Briefe an die Leser | August 2014


Und noch was, Frank Schirrmacher (immer noch †)!

Wie fällt eigentlich jetzt Ihre Beurteilung der Cloud-Dienste aus? Besser?

Gesendet an Ihr I-Pad-Air: Titanic

Werter Andreas Tazl!

Wie meedia.de mitteilt, »ordnet« die FAZ »ihre Kommunikationsabteilung neu«, was dazu führt, daß Sie »auf eigenen Wunsch« jenes Unternehmen verlassen, für das Sie in vielfältigen Funktionen tätig waren. So haben Sie als »Kommunikationschef« zum Beispiel »PR, Events und das Dachmarketing« der FAZ »verantwortet« und waren »u.a. auch für die Motive der ›Kluge Köpfe‹-Kampagne verantwortlich«. Aus und vorbei. »Wohin es Andreas Tazl zieht – noch unklar.« So meedia.de. Wir aber haben eine Idee, vielleicht gar einen »klugen« Rat: Wäre es nicht regelrecht zwingend, wenn Sie, Tazl, sich nach der FAZ nun einen Namen machen würden bei der, nun ja: bei der – Taz halt!

Manchmal kindsköpfig bis zum Schwachsinn: Titanic

Joseph »Sepp« Blatter!

Anläßlich des FIFA-Kongresses in São Paulo verkündeten Sie die Kandidatur für Ihre fünfte Amtszeit als Präsident dieses Vereins. Dabei verblüfften Sie Ihre Zuhörer mit einer wunderbaren Utopie: »Wir fragen uns, ob unser Spiel auch auf anderen Planeten gespielt wird. Wir werden nicht nur eine WM haben, sondern interplanetarische Wettbewerbe.« Eine schöne, große Vision, und wer, Blatter, wäre als interplanetarischer Fifa-Präsident der nächsten paar Amtszeiten geeigneter als Sie? Sie könnten als erster Mensch wichtige menschliche Werte auf fremde Planeten bringen wie z.B. Korruption, Kommerzialisierung oder Unsportlichkeit. Sie könnten sich für Weltmeisterschaften an heißen und unwirtlichen Orten einsetzen (Sonnenoberfläche: ca. 5500 °C), und Sie könnten noch zu entdeckende fußlose sowie blinde Weltraumgeschöpfe mit allweiten Fußballmeisterschaften zwangsbeglücken und sie dafür die Zeche zahlen lassen!

Und da Sie, Blattersepp, von Charakter und Aussehen her ja bereits eine außerirdische Lebensform sind, bliebe nur noch die Frage: Würden Sie denn schon mal vorfliegen, das alles auszukundschaften?

Reservieren für Sie jedenfalls eine eigene VIP-Umlaufbahn: die Kosmonauten von der Raumbasis Titanic

Hey »Stern«, altes Sexheft!

Zu einem kurzen Text über die im Nahen Osten auftretende Infektionskrankheit Mers zeigst Du einen Araber und ein Kamel, die sich innig küssen, und schreibst dazu: »Scheitert der Kampf gegen Mers? Eventuell, an Kulturtraditionen.« Aha. Welcher Art mögen die wohl sein? Daß sich die Orientalen vollkommen unnötig mit dieser Krankheit infizieren, kann ja wohl nur daher kommen, daß die Wüstenschiffe … – und schon gehst Du ins Detail: »Sie sind auch treue Freunde, Gefährten in einsamen Wüstennächten, besungene Schönheiten.« Der Artikel nennt übrigens den Herd des Erregers: die Atemwege des Kamels. Unter diesen Umständen hätten wir von Dir, dem Fachblatt, wenigstens den guten Rat an die Araber erwartet, beim Sex halt nicht immer soviel zu knutschen.

Liebe Grüße nach Sodom und Gomorrha: Titanic

Liberaler Lasse Becker!

Um jenen Grünen entgegenzutreten, die ihre Partei als freiheitliche Kraft präsentieren und damit die Rolle der FDP übernehmen wollen, veröffentlichten Sie als FDP-Vorstandsmitglied auf »Zeit online« die Streitschrift »Jede Katze ist liberaler als die Grünen«. Dort maunzten Sie, eine liberale Partei habe als Grundsatz des Handelns stets die Freiheit: »Sie setzt auf Vielfalt durch Wettbewerb. Genau wie die Katze auch die gesamte Freiheit will und nicht nur ein bißchen.« Viel besser als grüner Liberalismus, den Sie bei »einigen wenigen Bürgerrechts- und Gesellschaftsfragen« enden sehen, sei daher »Ordo-Liberalismus im Sinne der Freiburger Schule, bei dem der Staat den Rahmen für funktionierende Märkte setzt … Deshalb sind eben auch Katzen und keine Tiger und Hyänen liberale Tiere.« Stark! Wie wir die kleinen Racker kennen, stimmen Katzen und Liberale weiterhin darin überein, daß sie am liebsten den ganzen Tag faul herumliegen und andere die Arbeit erledigen lassen. Allenfalls stürzen sie sich ohne Not auf Schwächere, nicht selten, um Ihren Gönnern ein besonders fragwürdiges Geschenk zu Füßen zu legen. Ein entscheidendes Detail, Becker, haben Sie allerdings übersehen: Mittlerweile wird im Internet über Katzen nur noch gelacht!

Zurück ins Tierheim mit Ihnen! Titanic

Liebe Ossis!

Erneut habt Ihr dieses Jahr keinen Verein in der Fußballbundesliga. Wir fragen uns nur, woran es liegt, daß Ihr so schlecht kickt. Mauern könnt Ihr erwiesenermaßen, auch an Killerinstinkt sollte es Euch nicht fehlen. Unsere einzige Erklärung ist deshalb, daß Euer jahrzehntelanger Mangel an Südfrüchten zu einem solchen Respekt vor dem Obst geführt hat, daß Ihr bis heute keine Bananenflanken könnt. Darum, liebe Ostdeutsche: Gebt Euch einen Ruck, wir Reporter stehen schon Schlange!

Schießbefehl von: Titanic

Glückwunsch, Prince Kay One!

Endlich den Führerschein bestanden. Mit 29. Und was war nun so schwer? Den linken Fuß langsam kommen lassen? Und welcher das noch mal war, der linke? Ach ja, überhaupt dieses ganze »links« und »rechts«?

Tja, das ist natürlich noch mal was ganz anderes, als bei DSDS immer nur nicht bis drei zählen können, nicht?

Wo der Daumen links ist, hat Vorfahrt! Titanic

Autoren und Verlage,

die Ihr Euch, wie zu erwarten war, trittbrettfahrend an den Titeltrend von Jonas Jonassons Bestsellern »Der Hundertjährige, der aus dem Fenster stieg und verschwand« sowie »Die Analphabetin, die rechnen konnte« anwanzt, indem Ihr in Euren Herbstvorschauen Bücher ankündigt wie zum Beispiel Mikael Bergstrands »Der Fünfzigjährige, der nach Indien fuhr und über den Sinn des Lebens stolperte« (btb), Leena Parkkinens »Die alte Dame, die ihren Hut nahm und untertauchte« (Limes), Lola Lafons »Die kleine Kommunistin, die niemals lächelte« (Piper) etc. pp.: Macht nur weiter so!

Die fast Fünfunddreißigjährige, die über den Unsinn des Verlagswesens weint: Titanic

Verehrter Nico Rosberg!

Ihre Lebensgefährtin Vivian Sibold und Sie sind außerordentlich tierlieb, wie Vivians Mutter Christina der Bunten zur Auskunft gab: »Sie haben gerade spontan zwei Straßenkatzen aufgenommen und dem Nachbarn einen zweiten Esel geschenkt, weil der eine allein so traurig und einsam wirkte.« Fair enough!

Doch wozu die Umstände, Rosberg? Schließlich hätten Sie doch bloß nach nebenan ziehen müssen.

Hihi, wrummwrumm: Titanic

Frankfurter Verlagsanstalt!

»Hinrich, dem ein ›e‹ zum eleganteren Heinrich fehlt, findet an einem sonnigen Maitag einen Brief mit schwarzem Rand in seinem Briefkasten. Wer mag da gestorben sein? Hinrich wagt nicht, den Umschlag zu öffnen.« So eröffnest Du in Deiner Verlagsvorschau einen Text, mit dem Du Bodo Kirchhoffs vermutlich wieder ganz famosen neuen Roman »Verlangen und Melancholie« anpreist. Um alsbald fortzufahren: »Und was steht in diesem Brief mit dem schwarzen Rand? Aufklärung bringt erst eine Reise nach Warschau.« Hm. Oder vielmehr: naja. Bzw.: Findest Du nicht, daß der Aufwand ein bißchen unverhältnismäßig ist: 448 Seiten Kirchhoff – nur damit ein Hinrich ohne »e« in Warschau erfährt, was in einem Brief steht, den er doch daheim einfach nur hätte aufmachen müssen, wenn er das denn gewollt hätte?

Ohne jedes Verlangen, »Verlangen und Melancholie« zu lesen: Titanic

Darüber hinaus, Grass,

ließen Sie uns im Focus-Interview wissen, keine Angst vor dem Tod zu haben. Schrecklich fänden Sie aber, dement zu werden und für Ihre Familie nur noch eine Belastung zu sein. Und: »Noch entsetzlicher wäre die Vorstellung, in dementem Zustand auch noch der Öffentlichkeit quasi vorgeführt zu werden – so wie es Walter Jens geschehen ist. Einer der peinlichsten Vorgänge, die ich je erlebt habe.« Nun, Grass, zumindest diese Sorge können wir Ihnen nehmen, denn das erledigen Sie ja regelmäßig höchstselbst.

Peinlich berührt: Titanic

Und Ihr, Inder,

gebt der FAS zufolge also durchschnittlich rund ein Drittel Eures Einkommens für Bestechung aus. Das klingt natürlich zunächst nach sehr viel, aber, liebe Inder, verzweifelt nicht! Tröstet Euch mit dem Gedanken, daß Euer durchschnittliches Einkommen ohne Bestechung eben auch glatt ein Drittel niedriger wäre.

Nichts zu danken: Titanic

Fast-Witwen Kohl-Richter/ Scheel!

WM, ISIS, BND, NSA, der Nahostkonflikt, all das prasselte in den letzten Wochen pausenlos auf uns ein. Und dann noch das Wetter, uff! Da kann man schon mal den Überblick an einer Nebenfront verlieren. Weshalb wir in Euer beider Fälle nicht mehr recht auf dem laufenden sind: Welche ist denn nun die Bösere? Welches Satansweib liegt aktuell vorne im von der Presse ausgerufenen Lady-Macbeth-Ähnlichkeitswettbewerb? Die eine, die ihren dementen Gatten angeblich im Altersheim verrotten läßt, ihm nicht einmal die Geburtstagssause zum Fünfundneunzigsten gönnt, sich statt dessen seinen Dienstwagen krallt und damit unbefugt durch die Republik braust? Jedenfalls dann, wenn sie nicht grade rassistisch über die Pflege-Neger des Altersheims ablästert? Oder doch die andere von Euch, die das fanatisch verehrte Eheopfer im Oggersheimer Bungalow einsperrt, stiefmütterlich dessen Söhne verstößt, sämtliche Kontakte zur Außenwelt kappt und sich jetzt auch noch zur Herrin über den Nachlaß aufschwingt? Die den alten Mann – jüngsten Fotos zufolge – nicht einmal mehr ordentlich füttert? So daß selbst die zurückhaltende Zeit juxt, der arme Greis »befindet sich nun schon seit mehreren tausend Tagen in der Gewalt« der Horrorbraut?

Jedenfalls: Das Rennen zwischen Euch beiden Top-Hexen scheint echt knapp zu sein. Drum bitten wir höflichst: Führt endlich mal eine Entscheidung herbei! Unsretwegen gern auch per vergiftetem Apfel oder tödlicher Spindel.

Es wär’ ja auch für die beiden Ehemänner das Gnädigste!

Fordert pietätvoll: Titanic

Sexy, Sebastian Turner!

Werbepapst (Scholz & Friends) und erfolgloser Bürgermeisterkandidat in Stuttgart gewesen zu sein reichte Ihnen nicht. Deshalb haben Sie zu Jahresbeginn 20 Prozent des Berliner Tagesspiegel gekauft, um als Ko-Herausgeber jetzt mal so richtig Zeitung zu machen. Dann war es kurz still, aber jetzt haben Sie da was aus dem Sack gelassen … Ganz schön keck von Ihnen, den in Ehren ergrauten Lesern des biederen Hauptstadtblatts täglich eine schöne, stramme »Morgenlatte« zu verschreiben mit Mails, die man sich ab fünf Uhr früh auf sein Smartphone runterholen kann!

Huch, Moment, falsch gelesen: »Morgenlage« nennen Sie Ihren neuen Frühaufsteher-Newsletter und wollen damit doch nur wieder »Premium-Entscheider« befriedigen statt die Masse der altliberalen Pornographiekonsumenten. Schade; für einen Moment dachten wir, Sie hätten das Mittel gegen die Zeitungskrise gefunden.

Aber munter weiterforschen, empfiehlt Titanic

Namaste, Narendra Modi!

Als frisch gewählter Staatschef Indiens verkündeten Sie laut FAS Ihre Vision für einen raschen Aufschwung Indiens: »Ich bin ein gläubiger Hindu. Eigentlich dürfte ich so etwas nicht sagen, aber ich wage es gleichwohl: Pehle schauchalaya, phir devalaya – laßt uns zuerst Toiletten bauen, dann die Tempel!« Sensationell gut gedacht, Modi! Denn wenn Sie dann später in Ihrer Amtszeit Scheiße bauen, wissen Sie wenigstens gleich, wie Sie diese fachgerecht entsorgen, ohne daß es der Wirtschaft schadet!

Glückwunsch aus der Behindutoilette: Titanic

Knackige Kim Kardashian!

Einen heißen Trend haben Sie da gesetzt mit dem »Belfie«, also dem Selfie vom Butt, i.e.: selbst angefertigten Fotoporträt vom eigenen Steiß. Viele andere Poser haben während der WM in Brasilien bei diesem Trend mitgewackelt, wir aber finden ihn arschlangweilig. Schon seit Jahrzehnten setzen wir uns nämlich für unsere eigenen Belfies untenrum blank auf unseren Kopierer. Deshalb fragen wir uns auch: Warum muß man auf Ihrem berühmten Belfie eigentlich Ihr Gesicht sehen?

Will doch keiner, schon gar nicht: Titanic

Freiburger Soziologe Sebastian J. Moser!

Pfandsammler wühlen gar nicht aus Armut in Mülleimern, vielmehr sei der Grund »die Sehnsucht nach einer festen Tagesstruktur und einer Aufgabe, die an Arbeit erinnert«. So jedenfalls faßte »Spiegel online« Deine Dissertation zum Thema zusammen. In der hast Du herausgefunden, daß damit sowieso keiner reich werde. Die meisten hätten »noch andere Einnahmequellen wie Rente oder Mini-Jobs«.

Alles in allem, Moser, ist also Pfand sammeln und Soziologe sein nahezu das gleiche, was?

Trinkt sowieso nur Einweggetränke: Titanic

Kim Jong-un, alter Spaßvogel!

Du hast den staatlichen nordkoreanischen Wetterdienst kimchi-scharf kritisiert wegen seiner vielen fehlerhaften Wettervorhersagen. Die Meteorologen sollen sich auf »modernen wissenschaftlichen Stand« bringen und ihre Arbeit »von Grund auf verbessern«. Denn nur korrekte Wettervorhersagen hülfen, bei Unwettern »das Leben und den Besitz der Bürger« zu schützen.

Gepriesen seist Du, oberster Führer der Partei, des Staates, der Armee und der Pointen, Du humoristisches Genie, im Schatten von dessen kleinem Zeh es Fips Asmussen nicht wert ist, Schutz vor sengender Sonne zu suchen – »Besitz«, der ist wirklich gut!

In stolzer Demut, von Dir lernen zu dürfen: Titanic

Ob »und« oder »oder«, liebe »FAZ«,

ist eine schwierige Entscheidung, die Du anscheinend gerne durch Münze und/oder Würfel fällen läßt: »Khedira und Schweinsteiger: Es kann nur einen geben«, lasen wir deshalb bei Dir inmitten der dumpfen Dauer-WM-Berichterstattung im Internet. Wir freuen uns bereits auf weitere Überschriften à la: »Es kann nur einer Kanzler werden: Gabriel und Merkel« oder »Die neue Koalition: CDU oder AfD«!

Grüße aus Frankfurt (Oder): Titanic

Wohingegen Sie, Christoph Ruf,

für »Spiegel online« aus Salvador da Bahia über das WM-Viertelfinale zwischen den Niederlanden und Costa Rica berichtet haben: »Dabei hatte das Spiel die Dramaturgie eines Tatorts, bei dem es 80 Minuten lang um Beziehungsprobleme und die schwere Kindheit der Protagonisten geht, ehe in den letzten zehn Minuten Amokläufe, Verfolgungsjagden und Schußwechsel das große Finale ergeben.«

Wir wissen nicht, Ruf, wo Sie am letzten Sonntag zwischen 20.15 und 21.45 Uhr waren und zur selben Zeit an den vielen Sonntagen zuvor – aber wir wissen, wo Sie nicht waren, nämlich vor dem Fernseher, Tatort gucken. Sonst wüßten Sie nämlich, daß da die Leiche immer am Anfang kommt und der mit dem »großen Finale« James Bond heißt.

Aber so ist das halt, wenn man eine schwere Kindheit hatte und deswegen beim Sturmgeschütz der Demokratie landet, bei dem man eine Abwehrschlacht nicht einfach nur langweilig nennen darf, sondern sich an irgendwelchen gewagten Vergleichen versuchen muß. Und dabei einen Konter einfährt von Titanic

Danke, Mozilla!

Für den hilfreichen Hinweis auf Deiner Startseite nämlich, der vermutlich das supervölkerverbindende WM-Feeling nach Hause transportieren sollte: »Passen Sie Firefox mit Ihrer Nationalflagge an und feiern Sie den weltweiten Gemeinschaftsgeist.« Über die sprachliche Holprigkeit (»mit der Nationalflagge anpassen«) haben wir gerne hinweggesehen und sind einfach Deiner Logik gefolgt, indem wir den mozillaschen Gemeinschaftsgeist feierten und unseren Rechner mit dem Internet-Explorer anpaßten.

Surft lieber ohne Flagge: Titanic

Kuckuck, Günter Grass!

Ihre plötzlichen Phantastereien gegenüber dem Focus, als ebenjenes Federvieh wiedergeboren werden zu wollen (»Ich mag den Vogel, der das Frühjahr verkündet und den Leuten jedes Jahr wieder Versprechungen macht mit seinen Rufen, den Kuckuck«), mögen bei Ihrer früheren Vorliebe für Katzen und Mäuse, Hunde, Plattfische, Rättinnen, Unken und Krebse ein wenig überraschen. Andererseits: Den Hang zur Vollmeise tragen Sie ja auch schon etwas länger, immerhin 86 Jahre, mit sich herum.

Rufen’s aus dem Wald: Ihre Nestbeschmutzer von Titanic

Tja, Ulf Poschardt!

Ihr selbst für Ulf-Poschardt-Verhältnisse erstaunlich durchgeknallter Welt-Kommentar nach dem Sieg der deutschen Fußballnationalmannschaft im WM-Halbfinale gegen Brasilien enthielt u.a. folgenden bedenkenswerten Satz: »Die aktuellen Nationalspieler sind durch … ihre empathischen Qualitäten gegenüber den von ihnen Besiegten zu idealen Botschaftern des Landes geworden.« Prima, Poscho! Also erst plattmachen, dann Seelsorge betreiben? Auch mal in Belgrad sensibel nachfragen, wie’s sich so lebt ohne Dach? Nach dem Panzer den Psychologen vorbeischicken? Wie rührend! Ach, wir haben Sie mißverstanden, Sie meinten bloß die sportlich Besiegten? Der Rest soll weiterhin alleine klarkommen? Das sieht Ihnen ähnlich!

Botschaft ohne Empathie von Titanic

Hey, Idioten!

Ab sofort bekommt jeder von Euch, der sich noch mal dahingehend äußert, daß »das Gesamtpaket stimmt«, von uns ein ebensolches geschnürt und zugesandt. Was alles drin ist? Soll eine stimmige Überraschung sein.

Bumm, bumm, bumm! Titanic

Und das sagen Sie erst jetzt, Frau Käßmann?

»Gott ist nicht Spiderman«, erfahren wir via BamS von Ihnen. Ja, aber wer oder was ist Ihr Gott denn dann? Etwa der Unglaubwürdige Hulk? Oder eher die Fantastischen Drei? Fehlt nur noch, man erfährt auch demnächst, daß Sie, Margot Käßmann, keine Flügel haben!

Glaubt sowieso nur an sich selbst: Supertitanic

Werber von Lucky Strike!

Es ist sicherlich nicht einfach, in Zeiten immer neuer Anti-Rauch-Kampagnen Zigarettenwerbung zu machen. Aber müßt Ihr denn gleich komplett aufgeben und uns per Plakat offenbaren, daß diesem für die Umstände erstaunlich wohlgemut dreinblickenden Mann schon 360 Freunde durchs Lucky-Strike-Rauchen weggestorben sind? 

Starker Tobak! Titanic

Und eigentlich, Mormonen,

ist die Meldung, daß Ihr 32 000 Eurer Missionare mit I-Pad-Minis ausstatten wollt, gar nicht so überraschend, wenn man sich die »Gründungsgeschichte« Eurer Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage anschaut: Dem Propheten und Kirchengründer Joseph Smith erschien, so ist es überliefert, zwischen 1823 und 1827 mehrfach ein Engel namens Moroni, der ihm »Das Buch Mormon«, ein weiteres Sequel des Alten Testaments mitgebracht hat, und zwar diesmal eins über die Besiedlung Amerikas.

Der Text war in einer nur von Moroni lesbaren Schrift auf goldenen Platten niedergeschrieben, denen aber praktischerweise zwei »Sehersteine« namens Urim und Tummim beilagen. Mit deren Hilfe konnte Smith das »Buch Mormon« komplett ins Englische übersetzen, woraufhin ihm Moroni die Platten wieder wegnahm und verschwand. Mit anderen Worten: Die Urversion des »Buch Mormons« war genauso gerätegebunden verdongelt wie heute die E-Books mit ihrem Digital Rights Management, und auch Smith besaß das »Buch« nicht wirklich, sondern hatte bloß eine Leselizenz, die ihm wieder entzogen werden konnte – und eben auch wurde. So gesehen rundet sich mit der Anschaffung von Tablets also die Geschichte Eurer Kirche aufs gotterfreulichste.

Nur eins verwundert uns dann doch: Wieso bloß I-Pad-Minis? Auf das kleine Display paßt doch die I-Photo-Sammlung mit den Bildern von Euren Ehefrauen gar nicht ganz drauf!

Beim Barte! Titanic

Während Du, Staufenbiel-Institut, alte Puffmutter,

für Deine Absolventen-Jobmesse in Frankfurt auf Plakatwänden gleich mit dem Spruch wirbst: »Arbeiten ist wie Sex. Ohne Baggern läuft nix.« Mag ja durchaus sein, wenig romantisches Staufenbiel-Institut, daß das bei Dir so ist. Aber bei Dir sind die Beteiligten hinterher ja auch immer total gefickt, ohne was von der Sache gehabt zu haben – außer natürlich Blessuren, ekligen Krankheiten und einem schnellen Job unterm Schreibtisch.

Bedauert Dich aufrichtig: Titanic

Du wiederum, C.C. Buchner Verlag,

bist in einer Stellenanzeige in der Zeit auf der Suche nach einem Politikredakteur für Schulbücher, egal welchen Geschlechts, jedoch mit folgenden weiteren Eigenschaften: »Wir wünschen uns eine(n) engagierte(n) bewegliche(n) Mitarbeiter(in)…« Was natürlich viele Fragen aufwirft: Muß er (oder sie) beweglich sein, falls neben erwünschten Kenntnissen »in Erdkunde/Geographie« auch einmal Sportbücher in die Zuständigkeit fallen sollten? Ist bei Euch etwa der Fahrstuhl kaputt? Oder ist die reizende Aufgabe des Kollegen oder der Kollegin in Eurem »renommierten Verlagshaus« doch eher dergestalt, daß Beweglichkeit im Sinne von Rückgratlosigkeit erforderlich wäre?

Was in einem solchen Fall eigentlich die sich geziemende »Gehaltsvorstellung« wäre, will gar nicht wissen: Titanic

Als Sie, Andrea Nahles,

neulich aus dem Fernsehgerät zu uns sprachen: »Ab 1.1.2017 werden alle Arbeitnehmer in Deutschland 8,50 Euro in der Stunde verdienen«, da meinten Sie vermutlich nicht »alle« im Sinne von »alle«, sondern »alle« im Sinne von »eigentlich nur ein paar«. Oder sollten wir uns irren und Sie, Arbeitsministerin Nahles, sind gar nicht zu doof, um gerade Sätze zu sprechen, sondern eine clevere Bolschewikin, die im TV die größte Lohn- und Gehaltskürzung aller Zeiten ankündigt, ohne daß es die Besserverdienenden in den höheren Steuerklassen spitzkriegen?

Es freuen sich so oder so: die Chefdialektiker auf der Titanic

Paul Sahner (70), Klatschreporter!

Im Interview mit der Süddeutschen antworteten Sie auf die Frage »Wieviel Sex haben Sie noch?« etwas zögerlich: »Das ist eine sehr intime Frage. Und ich glaube, wenn ich es Ihnen sagen würde, wäre das nicht so angenehm für meine Frau, die ich sehr liebe.« Sahner, kann es sein, daß eine Antwort auf diese Frage vor allem für Sie selbst nicht so angenehm wäre? Denn ob Sie Ihrer Frau Ihre Liebe zeigen, indem Sie mit Matthias Matussek in den Puff gehen oder allein in eine Besenkammer, geht schließlich keinen was an, außer Titanic

Und überhaupt, SPD,

was ist denn in letzter Zeit mit Deinen Innenexperten los? Erst wurden Ermittlungen gegen Sebastian Edathy eingeleitet (Grund: irgendwas mit Kindern), nun eben gegen Michael Hartmann (Grund: irgendwas mit Drogen). Und was wird die Staatsanwaltschaft dann demnächst Hartmanns Nachfolger vorwerfen? Waffenhandel? Zusammenarbeit mit Kim Jong-un? Oder etwa – Mitgliedschaft in der SPD?

Rechnet mit dem Schlimmsten: Titanic

Sie, Joachim Ficker,

sind also Leiter des Schlafmedizinischen Zentrums am Klinikum Nürnberg, wie uns »Spiegel online« wissen ließ. Da fällt uns ein: Kennen Sie den Sexualtherapeuten David Schnarch? Wäre da nicht eine Zusammenarbeit denkbar? Wir würden uns königlich freuen über Werke wie »Schnarch/Ficker: Sekundenschlaf beim Koitus – wie uns unsere innere Uhr zur Ekstase steuert« oder ähnliches. Denken Sie doch mal drüber nach!

Ihre dauermüden Sexologen auf der Titanic

Mensch, Michael Hartmann (SPD)!

Als bekannt wurde, daß Sie etwas mit der Droge Crystal Meth zu tun haben sollen und die Staatsanwaltschaft Berlin gegen Sie ermittelt, haben wir uns gefragt: Wenn Sie es bei den Sozialdemokraten nur noch unter starken Betäubungsmitteln aushalten, warum treten Sie denn nicht einfach aus?

Kleiner Tip Ihrer Drogenberater auf der Titanic

Übrigens, Gauck,

hatten Sie in besagtem Hörfunkinterview nicht nur für mehr internationale Verantwortung per Einsatz von Waffengewalt geworben, sondern auch dafür, daß mehr junge Menschen in aller Welt die deutsche Sprache lernen: »Und dann ist Berlin cool. Das muß man den Jugendlichen dann auch mal sagen.« Aber cool ist auch nicht so toll. Einer Studie der Universität Virginia zufolge haben es Jugendliche, die in ihrem Freundeskreis als cool gelten, später im Leben ziemlich schwer. Denn sie müssen immer riskantere Sachen machen, um ihren Ruf nicht zu verlieren, und geraten dabei schnell auf die schiefe Bahn. Aber, Gauck, solche Jugendlichen sind natürlich genau die Truppe, die Ihren Appell, die Menschenrechte notfalls herbeizubomben, ziemlich cool ins Werk setzen wird, nicht wahr?

Hat Sie durchschaut: Titanic

Servus, »Mittelbayerische Zeitung«!

Du hast jüngst Deinen Trinkkorrespondenten, einen Herrn Harald Raab, zur Eröffnung der Frankfurter Kneipe »Henscheid« entsandt. Zu dieser war auch der Namensgeber Eckhard Henscheid erschienen, und so saß Dein Herr Raab also protokollierend im Gastraum, betrachtete den Stargast Henscheid im »Henscheid« und machte sich Gedanken, die sich später so lasen: »Henscheids Miene bekam ab und zu einen Anflug von sinnlicher Heiterkeit, wenn die Aushilfskellnerin vorbeischarwenzelte. Schwarzer Lockenkopf, Superfigur. Das Tablett mit Bier und Weingläsern trug sie mit verheißungsvoller Grandezza vor sich her. Kein leeres Versprechen. Sexy die tief entblößte Rückenpartie mit einem Blumen-Tattoo auf der linken Schulter. Was mag dem Alt-68er durch den Kopf gegangen sein?« Ja, was? Etwa dasselbe wie dem Herrn Raab? Also etwa: »Hrrmpf hrrmpf chrrn, hehe, Brunzzeug zammstecka!, chlll, grunz mmmpf, kchch – yeah, Zipfi hart! Mpfl lechz, grrm…« So ungefähr? Oder war’s bei dem noch etwas schlichter?

Liebe Grüße jedenfalls – auch von der Aushilfskellnerin! Titanic

Islamisten auf den Philippinen!

Ihr beansprucht ein gutes Drittel des Inselstaats und nennt Eure Truppe »Moro Islamic Liberation Front«, kurz: »MILF«. Aber ist das überhaupt mit dem Koran vereinbar? Und wäre es nicht besser, den Namen an die regionalen Gegebenheiten anzupassen und Euch »LADYBOY« oder »SHE-MALE« zu nennen?

Fragen Eure Porn-Buddies auf der Titanic

He, Höhlenforscher Westhauser!

Nach Ihrem schweren Unfall und einer gigantischen Rettungsaktion mit mehreren tausend Mannstunden verkünden Sie, kaum aus der Klinik entlassen: »Ich will wieder zurück in die Höhlen.« Und schieben genießerisch lächelnd nach: »Für solche Sachen muß man Triebtäter sein, damit’s funktioniert.«

Als Triebtäter zurück ins Riesending, erneut ins tiefe Loch eindringen, egal, was es kostet? Sie sind uns schon ein echter Kerl, Westhauser! Mit anderen Worten: Sie brauchen schleunigst wieder Hilfe! Professionelle Hilfe mit mehreren tausend Therapiestunden!

Aber die bezahlen keinesfalls die Memmen auf der Titanic

Und Sie, Bundesverteidigungsministerin von der Leyen,

meinen laut FAZ also tatsächlich: »Militärische Einsätze könnten dazu dienen, die streitenden Parteien in einem Bürgerkrieg zu trennen, sie können Zivilisten Schutz bieten, Verwüstungen und Völkermord verhindern und schließlich jenen Zeitgewinn ermöglichen, innerhalb dessen dann nach Krisenlösungen gesucht werden könne.«

Jetzt müßte nur noch jemand die Militäreinsatze dazu bringen, das, was sie können und eventuell könnten, auch zu tun. Aber wenn man es häufig genug probiert, klappt es irgendwann bestimmt einmal!

Bis dahin einfach auf Zeitgewinn spielen, raten jedenfalls die Krisenlöser von der Titanic

Nein, Mehmet Scholl!

Das haben wir wirklich nicht von einem Plaudertäschchen wie Ihnen erwartet. Als Matthias »Fifa-Flöte« Opdenhövel Sie fragte, ob Sie noch etwas zum Spiel Iran–Nigeria sagen wollten. Und Ihre Antwort war: »Nein.«

Warum nicht schon früher so, Mehmet? Und warum eigentlich nicht immer? Das Leben kann doch so leicht sein, wenn man nur nicht immer reden will!

Aber ob wir Sie deshalb jetzt auch ganz doll liebhaben?

Nein. Titanic

Gauck, alter Friedensfalke!

Nur weil Sie über den mittlerweile »Deutschlandradio« genannten Volksempfänger verkündeten, das Land, dem Sie vorstehen, stehe »an der Seite der Unterdrückten«, und zu deren Verteidigung, in »diesem Kampf um Menschenrechte«, sei es manchmal auch erforderlich, zur Waffe zu greifen, schmähte Sie ein linker Vaterlandsverräter einen »widerlichen Kriegshetzer«. Was nun wahrlich nicht zutrifft: Sind Sie doch trotz Ihres prahlerischen Umgangs mit Ungewaschenheit kein widerlicher, höchstens ein stinknormaler Kriegshetzer.

Und unter uns Etappenschweinen: Gerade Sie, der unter der Teilung Deutschlands gelitten hat wie kein zweiter bzw. noch immer derart leidet, daß er sie in einem Gespräch über, sagen wir: Topflappen nicht unerwähnt lassen könnte, wissen doch am besten, daß man Deutsches von Deutschem nicht scheiden darf. Also ist es nur konsequent, wenn Sie den Wunsch äußern, die deutschen Kugeln und Granaten und sonstigen Geschosse, die die drittgrößte Waffenexportnation in mindestens 130 Länder dieses Planeten verkauft, sollten sich in dem ein oder anderen Kundenstaat mit den Körpern deutscher Söhne und Töchter wiedervereinigen. Nicht?

Hat Ihren Schuß gehört: Titanic

Prof. Dr. Karl Lauterbach!

Sie sind dieser lustige Bundestagsabgeordnete von den roten Strolchen mit den stets unsortierten Haaren und der wahnsinnig unkonventionellen Fliege um den Hals. Wie die Süddeutsche Zeitung schreibt, sind Sie, wie ein paar andere »namhafte« Sozis, darunter Arbeitsministerin Nahles, aus dem »Forum Demokratische Linke« der SPD ausgetreten. Der Grund sei die kritische Haltung dieses linken Parteiforums zu dem von Nahles ausgehandelten Mindestlohn, der nicht gebührend als Erfolg gepriesen, sondern schlechtgeredet worden sei. Solch mangelndes Jubelpersertum ist natürlich in Zeiten einer Großen Koalition verkehrt, bei der SPD erst recht! Richtig konsequent demonstrierten das nun Sie, Lauterbach: Denn auf Anfrage der Süddeutschen erklärten Sie plötzlich, gar nicht Mitglied im »Forum Demokratische Linke« gewesen zu sein. Davon seien Sie nur irrtümlich ausgegangen. »Wäre ich Mitglied gewesen, wäre ich aber jetzt ausgetreten«, sagten Sie. Gut so, Lauterbach! Und treten Sie doch bitte gleich noch aus der CSU, dem ADAC und der NATO aus. Die werden bestimmt alle vor Ihrem tollen PR-Extramut erzittern und sich sofort auflösen.

Hingegen möglicherweise nicht: Titanic

Rheinmetall-Lobbyist Dirk Niebel!

An der Nachricht »Niebel wechselt in die Rüstungsindustrie« hat uns letztlich nur eines gewundert: das Wort »wechselt«.

Um Richtigstellung bitten: Ihre Hobbylobbyisten von Titanic

Huhu, »Spiegel online«!

»Primark ist angesagt, auch eine Berliner Filiale ist gut besucht – trotz der aktuellen Nachrichten über miserable Arbeitsbedingungen bei Zulieferern der Billigmodekette. Wie paßt das zusammen?« fragst Du und tust dabei ganz leutselig überrascht. Ja, überleg mal ruhig weiter, vielleicht fällt Dir während der Fließbandproduktion von Artikeln zu den Themen »Karriere: Optimieren Sie sich selbst«, »Finanzen: Wie vermehre ich am einfachsten mein Geld?« und »Psychologie: So bleiben Sie sich selbst der Nächste!« noch die richtige Antwort ein.

Und falls nicht, paßt’s schon auch irgendwie zusammen, findet Titanic

Na so was, Chris Martin (»Coldplay«)!

Im Jahr 2005 wurdest Du zum »World’s Sexiest Vegetarian« gewählt, kein Jahrzehnt später und wieder gwynethlos bist Du plötzlich wieder Fleischfresser, wie wir Bild.de entnahmen. Doch auch für die erneut karnivore Ernährung gelten selbstverständlich strikte Regeln: »Esse nur das, was du auch selbst erlegen könntest.«

Was Du selbst erlegen könntest, Chris? Was wäre da denn auch nur theoretisch realistisch für einen gealterten Milchbubi wie Dich: Frankfurter Würstchen? Labskaus? Selbstüberfahrene Hasen?

Mal wieder typisch Lauwarmplay: Titanic

Gerhart Baum (81, FDP)!

Im Interview mit Stern.de wußten Sie dies: »Die FDP hat noch Chancen auf einen Neuanfang, aber nur, wenn sich dieser in politischen Inhalten und glaubwürdigen Personen darstellt.« Mit anderen Worten: Sie rechnen wohl auch nicht mehr damit, was?

Völlig unglaubwürdige, inhaltsleere Grüße von Titanic

Aktuelle Startcartoons

Heftrubriken

Briefe an die Leser

 Eine Frage, Miriam Meckel …

Im Spiegel-Interview sprechen Sie über mögliche Auswirkungen künstlicher Intelligenz auf die Arbeitswelt. Auf die Frage, ob die Leute in Zukunft noch ihr Leben lang im gleichen Beruf arbeiten werden, antworten Sie: »Das ist ja heute schon eher die Ausnahme. Ich zum Beispiel habe als Journalistin angefangen. Jetzt bin ich Professorin und Unternehmerin. Ich finde das toll, ich liebe die Abwechslung.« Ja, manchmal braucht es einfach einen beruflichen Tapetenwechsel, zum Beispiel vom Journalismus in den Fachbereich Professorin! Aber gibt es auch Berufe, die trotz KI Bestand haben werden? »Klempner zum Beispiel. Es gibt bislang keinen Roboter mit noch so ausgefeilter KI auf der Welt, der Klos reparieren kann.«

Das mag sein, Meckel. Aber was, wenn die Klempner/innen irgendwann keine Lust mehr auf den Handwerkeralltag haben und flugs eine Umschulung zum Professor machen? Wer repariert dann die Klos? Sie?

Bittet jetzt schon mal um einen Termin: Titanic

 Aaaaah, Bestsellerautor Maxim Leo!

In Ihrem neuen Roman »Wir werden jung sein« beschäftigen Sie sich mit der These, dass es in nicht allzu ferner Zukunft möglich sein wird, das maximale Lebensalter von Menschen mittels neuer Medikamente auf 120, 150 oder sogar 200 Jahre zu verlängern. Grundlage sind die Erkenntnisse aus der sogenannten Longevity-Forschung, mit denen modernen Frankensteins bereits das Kunststück gelang, das Leben von Versuchsmäusen beträchtlich zu verlängern.

So verlockend der Gedanke auch ist, das Finale der Fußballweltmeisterschaft 2086 bei bester Gesundheit von der heimischen Couch aus zu verfolgen und sich danach im Schaukelstuhl gemütlich das 196. Studioalbum der Rolling Stones anzuhören – wer möchte denn bitte in einer Welt leben, in der das Gerangel zwischen Joe Biden und Donald Trump noch ein ganzes Jahrhundert so weitergeht, der Papst bis zum Jüngsten Gericht durchregiert und Wladimir Putin bei seiner Kolonisierung auf andere Planeten zurückgreifen muss? Eines will man angesichts Ihrer Prognose, dass es bis zum medizinischen Durchbruch »im besten Fall noch 10 und im schlimmsten 50 Jahre dauert«, ganz bestimmt nicht: Ihren dystopischen Horrorschinken lesen!

Brennt dann doch lieber an beiden Enden und erlischt mit Stil: Titanic

 Vielleicht, Ministerpräsident Markus Söder,

sollten Sie noch einmal gründlich über Ihren Plan nachdenken, eine Magnetschwebebahn in Nürnberg zu bauen.

Sie und wir wissen, dass niemand dieses vermeintliche High-Tech-Wunder zwischen Messe und Krankenhaus braucht. Außer eben Ihre Spezln bei der Baufirma, die das Ding entwickelt und Ihnen schmackhaft gemacht haben, auf dass wieder einmal Millionen an Steuergeld in den privaten Taschen der CSU-Kamarilla verschwinden.

Ihr Argument für das Projekt lautet: »Was in China läuft, kann bei uns nicht verkehrt sein, was die Infrastruktur betrifft.« Aber, Söder, sind Sie sicher, dass Sie wollen, dass es in Deutschland wie in China läuft? Sie wissen schon, dass es dort mal passieren kann, dass Politiker/innen, denen Korruption vorgeworfen wird, plötzlich aus der Öffentlichkeit verschwinden?

Gibt zu bedenken: Titanic

 Waidmannsheil, »Spiegel«!

»Europas verzweifelte Jagd nach Munition«, titeltest Du, und doch könnte es deutlich schlimmer sein. Jagd auf Munition – das wäre, so ganz ohne diese Munition, deutlich schwieriger!

Nimmt Dich gerne aufs Korn: Titanic

 Ziemlich beunruhigt, Benjamin Jendro,

lässt uns Ihr vielzitiertes Statement zur Verhaftung des ehemaligen RAF-Mitglieds Daniela Klette zurück. Zu dem beeindruckenden Ermittlungserfolg erklärten Sie als Sprecher der Gewerkschaft der Polizei: »Dass sich die Gesuchte in Kreuzberg aufhielt, ist ein weiterer Beleg dafür, dass Berlin nach wie vor eine Hochburg für eine gut vernetzte, bundesweit und global agierende linksextreme Szene ist.«

Auch wir, Jendro, erkennen die Zeichen der Zeit. Spätestens seit die linken Schreihälse zu Hunderttausenden auf die Straße gehen, ist klar: Die bolschewistische Weltrevolution steht im Grunde kurz bevor. Umso wichtiger also, dass Ihre Kolleg/innen dagegenhalten und sich ihrerseits fleißig in Chatgruppen mit Gleichgesinnten vernetzen.

Bei diesem Gedanken schon zuversichtlicher: Titanic

Vom Fachmann für Kenner

 Dünnes Eis

Zwei Männer in Funktionsjacken draußen vor den Gemüsestiegen des türkischen Supermarkts. Der eine zeigt auf die Peperoni und kichert: »Hähä, willst du die nicht kaufen?« Der andere, begeistert: »Ja, hähä! Wenn der Esel dich juckt – oder nee, wie heißt noch mal der Spruch?«

Mark-Stefan Tietze

 Die Touri-Falle

Beim Schlendern durchs Kölner Zentrum entdeckte ich neulich an einem Drehständer den offenbar letzten Schrei in rheinischen Souvenirläden: schwarzweiße Frühstücks-Platzmatten mit laminierten Fotos der nach zahllosen Luftangriffen in Schutt und Asche liegenden Domstadt. Auch mein Hirn wurde augenblicklich mit Fragen bombardiert. Wer ist bitte schön so morbid, dass er sich vom Anblick in den Fluss kollabierter Brücken, qualmender Kirchenruinen und pulverisierter Wohnviertel einen morgendlichen Frischekick erhofft? Wer will 365 Mal im Jahr bei Caffè Latte und Croissants an die Schrecken des Zweiten Weltkriegs erinnert werden und nimmt die abwischbaren Zeitzeugen dafür sogar noch mit in den Urlaub? Um die Bahn nicht zu verpassen, sah ich mich genötigt, die Grübelei zu verschieben, und ließ mir kurzerhand alle zehn Motive zum Vorteilspreis von nur 300 Euro einpacken. Seitdem starre ich jeden Tag wie gebannt auf das dem Erdboden gleichgemachte Köln, während ich mein Müsli in mich hineinschaufle und dabei das unheimliche Gefühl nicht loswerde, ich würde krachend auf Trümmern herumkauen. Das Rätsel um die Zielgruppe bleibt indes weiter ungelöst. Auf die Frage »Welcher dämliche Idiot kauft sich so eine Scheiße?« habe ich nämlich immer noch keine Antwort gefunden.

Patric Hemgesberg

 Parabel

Gib einem Mann einen Fisch, und du gibst ihm zu essen für einen Tag. Zeig ihm außerdem, wie man die Gräten entfernt, und er wird auch den folgenden Morgen erleben.

Wieland Schwanebeck

 Kehrwoche kompakt

Beim Frühjahrsputz verfahre ich gemäß dem Motto »quick and dirty«.

Michael Höfler

 Kapitaler Kalauer

Da man mit billigen Wortspielen ja nicht geizen soll, möchte ich hier an ein großes deutsches Geldinstitut erinnern, das exakt von 1830 bis 1848 existierte: die Vormärzbank.

Andreas Maier

Vermischtes

Erweitern

Das schreiben die anderen

Titanic unterwegs
19.04.2024 Wuppertal, Börse Hauck & Bauer
20.04.2024 Eberswalde, Märchenvilla Max Goldt
20.04.2024 Itzehoe, Lauschbar Ella Carina Werner
24.04.2024 Trier, Tuchfabrik Max Goldt