Newsticker

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Leute ... von Paula Irmschler

Schwarzer Humor

Leute,

neulich habe ich einen kennengelernt, der machte in schwarzem Humor, den nicht jeder versteht. Normaler schwarzer Humor kam für ihn nicht in die Tüte, es musste wirklich einer sein, der schon auch mal wehtut.

Schwarzer Humor einfach.

Auch mal wirken lassen.

Die einen kennen ihn, die anderen können ihn.

Doch keiner kann ihn ab.

"Ich kann nicht anders", rabaukte er mir saufend ins Gesicht, "das kommt alles einfach so aus mir raus". Er sei nicht für jeden etwas, der schwarze Humor, den nicht jeder versteht. Manchmal sei er sogar ziemlich deftig und durchaus auch mal richtig krass. Jeder, der ein Problem mit ihm habe, solle sich doch erstmal an der eigenen Nase packen. Und der darf dann auch alles, der schwarze Humor, den nicht jeder versteht. Genial war der Moment, als er auf der WG-Party, auf der ich ihn traf, auf die Social Justice Warriors komplett schiss, die sich beschwerten, weil er den Hitlergruß machte. Mutig, wie er "Haha, getriggert!" ausrief, als er Vergewaltigungswitze über die anwesenden Frauen machte. Sweet, wie er den arabisch aussehenden Menschen im Raum die Ausreise nahelegte. Beeindruckendes Ding ebenfalls, einfach den Roflcopter anzuschmeißen, als Leute seinen AfD-Ausweis fanden. Aber wir verstanden nur nicht. Und auch die Polizei, die ihn wegen Rumfuchtelns mit geladener Waffe noch am selben Abend einkassierte, ist ein trauriger humorloser Haufen, der es schlichtweg nicht ertragen kann, wenn es zur Abwechslung auch mal in die andere Richtung geht. Als ich dann noch kurz darauf in den Zeitungen von seinem aberwitzigen mass shooting las, konnte mich wirklich nichts mehr halten. Und Gänsehaut pur war dann am Ende nur noch angesagt während seiner Machtübernahme mit den anderen Jungs.

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Nur kein Gedäh! – von Martin Knepper


Vom Frauenschuh lernen



Vornehmster Sinn der Anschaffung eines Kleintiers ist in jungen Familien die Heranführung der Kinder an Empathie, Fürsorge und die Auseinandersetzung mit dem Tod. Denn kurz bemessen ist das Leben eines Hamsters, einer Zwergmaus, und ist es vorbei, so mögen die Erziehungsberechtigten auf das steife Etwas im Käfig deuten und sagen: "Und wie der Sittich, so dereinst Opa Klaus, Tante Hedwig, wir, ja sogar du, mein Kind!" An der meist kurz bemessenen Trauer reift der junge Mensch und exerziert die Stadien des Abschieds durch. Was aber bei Tierhaarallergie oder dem Unwillen der Beteiligten, ein Lebewesen zu pädagogischen Zwecken sein kurzes Leben hindurch einzukerkern? In solchen Fällen tut es auch eine Zimmerpflanze. Man schenke dem Knirps zum Beispiel eine Orchidee, sei es Kanarenstendel, Kahnlippe oder Frauenschuh. Ohne allergenen Haarwuchs wird das Stirb und Werde demonstriert: Prachtvoll strotzend aus der Eihülle der Obiverpackung geschlüpft, kündet schon bald nur noch ein darrender Strunk von einstiger Schönheit. Dann wird kalkarm und liebevoll weitergewässert, das letzte schlaffe Grün erhaltend, bis im kommenden Jahr die Maschinen abgeschaltet und die florale Tante Hedwig unter großem Hallo der Tonne überantwortet wird. Und wem über der Vegetationsphase die Zeit immer noch zu lang wird, dem sei als Weihnachtsgabe eine Leberwurstpatenschaft anempfohlen.

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Meditation und Markt mit Dax Werner

Diktatur der Armen

Liebe Freunde, ich sag's wie's ist: Die Rückkehr des Sauerländer Riesen Friede "Human Giant" Merz auf die main stage der Politik hat mich extrem energetisiert. Und auch ich habe mich getäuscht. Hoffnungsloser politischer Analphabet, wer ihn immer noch, so wie ich vor zwei Wochen an dieser Stelle, nur für einen durch mystische CumEx-Geschäfte reich gewordenen Achtziger-Jahre-Reaktionären gehalten hat.

Der bei Friedrich Kittler promovierte Sportwagenexperte Ulf "Porsche" Poschardt kritzelt es in seinem neuesten Paywall-Longread mal wieder auf den Punkt: Nach #metoo, #metwo und #unten müssen wir in Deutschland endlich über eine diskriminierte Gruppe reden, die vom linksliberalen Mainstream die letzten 100 Jahre sträflich vernachlässigt wurde: den vermögenden, erfolgreichen weißen Mann. Der, der in der toxischen Diktatur von Armen, Frauen und Studienabbrechern ausgegrenzt und stigmatisiert wird, für seine in "harter, fordernder Arbeit erworbenen Millionen" (Rest des Textes nicht lesbar wegen Paywall).

Realtalk: So wie Bernie Sanders in den USA drückt uns Merz den Begriff des "Klassenkampfs" mit 900 PS zurück auf die politische Bühne, aber unter neuen, cooleren Vorzeichen. Diesmal geht es nämlich um den Kampf gegen die strukturelle Ausbeutung von hart arbeitenden Millionären. Merz IST das neue linke Projekt. Und wir dürfen nicht wegschauen, denn das Problem ist real. Lasst uns an uns arbeiten und unsere anerzogenen Vorurteile abbauen. Diversity und Identitätspolitik schön und gut, aber der Hauptwiderspruch in diesem Land bleibt immer noch die prekäre Lage von Superreichen .

Und selbst, wenn Merz – so Gott will – unser nächster Kanzler wird, heißt das noch lange nicht, dass ALLE Reichen in diesem Land Bundeskanzler werden können; nein, selbst dann besteht die reale Gefahr, dass er lediglich als Feigenblatt des auf Ausgrenzung und Exklusivität setzenden Neoliberalismus herhalten muss.

Reichtum muss sich wieder lohnen. Packen wir's an!

Euer:

Dax Werner

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Leute ... von Paula Irmschler

Debatten-Detlev

Leute,

ich bin's, der Debatten-Detlev, und hier ist mein Debattenbeitrag, wo am Ende rauskommt, dass die größte Gefahr von links kommt. Frauen mit ihren Entscheidungen machen mich wahnsinnig. Ich sage nur, wie es ist. Wir geben ihnen Posten, Wahlrecht und Kolumnen, und was machen sie damit? Hysterisch rumstressen. Eine Autorin, deren Name mir entfallen ist, Nina, Laura, Anna, so was eben, hat eine Lesung abgesagt, weil in der Buchhandlung, in der sie lesen sollte, ein klitzekleines Büchlein eines leicht konservativ angehauchten Autors irgendwo rum gelegen haben soll. Vielleicht hatte es ja nur jemand dort vergessen, schon mal darüber nachgedacht, du Antifahirni?

Dieser Tugendterror, diese Verbotskultur, der Aufruf zum Verbrennen politisch unkorrekter Werke gleicht einem Mordversuch an Debatte, Demokratie, zivilisatorischen Errungenschaften und ja, ich spreche es hier offen aus, auch an echten Menschen. Ein Armutszeugnis, eine Kapitulation, ein Inferno, das Ende der Welt. Das erinnert an ganz dunkle Zeiten, wenn du mich fragst. Ich jedoch bin gewarnt. Meine Eltern haben mir oft erzählt von der Zeit, in der massenweise Menschen Lesungen in Buchläden abgesagt haben und darauf ewig andauernde Internetdebatten folgten mit Für und Wider, ob eine Person entscheiden darf, wo sie auftritt, weil sie "Prinzipien" hat. Nie wieder! Geht es nicht mal eine Nummer kleiner als direkt einen Völkermord an unschuldigen Blättern Papier zu begehen?

Unterschiedliche Auffassungen über Dinge – können wir das nicht aushalten? Ich denke ja, und bin deswegen gegen die Meinung dieser Frau. Ich bin in die abgefackelte Buchhandlung gefahren und habe mir das mal angesehen. Verrückt, ich wurde da nicht direkt von Hitler begrüßt! Das meine ich ironisch, denn das war ja wohl klar. Die Bücher, um die es geht, sind harmlos. Sie sind vor allem ganz schön klein, man kann sie sogar in die Hand nehmen. Wie soll denn so was gefährlich sein? Das ist so irrational wie die Angst vor Spinnen! Drinnen steht maximal sowas wie, dass bestimmte Menschen halt minderwertig sind. So what? Ich habe sie einfach ein bisschen gestreichelt, geküsst, geswaffelt … Sie alle mit nach Hause genommen, ihnen Namen gegeben, ihnen schöne Kleider aufgetragen, sie in mein Bettchen gelegt … Der Rest ist mir jetzt doch zu privat, hehe. Sagen wir so, ich habe mich schon immer gern der Ausgestoßenen "angenommen".

Sicherlich wird das hier wieder nicht abgedruckt. Okay, es ist ja auch für Online, aber dennoch, Sie wissen, worauf ich hinaus will.

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Nur kein Gedäh! – von Martin Knepper

Die Milch der frommen Denkungsart

Zuweilen fährt im Supermarkt die Verantwortung in mich ein wie ein guter Geist in die brache Seele, und ich kaufe die einzige Packung Milch aus biologischem Anbau, mit fairen Preisen für Milchbauern, gentechnikfrei aus Weidefütterung in vollständig kompostierbarer Verpackung; aufgrund naturnaher Verarbeitung haltbar noch drei Tage vom Datum des Kaufs an - was zugleich bedeutet, dass wir sie bei unserem Milchgebrauch, der sich auf einen Schuss in den Kaffee und eine gelegentliche Müslieinweichung beschränkt, niemals vollständig bis zum Zeitpunkt inneren Grusels (der etwa zwei Tage nach diesem Termin liegt) aufgebraucht bekommen haben werden. Bedauerlich bei einer Milch, die preislich 30 Cent über der Industriemilch liegt, doch sie dauert mich, wie sie da so vereinzelt, unbeachtet im Regal steht, als einzige Rotverpackte unter ihren blauen Schwestern auch farblich ein Paria, den es mich drängt, zum höchstens halben Verzehr in den Gnadenhof unseres Kühlschranks zu überführen, mir, der Milch und der Welt zum Guten. Doch natürlich scherze ich, wie es sich für eine heitere Kolumne ziemt: In Wahrheit habe ich nur deshalb zu diesem edelfairen Weißsaft gegriffen, weil das Kühlregal mit der sündigen Massenmilch durch andere Kunden umstellt war, und ich den Körperkontakt mit ihnen um jeden Preis vermeiden wollte. Und dieser Preis kommt jetzt wahrscheinlich irgendwelchen Freien Wählern aus Niederbayern zugute. "Tu was du willst, es wird dich gereuen."

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Meditation und Markt mit Dax Werner

Der SPD-Code

SPD-Urgestein und Millenial-Versteher Christopher Lauer hat damit gedroht, sich für den SPD-Parteivorsitz zu bewerben. Ich habe den entsprechenden Tweet natürlich sofort gemeldet ("Fällt unter das Netzwerkdurchsetzungsgesetz"), denn das kann nun wirklich kein vernünftiger Mensch auf der Welt wollen, und vielleicht bin ich über die Sache mit den Rocker Beans letzte Woche demütig geworden, aber: Lauer, das hat selbst die SPD nicht verdient. Der Tweet steht zu meinem Ärger immer noch für alle lesbar im Internet, aber er hat mich auf einen sehr, sehr interessanten Gedanken gebracht.

Und zwar ist die Innovation, die es jetzt in der SPD braucht, eine völlig andere. Und ich glaube, ich habe gestern Nacht genau die Innovation geträumt, die die SPD noch retten könnte. Die Rede ist von der vollautomatisierten Sozialdemokratie: der SPD-Code. Oder, etwas geiler: die SPD 4.0. Das Konzept hinter diesen scharfen Catchphrases ist denkbar einfach: Man muss die Partei endlich vom Ballast ihres Spitzenpersonals befreien – und durch einen coolen Algorithmus ersetzen: Hashtag vollautmatisierte Partei. Und wenn man Kevin Kühnert und Lars Klingbeil und so weiter genau zuhört, ist der Plan sogar genau auf ihrer Linie: Denn schließlich fordern die Spitzenvertreter der SPD ja schon lange ein Ende der Personaldebatten und eine Rückkehr zur Sacharbeit. Was könnte nun mehr Sacharbeit sein, als ein komplett menschenleeres Willy-Brandt-Haus, in dem nur noch unten im Serverraum Licht brennt und wo dann 24/7 coole sozialdemokratische Sachen wie Mindestlohn ausgerechnet werden? Traumschön.

Ich höre die Fragezeichen an euren Endgeräten und ich möchte laut rufen: Ja, warum denn nicht? Nichts ist mehr unmöglich in einer Zeit, in der Ihre-Nazi-Opas-abfeiernde Konservative wie Friedrich Merz erst das gesamte bisherige 21. Jahrhundert damit zubringen, bei Cum-Ex-Geschäften geil abzukassieren und dann, im Herbst 2018, wieder aus der Versenkung auftauchen, um uns – warum auch immer – in so ein ausgedachtes 20.-Jahrhundert-Deutschland reinzumanövrieren.

Da müssen wir gegenhalten, Leute. Und zwar mit purer Rechenpower. Moderne Hochleistungsrechner sind schon heute in der Lage, jedes Börsenparkett der Welt aus nichtigen Gründen in den Keller zu ficken, z.B. weil die vorherrschende Stimmung in der täglichen Gefühlsumfrage auf "Zeit"-online mal wieder "merkelgenervt" ist oder weil auf Twitter ein Heiko Maas-Meme trendet.

Erobern wir uns die Technik zurück! Die Vorteile der SPD 4.0 liegen auf der Hand: Codes machen kein Cash mit merkwürdigen Nebentätigkeiten ("Hups, die gehörten echt zu RWE?")  und organisieren sich auch nicht in irgendwelchen gruseligen Seeheimer Kreisen. Das allergeilste am SPD Code ist aber, dass Bots nicht hilflos – komme was wolle - an ihren Posten klammern, bloß weil sie partout nicht wissen, wie es nach der Partei überhaupt weitergehen soll.

Sogar ein Comeback des einstigen SPD-Schwergewichts Sigmar Gabriel wäre dann wieder denkbar, natürlich nur als Hologramm, so dass er von nun an gleichzeitig auf 28 Stadtfesten und Bierzelten performen kann, während er in Wahrheit – wie der Autor dieser Kolumne – Text um Text in sein Smartphone diktiert, um auf die 15 bis 30 Tausend Euro pro Monat von Holtzbrinck zu kommen.

Lasst uns Thilo Sarrazin, den alten Sozen-Klapskalli, neudenken: Nicht ein Land, aber eine Partei schafft sich ab. Und träumt sich neu, als Code. Wird die Sozialdemokratie so endlich wieder sexy und erfolgreich? Ich weiß es nicht, aber wahrscheinlich eher nicht. Sollten wir es trotzdem ausprobieren? Unbedingt. Wie viele Fragen kann man sich im letzten Absatz selber stellen und beantworten, um auf möglichst viele Zeichen zu kommen? Bei drei sollte Schluss sein.

Packen wir's an, Genossen. Irgendwie.
Euer Dax

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Meditation und Markt mit Dax Werner

Dax Werner_Bewerbung Social Media Praktikum bei den Rockerbohnen_Version4.docx

Hey, ihr geilen Rockerbohnen vom Internet-Sender Rocket Beans TV!

Moin! Hiermit bewerbe ich mich als Social-Media-Praktikant bei eurem kultigen Streaming-Angebot im Hamburger Schanzenviertel! Warum ich überhaupt auf die Idee komme? Na ja, neulich zwitscherte mich Babyboomer-Sprachrohr Rainer Meyer, auch bekannt als Don Alphonso, leicht angezündet auf Twitter an: "Ja ich weiss, die Gehaltsabreichungen auf FFM sind spexig." Eigentlich nichts weiter als die typische rotweingeschwängerte Polemik vom Tegernsee, schließlich muss ich nur noch ca. 1500 Kolumnen schreiben, bis ich genug Eigenkapital für mein Häuschen zusammengekritzelt hab; andererseits mache ich mir schon Gedanken um die Zukunft, und dass es mit der "Spex" am Ende so schnell gehen würde, das hat ja auch keiner geahnt.

Dann sah ich eure Ausschreibung bei Facebook: Ihr sucht einen Praktikanten? Na dann bin ich euer Mann! Ich malte mir aus, wie es sein würde, bald schon monatelang ohne Gehalt und Perspektive auf eine sozialversicherungspflichtige Beschäftigung mit "Deutschlands Vorzeige-Zockern" ("Welt") Eddy, Simon, Budi, Nils und Arno im kultigsten Gaming-Internetsender Deutschlands abzuhängen – fünf ehrliche und gerade Dudes, die 2012 an den Start gingen mit nichts weiter als einer 16000er DSL-Leitung und einem verdammten Traum in der Tasche! Schluss mit Satire, ab jetzt wird gezockt: 16 Stunden Age of Empires HD am Stück auf der Map "Dunkler Wald" – für die Bohnenfamilie!

Gerade du, Etienne Cèdric "Eddy" Gardé, hast es mir schon lange angetan, nicht zuletzt aufgrund deiner präzisen Analyse zum deutschen WM-Vorrundenaus in Russland. Denn nur Sekunden nach dem Abpfiff hattest du schon folgende genialen Zeilen ins Internet gedrückt: "Alle fragen sich, was muss jetzt passieren. Dabei ist die Lösung sehr einfach: Jeder der mit einem Gucci oder Louis Vuitton Täschchen aus dem Bus steigt, fliegt aus der Mannschaft. Problem solved." Damit hast du damals was in mir bewegt. Ich spürte, dass auch ich im Herzen schon immer eine Bohne war. Diese Macher-Attitüde ("Problem solved.") und die warme Erkenntnis, dass ich nicht alleine war mit meinem über Jahre kultivierten Abscheu und Ekel gegenüber der – hüstel – Verweichlichung im Profifußball. "Schwul" darf man ja jetzt nicht mehr sagen, auch auf dem Sender nicht mehr, wegen den ganzen SJWs im Internet. Aber damit würde ich als erstes aufräumen, wenn ich das Social-Media-Praktikum bei euch mache (alle blocken). Und alle Frauen rausschmeißen, hahaha!

Komplett abgeholt hast du mich aber dann in der Film-Fights-Folge, in der du deine Filmidee zur #metoo-Debatte gepitcht hast: Ein Tornado verschmilzt mit Harvey Weinstein zu einem überdimensionalen Pimmeltornado, der alles Mögliche anpimmelt! Und zwar als Metapher! Komplett hypnotisches Almodóvar-Level, ich roflte zu Hause vorm Monitor so hart ab, dass mir das Duff-Bier durch die Nase auf die Chris-Tall-Eintrittskarten spritzte. Aber auch richtig anstrengend, wie die Feminismus-Nervensäge Sophie Passmann deine Idee direkt in den Political-Correctness-Papierkorb schieben wollte und wieder mal die "Frauenkarte" (O-Ton du) spielte – Dislike! Zum Glück sehen das 99 Prozent der Drunterkommentierer bei Youtube genauso, und deswegen freue ich mich auch so auf eure coole Community, wenn ich dann unbefristet umsonst für euch arbeite.

Wo einmal nichts war, steht auf einmal ein Internetsender mit lauter Snapback-Bros, die mitunter 50 000 Zuschauer Mitte 20 erreichen. Und ehrliche Bohnen, auch das für mich eine Selbstverständlichkeit, stehen zu ihrer Meinung und haben auch zu allem eine Meinung, egal ob Sie damit Geld oder Connections aufs Spiel setzen. Wie zum Beispiel Rocker Beams Co-Founder Simon Krätzschmer, der in einem Thread auf Twitter ein für alle mal festgestellt hat: "Wer heutzutage noch unironisch 'Patriarchat' sagt, hat die Kontrolle über sein Leben verloren. Es ist 2018, get over it. Peinlich, peinlich." Nice den kompletten Feminismus gepwned, LOL! Zum Dank für soviel Klartext würde ich am liebsten augenblicklich 25 Podcasts aus der Rocky Birns Bubble auf Patreon sponsern!

Freut sich auf eine positive Antwort von euch & bucht schonmal aus eigener Tasche den Flixbus:
Dax Werner

Aktuelle Startcartoons

Heftrubriken

Briefe an die Leser

 Lustiger Zufall, »Tagesspiegel«!

»Bett, Bücher, Bargeld – wie es in der Kreuzberger Wohnung von Ex-RAF-Terroristin Daniela Klette aussah«. Mit dieser Schlagzeile überschreibst Du Deine Homestory aus Berlin. Ha, exakt so sieht es in unseren Wohnungen auch aus! Komm doch gern mal vorbei und schreib drüber. Aber bitte nicht vorher die Polizei vorbeischicken!

Dankend: Titanic

 Du, »Brigitte«,

füllst Deine Website mit vielen Artikeln zu psychologischen Themen, wie z. B. diesem hier: »So erkennst Du das ›Perfect-Moment -Syndrom‹«. Kaum sind die ersten Zeilen überflogen, ploppen auch schon die nächsten Artikel auf und belagern unsere Aufmerksamkeit mit dem »Fight-or-Flight-Syndrom«, dem »Empty-Nest-Syndrom«, dem »Ritter-Syndrom« und dem »Dead- Vagina-Syndrom«. Nun sind wir keine Mediziner/innen, aber könnte es sein, Brigitte, dass Du am Syndrom-Syndrom leidest und es noch gar nicht bemerkt hast? Die Symptome sprechen jedenfalls eindeutig dafür!

Meinen die Hobby-Diagnostiker/innen der Titanic

 Mmmmh, Thomas de Maizière,

Mmmmh, Thomas de Maizière,

über den Beschluss der CDU vom Dezember 2018, nicht mit der Linkspartei oder der AfD zusammenzuarbeiten, an dem Sie selbst mitgewirkt hatten, sagten Sie bei Caren Miosga: »Mit einem Abgrenzungsbeschluss gegen zwei Parteien ist keine Gleichsetzung verbunden! Wenn ich Eisbein nicht mag und Kohlroulade nicht mag, dann sind doch nicht Eisbein und Kohlroulade dasselbe!«

Danke für diese Veranschaulichung, de Maizière, ohne die wir die vorausgegangene Aussage sicher nicht verstanden hätten! Aber wenn Sie schon Parteien mit Essen vergleichen, welches der beiden deutschen Traditionsgerichte ist dann die AfD und welches die Linke? Sollte Letztere nicht eher – zumindest in den urbanen Zentren – ein Sellerieschnitzel oder eine »Beyond Kohlroulade«-Kohlroulade sein? Und wenn das die Alternative zu einem deftigen Eisbein ist – was speist man bei Ihnen in der vermeintlichen Mitte dann wohl lieber?

Guten Appo!

Wünscht Titanic

 Dear Weltgeist,

das hast Du hübsch und humorvoll eingerichtet, wie Du an der Uni Jena Deiner dortigen Erfindung gedenkst! Und auch des Verhältnisses von Herr und Knecht, über das Hegel ebenfalls ungefähr zur Zeit Deiner Entstehung sinnierte. Denn was machst Du um die 200 Jahre später, lieber Weltgeist? Richtest an Deiner Alma Mater ein Master-Service-Zentrum ein. Coole Socke!

Meisterhafte Grüße von Deiner Titanic

 Gude, Fregatte »Hessen«!

Du verteidigst Deutschlands Demokratie zur Zeit im Roten Meer, indem Du Handelsrouten vor der Huthi-Miliz schützt. Und hast schon ganz heldenhaft zwei Huthi-Drohnen besiegt.

Allerdings hast Du auch aus Versehen auf eine US-Drohne geschossen, und nur einem technischen Fehler ist es zu verdanken, dass Du nicht getroffen hast. Vielleicht ein guter Grund für die USA, doch nicht auf der Erfüllung des Zwei-Prozent-Ziels zu beharren!

Doppelwumms von Titanic

Vom Fachmann für Kenner

 Frühlingsgefühle

Wenn am Himmel Vögel flattern,
wenn in Parks Familien schnattern,
wenn Paare sich mit Zunge küssen,
weil sie das im Frühling müssen,
wenn überall Narzissen blühen,
selbst Zyniker vor Frohsinn glühen,
Schwalben »Coco Jamboo« singen
und Senioren Seilchen springen,
sehne ich mich derbst
nach Herbst.

Ella Carina Werner

 Überraschung

Avocados sind auch nur Ü-Eier für Erwachsene.

Loreen Bauer

 No pain, no gain

Wem platte Motivationssprüche helfen, der soll mit ihnen glücklich werden. »There ain’t no lift to the top« in meinem Fitnessstudio zu lesen, das sich im ersten Stock befindet und trotzdem nur per Fahrstuhl zu erreichen ist, ist aber wirklich zu viel.

Karl Franz

 Kehrwoche kompakt

Beim Frühjahrsputz verfahre ich gemäß dem Motto »quick and dirty«.

Michael Höfler

 Einmal und nie wieder

Kugelfisch wurde falsch zubereitet. Das war definitiv meine letzte Bestellung.

Fabian Lichter

Vermischtes

Erweitern

Das schreiben die anderen

Titanic unterwegs
18.04.2024 Berlin, Heimathafen Neukölln Max Goldt
18.04.2024 Hamburg, Centralkomitee Ella Carina Werner
19.04.2024 Wuppertal, Börse Hauck & Bauer
20.04.2024 Eberswalde, Märchenvilla Max Goldt