Wie schön, dass du dich, kleiner Gast hier endlich eingefunden hast: Wir konnten's kaum erwarten und gratuliern zu diesem Schritt, denn schrecklich öde war es mit den alten Zeckenarten.
Die hingen halt am Halm herum: zu lahm, zu zahm, und viel zu dumm, um Angriffsmoves zu starten. Oft boten wir umsonst das Bein und mussten lange »Beißt uns!« schrein, bis sie sich offenbarten.
Wir lebten fort in stetem Leid und blickten jederzeit voll Neid auf ferner Länder Karten. – Nun bist du da! Nun sind wir froh und danken dir, du Blutsaug-Pro, fürs bisschen Todesrisiko in Wald und Flur und Garten!
Ach, was muss man oft von Leuten und ihren diversen Häuten lesen, wenn ich's hingeschrieben, weil sie stets das falsche lieben und als Fremdbestimmte darben; neuerdings sehr neonfarben.
Helmputz, Jacke oder Weste – wiederum das Allerbeste ist, dass wirklich alle sehen: Um mich ist es fast geschehen oder wäre, hätt' ich man keine Warnblinksachen an!
Das weiß (Krimi!) jedes Kind, dass wir alle Opfer sind und Gefahren nicht nur lauern, sondern auch noch ewig dauern, weil kein Staat mehr etwa schützt; denn man wird bloß ausgenützt.
Selbst ist hier die Frau, der Mann, denen nichts mehr helfen kann oder, neoliberal, will. Das alles war einmal, Leben ist mein Risiko? Dann muss Gelb übern Chapeau
auch im hellsten Tageslicht, denn sonst sieht man mich ja nicht! Also spricht das trübe Zeuch: Seht mir an, ich bitte euch, dass ich nicht das Opfer bin. Bloß von Herrschaft in mir drin.
Hey Kumpel, was stehst du da bei den Blinden lass uns, je t’en prie, doch zusammenfinden denn alles andere, yeah, ist doch Schmus das ist der Zusammenfinde-Einigkeits-Blues
Hast du jeden Monat nur tausend netto und Aktiendepots auch nicht ernstlich in petto fahr ich einen Bentley und du bloß Bus let’s sing den Zusammenfinde-Einigkeits-Blues!
Da muss doch im Ernst keine Kirche brennen damit wir uns in die Arme rennen ich beute dich aus? That’s bullshit, Stuss! Vgl. den Zusammenfinde-Einigkeits-Blues!
Weil schau, wir sind doch alle Nation was macht da die Dicke des Kontos schon vergiss, dass ich reich bin, just try it, tu’s! Wir singen den Zusammenfinde-Einigkeits-Blues!
Claus Kleber etwa wünscht sich "Einigkeit" und ist es, I’m askin’, nicht längst an der Zeit? Hat, was ich hier singe, nicht Hand oder Fuß? Mein Zusammenfinde-Einigkeits-Blues?
Zusammenstehn muss man in solchen Zeiten und gegen den Spaltpilz von innen fighten ein Land, ein Volk, gib mir ’nen Kuss! Das ist der Zusammenfinde-, das ist der Zusammenfinde-, das ist der Zusammenfinde- Einigkeits- Bluhuhuhues
»Mit der Anpflanzung von Bäumen im großen Stil soll das Klima geschützt werden«, schreibt der Spiegel. »Jetzt zeigen drei Wissenschaftlerinnen in einer Studie: Die Projekte können unter Umständen mehr schaden als nützen.« Konkret sei das Ökosystem Savanne von der Aufforstung bedroht. Mal ganz unverblümt gefragt: Kann es sein, liebe Natur, dass man es Dir einfach nicht recht machen kann? Wir Menschen bemühen uns hier wirklich um Dich, Du Diva, und am Ende ist es doch wieder falsch!
Wird mit Dir einfach nicht grün: Titanic
Ziemlich beunruhigt, Benjamin Jendro,
lässt uns Ihr vielzitiertes Statement zur Verhaftung des ehemaligen RAF-Mitglieds Daniela Klette zurück. Zu dem beeindruckenden Ermittlungserfolg erklärten Sie als Sprecher der Gewerkschaft der Polizei: »Dass sich die Gesuchte in Kreuzberg aufhielt, ist ein weiterer Beleg dafür, dass Berlin nach wie vor eine Hochburg für eine gut vernetzte, bundesweit und global agierende linksextreme Szene ist.«
Auch wir, Jendro, erkennen die Zeichen der Zeit. Spätestens seit die linken Schreihälse zu Hunderttausenden auf die Straße gehen, ist klar: Die bolschewistische Weltrevolution steht im Grunde kurz bevor. Umso wichtiger also, dass Ihre Kolleg/innen dagegenhalten und sich ihrerseits fleißig in Chatgruppen mit Gleichgesinnten vernetzen.
Bei diesem Gedanken schon zuversichtlicher: Titanic
Ach, Taube,
die Du in Indien wegen chinesischer Schriftzeichen auf Deinen Flügeln acht Monate in Polizeigewahrsam verbracht hast: Deine Geschichte ging um die Welt und führte uns vor Augen, wozu die indische Fashion-Polizei fähig ist. Aufgrund Deiner doch sehr klischeehaften Modetattoos (chinesische Schriftzeichen, Flügel) fragen wir uns aber, ob Du das nicht alles inszeniert hast, damit Du nun ganz authentisch eine Träne unter dem Auge oder ein Spinnennetz auf Deinem Ellenbogen (?) tragen kannst!
Hat Dein Motiv durchschaut: Titanic
Wow, Instagram-Kanal der »ZDF«-Mediathek!
In Deinem gepfefferten Beitrag »5 spicy Fakten über Kim Kardashian« erfahren wir zum Beispiel: »Die 43-Jährige verdient Schätzungen zufolge: Pro Tag über 190 300 US-Dollar« oder »Die 40-Jährige trinkt kaum Alkohol und nimmt keine Drogen«.
Weitergelesen haben wir dann nicht mehr, da wir uns die restlichen Beiträge selbst ausmalen wollten: »Die 35-Jährige wohnt nicht zur Miete, sondern besitzt ein Eigenheim«, »Die 20-Jährige verzichtet bewusst auf Gluten, Laktose und Pfälzer Saumagen« und »Die 3-Jährige nimmt Schätzungen zufolge gerne das Hollandrad, um von der Gartenterrasse zum Poolhaus zu gelangen«.
Stimmt so?
Fragen Dich Deine Low-Society-Reporter/innen von Titanic
Apropos: ¡Hola bzw. holla, spanischer Priester!
Du hast Dir die Worte aus dem Matthäusevangelium »Der Geist ist willig, aber das Fleisch ist schwach« zu sehr zu Herzen genommen und in Deiner Gemeinde in der Kleinstadt Don Benito einen regen Handel mit Potenzmitteln betrieben. Für diesen nach weltlichem Ermessen offensichtlichen Sündenfall musst Du Dich nun vor einem irdischen Gericht verantworten.
Uns ist zwar nicht bekannt, ob Du Dich gegenüber Polizei und Justiz bereits bußfertig gegeben hast oder weiterhin auf das Beichtgeheimnis berufst. Angesichts der laut Zeugenaussagen freudigen Erregung Deiner überalterten Gemeindemitglieder beim Geläut der Glocken sowie ihres Durchhaltevermögens bei den nicht enden wollenden Eucharistiefeiern inklusive Rumgeorgel, Stoßgebeten und orgiastischer Gottesanrufungen sprechen alle Indizien aber ohnehin gegen Dich!
Bleibt auch ganz ohne künstliche Stimulanzien weiter standfest im Nichtglauben: Titanic
Wenn am Himmel Vögel flattern, wenn in Parks Familien schnattern, wenn Paare sich mit Zunge küssen, weil sie das im Frühling müssen, wenn überall Narzissen blühen, selbst Zyniker vor Frohsinn glühen, Schwalben »Coco Jamboo« singen und Senioren Seilchen springen, sehne ich mich derbst nach Herbst.
Ella Carina Werner
Nichts aufm Kerbholz
Dass »jemanden Lügen strafen« eine doch sehr antiquierte Redewendung ist, wurde mir spätestens bewusst, als mir die Suchmaschine mitteilte, dass »lügen grundsätzlich nicht strafbar« sei.
Ronnie Zumbühl
Kapitaler Kalauer
Da man mit billigen Wortspielen ja nicht geizen soll, möchte ich hier an ein großes deutsches Geldinstitut erinnern, das exakt von 1830 bis 1848 existierte: die Vormärzbank.
Andreas Maier
Pendlerpauschale
Meine Fahrt zur Arbeit führt mich täglich an der Frankfurt School of Finance & Management vorbei. Dass ich letztens einen Studenten beim Aussteigen an der dortigen Bushaltestelle mit Blick auf sein I-Phone laut habe fluchen hören: »Scheiße, nur noch 9 Prozent!« hat mich nachdenklich gemacht. Vielleicht wäre meine eigene Zinsstrategie selbst bei angehenden Investmentbankern besser aufgehoben.