Newsticker
Brennstab-Brothers
Friedrich Merz und Markus Söder besuchten gemeinsam das Atomkraftwerk "Isar 2" in Bayern, um für die AKW-Laufzeitverlängerung zu werben. Das waren die schönsten Momente des Meiler-Rundgangs:
- Als sie mit einem Glas Kühlwasser aus dem Abklingbecken anstießen
- Als die beiden mit der bloßen Kraft ihrer Egos einen Atomkern spalteten
- Als ihnen spontan der Pro-Atomkraft-Slogan "Nichts ist geiler / als ein Meiler" einfiel
- Als Merz den Witz "Zählt ein Geigerzähler nicht Geigen?" machte und keiner lachte
- Als Söder sich einen Strahlenschutzanzug für den nächsten Karneval ausborgen wollte ("Da geh i’ als Atomapokalypsen-Zombie!")
- Als Merz scherzte, ihm könnten im Falle einer Verstrahlung wenigstens kaum noch Haare ausfallen
- Als Söder ankündigte, beim Eröffnungsanstich zum diesjährigen Oktoberfest den Zapfhahn mit einem Brennstab einschlagen zu wollen: "O’g’strahlt is!"
- Als nach dem Besuch die Augen der beiden vor Freude (und aufgrund eines kleinen Störfalls) strahlten
"Wozu brauchen wir noch die Mittagspause?" – Ein Gastbeitrag von Sigmar Gabriel zur Zukunft der Arbeit
Deutschland muss wegen spinnerten Ideen wie der Vier-Tage-Woche und überholten Konzepten wie der Mittagspause um seine Zukunft bangen. Doch kein Problem – Experten wie Sigmar Gabriel wissen ganz genau, wie der Wohlstand des Landes gesichert werden kann. In diesem Gastbeitrag stellt Gabriel seine besten Einfälle vor.
TITANIC Classic (7/22)
Fast richtige Schlagzeile (1822)
Optimale Lösung: Franz-Peter Tebartz-van Elst wird neuer RBB-Intendant
Dax Werners Debattenrückspiegel KW 31
Liebe Leser:innen,
da bin ich letzten Sonntag fast vom Hocker gefallen: In der Halbzeitpause des EM-Finals hüpfte doch tatsächlich Bundeskanzler Olaf Scholz vors ARD-Mikro und analysierte die erste Halbzeit des Spiels Deutschland gegen England in gewohnt vager Manier. Das prominente Halbzeitinterview wird in der Regel relativ kurzfristig besetzt, oftmals mit Promis, bei denen es gerade vielleicht nicht ganz so gut läuft oder die zufällig in der Nähe der Kamera herumlungern. Doch das Interview mit Scholz reiht sich ein in eine ganze Serie merkwürdiger Kanzler-Momente.
So besuchte er unter der Woche sehr zur Überraschung von uns politischen Beobachtern eine Gas-Turbine bei Siemens in Mülheim an der Ruhr. Das erinnerte mich wiederum daran, wie ich als Dreikäsehoch staunend den großen Passagierflugzeugen in Köln-Bonn von der Besucherplattform nachschwelgte. Wo sie wohl hinfliegen würden? Ein schöner Zeitvertreib für technikbegeisterte Kids am Sonntagnachmittag - aber mitten unter der Woche als Kanzler? Auch aus dem im Anschluss kolportierten Scholz-Statement wurde niemand wirklich schlau: "Es ist gewissermaßen klar und einfach", so der Kanzler. "Die Turbine ist da, sie kann geliefert werden. Es muss nur jemand sagen, ich möchte sie haben, dann ist sie ganz schnell da."
"Klar" und "einfach" sind Beschreibungen, deren Bedeutungen schon im Kontext einer eBay-Kleinanzeige schnell verschwimmen können: Wer holt das feilgebotene Produkt wann wo zu welchem Preis ab? Eigentlich wird genau andersherum ein Schuh daraus: Bei Kanzler Olaf Scholz und der Sache mit dieser Turbine ist so gut wie nichts klar. Stattdessen legte er auf Instagram mit einer geheimnisvollen Botschaft nach: "Ich bin dankbar, die Turbine heute bei @siemens mit eigenen Augen gesehen zu haben." Wie bitte? Was besucht der Kanzler denn als Nächstes: Ausgemusterte Rotorblätter in einem Windpark in Schleswig-Holstein ("Danke für den Riesenjob!") oder einen Stapel Reifen in Stuttgart ("Ob Winter- oder Sommerreifen: Sie alle tun pflichtbewusst ihren Dienst fürs Vaterland.")?
Wenn offenbar eh schon alles egal ist, würde ich ihn als NRWler gern noch mal in der WDR-Nachmittagssendung Hier und Heute mit ein paar schönen Bastelideen im Gepäck erleben - oder mit einer raffinierten Pasta samt hanseatischer Nachspeise bei Kochen mit Martina und Moritz.
Wünscht euch ein bärenstarkes Rest-Wochenende: Dax Werner
Rewe: Starke Alternativen zum Prospekt
Nach Obi will nun auch Rewe auf gedruckte Prospekte verzichten, ab Juli 2023 – natürlich aus Umweltgründen, aber, hehe, auch um Geld zu sparen. Doch wie soll die liebe Omi aus der Nachbarschaft dann vom umwerfenden Hackfleisch-Aktionsangebot nächste Woche und dem Bacardi für 8,88 Euro erfahren?
- aus ihrer Apple Watch
- aus der Rewe-App auf ihrem Smart- oder iPhone
- von der Rewe-Homepage auf ihrem Notebook
- aus der Radio- oder Fernsehwerbung, die Rewe dann zweimal in der Woche zu schalten gezwungen ist
- von einer zum Sprechen programmierten Werbedrohne, die täglich von Haustür zu Haustür fliegt, klingelt, tanzt und die Angebote aufsagt
- aus dem Supermarktradio bei Penny