Newsticker

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Überschätzte Lebensmittel (XVII)

Heute: Joghurt

Unschuldige Kinder werden dazu gezwungen, ihn im Schulranzen mitzuführen, um ihn dann nach dem unweigerlichen Zerplatzen seiner umweltzerstörenden Plastik- und Aluverpackung schleimig und schimmlig aus Mathebuchseiten zu kratzen, traurige, alte Frauen mit gestörter Körperwahrnehmung streichen ihn sich auf Gesicht und Gesäß: Joghurt. Einfach ekelhaft! Aber Gesundheitsfanatiker behaupten immer wieder, er gehöre zu jeder ausgewogenen Mahlzeit und sei außerdem ein überaus leicht bekömmlicher und leckerer Nachtisch. Dabei wird das Zeug aus verdickter Milch und Säurebakterien hergestellt! Und als wäre das nicht genug, gibt es ihn auch mit Stücken. Ja, Stücken! Dazu werden einfach obskure Brocken aus aromatisierter Baumrinde beigemischt – ein klägliches Substitut, das dem gutgläubigen Konsumenten als schleimig-fades "Obst" verkauft wird. So hat die widerwärtige Masse aber wenigstens gleich die Konsistenz, die sie bei ihrem notwendigen Erbrechen sowieso erlangt.

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Überschätzte Lebensmittel (XVI)

Heute: Trüffel

Eine Zutat, deren einzige Eigenschaft es ist, den Preis jeder beliebigen Speise um das Zwanzigfache zu steigern – das ist der Trüffel. Haggis, Pflaumenmus und Pfälzer Leberwurst, mit einer Messerspitze Trüffel "verfeinert", landen sofort auf der Karte eines Dreisternerestaurants. Die Dooferen Zehntausend lassen sich's natürlich andrehen; die würden sich wohl auch Einhorngalle als Delikatesse kredenzen lassen, nur weil es sich um eine exotische Rarität handelt. Wie Trüffel genau schmeckt, kann natürlich niemand sagen, denn in seinem üblichen kleingehäckselten Zustand wird der Eigengeschmack zwangsläufig von allem anderen übertüncht. Einen vollständigen Trüffel haben die wenigsten Menschen schon einmal gesehen, doch es existieren Fotos: Wie verwucherte menschliche Organe schauen diese Edelpilze aus. Trüffel – die Tumore des Waldes. Gesucht werden sie heutzutage mithilfe von Spürhunden (Trüffelschweine, schlau wie sie sind, pflegen das Zeug an Ort und Stelle zu zerbeißen), dann werden sie auf Auktionen gekarrt, von verrückten Japanern für 10.000 $ je Pfund ersteigert und schließlich in Abertausende Teile geraspelt. Wir sollten unsere Kinder frühzeitig lehren, Trüffelstückchen aus jedem Mahl, in dem sie enthalten sind, zu entfernen ("Das sind Gnomenpopel!"). Dann sinken Nachfrage und Preis, und irgendwann ist wieder genug da für die lieben Trüffelschweine. 

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Überschätzte Lebensmittel (XV)

Heute: Crème brûlée 

Verchromt, vernickelt, emailliert, gerne auch mit ergonomisch geformten Handgriffen und Piezozünder: So stehen sie in den Regalen der Fachhandelsgeschäfte für überflüssigen Küchenschnickschnack, die Crème-brûlée-Brenner. Aber wozu dieses Zeug kaufen und verwenden? Der Geschmackstest zeigt: glibbrig und süß in der Kopfnote, dann zur Abwechslung glibbrig und süß im Abgang, dazwischen verkokelter Zucker. Mundgefühl zwischen Sputum und Schmirgelpapier. Die Frage muß also erlaubt sein: Sind die Liebhaber dieses Desserts nicht imstande, wie jeder andere auch ihren Pudding einfach anbrennen zu lassen?

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Überschätzte Lebensmittel (XIV)

Heute: Käsefondue 

Das kulinarische Manifest des sittlichen Untergangs aber ist das Käsefondue. Indem der Mensch – alle nützliche Hemmungen des gesellschaftlichen Miteinanders ablegend – unschuldige und nichts ahnende Rohkost in eine heiße, klebrige Blubbermasse tunkt, mit einer schamlosen Freude, als sei es ein gewagter Geschlechtsakt, reproduziert er die menschliche Schlechtigkeit an sich. Das Gute, das Natürliche, das Ehrliche, das Reine (die Rohkost) wird vom Schlechten, vom Widernatürlichen, vom Banalen, vom Inferioren (dem Käse) luftdicht versiegelt, auf diese Weise von der Außenwelt ausgeschlossen und – es ist nicht falsch dies zu behaupten – vergewaltigt. Ja, vergewaltigt! Das Heiße, das Fettige, das Ur-Abartige legt sich fürderhin über den Gaumen – nachdem es auf einem Rohkost-Phallus in den Rachen eingeführt wurde – und zerstört hier jeden Sinn für geschmacklich Subtileres und Ausdifferenzierteres. Die Rohkost ist schlichter Volumengeber für einen vulgären Fettpfropfen, der nach der Mundhöhle noch zäh und quälend langsam erst Magen, dann Darm, schlußendlich die Toilette verstopft. Wer sehenden Auges durch die Welt geht und nach einem Käsefondue vor Scham keine Eßstörung entwickelt, ist wohl dem Tiere näher als der Zivilisation. Finden Sie sich damit ab, selbst nichts als ein unbedeutendes, klägliches Häppchen im Buffet des Universums zu sein; versuchen Sie sich doch nicht mithilfe eines Eimers erhitzten Käsespermas unnötig aufzublähen, Mensch!

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Überschätzte Lebensmittel (XIII)

Heute: Gänsebraten 

Erste Abscheu überkommt einen schon beim Gedanken daran, wie oft und in wie viele Öffnungen was alles in das Tier gestopft bzw. aus dem armen Vieh herausgepreßt wurde. Dann die Physiognomie: Die Haut der Gans ist nicht umsonst Metapher für das reine Grauen – die sprichwörtliche Gänsehaut eben. Da hilft auch das Einreiben mit einer penetranten Würzmischung wenig. Außerdem hat der Vogel einen derart vertrackten Knochenbau, daß man, so in der Not der Verzehr unumgänglich werden sollte, jederzeit mit einem plötzlichen und qualvollen Erstickungstod zu rechnen hat. Überlebt man den Verzehr, muß man dank Fett, Fett und nochmals Fett noch Tage danach mit einem Herzinfarkt rechnen. Fett übrigens, das der Esser mit zugereichten Klößen nur bedingt binden kann. Der einzige Vorteil der zähen Langstreckenflieger: Mit dem, was interdental davon hängen bleibt, hätte selbst Scott den Südpol erreicht!

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Überschätzte Lebensmittel (XII)

Heute: Calamari-Ringe

Moby Dick, der grausame Wal? Dümmliches Seemannsgarn! Selbst dieser übel beleumundete Meeressäuger kackte sich jede Nacht vor Angst ein, wenn er an den Schrecken nur dachte, der tief unten im Eismeer auf ihn lauerte: Tintenfische. Tintenfische, groß wie VW-Busse, mit Erbsengehirnen, die nur Töten und Fressen kennen, mit elastischen kalten Leibern und mörderischen Fangarmen. Und was machen Sie? Was lassen Sie sich von einem schadenfroh grinsenden italienischen Kellner in einer letalen Knoblauchsauce servieren? Richtig: die glitschige Brut dieser vorsintflutlichen Seemonster, die auch nach einem unheiligen Bad im Friteusenfett nichts von ihrer Widerlichkeit verloren hat, höchstens an gummiartiger Konsistenz gewonnen. Oder schlimmer noch: dasselbe obszöne blauweiße Fleisch, nur eben halbroh.
Beißt man da hinein, kommt es unweigerlich zu einem Würgereflex, und weil man ja im Restaurant seinen Teller nicht mit angekauten Calamari-Leichen vollspucken darf, muß man schlucken. Häufigste begleitende Halluzination ist die eines ganzen Kopffüßerschwarms in Aufruhr, zuckend, schlängelnd, starrend. Selbst die goldgelbe Sonnenrad-Symbolik des tiefgefrorenen, panierten Calamari-Ringes vermag da nicht zu helfen, solche Travestie mindert keineswegs den urgesunden Ekel vor diesen garstigsten unter Gottes Geschöpfen. Unser Urteil: unbedingt meiden!

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Überschätzte Lebensmittel (XI)

Heute: Milch 

Traditionell wird angenommen, daß vor allem der Ostasiat perverse Nahrungsmittel zu sich nimmt. Was dabei gerne übersehen wird, ist unsere eigene Neigung, hochgradig suspekte Dinge zu uns zu nehmen. Zum Beispiel Milch! Schon in frühester Kindheit suggerieren uns die Eltern, daß dieses Gemisch aus ein wenig Fett und jeder Menge Wasser gut für unsere Gesundheit sei. Also saufen wir naiv (schließlich tarnt sie sich in einem hygienisch-unschuldigen Weiß) kübelweise das Zeug, das aus dem entzündeten Euter eines eingesperrten Wiederkäuers massiert wird. Doch braucht es nur ein wenig gesunden Menschenverstand, um zu wissen, daß nichts Gesundes aus einem Wesen kommen kann, welches uns Tag für Tag dem Weltuntergang entgegenfurzt (Klimaerwärmung, Sie wissen schon). 
Jaja: Die Milch macht's... Aber was macht sie eigentlich? Genau: Darmtuberkulose, wenn man sie nicht fachmännisch hitzebehandelt! Selbst schuld, wer an der Ekelzitze nuckelt, die nicht von ungefähr in der Nähe des Melkviech-Rektums baumelt…

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Aktuelle Startcartoons

Heftrubriken

Briefe an die Leser

 Hallo, faz.net!

»Seit dem Rückzug von Manfred Lamy«, behauptest Du, »zeigt der Trend bei dem Unternehmen aus Heidelberg nach unten. Jetzt verkaufen seine Kinder die Traditionsmarke für Füller und andere Schreibutensilien.« Aber, faz.net: Haben die Lamy-Kinder nicht gerade davon schon mehr als genug?

Schreibt dazu lieber nichts mehr: Titanic

 Genau einen Tag, Husqvarna Group (Stockholm),

nachdem das ungarische Parlament dem Nato-Beitritt Schwedens zugestimmt hatte, mussten wir was auf heise.de lesen? Dass auf Deinen Rasenmähern der »Forest & Garden Division« nach einem Software-Update nun der alte Egoshooter »Doom« gespielt werden kann!

Anders gesagt: Deine Divisionen marodieren ab sofort nicht nur lautstark mit Rasenmähern, Traktoren, Motorsägen, Motorsensen, Trennschleifern, Rasentrimmern, Laubbläsern und Vertikutierern durch unsere Gärten, sondern zusätzlich mit Sturmgewehren, Raketenwerfern und Granaten.

Falls das eine Demonstration der Stärke des neuen Bündnispartners sein soll, na schön. Aber bitte liefere schnell ein weiteres Software-Update mit einer funktionierenden Freund-Feind-Erkennung nach!

Hisst die weiße Fahne: Titanic

 Wieso so eilig, Achim Frenz?

Wieso so eilig, Achim Frenz?

Kaum hast Du das Zepter im Kampf um die Weltherrschaft der Komischen Kunst auf Erden in jüngere Hände gelegt, da schwingst Du Dich nach so kurzer Zeit schon wieder auf, um in den höchsten Sphären für Deine Caricatura zu streiten.

Mögest Du Dir auch im Jenseits Dein beharrliches Herausgeber-Grummeln bewahren, wünscht Dir zum Abschied Deine Titanic

 Apropos: ¡Hola bzw. holla, spanischer Priester!

Du hast Dir die Worte aus dem Matthäusevangelium »Der Geist ist willig, aber das Fleisch ist schwach« zu sehr zu Herzen genommen und in Deiner Gemeinde in der Kleinstadt Don Benito einen regen Handel mit Potenzmitteln betrieben. Für diesen nach weltlichem Ermessen offensichtlichen Sündenfall musst Du Dich nun vor einem irdischen Gericht verantworten.

Uns ist zwar nicht bekannt, ob Du Dich gegenüber Polizei und Justiz bereits bußfertig gegeben hast oder weiterhin auf das Beichtgeheimnis berufst. Angesichts der laut Zeugenaussagen freudigen Erregung Deiner überalterten Gemeindemitglieder beim Geläut der Glocken sowie ihres Durchhaltevermögens bei den nicht enden wollenden Eucharistiefeiern inklusive Rumgeorgel, Stoßgebeten und orgiastischer Gottesanrufungen sprechen alle Indizien aber ohnehin gegen Dich!

Bleibt auch ganz ohne künstliche Stimulanzien weiter standfest im Nichtglauben: Titanic

 Ciao, Luisa Neubauer!

»Massendemonstrationen sind kein Pizza-Lieferant«, lasen wir in Ihrem Gastartikel auf Zeit online. »Man wird nicht einmal laut und bekommt alles, was man will.«

Was bei uns massenhaft Fragen aufwirft. Etwa die, wie Sie eigentlich Pizza bestellen. Oder was Sie von einem Pizzalieferanten noch »alles« wollen außer – nun ja – Pizza. Ganz zu schweigen von der Frage, wer in Ihrem Bild denn nun eigentlich etwas bestellt und wer etwas liefert bzw. eben gerade nicht. Sicher, in der Masse kann man schon mal den Überblick verlieren. Aber kann es sein, dass Ihre Aussage einfach mindestens vierfacher Käse ist?

Fragt hungrig: Titanic

Vom Fachmann für Kenner

 Pendlerpauschale

Meine Fahrt zur Arbeit führt mich täglich an der Frankfurt School of Finance & Management vorbei. Dass ich letztens einen Studenten beim Aussteigen an der dortigen Bushaltestelle mit Blick auf sein I-Phone laut habe fluchen hören: »Scheiße, nur noch 9 Prozent!« hat mich nachdenklich gemacht. Vielleicht wäre meine eigene Zinsstrategie selbst bei angehenden Investmentbankern besser aufgehoben.

Daniel Sibbe

 Parabel

Gib einem Mann einen Fisch, und du gibst ihm zu essen für einen Tag. Zeig ihm außerdem, wie man die Gräten entfernt, und er wird auch den folgenden Morgen erleben.

Wieland Schwanebeck

 Kapitaler Kalauer

Da man mit billigen Wortspielen ja nicht geizen soll, möchte ich hier an ein großes deutsches Geldinstitut erinnern, das exakt von 1830 bis 1848 existierte: die Vormärzbank.

Andreas Maier

 Nichts aufm Kerbholz

Dass »jemanden Lügen strafen« eine doch sehr antiquierte Redewendung ist, wurde mir spätestens bewusst, als mir die Suchmaschine mitteilte, dass »lügen grundsätzlich nicht strafbar« sei.

Ronnie Zumbühl

 Teigiger Selfcaretipp

Wenn du etwas wirklich liebst, lass es gehen. Zum Beispiel dich selbst.

Sebastian Maschuw

Vermischtes

Erweitern

Das schreiben die anderen

Titanic unterwegs
20.04.2024 Eberswalde, Märchenvilla Max Goldt
20.04.2024 Itzehoe, Lauschbar Ella Carina Werner
24.04.2024 Trier, Tuchfabrik Max Goldt
25.04.2024 Köln, Comedia Max Goldt