinderaugen erpressen lassen. Wohl wahr, Gauland! Denn wer Großes erreichen will, muß, um einmal einen Kollegen von Ihnen zu paraphrasieren, es durchstehen, wenn 100 Leichen beisammen liegen, wenn 500 daliegen oder wenn 1000 daliegen, und dabei – abgesehen von Ausnahmen menschlicher Schwächen – anständig bleiben, nicht wahr? Schließlich begründeten Sie Ihren Vorschlag mit praktischer Notwendigkeit: »Man kann sich nicht einfach überrollen lassen. Einen Wasserrohrbruch dichten Sie auch ab.« Weil sonst nämlich Wasser ins Zimmer rollt. Wenn allerdings, Herr Gauland, bei einem nicht bloß sämtliche Leitungen gebrochen sind, sondern auch alle Sicherungen durchgebrannt und nur noch ätzende Giftplörre aus der Kopfruine rinnt wie bei Ihnen, wird’s da nicht ebenfalls Zeit abzudichten? Am besten für immer?

Gibt’s Ihnen gerne anständig: Titanic

Google News!

Neulich erkundigten wir uns aus gegebenem Anlaß in Deiner Kategorie »Gesundheit« nach dem Thema Fieber, fanden auch durchaus interessante Meldungen wie »Minister im Treppen-Fieber« oder »Shopping-Fieber vor dem Presseball«, jedoch entsprachen die nicht so richtig unserem eigentlichen Suchinteresse. Als wir schließlich fanden, was wir suchten, aufatmend die Überschrift »Das steckt hinter dem plötzlichen Gelb-Fieber« anklickten und im zugehörigen Artikel alles über die absichtlichen Spielsperren Bremer Fußballprofis erfuhren, waren wir blitzschnell genesen.

Danke für alles. Titanic

Andreas Rötzer, Verlagsleiter von Matthes & Seitz!

Im Streit um die Urheberrechtsnovelle und das Autoren darin eingeräumte »unveräußerliche Rückrufrecht fünf Jahre nach Manuskriptabgabe« wärmen Sie als Vertreter der Verlegerseite über Dutzende FAZ-Zeilen hinweg das Märchen vom schieläugigen König Win-win auf, um schließlich mit folgendem Coup de Bonhomie aufzuwarten: »Man ersetze das Wort ›Verwerter‹ durch ›Beschützer‹, und die Unsinnigkeit des Ausspielens von Autor und Verlag wird deutlich.«

Ja, genau: Und wenn man das Wort »Mond« durch »Sonne« ersetzt, wird’s nachts genauso hell, wie’s in Ihrer Birne immer schon war.

Unersetzbar: Titanic

Fabelhafte Wasserbärchen!

Ihr seid nicht nur total süße Mehrzeller mit einer Gestalt und einer »tapsig wirkenden Fortbewegungsweise«, die laut Wikipedia »etwas an Bären« erinnert, Ihr seid auch voll die Experten in Sachen »Leben in den extremsten Regionen der Erde«, wie wir jetzt von der Astrophysikerin Lisa Kaltenegger erfuhren: »Es ist einen halben Millimeter groß, überlebt tiefgefroren bei minus 200 Grad und gekocht bei 100 Grad Celsius, es kommt zehn Jahre ohne Wasser und im Weltall mindestens zehn Tage ohne Raumanzug aus.«

Kreisch! Das heißt, nach etwa zwei Wochen legt Ihr dann tatsächlich Raumanzüge an? Warum gibt es davon noch keine Fotos im Internet?

Platzt vor Neugier: Titanic

Ganz kurz, Lesezirkel »Leserkreis daheim«!

Ihr Mietzeitschriftenunternehmen schreibt neuerdings »Lesen gefährdet die Dummheit« auf das dunkle Cover seiner Produkte. Aber warum erscheint beim Umblättern der Umschlagseite dann ausgerechnet – Focus?

Fühlt sich für dumm verkauft: Titanic

Winfried Kretschmann (BaWü)!

Nach der überstandenen Landtagswahl haben wir uns noch einmal Ihren Wahlwerbespot genau angeschaut. Darin sieht man Sie in einer Werkstatt, wie Sie an einem Brett herumhobeln und -sägen, bis dabei etwas herauskommt, das mit ein wenig Phantasie die Form einer Autotür hat. Dazu sprechen Sie aus dem Off: »Wenn man etwas schaffen will, das bleibt, dann muß man seine ganze Energie da reinstecken. So habe ich das all die Jahre gemacht: dranbleiben an den Zielen, standhaft in den Überzeugungen, glaubhaft in den Aussagen. Mit Ausdauer und Augenmaß.« Nachdem Sie Ihr Werkstück jedoch begutachtet haben, treten Sie, von Handwerkerjoppe zu Anzug wechselnd, nach draußen, steigen auf die Rückbank einer Limousine und rollen aus dem Bild.

Uns gefällt dieser Clip sehr gut, denn steht er nicht sinnbildlich für Ihren Werdegang und den Ihrer Partei? Erst wird mit der ganzen Energie an einer Utopie geschnitzt, mit Beharrlichkeit und Ausdauer geglättet und gefeilt, bis sich jemand mal mit etwas Abstand das klägliche Ergebnis anschaut und zu dem Schluß kommt, daß der ganze Aufwand für die Katz war und eigentlich nur der persönlichen Freizeitgestaltung gedient hat und es zukünftig bequemer sein wird, sich als bezahltes Kasperle durchs Land kutschieren zu lassen.

Die anschließende Szene mit dem Baum beim nächsten Mal aber bitte ergänzen! Titanic

Arme Jette Joop!

Sie müssen, pardon: wollen Ihre neue Kollektion über Aldi Süd vertreiben und deuten selbst diese Verzweiflungstat als Versuch, »Luxus zu demokratisieren« und »Luxusgüter vielen zugänglich zu machen«. Nun sind Luxusgüter aber nur Luxusgüter, wenn nur wenige sie sich leisten können. Warum versuchen Sie es nicht einmal mit der Quadratur des Kreises oder geben einfach zu, daß Ihr Zeug sonst keiner mehr haben will? Oder wir trinken in Zukunft unseren Dom Perignon direkt aus dem Tetrapak. Titanic

Russischer Ministerpräsident Dimitri Medwedew!

»Wir sind in die Zeiten eines neuen Kalten Krieges abgerutscht«, riefen Sie auf der Münchner Sicherheitskonferenz kürzlich eine neue alte Ära aus. Das hielten wir zunächst für totalen Quatsch, doch dann schalteten wir das Radio ein, und dort liefen Nenas »99 Luftballons« und Nicoles »Ein bißchen Frieden« in Dauerrotation! Abends unterhielten sich unsere besserverdienenden Freunde über den Bau von Atombunkern in ihren Gärten und die anderen über die Anschaffung von Jodtabletten fürs Arzneischränkchen, und als anderntags zwischendurch dauernd unser rotes Telefon klingelte, wußten wir: Sie haben vollkommen recht! Jetzt kommt alles wieder: Nachrüstungsdebatte, Fulda Gap, drohender tausendfacher Overkill! Und auf der anderen Seite: Friedensdemos, atomwaffenfreie Zonen, »Schwerter zu Pflugscharen«, selbst wenn heute keiner mehr weiß, was Schwerter sind, geschweige denn Pflugscharen.

Ehe aber auch weiße Tennissocken und Aerobic-Stulpen zurückkehren, sollte tatsächlich irgend jemand rechtzeitig den roten Knopf drücken.

Vielleicht sogar Sie?

Höfliche krisendiplomatische Anfrage der Peaceniks und Retrohippies von Titanic

So amüsant, Stern.de,

fanden Deine Redakteure die Meldung »Frau würgt Mann nach schlechtem One-Night-Stand«, ein Ereignis, bei dem am Ende beide Beteiligten verletzt wurden, daß sie diese gleich in die Rubrik »Kurz gelacht« steckten. Wird bei Dir, Stern.de, wenigstens lange gelacht, wenn einer Deiner sich Journalist nennenden Schmierfinken mal ordentlich Dresche bekommt?

Fragen sich jetzt die ganze Nacht: die Prügelknaben von der Titanic

Hallo, Henning Zoz!

Um den Teenies mal bißchen was zu zeigen, luden Sie als Besitzer der Zoz-Group aus Wenden im Sauerland auch lokale Schulen zu einem mehrtägigen deutsch-japanischen Symposium über Nanostrukturen ein und richteten sich dabei »insbesondere an Physik- und Chemie-Leistungskurse und jene jungen Menschen, die technologisch in diesem Land demnächst Zukunft gestalten wollen/sollen/müssen«. Zur Frage, wer da besser nicht erscheinen wollen/sollen/müssen sollte, führten Sie aus: »Wir richten uns nicht an Menschen mit bunten Haaren, Blech im Gesicht und jene, die die Füße nicht heben und die Hose kaum auf den Hüften halten können und/oder eines ordentlichen Sprachgebrauches kaum mächtig sind.« Und wir so: hä? Richten Sie sich nun an jene, die in Baggys schlurfen und/oder eines ordentlichen Sprachgebrauchs kaum mächtig sind oder nicht? Egal! Jedenfalls wollten Sie Ihre Worte trotz aller Medienkritik nicht zurücknehmen, weil, um Äußerlichkeiten sei es Ihnen gar nicht gegangen, sondern vielmehr um das »Erscheinungsbild als Zeichen einer inneren Einstellung«. Und da haben wir überlegt, daß wir Sie lieber nicht sehen wollen, sonst können wir nachher nicht schlafen!

Bingen statt dessen lieber Zombiefilme: Ihre Blechgesichter von Titanic

Ein letztes noch, Volker Beck!

Nachdem Sie wegen lächerlicher 0,6 Gramm Crystal Meth von all Ihren Ämtern zurückgetreten waren und sich von allen Seiten ungestreckte Häme hatten spritzen lassen müssen, stellten Ihnen wenigstens die Kreisvorsitzenden der Kölner Grünen solidarisch ein Abschlußzeugnis aus; und die müssen’s ja wissen: »Ohne Volker Beck wäre unsere Republik nicht die bunte Republik, die sie heute ist. Volkers gradlinige und konsequente Haltung und Politik« – Moment! Eine bunte Republik? Gerade Linien? Das klingt natürlich schon viel eher nach einem Rauschmittel der Wahl für einen modernisierten Grünen-Politiker Ihres Schlages. Jedenfalls nicht nach dem schäbigen Meth, das sich nur noch Oldschool-Hinterbänkler wie Michael Hartmann (SPD) oder Adolf Hitler (NSDAP) reinziehen.

Zieht jetzt auch Leine: Titanic

Unbekannter Wuppertaler Modelleisenbahnhändler!

Die Bezirksregierung Düsseldorf hatte nach der Einrichtung einer neuen Erstaufnahmestelle für Flüchtlinge in Wuppertal zur Infoveranstaltung für die Anwohner geladen, zu denen auch Du gehörst. In der Wuppertaler Rundschau hast Du daraufhin deutlich gemacht, daß Du Dich darum sorgst, wie Du »eine größere Interessentenzahl« in Deinem Laden »im Auge behalten« sollst.

Deine Furcht ist einleuchtend, denn man weiß ja: Der Nordafrikaner hat’s nicht nur mit dem Schwell-, sondern auch mit dem Gleiskörper und sucht nach seiner Ankunft in Deutschland gewohnheitsmäßig auf direktem Wege Modelleisenbahnläden auf.

Wenn also demnächst statt der üblichen zwei sagenwirmal drei Kunden pro Tag in Deinem Geschäft rumlungern, solltest Du Dir gut überlegen, ob Du nicht ein Pappschild mit der Aufschrift »Märklin statt Merkel!« malen und durch die Straßen tragen willst, Seite an Seite mit Schmalspurdemonstranten, denen bei anderer Leute Zugreisen immer nur die einfache Fahrt im Güterwaggon einfällt.

Tuut-tuut: Titanic

Guck an, Matthias Schweighöfer!

Dem Magazin Emotion verrieten Sie einige Wünsche für Ihren Tod: »In meinen letzten Stunden wäre ich nicht gern einsam. Ich hoffe, es wird nicht schmerzhaft. Und mir ist wichtig, das Leben, das Davor, zu genießen.«

Mit Ihren gewohnt wenig verblüffenden Einfällen, nicht irgendwo alleine und qualvoll verrecken und in Ihren letzten klaren Momenten vor dem Danach auf ein freudloses irdisches Dasein zurückblicken zu müssen, dürften Sie mal wieder den Nerv von Millionen getroffen haben. Grund genug, auch weiterhin jeden Ihrer »Überraschungserfolge« im Kino zu meiden.

What a jerk. Titanic

Lieber Christian Lindner (FDP)!

Gott weiß warum, aber das Leitmedium Super Illu hat Ihnen kürzlich ein Interview gewährt. Darin durften Sie dann kundtun, daß Merkels Regierung »kein Konzept zur Lösung der Flüchtlingskrise« habe, weshalb es wieder eine »liberale Kraft der Marktwirtschaft und der Bürgerrechte« in den Parlamenten brauche. Ihre FDP also! Und welche Einfälle und Gedanken hat diese Ihre FDP zur Flüchtlingskrise? a) »Städte und Gemeinden sind überfordert und können den Zustrom kaum noch bewältigen.« b) »Und in der Bevölkerung wächst die Sorge, weil die Regierung die Lage nicht unter Kontrolle hat.« c) »Wir können nicht jeden auf Dauer aufnehmen.« d) »Und mit den unabgestimmten Alleingängen hat die Bundeskanzlerin Deutschland in Europa isoliert und die Europäische Union in die Krise gestürzt.« e) »Nicht jeder Kriegsflüchtling, der zu uns kommt, kann hier Asyl bekommen.« f) »Und die Grenzschutzorganisation muß endlich zu einer schlagkräftigen Truppe ausgebaut werden, um illegale Grenzübertritte einzudämmen.«

Und merken Sie, Lindner, etwas? Für nach rechts sperrangelweit offene Scheißphrasen dieser Art sitzen längst genügend Kandidaten in Parlamenten und Ämtern. Z.B. Horst Seehofer und seine CSU-Saubande, der stets flexible Sigmar Gabriel, Boris Palmer von den Grünen, weite Teile der CDU u.v.m. – man muß nicht einmal die Original-Nazis von der AfD ins Spiel bringen, um festzustellen, daß man auf Ihre FDP auch weiterhin gut verzichten kann.

g) rüße von Titanic

Hach, Johannes B. Kerner!

Wenn man Ihren Abstieg aus den einstmals auch nicht gerade höchsten Höhen des TV-Ruhmes zu dem, was Sie derzeit halt so darstellen, in einem schlagenden Bild zusammenfassen möchte, dann, ja dann muß man sich nur die aktuelle Anzeigenkampagne der Hörzu anschauen. Da sieht man Sie lässig in einem Zip-up-Hoodie in die Kamera grienen, dazu den Slogan: »Einer, der Hörzu zu Hause hat.« Ja, so einer sind Sie, Kerner: Einer, der Hörzu zu Hause hat. Eine Schmähung, die wir uns nie auszudenken gewagt hätten! Das klingt ja wie: Einer, der die Ratschläge der Apotheken Umschau befolgt. Oder wie: Einer, der Caféwürfelzucker sammelt. Oder: Einer, der im ZDF moderiert. Oder gar wie: Einer, der sich im Zip-up-Hoodie fotografieren läßt.

Oder – halt! Wenn wir jetzt noch mal genau darüber nachdenken, klingt das am ehesten nach dem, was mindestens eines Ihrer Dates ausgerufen haben muß, nachdem Sie es mit in die Wohnung bringen konnten. Eben noch verlegenes Lachen, neckisches Mit-den-Haaren-spielen, dann zufälliger Blick auf den Wohnzimmertisch, plötzlich banger Blick, um Haltung kämpfendes Erzittern, langsames, abgehacktes Rückwärtsschreiten zur Tür, stammelnd: »Du bist … Du bist … ja einer, der Hörzu zu Hause hat!«

Mit den Damen schreiend ab: Titanic

Und daß Du, Staatliches Israelisches Verkehrsbüro,

Dich im Internet unter www.goisrael.de präsentierst und Dein Angebot somit subliminal an Gois (Nichtjuden) zu richten scheinst, findet im Sinne der kulturellen Verständigung mehr als tofte: Deine meschuggene Mischpoke von Titanic

Oha, Carsten Knop c/o »FAZ«-Wirtschaftsredaktion!

Einem gemeinsamen Plan von Wirtschafts-, Verkehrs- und Umweltministerium erteilten Sie im Kommentar eine geharnischte Absage: »Elektroautokäufer bekommen wohl bald eine satte Prämie. Alle Steuerzahler müssen dann neue Autos für reiche Leute mitfinanzieren … Sinnvoll?«

Hey, Knop, aber das haben Sie sicher noch beim Schreiben gemerkt, ne? Da mußten Sie wahrscheinlich selber ein bißchen lachen! Das wäre dann ja wirklich das erste Mal, daß sich jemand in der FAZ ernsthafte Sorgen darüber macht, daß die Reichen noch reicher werden. Denn was käme sonst als nächstes? Eine Kampagne zur Wiedereinführung der Vermögenssteuer? Das glühende Bekenntnis zur Gesamtschule? Der flammende Appell zur Vergesellschaftung der Produktionsmittel?

Egal! Holen sich jetzt erst mal schön prämienbegünstigte Elektroautos: die reichen Leute von Titanic

Guten T@g, Chester Wisniewski vom Sicherheitssoftwarehersteller Sophos!

Daß »Hacker-Mails kaum noch zu erkennen« seien, wie Sie n-tv verrieten, hat uns beunruhigt. Gefallen hat uns jedoch Ihre Begründung: »Sie werden darin keinen einzigen Rechtschreibfehler finden, keinen Grammatikfehler.« Denn so werden wir in diesen Zeiten des sprachlichen Freistils unter Tausenden Mails künftig jeden Betrugsversuch mit hundertprozentiger Trefferquote erkennen können.

Danke! Titanic

Sie hingegen, Berthold Kohler,

wähnen die Europäische Union »konfrontiert mit Identitätswellen und Flüchtlingskrisen«, pardon: »Flüchtlingswellen und Identitätskrisen von unbekanntem Ausmaß«, aaaber: Auch wenn nun neuerdings mitten im Golfspiel ein paar Dutzend Negerle um sie herumtauchen und Ihnen die Bälle wegfressen, Sie, Berthold, bleiben ja doch trotzdem immer wer? Genau: der Berthold! Egal was da jetzt angeschwemmt wird! Ehrlich! Also lassen Sie sich mal nicht so verrückt machen: Sie sind nicht der Mohr vom schwarzen Kontinent, sondern der Kohler von der Frankfurter Allgemeinen.

Bingo? Bongo. Titanic

Enoch Freiherr zu Guttenberg!

Ihr Sohn Karl-Theodor hält sich in letzter Zeit aristokratisch-vornehm zurück, dafür poltern Sie drauflos: »Totengräber …, nicht weniger barbarisch als die Bilderstürmer und Bücherverbrenner …, die blindwütig durch die Geschichte irren«, und eine »Heimsuchung« sind Ihrer Meinung nach die Windkraftbefürworter, verantwortlich unter anderem für den »ermordeten Hunsrück«. Die Windkrafträder seien »Kriegsverbrechen in dem widerlichen Vernichtungskampf unserer Endverbrauchergesellschaft gegen die uns eigene und immer noch nährende und identitätsstiftende Heimat und Natur.«

Gut gegeben! Dennoch sind wir nicht ganz überzeugt. Schließlich wäre es doch schade, wenn der ganze Wind, den alleine Sie schon verursachen, ungenutzt bliebe.

Ihre Windsegler auf der Titanic

Rotfront, Genosse Wolfgang Grundmann (Ex-RAF)!

Wie wir hören, hast Du bei der letzten Kommunalwahl in Hessen auf der Liste der SPD für einen Ortsbeirat in Marburg kandidiert. Nun war ja gewiß einiges, was bei der Roten Armee Fraktion so getrieben wurde, nicht ganz richtig. Aber dafür lebenslänglich SPD? Ist das als Strafe nicht doch etwas zu hart?

Fragen alarmiert: die Menschenrechtsbeauftragten von Titanic

Sie aber, Wilhelm Heitmeyer,

sind ehemaliger Direktor des Instituts für interdisziplinäre Konflikt- und Gewaltforschung der Universität Bielefeld und wußten in einem Gastkommentar der Süddeutschen Zeitung: »Bei den Übergriffen an Silvester in Köln ging es darum, durch Gewalt Macht zu demonstrieren.« Potzblitz, Heitmeyer! Wo doch Macht sonst immer durch Sanftmut und Geduld demonstriert wird!

Lobt den Segen der Interdisziplinarität: Titanic

Daß Du, »Spiegel online«,

mal mit einer Metapher ins Schwarze treffen würdest, hätten wir längst nicht mehr für möglich gehalten. Aber dann: »Schon jetzt bereiten Strippenzieher aus dem Trump-Lager eine Kampagne vor, die Bill Clinton als Mann darstellen soll, der wiederholt Frauen mißhandelt habe. So wollen Trumps Büchsenspanner vor allem weibliche Wähler ins Lager des Milliardärs locken.«

Trumps Dreckschleudern als »Büchsenspanner«? Damit stimmt sogar Deine wenn auch übervorsichtig formulierte Schlußfolgerung: »Ob die Kampagne verfängt, ist indes fraglich.«

Und jetzt nicht mehr in den Strippen des Quasselns verfangen! Titanic

Na, Benjamin von Stuckrad-Barre?

In Ihrem neuen autobiographischen Roman »Panikherz« geht es – wer hätt’s gedacht – vorrangig ums Koksen und Kotzen. »Sogar einen Kotzsoundtrack«, so erfährt man nun, hätten Sie zeitweise gehabt. Pfiffig, wie Sie in Sachen Ausschlachtung der eigenen Biographie sind, haben Sie freilich auch daraus etwas Neues gemacht, wenn nicht gar sich selbst neu erfunden. Oder was soll es uns sonst sagen, daß Ihr Buch auf Amazon zum Verkaufsstart als Bestseller Nr. 1 zum Thema Eßstörungen gelistet wurde? Die Popliteratur ist tot, es lebe die Kotzliteratur?

Gespannt auf den dazugehörigen Film: Titanic

Lieber Joachim Herrmann!

Der Allgemeinen Laber-Zeitung, einer »Heimatausgabe des Straubinger Tagblatts«, entnehmen wir, daß Sie beim Starkbierfest der CSU im niederbayerischen Geiselhöring neuerlich forderten, »daß sich nach Deutschland geflüchtete Menschen hierzulande integrieren müssen«. Als bayerischer Innenminister pochten Sie darauf, daß landfremde Elemente »die geltende Rechtsordnung verinnerlichen müssen«, und weil Sie schon dabei waren, kamen Sie auch auf die Wiesenweihe zu sprechen. Diese in Bayern eigentlich schon lange ausgerottete Greifvogelart erdreiste sich nämlich, in der Nähe von Geiselhöring zu brüten, und verhindere damit seit Jahren den Bau einer Umgehungsstraße. Doch damit sei jetzt ein für allemal Schluß, verkündeten Sie unter dem verhaltenen Beifall Ihrer Parteigenossen: »Untersuchungen zeigen, daß die Wiesenweihe auch wenige hundert Meter weiter brüten kann!«

Ach Herrmann, Sie Weichei! Mit dieser Goodwill-Politik werden Sie niemals Seehofers Nachfolger! Wenn die Wiesenweihe schon völlig unkontrolliert und unregistriert die bayerische Landesgrenze überfliegt, so wäre es doch das mindeste, eine verschärfte Residenzpflicht für sie einzuführen! Transitvolieren für Wiesenweihen ohne Bleibeperspektive! Konsequente Abschiebung straffällig gewordener Wiesenweihen! Ende der Schonzeit! Eröffnung der Treibjagd! Feuer frei!

Nur so können Sie den Söder noch ausstechen.

Ihre Strategieberater von der Titanic

Ahoi, clevere Piratenpartei!

Du weißt offensichtlich genau, was eine Paradoxie ist, und setzt daher im Wahlkampf schon seit langem Plakate ein, auf denen der Spruch »Trau keinem Plakat! Informier Dich!« zu lesen ist. Wir halten uns dran, mißtrauen diesen Plakaten folglich zutiefst und geben unsere Stimme konsequenterweise bei jeder Wahl völlig uninformiert ab.

Entert die Metaebene: Titanic

Es ist, Uli Hoeneß (professioneller Steuerhinterzieher),

sehr plausibel, daß Sie nach Ihrer Entlassung aus dem bayerischen Gefängnis gleich ein Interview gaben. Zu schnelle Entzugserscheinungen vom Umgang mit Genossen sind gerade für einen ehemaligen Präsidenten des FC Bayern München nicht empfehlenswert. Den Bild-Schergen verrieten Sie also, daß es Ihnen gutgehe, die vergangenen Jahre aber eine unvorstellbare »Belastung für den Kopf« gewesen seien, und fügten hinzu: »Ich möchte jetzt meine Ruhe. Ohne Fotografen vorm Haus. Ohne immer in Sorge zu sein, daß hinterm Baum Fotografen lauern, wenn ich mit meiner Frau spazierengehe.«

Nicht, daß wir Ihnen das nicht gönnen würden, Hoeneß. Aber warum bleiben Sie dann nicht einfach im Knast? Fragen Ihre Bewährungshelfer von der Titanic

TV-Sternchen Sila Şahin!

Gut ein halbes Jahr nach der Trennung von Fußballnationalspieler İlkay Gündoğan (Borussia Dortmund) haben Sie in der Bunten Ihre Verlobung mit dem Ersatztorwart von Hannover 96, Samuel Radlinger, bekanntgegeben. Damit dürfte Ihr Abstieg wohl endgültig besiegelt sein.

Einstimmige Wahl zum Eigentor des Monats durch Titanic

Und apropos, deutsche Trinker,

keine Angst vor dem bißchen Glyphosat in Eurem Bier! Nach Mitteilung des Bundesinstituts für Risikobewertung kann man bedenkenlos tausend Liter des Gerstensafts trinken, bevor das Pestizid einem schadet. Wir raten trotzdem zur Vorsicht. Das ergäbe dann nämlich immerhin um die 500 Promille Blutalkohol!

Auch kein Pappenstiel, selbst nicht für Titanic

Mahlzeit, Marc Beise (»Süddeutsche Zeitung«)!

Was die Rückrufaktion von Mars-Riegeln betraf, fänden wiederum Sie es schön, »wenn bei aller berechtigten Vorsicht eines bestehen bleiben könnte: ein Grundvertrauen in die Lebensfreundlichkeit der Ökonomie«.

Nun würde logisch denkenden Menschen angesichts von Herbizidrückständen in jeder Menge Lebensmitteln (bis hin zum Bier), großzügigen Antibiotikaportionen im Fleisch, Glykolwein, regelmäßigen Gammelfleischskandalen, den Arbeitsbedingungen in Schlachthöfen, Irreführung bis Beschiß bei Kennzeichnungen usw. usf. eigentlich eher ein profundes Mißtrauen gegenüber dieser lebensfreundlichen Ökonomie befallen. Sie, Beise, ticken aber aus Prinzip andersrum: Vertrauen brauche es unbedingt, weil jede »Verunsicherung der Bürger« schlecht für die Wirtschaft wäre. Kaum werden mal wieder Plastikbeimischungen, Panschereien oder andere Produktfälschungen bekannt, denkt Ihr marktwirtschaftlich verbildeter Verstand gleich an mögliche Schäden – nicht bei den betrogenen bis vergifteten Verbrauchern, sondern bei den Schädigern.

Übrigens, hatte Ihre SZ nicht ein paar Tage zuvor zum x-ten Mal die den DDR-Redaktionen verordnete Parteilichkeit entlarvt? Merke: Die schönste Parteilichkeit ist immer noch die selbst gewählte.

Paradoxerweise auch stets vorbildlich parteilich: Titanic

Servus, Horst Seehofer!

Im sichtlichen Bestreben, doch noch so etwas wie Geschlossenheit mit der Kanzlerin zu demonstrieren, gaben Sie den Redakteuren vom Spiegel folgendes zu Protokoll: »Angela Merkel ist wie ich der Meinung, daß Multikulti und Parallelgesellschaft keinen Beitrag zur Lösung der Integrationsfrage leisten. Das steht in einem Papier der Parteivorsitzenden von CDU und CSU, das wir am 1. November 2015 verfaßt haben … Das Papier führe ich jeden Tag mit mir, wie einen Ehevertrag.« Ganz im Ernst, Seehofer? Wie einen Ehevertrag? Wie uncool ist das denn! So etwas machen doch allenfalls Scheidungsanwälte!

In jedem Fall haben Sie aber mit diesem Vergleich mal wieder ein glückliches Händchen bewiesen und die Glaubhaftigkeit Ihres Treueschwurs gegenüber der Kanzlerin formidabel unterstrichen, gell?

Ihre Papiertiger von Titanic

Aktuelle Startcartoons

Heftrubriken

Briefe an die Leser

 Wie bitte, Extremismusforscher Matthias Quent?

Im Interview mit der Tagesschau vertraten Sie die Meinung, Deutschland habe »viel gelernt im Umgang mit Hanau«. Anlass war der Jahrestag des rassistischen Anschlags dort. Das wüssten wir jetzt aber doch gern genauer: Vertuschung von schrecklichem Polizeiverhalten und institutionellem Rassismus konnte Deutschland doch vorher auch schon ganz gut, oder?

Hat aus Ihren Aussagen leider wenig gelernt: Titanic

 Aaaaah, Bestsellerautor Maxim Leo!

In Ihrem neuen Roman »Wir werden jung sein« beschäftigen Sie sich mit der These, dass es in nicht allzu ferner Zukunft möglich sein wird, das maximale Lebensalter von Menschen mittels neuer Medikamente auf 120, 150 oder sogar 200 Jahre zu verlängern. Grundlage sind die Erkenntnisse aus der sogenannten Longevity-Forschung, mit denen modernen Frankensteins bereits das Kunststück gelang, das Leben von Versuchsmäusen beträchtlich zu verlängern.

So verlockend der Gedanke auch ist, das Finale der Fußballweltmeisterschaft 2086 bei bester Gesundheit von der heimischen Couch aus zu verfolgen und sich danach im Schaukelstuhl gemütlich das 196. Studioalbum der Rolling Stones anzuhören – wer möchte denn bitte in einer Welt leben, in der das Gerangel zwischen Joe Biden und Donald Trump noch ein ganzes Jahrhundert so weitergeht, der Papst bis zum Jüngsten Gericht durchregiert und Wladimir Putin bei seiner Kolonisierung auf andere Planeten zurückgreifen muss? Eines will man angesichts Ihrer Prognose, dass es bis zum medizinischen Durchbruch »im besten Fall noch 10 und im schlimmsten 50 Jahre dauert«, ganz bestimmt nicht: Ihren dystopischen Horrorschinken lesen!

Brennt dann doch lieber an beiden Enden und erlischt mit Stil: Titanic

 Persönlich, Ex-Bundespräsident Joachim Gauck,

nehmen Sie inzwischen offenbar alles. Über den russischen Präsidenten sagten Sie im Spiegel: »Putin war in den Achtzigerjahren die Stütze meiner Unterdrücker.« Meinen Sie, dass der Ex-KGBler Putin und die DDR es wirklich allein auf Sie abgesehen hatten, exklusiv? In dem Gespräch betonten Sie weiter, dass Sie »diesen Typus« Putin »lesen« könnten: »Ich kann deren Herrschaftstechnik nachts auswendig aufsagen«.

Allerdings hielten Sie sich bei dessen Antrittsbesuch im Schloss Bellevue dann »natürlich« doch an die »diplomatischen Gepflogenheiten«, hätten ihm aber »schon zu verstehen gegeben, was ich von ihm halte«. Das hat Putin wahrscheinlich sehr erschreckt. So richtig Wirkung entfaltet hat es aber nicht, wenn wir das richtig lesen können. Wie wär’s also, Gauck, wenn Sie es jetzt noch mal versuchen würden? Lassen Sie andere Rentner/innen mit dem Spiegel reden, schauen Sie persönlich in Moskau vorbei und quatschen Sie Putin total undiplomatisch unter seinen langen Tisch.

Würden als Dank auf die Gepflogenheit verzichten, Ihr Gerede zu kommentieren:

die Diplomat/innen von der Titanic

 Boah ey, Natur!

»Mit der Anpflanzung von Bäumen im großen Stil soll das Klima geschützt werden«, schreibt der Spiegel. »Jetzt zeigen drei Wissenschaftlerinnen in einer Studie: Die Projekte können unter Umständen mehr schaden als nützen.« Konkret sei das Ökosystem Savanne von der Aufforstung bedroht. Mal ganz unverblümt gefragt: Kann es sein, liebe Natur, dass man es Dir einfach nicht recht machen kann? Wir Menschen bemühen uns hier wirklich um Dich, Du Diva, und am Ende ist es doch wieder falsch!

Wird mit Dir einfach nicht grün: Titanic

 Genau einen Tag, Husqvarna Group (Stockholm),

nachdem das ungarische Parlament dem Nato-Beitritt Schwedens zugestimmt hatte, mussten wir was auf heise.de lesen? Dass auf Deinen Rasenmähern der »Forest & Garden Division« nach einem Software-Update nun der alte Egoshooter »Doom« gespielt werden kann!

Anders gesagt: Deine Divisionen marodieren ab sofort nicht nur lautstark mit Rasenmähern, Traktoren, Motorsägen, Motorsensen, Trennschleifern, Rasentrimmern, Laubbläsern und Vertikutierern durch unsere Gärten, sondern zusätzlich mit Sturmgewehren, Raketenwerfern und Granaten.

Falls das eine Demonstration der Stärke des neuen Bündnispartners sein soll, na schön. Aber bitte liefere schnell ein weiteres Software-Update mit einer funktionierenden Freund-Feind-Erkennung nach!

Hisst die weiße Fahne: Titanic

Vom Fachmann für Kenner

 Pendlerpauschale

Meine Fahrt zur Arbeit führt mich täglich an der Frankfurt School of Finance & Management vorbei. Dass ich letztens einen Studenten beim Aussteigen an der dortigen Bushaltestelle mit Blick auf sein I-Phone laut habe fluchen hören: »Scheiße, nur noch 9 Prozent!« hat mich nachdenklich gemacht. Vielleicht wäre meine eigene Zinsstrategie selbst bei angehenden Investmentbankern besser aufgehoben.

Daniel Sibbe

 Teigiger Selfcaretipp

Wenn du etwas wirklich liebst, lass es gehen. Zum Beispiel dich selbst.

Sebastian Maschuw

 Kapitaler Kalauer

Da man mit billigen Wortspielen ja nicht geizen soll, möchte ich hier an ein großes deutsches Geldinstitut erinnern, das exakt von 1830 bis 1848 existierte: die Vormärzbank.

Andreas Maier

 Bilden Sie mal einen Satz mit Distanz

Der Stuntman soll vom Burgfried springen,
im Nahkampf drohen scharfe Klingen.
Da sagt er mutig: Jetzt mal ehrlich –
ich find Distanz viel zu gefährlich!

Patrick Fischer

 Neulich

erwartete ich in der Zeit unter dem Titel »Glückwunsch, Braunlage!« eigentlich eine Ode auf den beschaulichen Luftkurort im Oberharz. Die kam aber nicht. Kein Wunder, wenn die Überschrift des Artikels eigentlich »Glückwunsch, Braunalge!« lautet!

Axel Schwacke

Vermischtes

Erweitern

Das schreiben die anderen

Titanic unterwegs
20.04.2024 Eberswalde, Märchenvilla Max Goldt
20.04.2024 Itzehoe, Lauschbar Ella Carina Werner
24.04.2024 Trier, Tuchfabrik Max Goldt
25.04.2024 Köln, Comedia Max Goldt