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Überschätzte Lebensmittel (XLV)

Heute: Marzipan

Marzipan: gastrale Spachtelmasse aus Mandelmatsch und letalen Zuckerdosen, marzialisches Teufelswerk, das jeden Winter als Süßstoff-Lawine über uns hereinbricht, Finger verklebt, Zungen verpampt, Zahnlücken verfugt und Mägen abdichtet. Ein ganzer Ozean aus Rosenwasser könnte diese Klebeknete nicht veredeln und geschmacklich rein­wa­schen. Was haben sich die Lübecker dabei gedacht? Warum haben sich die Königsberger dazu hinreißen lassen? Wie können sich die Toledaner damit vor Gott verantworten oder zumindest vor dem Zahnarzt oder Gastroenterologen?

Da Marzipan seine Verdorbenheit auf sich allein gestellt keinen Schlecker lang verbergen kann, sucht er kulinarische Komplizen und geht sadistische Symbiosen ein: Er überzieht Kuchen, füllt Schokoladen, hockt in Pralinen - lauernd.

Doch noch schlimmer als der hinterhältige Candy-Camouflage-Guerillakrieg ist der Marzipan'sche Hang zur gestaltwandlerischen Mimikry: So lässt er sich von verantwortungslosen Na­sche­rei-Bildhauern in jegliche Form schlagen - Früchte, Hörnchen, Schnecken oder "lustige" Figuren. Und jedes verflixte Silvester wird man mit Marzipanschweinchen gedemütigt. Zu Hause aufgereiht verwandeln sie das Wohnzimmer olfaktorisch, geschmacklich und atmosphärisch in einen Tönnies-Schlachthof. Nach kurzer Zeit verfestigen sich die Sa­cha­ro­se-Säue zu auskristallisierten Zuckersteinen - hart und nutzlos wie das neue Jahr, in das man so viele Hoffnungen gesetzt hatte. Also: Es ist höchste Zeit für Marzipanik!

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Überschätzte Lebensmittel XLIV

Heute: Algen

Sich einen grünen, glitschigen Matsch-Lappen aus dem Meer fischen - das kann passieren, kommt in den besten Fischerfamilien vor. Aber den Monstrumsfang nicht sofort wieder voll Ekel und Verachtung in die Tiefe zurückstoßen, sondern mitschippern und verkaufen - das ist fahrlässig. Jetzt haben wir den (Algen-)Salat! Was einst als getrockneter und gerösteter Nori beim Sushi-Verzehr eine nette Angelegenheit war, wuchert mittlerweile in unseren Küchen wie die stinkende Braunalgen-Plage an den Stränden der Karibik. Die superfoodlüsterne Lebensmittelpornoindustrie hat den Schlabber-Fetzen längst für sich entdeckt.

"Mineralienbombe", "Vitaminschleuder", "Alleskönner Alge" schallt es lautstark aus den einschlägigen Koch- und Garzetten. So verspricht man uns die Blaualge vom Himmel, wenn wir nur täglich den fahlen Tang als Triple-Green-Smoothie, Salat, Burger, Auflauf oder Meeresspaghetti verschlingen. Fraß-Seegras wie Wakame, Kombu, Dulse, Spirulina und Lebensmittelzusätze wie Agar, Alginat und Carrageen als Gesundheitswunderwaffen? Die Algen-Propaganda will uns mit diesen aufgetischten Lügen nicht nur die wab­be­lige Konsistenz und das salzige Verwesungsaroma schmackhaft machen, sondern auch über gesundheitliche Gefahren hinwegtäuschen. So können Toxine in Nahrungsergänzungsmitteln aus AFA-Algen dem Menschen das Gehirn weich wie Tang machen. Außerdem lässt der immens hohe Jodgehalt des Glitsch-Gatsches die vor dieser Überdosis fliehende Schilddrüse aus den Ohren quillen. Und über all das sollen wir schweigend Seegras wachsen lassen? Nicht mit uns! Alle atemberaubend albernen Algen-Alliterationen werden wir im Abwehrkampf gegen Algen, Agar, Alginat und andere Algen-Auswüsche anwenden. Und sollte selbst das nichts nützen, kann uns ohnehin nichts mehr retten. Amen und aus.

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Überschätzte Lebensmittel (XLIII)

Heute: Sommerrolle

Traurig ist ein Teller, auf dem die Sommerrolle die Hauptrolle spielt. Was aussieht, als hätte jemand labbrige Salatblätter in ein benutztes Kondom gestopft, ist ironischerweise auch als "Glücksrolle" bekannt.

In der Hand, fühlt sich ihr lauwarmer glatter Überzug an, als sei sie eben noch Teil von etwas Lebendigem gewesen. Hier gerät der Tastsinn ins Grübeln: Aus was besteht diese abgestorbene Elastohaut, gegen die eine leergezuzelte Weißwurstpelle geradezu appetitlich wirkt, eigentlich? Immerhin: Es musste noch nie ein Alien für eine Sommerrolle geschlachtet werden. Ihre milchige Gummi-Arabicum-Membran ist aus Reispapier.

Ein Nahrungsmittel, das in Foodblogs als "geschmacklich recht neutral" bezeichnet wird, was gewiss zutrifft. Passend zur geschmacklichen Neutralität der Hülle wird die Sommerrolle mit Salatgurken, Reisnudeln, grünen oder gelben Holland-Paprika-Stückchen, Eisbergsalatblättern oder komplett ungewürztem Hähnchenfleisch oder Tofu gefüllt.

Wonach die Sommerrolle letztendlich schmeckt, wird zum einen durch einen schlapp aus ihr herauslugenden Korianderstängel und zum anderen durch stechenden Fischsoßengeruch angedeutet.

Erfahrene Essensblogger behaupten, dass der Dip für den Geschmack der Sommerrolle ausschlaggebend sei. In der Tat: In Erdnusssoße ertränkt lässt sich dieses leichte Summer Food mit etwas weniger Unbehagen vertilgen. Man könnte es bei Gelegenheit allerdings auch gleich gegen Käsespätzle oder ein aromatisches Curry ersetzen. Dies würde sich bei dieser Rollkombination aus Geschmacksarmut und Ekelkonsistenz, die einen Materialwert von 28 Cent selten übersteigen dürfte, mehr als anbieten, zumal es ohnehin keinen zwingenden Grund gibt, bei heißen Temperaturen auf Gulasch, Rotkohl oder Pasta zu verzichten.

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Überschätzte Lebensmittel XLII

Heute: Sellerie

Sellerie - ein Superfood? Eher doch ein Tunichtgut, dessen lange, fleischige Blattstiele wie rostige Dolche in die Mägen und Geschmackszentren unschuldiger Esser gleiten. Außerdem ist - wie kiloweise Foodblogs und Instagram-Stories beweisen - Selleriesaft das Schmiermittel der sich für den neoliberalen Survival-of-the-Fittest-Endkampf stählenden Selbstoptimierungs-Maschinen.

Der kulinarische Schaden ist so desaströs, dass selbst sein (zugegebenermaßen) hoher Beta-Carotin-Gehalt das niemals ausgleichen könnte. Diese scharfe, zungenverätzende Bitterkeit, eine geschmackliche Metapher für alles Leid in der Welt, kann man wirklich nur durch die Speiseröhre quetschen, wenn man sich davon mindestens ewiges Leben verspricht. Und so wird uns der Sellerie ja auch aufgetischt: Als Gesundheitsalleskönner, Nektar und Ambrosia aus dem heimischen Garten, der Blinde sehend, Lahme gehend und Hungernde zwar nicht satt macht, ihnen aber zumindest den Appetit verdirbt. Diese Aromafratze des Bösen hat dabei viele Gesichter: Knolle, Staude, fein geschnitten, dicke Streifen, Suppe, Smoothie, Schnitzel. Doch egal in welcher Gestalt Sellerie an uns nagt, nachdem wir ihn nagten: Sein diabolisches Ziel ist immer, literweise ätherische Öle (lest: biologische Kampfstoffe) fließen zu lassen. Immerhin hat die Europäische Union mit der Lebensmittel-Informationsverordnung einen ersten Schritt zur Bekämpfung des Stangen-Satans gesetzt. Auf der "Liste der deklarationspflichtigen Allergene" ist Gott sei Dank auch "Sellerie und daraus gewonnene Erzeugnisse" vermerkt.

Doch das darf nur der Anfang sein. Wann wird endlich eine "Stop Selling Sellerie!"-Kampagne gestartet? Noch ist davon nichts in Sicht (zur besseren Sicht hilft übrigens viel Beta-Carotin) und es bleibt ingredienzinvestigativen Rubriken wie den "Überschätzten Lebensmitteln" vorbehalten, an die Eigenverantwortung der Fresser da draußen zu appellieren: Finger weg vom Apium graveolens!

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Überschätzte Lebensmittel XLI

Heute: Folienkartoffel

Dass die dümmsten Bauern die dicksten Kartoffeln ernten, ist in Großstadt und Provinz gleichermaßen bekannt. Nicht jedem Städter geläufig ist jedoch, dass die voluminösesten Erdbirnen nicht unbedingt die schmackhaftesten sind, weshalb dumme wie listige Landwirte sie nicht nur in den Schweinefuttertrog werfen, sondern mit Vorliebe auch an Hamburger, Berliner oder Münchner verfüttern. Vor allem in der vornehmen Hansestadt ist die "Zitrone des Nordens" beliebt.

Gibt das Leben dem Hamburger eine Schweinekartoffel, wickelt er sie in Folie, legt sie in den Ofen oder auf den Grill und wartet ein bis zwei Stunden, bis sie sich in eine glutheiße, gemeingefährliche Mehlbombe verwandelt hat, welche er dann sofort serviert. Es ist nahezu unmöglich, von einem der erdig riechenden hinterlistigen Hitzespeicherlaibe auch nur zu kosten, ohne sich an ihrer pelzigen Stärkepampe den Mund zu verbrennen. Das klobige Ackergold im spacig silberfarbenen Gewand gilt dennoch als grundehrliche norddeutsche Speise.

Die "tolle Knolle" vermag Baumarkt-Hinnerks, enthusiastische Gartenclogträgerinnen, Schanzenhipster und vegane Kunststudentinnen gleichermaßen zu begeistern. Klassischerweise wird sie mit Kräuterquark vollgematscht. Die Anzahl der wunderlichen Füllungsvarianten ist jedoch nicht begrenzt. Auch Krabben, Spiegeleier oder Gammelfleischputenstreifen werden regelmäßigen in Kartoffeln gestopft, Freunde von Brot-im-Brot-Gerichten bestreuen sie mit Couscous.

Selbst Gesundheitsfanatiker, die Fastfood sonst vehement ablehnen, lassen sich regelmäßig blassgelbe mit stundenlang warm gehaltenem Spinat, Dosenmais und Aluminium garnierte Vierpfünder servieren. Auf jeder Grillparty ist die Folienkartoffel der Speise gewordene Vegetarierwitz. Niemand, liebe Alufreunde, verbietet Euch, eine Kartoffel mit dem Löffel zu essen, aber es bleibt eben doch grundfalsch.

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Überschätzte Lebensmittel XL

Heute: Oreos

Clever ist der Oreo-Produzent, der seine Brösel nicht entsorgt, sondern zusammenkehrt und in den McFlurry rührt. Oder in Brotaufstriche, Shakes, Eis, Kaffeekapseln, Tiefkühltorten, Backmischungen, "Frühstückscerealien", etc. In jeder siebten Milka-Tafel sind die spröden schwarzen Krumen inzwischen enthalten.

Ein Gebäck, das sich derart penetrant in andere Produkte hineinmischt, ist weltweit einmalig. Liegt es daran, dass der Oreo hierzulande keine natürlichen Feinde hat? Der Leibniz-Keks der nicht gerade für zimperliches Marketing bekannten Firma Bahlsen wirkt gegen den Oreo wie ein zahnloser Tiger. Der Wendung "auf den Keks gehen" vermag der Oreo gar eine ganz neue Bedeutung zu verleihen. Selbstverständlich ist es nicht verboten, eine Marabou-Schokolade mit ausgedorrtem Keksbruch zu füllen, so wie es legal ist, das Filet einer Maispoularde mit billigem Schweinehack zu stopfen. Aber muss man es deshalb auch wirklich tun?

Apropos Füllung: Die in den Oreos befindliche kalkweiße Bröselpaste, die man auf den ersten Blick für Milchcreme halten könnte, hat nie einen Tropfen Milch gesehen, geschweige denn eine Vanilleschote. Was sich als laut Verpackung als "Vanillecreme" ausgibt, ist ein reines Zucker-Palmöl-Gemisch, das den Geschmackssinn um mindestens drei Schuljahre zurückzuversetzen imstande ist. Sollen womöglich die Außenhälften das Highlight darstellen? Immerhin: Die furztrockenen Kohletaler, die schon beim Anfassen zerfallen, wurden mit einem Hauch (0,05%) Kakaopulver bestäubt.

Es ist unbegreiflich, warum Menschen gegen Chlorhühnchen oder Genmais aus den USA auf die Straße gehen, nicht aber gegen Oreos. Klischee-Kiffer dieser Welt, gebt euch nicht mit dem Naheliegenden zufrieden! Auch Ihr könnt feines schottisches Buttergebäck genießen. Hättet Ihr vor rund zehn Jahren an der Tankstelle doch bloß anständige Kekse gekauft, es wäre den Menschen möglicherweise zumindest hierzulande einiges an Verpanschung und Geschmacksknospenverblödung erspart geblieben.

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Überschätzte Lebensmittel XXXIX

Heute: Fermentiertes

Schändliche Foodtrendsetter verkünden es in ihren Wurst- und Käseblättern lautstark: Fermentiertes sei das Geschmackserlebnis 2020. Tee, Tabak und alles querbeet durch den Gemüsegarten soll der Fermentierung anheimfallen. Dabei verdanken wir diesem Haltbarmachungs-Hallodri bereits altbackene kulinarische Entgleisungen wie Buttermilch oder Sauerkraut. Jetzt soll plötzlich neu und trendy sein, was seit Jahrhunderten bei Oma und Opa in düsteren Vorratskellern blubbernd und stinkend vor sich hin gärt? Da will man uns doch mit dem Einlegen reinlegen!

Die Niedertracht dieser "Veredelungsmethode", die einst blühende, pralle Lebensmittel in blasse Viktualienzombies verwandelt, offenbart sich bei genauem Hinsehen sofort. Laut Wikipedia ist Fermentation die "Umwandlung organischer Stoffe in Säure [oder] Gase". Mmh, klingt das lecker! Wer wollte nicht schon mal Säure oder Gase essen?

Völlig hilflose Nahrung wird gezielt mit Hefe, Bakterien oder Schimmelpilzen infiziert. "Starterkulturen" nennen sich diese Keimzellen des geschmacklich Bösen. Und "Starter_kultur" nennt sich wahrscheinlich das Berliner Start-up, das derartiges Zubereitungs-Teufelswerk online verscherbelt und mit Slogans wie "Schreite zur Fermentat!" oder "Schmeckt ja fermentierisch!" wirbt. Zuletzt sperrt man seine gezielt verunreinigten Fermentierungsopfer in ein luftdicht verschlossenes Glas. Nach einiger Zeit begehen die eingepferchten Lebensmittel aus Verzweiflung Zellstrukturselbstmord und ihr eigener Saft tritt aus. Darin lässt man sie schmachten bis haltbare (besser: untote) Geschmacksschatten zurückbleiben. Da kann auch bloß einem nekrophilen Sadisten das Wasser im Mund zusammenlaufen. Allerdings haben durch die Corona-Krise viele den kleinen Prepper in sich entdeckt und lieben seither konservierte Kost. Man will schließlich genug Eingemachtes zu Hause haben, wenn es bei der Apokalypse ans Eingemachte geht. Doch ist einem sein eigenes Leben wirklich so viel wert, dass man sich auf diesen Fraß einlässt? Hoffentlich nicht!

Was man der Fermentierung lassen muss: Sie macht Lebensmittel haltbar und lässt sie gleichzeitig nach Verderben, Tod und Verwesung schmecken. Sie hat also zumindest Sinn für Ironie.

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Aktuelle Startcartoons

Heftrubriken

Briefe an die Leser

 Eine Frage, Miriam Meckel …

Im Spiegel-Interview sprechen Sie über mögliche Auswirkungen künstlicher Intelligenz auf die Arbeitswelt. Auf die Frage, ob die Leute in Zukunft noch ihr Leben lang im gleichen Beruf arbeiten werden, antworten Sie: »Das ist ja heute schon eher die Ausnahme. Ich zum Beispiel habe als Journalistin angefangen. Jetzt bin ich Professorin und Unternehmerin. Ich finde das toll, ich liebe die Abwechslung.« Ja, manchmal braucht es einfach einen beruflichen Tapetenwechsel, zum Beispiel vom Journalismus in den Fachbereich Professorin! Aber gibt es auch Berufe, die trotz KI Bestand haben werden? »Klempner zum Beispiel. Es gibt bislang keinen Roboter mit noch so ausgefeilter KI auf der Welt, der Klos reparieren kann.«

Das mag sein, Meckel. Aber was, wenn die Klempner/innen irgendwann keine Lust mehr auf den Handwerkeralltag haben und flugs eine Umschulung zum Professor machen? Wer repariert dann die Klos? Sie?

Bittet jetzt schon mal um einen Termin: Titanic

 Gude, Fregatte »Hessen«!

Du verteidigst Deutschlands Demokratie zur Zeit im Roten Meer, indem Du Handelsrouten vor der Huthi-Miliz schützt. Und hast schon ganz heldenhaft zwei Huthi-Drohnen besiegt.

Allerdings hast Du auch aus Versehen auf eine US-Drohne geschossen, und nur einem technischen Fehler ist es zu verdanken, dass Du nicht getroffen hast. Vielleicht ein guter Grund für die USA, doch nicht auf der Erfüllung des Zwei-Prozent-Ziels zu beharren!

Doppelwumms von Titanic

 Anpfiff, Max Eberl!

Sie sind seit Anfang März neuer Sportvorstand des FC Bayern München und treten als solcher in die Fußstapfen heikler Personen wie Matthias Sammer. Bei der Pressekonferenz zu Ihrer Vorstellung bekundeten Sie, dass Sie sich vor allem auf die Vertragsgespräche mit den Spielern freuten, aber auch einfach darauf, »die Jungs kennenzulernen«, »Denn genau das ist Fußball. Fußball ist Kommunikation miteinander, ist ein Stück weit, das hört sich jetzt vielleicht pathetisch an, aber es ist Liebe miteinander! Wir müssen alle was gemeinsam aufbauen, wo wir alle in diesem gleichen Boot sitzen.«

Und dieser schräge Liebesschwur, Herr Eberl, hat uns sogleich ungemein beruhigt und für Sie eingenommen, denn wer derart selbstverständlich heucheln, lügen und die Metaphern verdrehen kann, dass sich die Torpfosten biegen, ist im Vorstand der Bayern genau richtig.

Von Anfang an verliebt für immer: Titanic

 Sie, Victoria Beckham,

Sie, Victoria Beckham,

behaupteten in der Netflix-Doku »Beckham«, Sie seien »working class« aufgewachsen. Auf die Frage Ihres Ehemanns, mit welchem Auto Sie zur Schule gefahren worden seien, gaben Sie nach einigem Herumdrucksen zu, es habe sich um einen Rolls-Royce gehandelt. Nun verkaufen Sie T-Shirts mit dem Aufdruck »My Dad had a Rolls-Royce« für um die 130 Euro und werden für Ihre Selbstironie gelobt. Wir persönlich fänden es sogar noch mutiger und erfrischender, wenn Sie augenzwinkernd Shirts mit der Aufschrift »My Husband was the Ambassador for the World Cup in Qatar« anbieten würden, um den Kritiker/innen so richtig den Wind aus den Segeln zu nehmen.

In der Selbstkritik ausschließlich ironisch: Titanic

 Apropos: ¡Hola bzw. holla, spanischer Priester!

Du hast Dir die Worte aus dem Matthäusevangelium »Der Geist ist willig, aber das Fleisch ist schwach« zu sehr zu Herzen genommen und in Deiner Gemeinde in der Kleinstadt Don Benito einen regen Handel mit Potenzmitteln betrieben. Für diesen nach weltlichem Ermessen offensichtlichen Sündenfall musst Du Dich nun vor einem irdischen Gericht verantworten.

Uns ist zwar nicht bekannt, ob Du Dich gegenüber Polizei und Justiz bereits bußfertig gegeben hast oder weiterhin auf das Beichtgeheimnis berufst. Angesichts der laut Zeugenaussagen freudigen Erregung Deiner überalterten Gemeindemitglieder beim Geläut der Glocken sowie ihres Durchhaltevermögens bei den nicht enden wollenden Eucharistiefeiern inklusive Rumgeorgel, Stoßgebeten und orgiastischer Gottesanrufungen sprechen alle Indizien aber ohnehin gegen Dich!

Bleibt auch ganz ohne künstliche Stimulanzien weiter standfest im Nichtglauben: Titanic

Vom Fachmann für Kenner

 Wenn beim Delegieren

schon wieder was schiefgeht, bin ich mit meinen Lakaien am Ende.

Fabio Kühnemuth

 Man spürt das

Zum ersten Mal in meinem Leben war ich in New York. Was soll ich sagen: Da war sofort dieses Gefühl, als ich zum ersten Mal die 5th Avenue hinunterflanierte! Entweder man spürt das in New York oder man spürt es eben nicht. Bei mir war sie gleich da, die Gewissheit, dass diese Stadt einfach null Charme hat. Da kann ich genauso gut zu Hause in Frankfurt-Höchst bleiben.

Leo Riegel

 Nichts aufm Kerbholz

Dass »jemanden Lügen strafen« eine doch sehr antiquierte Redewendung ist, wurde mir spätestens bewusst, als mir die Suchmaschine mitteilte, dass »lügen grundsätzlich nicht strafbar« sei.

Ronnie Zumbühl

 Bilden Sie mal einen Satz mit Distanz

Der Stuntman soll vom Burgfried springen,
im Nahkampf drohen scharfe Klingen.
Da sagt er mutig: Jetzt mal ehrlich –
ich find Distanz viel zu gefährlich!

Patrick Fischer

 Kapitaler Kalauer

Da man mit billigen Wortspielen ja nicht geizen soll, möchte ich hier an ein großes deutsches Geldinstitut erinnern, das exakt von 1830 bis 1848 existierte: die Vormärzbank.

Andreas Maier

Vermischtes

Erweitern

Das schreiben die anderen

Titanic unterwegs
18.04.2024 Berlin, Heimathafen Neukölln Max Goldt
18.04.2024 Hamburg, Centralkomitee Ella Carina Werner
19.04.2024 Wuppertal, Börse Hauck & Bauer
20.04.2024 Eberswalde, Märchenvilla Max Goldt