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Überschätzte Lebensmittel (XXXVIII)

Heute: Thunfisch 

"Ach, du magst gar keinen Thunfisch? Kein Problem, dann leg ich ihn nur auf meine Seite der Pizza!", tönt es pseudo-rücksichtsvoll aus dem Katzenfuttermaul des Thunfischfressers. Ignoriert er, dass bereits zwei Milligramm des Ekelkonservenfraßes  in der Lage sind, 48 Bleche Pizza zu verseuchen und zudem den Backofen für mindestens 14 Tage komplett unbenutzbar zu machen? Oder ist der tumbe "Thuna"-Freund schlicht nicht in der Lage, Fakten wie diese zu erfassen? Man weiß es nicht, denn Thunfisch ist bekanntlich ein zuverlässiger Quecksilberlieferant. Ein Stoff, der herrlich dumm macht, was die einfältigen Esser dieser primitiven Miefspeise gewiss nicht stört. Nicht wenige von ihnen verschmähen ein feines Lachsfilet oder eine in Butter geschwenkte frische Kutterscholle, aber lieben dafür Thunfisch, "weil der schmeckt ja gar nicht so nach Fisch!" Richtig, denn er schmeckt nach Whiskas, dies jedenfalls suggerieren die identischen Gerüche beim Öffnen beider Dosen.

Der Antiheld einer jeden Sushi-Platte schwimmt im Meer herum und ernährt sich von Wasserleichen. Wenn er doch wenigstens etwas mehr Mikroplastik fräße! Sein Geschmack wäre dann zumindest etwas weniger streng. Von Seefahrern wurde der bräsige Beifang jahrhundertelang konsequent zurück über die Reeling geworfen. Weil aber die grenzdebilen Grätentölpel immer enthusiastischer in die Netze sprangen, fingen die Fischer aus Verzweiflung irgendwann an, sie noch an Bord zu konservieren, damit sie sie nicht selbst verzehren müssen. Ab den 1960er-Jahren lagerten Millionen der Büchsen jahrzehntelang in Prepper-Bunkern. Der Protein-Hype, der einen kulinarischen Irrläufer nach dem anderen (u.a. Protein-Bier, Protein-Eis, Erbsen-Pasta) aufs Serviertablett hievt, hat nun den Thunfisch, die Gestank gewordene Unverschämtheit aus dem Meer wieder an die Oberfläche gespült. Und sie wandert nun zusammen mit Spirelli-Nudeln und Dosenmais in die Einkaufskörbe arschblöder Fitness-Freaks. Auf dass sein Gestank sie für immer sozial isolieren möge!

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Überschätzte Lebensmittel (XXXVII)

Heute: Rote Bete

"Vitaminbombe", "Wundermittel für den Körper" oder gar "Unbekannter Star! Nur wenige Nahrungsmittel sind noch gesünder" – so titelt die gleichgeschaltete Rübenpresse, die uns diese dickfleischige Pfahlwurzel die Gurgel hinunterwürgen will. "In Beten-Beeten wächst das Grauen", müsste es eigentlich heißen. Doch leider scheint sich die rote Rübe aus ihrem Oma- und Opafraß-Image in die trendigen Smoothie-Bowls für Hipstermägen hochzuwuchern.

Hämisch locken die deformierten Erdfurunkel mit sanfter Süße. Ihre wahre Fratze zeigen sie aber sofort bei der Zubereitung: Nach der Schlachtung des fleischigen Körpers watet man knöcheltief durch blutrote Lachen, als hätte man eine Blutkonserve mit einem Silvesterkracher in die Luft gesprengt. Aber wer tut so etwas? Blutkonserven in die Luft sprengen? Das ist doch krank! 

Und was wird aus den Amputaten dann zusammengepanscht? Gerichte wie Labskaus, Borschtsch und anderer Irrsinn, der so närrisch schmeckt, wie er klingt. Schon Märchen wie jenes von "Rübezahl" versuchen, davor zu warnen, was passiert, wenn man mit der bösen Bete und ihrem Clan in Berührung kommt: düstere Machenschaften im Untergrund, Erpressung und Entführung.

Selbst der große Naturforscher Gregor Mendel, sonst auf Du und Du mit allen Pflanzen seiner Zeit, spottete über die Rote Bete, die im Nachbargarten wuchs, mit folgendem Schüttelreim: Wenn ich den Kopf nach drüben reck, dann seh ich nichts als Rübendreck! Über all das darf uns ihr exorbitanter Gehalt an Vitamin-B, Kalium, Eisen und Folsäure niemals hinwegtäuschen! Also: Rüge der Rübe, Rache dem Rahner, Battle der Bete!

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Überschätzte Lebensmittel (XXXVI)

Heute: Bärlauch

Mit ihm zieht der Frühling ins Land, aber auch Gestank, Verderben, Tod: Bärlauch. Das krautige Krebsgeschwür tritt als Meister der Maskerade, Boss der Betrüger, Emir der Etikettenschwindler und viele weitere alberne Alliterationen auf. So lockt der Lauch vom Bären jedes Frühjahr Wildkräuter pflückende Rentner ebenso wie kurzsichtige Wald- und Wiesenpädagogen reihenweise in den sicheren Gifttod. Als Maiglöckchen- und Herbstzeitlosen-Lookalike schafft er Verwirrung und lacht sich dann einen, wenn diese Giftpflanzen statt ihm im nunmehr tödlichen Dip landen. Das brachte ihm auch den Spitznamen "Jack the Dipper" ein.

Doch nicht nur optisch bleibt Bärlauch eine bloße Kopie, verschafft sich keine eigene Identität. Auch geschmacklich und olfaktorisch schlägt er sich als drittklassiger Knoblauch-Imitator durch. Dabei hilft er nachweislich nicht einmal gegen Vampire (vgl. den Horror-Trash-Klassiker "Bärlauch vs. Dracula"). Schwefelhaltige Stoffe zeichnen für seine lebensverneinende "Würze" verantwortlich, die sich am besten als "in Eierfürzen fermentierte Kloakenpest" ("Gräuliche Kräuter", S. 1-1000) beschreiben lässt. Damit verhunzen Tausende Jahr für Jahr Suppen, Kräuterbutter, Pesto und ihr Leben.

Man möchte meinen, gegen dieses Unkraut sei kein Kraut gewachsen. Doch lassen sich mittlerweile erste Extinktions-Erfolge verbuchen. In Brandenburg und Hamburg konnte das Wildgemüse als vom Aussterben bedroht auf die Rote Einkaufsliste gesetzt werden. Dennoch muss die Politik dringend über die Einführung strenger "Nicht-Laucher-Zonen" nachdenken. Eine Übertretung sollte dann mit dem Tode durch Bärlauchüberdosis bestraft werden. Sonst bringt's ja nix!

 

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Überschätzte Lebensmittel (XXXV)

Heute: Meeresfrüchte

Wasserschnecken, Tintenfische, Muscheln, Garnelen, Krabben ... ein ungenießbares Panoptikum, eine geschmacklose Gewässer-Freakshow, ein Who-is-who des Igittigitt! Ob ihrer dichtungsringartigen Konsistenz, obszönen Farbenpracht und geschmacklichen Undefinierbarkeit gaben Seefahrer den Meeresfrüchten einen treffenden Spottnamen: "Haribo-Goldbären der Ozeane". Eine Vielzahl adriatischer Volkslieder besingt den uralten Mampfkampf "Mensch gegen Meeresfrucht". In einem heißt es frei übersetzt:

"Iss nie den Hummer / Das macht dir Kummer / Verzehr von Kraken / Der hat ’nen Haken / Und von Langusten / Wir kotzen mussten!"

Normalerweise verböte es der natürliche Selbsterhaltungstrieb, sich an diesem a-kulinarischen Kuriositätenkabinett zu laben. Doch im Überschwang des ersehnten Südurlaubs kommt es infolge einer zu hohen Dosis Sonne, Meeresluft und Freizeit zu Bestellungen wie: "Calamari Fritti und ordentlich Pommes!" Oder: "Spaghetti Frutti di Mare – auch mit ordentlich Pommes!" Danach ist es dem Urlauberopfer für mehrere Stunden unmöglich, sich zu bewegen. An den Terrassenplatz mit Meeresblick gefesselt versucht es hilflos, durch die ständig steigende Zufuhr von Grappa, Slibowitz, Ouzo, Rakı oder ähnlichem Nervengift die Magenkontraktion in den Griff zu bekommen. Dieses Frutti-Foltern hat System, erhöht es doch für den Tourismusort die Nächtigungszahlen (im Krankenhaus).

Und überhaupt: MeeresFRÜCHTE? Ein einziger Etikettenschwindel! Auch wenn diese Gerichte durch ihre vegetative Benennung Veganismus vorschützen, vertilgt man in Wahrheit eine Vielzahl tierischer Existenzen. Wer denkt schon an die Abermillionen Muschelmütter, Krabbengroßväter und Calamaricousinen, die tagtäglich auf Pizzen liebe Familienmitglieder verlieren? 

Also darf es uns nicht wundern, dass dereinst, wenn die Evolution Tintenfische, Hummer und Gedöns aus dem Wasser an Land und hoch in die Bäume übersiedeln lässt, sie grausam, aber gerecht Rache üben werden. Bis dahin bleibt tagelanges Sodbrennen Strafe genug.

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Überschätzte Lebensmittel (XXXIV)

Heute: Erdbeeren

Auch diesen Sommer stehen sie wieder in ihren kugelroten, gelbgetüpfelten Verschlägen alle paar Hundert Meter an jeder Landstraße: Spargelverkaufserprobte Erdbeerhändlerinnen und -händler mit ihrem marktübersättigten Angebot an 500-Gramm-Schälchen "aus eigener Ernte", "pflückfrisch" und/oder "direkt vom Feld" (Huelva, Spanien). Doch wer schon einmal heißhungrig den Frucht-Feinstaub-Klumpatsch vom Straßenrand gekostet hat, ist um jede deutsche Verkehrsachse, die mit einem Dieselfahrverbot belegt wird, dankbar. 

Wem als Kind jemals die scharlachrote Erdbeerzunge diagnostiziert wurde, dürfte der Appetit auf die eiterstippengleiche Bückware ohnehin längst vergangen sein. Dennoch hat sich beim Äpfel-Birnen-Vergleich die Erdbeere dank ihrer treibhaussüßen Perfidie einen der vorderen Plätze im Ranking der beliebtesten Obstsorten erschwindelt. Dabei zählt sie nach botanischen Feldstudien zu den Nüssen – und müsste, wenn es in der Flora gerecht zuginge, mit Macadamien oder Cashewkernen konkurrieren.

Selbst als Lustobjekt hat das als "frühreifes Früchtchen" unappetitlich kokettierende Quantitätsprodukt in Zeiten von Foodpornhub längst seinen Reiz verloren.

Zu allem Überfluss sind die Missstände in der Erdbeerernte nur allzu offensichtlich. Bei Dauerbeschallung mit "Strawberry Fields Forever" werden Saisonarbeiter, viele von ihnen noch Kinder, auf den Plantagen systematisch ausgebeutet und zahlen im Anschluss an ihre Plackerei bei den Großgrundbesitzern sogar noch drauf – alles direkt vor unserer Haustür! Von Politik und Landwirtschaft wird dies stillschweigend unter dem Deckmäntelchen "Zum Selberpflücken" versteckt und toleriert.

Die Erdbeere: Eine ganz dumme Nuss unter den Scheinfrüchten!

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Überschätzte Lebensmittel (XXXIII)

Heute: Rhabarber

Frivol und derb nach Aufmerksamkeit gierend reckt er seine abgegriffen blaßroten Blattstiele in die Supermarktregale: der Rhabarber. Diese Ingredienz einer Merdique Cuisine, diese krautige Kulturlosigkeit, diese kulinarische Rhabarbarei beweist stets ab April, daß sauer nicht lustig, sondern schlicht und einfach aggressiv macht. Zurecht zählt er botanisch zur Gattung der Unnutzpflanzen. Roh verzehrt schmeckt Rhabarber nach einer Vollholzleiste, der man zuvor noch Schwefelsäure injizierte. Er ist aber bei weitem nicht so bekömmlich. Seinen Opfern lauert er meist als fahler, roter Matsch alias Kompott auf. Auch wenn es dem „Gemächt des Teufels“ (volkstümliche Bezeichnung) vollen Herzens gegönnt sei, kleingehackt, enthäutet und zu Brei gekocht zu werden, genießbar ist er selbst dann nur durch die Zugabe einer Süßungsmittel-Überdosis: 1 g Rhabarber / 1 kg Zucker, so das empfohlene Mischverhältnis.

Der Vegetations-Wendehals will sich außerdem nicht entscheiden, ob er nun Obst oder Gemüse ist. Skrupellos gibt er sich nach belieben jene Form, die ihm gerade in die Blattrosette paßt. In Fachkreisen brachte ihm diese opportunistische Plastizität den Schandnamen „Rhabarbapapa“ ein. Sein wahres Antlitz deutet einzig der Familiennamen an, handelt es sich beim Rhabarber doch um ein „Knöterichgewächs“. Und „Knöterich“ könnte genauso gut eine norddeutsche Bezeichnung für Massenvergewaltiger und Serienkiller sein („Dat war ’n richtger Knöterich...“). Trendforscher irgendeiner Universität fanden kürzlich heraus, daß vermaledeite Hipster-Eliten schon bald dem Matetee abschwören, Rhabarber-Smoothies zum neuen In-Getränk ausrufen, sich diese literweise in Rhabar-Bars und Rockabilly-50s-Style Rha-Barbershops hinter die Bärte kippen und an der hohen Dosis Oxalsäure jämmerlich zu Grunde gehen werden.

Dann wäre der Rhabarber wenigstens für irgendetwas gut.

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Überschätzte Lebensmittel (XXXII)

Heute: Eier

Das Ei ist streng genommen gar kein Lebensmittel (da fängt es ja schon an). Kulinarisch gesehen zählt das Ei zur Kategorie Abfall/Sonstiges. Dabei spielt es keine Rolle, ob es sich um ein klassisches Hühnerei, ein Wachtelei oder ein Marzipanei handelt. Seit Jahrhunderten zerbrechen sich Philosophen an der Frage, was denn nun wohl zu erst da war, das Huhn oder das Ei, die Eierköpfe. Ein völlig uninteressanter Ansatz, sollte doch in erster Linie darüber nachgedacht werden, was zu tun ist, damit das Ei irgendwann nicht mehr da ist. Wenn man es kocht, ist es entweder zu hart oder zu weich. Und wenn man einfach nur herzhaft hineinbeißen will, splittert und knarzt es zwischen den Zähnen. Zu alledem bekommt man Durchfall, wenn nicht gar eine Salmonellenvergiftung, da das Ei – als wäre die viel zu kalkhaltige Schale nicht schon genug – von Natur aus roh ist. Daß nun ausgerechnet zu hohen Feiertagen das Ei auf den Tisch gepackt und verzehrt wird, mag einem zynisch vorkommen. Dabei ist es typisch für das Ei. Das Ei ist ein Paradoxon: Man sagt ihm nach, es sei lecker, obwohl es ungenießbar ist. Eben war es noch hart, kurz darauf liegt es bereits flüssig auf den Küchenfliesen. Das Ei ist ein Rad mit Ecken. Nur eben in Eiform. Und in scheußlich.

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Aktuelle Startcartoons

Heftrubriken

Briefe an die Leser

 Anpfiff, Max Eberl!

Sie sind seit Anfang März neuer Sportvorstand des FC Bayern München und treten als solcher in die Fußstapfen heikler Personen wie Matthias Sammer. Bei der Pressekonferenz zu Ihrer Vorstellung bekundeten Sie, dass Sie sich vor allem auf die Vertragsgespräche mit den Spielern freuten, aber auch einfach darauf, »die Jungs kennenzulernen«, »Denn genau das ist Fußball. Fußball ist Kommunikation miteinander, ist ein Stück weit, das hört sich jetzt vielleicht pathetisch an, aber es ist Liebe miteinander! Wir müssen alle was gemeinsam aufbauen, wo wir alle in diesem gleichen Boot sitzen.«

Und dieser schräge Liebesschwur, Herr Eberl, hat uns sogleich ungemein beruhigt und für Sie eingenommen, denn wer derart selbstverständlich heucheln, lügen und die Metaphern verdrehen kann, dass sich die Torpfosten biegen, ist im Vorstand der Bayern genau richtig.

Von Anfang an verliebt für immer: Titanic

 Wie bitte, Extremismusforscher Matthias Quent?

Im Interview mit der Tagesschau vertraten Sie die Meinung, Deutschland habe »viel gelernt im Umgang mit Hanau«. Anlass war der Jahrestag des rassistischen Anschlags dort. Das wüssten wir jetzt aber doch gern genauer: Vertuschung von schrecklichem Polizeiverhalten und institutionellem Rassismus konnte Deutschland doch vorher auch schon ganz gut, oder?

Hat aus Ihren Aussagen leider wenig gelernt: Titanic

 Eine Frage, Miriam Meckel …

Im Spiegel-Interview sprechen Sie über mögliche Auswirkungen künstlicher Intelligenz auf die Arbeitswelt. Auf die Frage, ob die Leute in Zukunft noch ihr Leben lang im gleichen Beruf arbeiten werden, antworten Sie: »Das ist ja heute schon eher die Ausnahme. Ich zum Beispiel habe als Journalistin angefangen. Jetzt bin ich Professorin und Unternehmerin. Ich finde das toll, ich liebe die Abwechslung.« Ja, manchmal braucht es einfach einen beruflichen Tapetenwechsel, zum Beispiel vom Journalismus in den Fachbereich Professorin! Aber gibt es auch Berufe, die trotz KI Bestand haben werden? »Klempner zum Beispiel. Es gibt bislang keinen Roboter mit noch so ausgefeilter KI auf der Welt, der Klos reparieren kann.«

Das mag sein, Meckel. Aber was, wenn die Klempner/innen irgendwann keine Lust mehr auf den Handwerkeralltag haben und flugs eine Umschulung zum Professor machen? Wer repariert dann die Klos? Sie?

Bittet jetzt schon mal um einen Termin: Titanic

 Genau einen Tag, Husqvarna Group (Stockholm),

nachdem das ungarische Parlament dem Nato-Beitritt Schwedens zugestimmt hatte, mussten wir was auf heise.de lesen? Dass auf Deinen Rasenmähern der »Forest & Garden Division« nach einem Software-Update nun der alte Egoshooter »Doom« gespielt werden kann!

Anders gesagt: Deine Divisionen marodieren ab sofort nicht nur lautstark mit Rasenmähern, Traktoren, Motorsägen, Motorsensen, Trennschleifern, Rasentrimmern, Laubbläsern und Vertikutierern durch unsere Gärten, sondern zusätzlich mit Sturmgewehren, Raketenwerfern und Granaten.

Falls das eine Demonstration der Stärke des neuen Bündnispartners sein soll, na schön. Aber bitte liefere schnell ein weiteres Software-Update mit einer funktionierenden Freund-Feind-Erkennung nach!

Hisst die weiße Fahne: Titanic

 Sie, Victoria Beckham,

Sie, Victoria Beckham,

behaupteten in der Netflix-Doku »Beckham«, Sie seien »working class« aufgewachsen. Auf die Frage Ihres Ehemanns, mit welchem Auto Sie zur Schule gefahren worden seien, gaben Sie nach einigem Herumdrucksen zu, es habe sich um einen Rolls-Royce gehandelt. Nun verkaufen Sie T-Shirts mit dem Aufdruck »My Dad had a Rolls-Royce« für um die 130 Euro und werden für Ihre Selbstironie gelobt. Wir persönlich fänden es sogar noch mutiger und erfrischender, wenn Sie augenzwinkernd Shirts mit der Aufschrift »My Husband was the Ambassador for the World Cup in Qatar« anbieten würden, um den Kritiker/innen so richtig den Wind aus den Segeln zu nehmen.

In der Selbstkritik ausschließlich ironisch: Titanic

Vom Fachmann für Kenner

 Wenn beim Delegieren

schon wieder was schiefgeht, bin ich mit meinen Lakaien am Ende.

Fabio Kühnemuth

 Parabel

Gib einem Mann einen Fisch, und du gibst ihm zu essen für einen Tag. Zeig ihm außerdem, wie man die Gräten entfernt, und er wird auch den folgenden Morgen erleben.

Wieland Schwanebeck

 Tiefenpsychologischer Trick

Wenn man bei einem psychologischen Test ein Bild voller Tintenkleckse gezeigt bekommt, und dann die Frage »Was sehen Sie hier?« gestellt wird und man antwortet »einen Rorschachtest«, dann, und nur dann darf man Psychoanalytiker werden.

Jürgen Miedl

 No pain, no gain

Wem platte Motivationssprüche helfen, der soll mit ihnen glücklich werden. »There ain’t no lift to the top« in meinem Fitnessstudio zu lesen, das sich im ersten Stock befindet und trotzdem nur per Fahrstuhl zu erreichen ist, ist aber wirklich zu viel.

Karl Franz

 Neulich

erwartete ich in der Zeit unter dem Titel »Glückwunsch, Braunlage!« eigentlich eine Ode auf den beschaulichen Luftkurort im Oberharz. Die kam aber nicht. Kein Wunder, wenn die Überschrift des Artikels eigentlich »Glückwunsch, Braunalge!« lautet!

Axel Schwacke

Vermischtes

Erweitern

Das schreiben die anderen

  • 27.03.:

    Bernd Eilert denkt in der FAZ über Satire gestern und heute nach.

Titanic unterwegs
31.03.2024 Göttingen, Rathaus Greser & Lenz: »Evolution? Karikaturen …«
04.04.2024 Bremen, Buchladen Ostertor Miriam Wurster
06.04.2024 Lübeck, Kammerspiele Max Goldt
08.04.2024 Oldenburg, Theater Laboratorium Bernd Eilert mit Klaus Modick